Ordre zur Einführung des Generalhufenschoßes - Friedrich Wilhelm I. (1716)

Trüffelschwein

Neues Mitglied
Hallo liebe Geschichtsinteressierte,

ich sitze gerade an einem Projekt über die Ordre zur Einführung des Generalhufenschoßes in Ostpreußen aus dem Jahr 1716.

Meine Anhaltspunkte zu diesem Thema sollte ich aus einer schriftlichen Quelle beziehen- diese Quelle ist aber sehr umständlich geschrieben und ich verstehe nicht immer ganz genau was der Herrscher in seiner Ordre eigentlich verlangt :S!

Aber vielleicht findet Ihr es heraus...

[FONT=&quot]Eigenhändige Schreiben des Königs an die Generalhufenkommission.
[/FONT][FONT=&quot]Generalhufenschoß. Aufhebung des Preußischen Landkastens.[/FONT]


weil ich die sache wohl überleget, so habe Resolviret , den hubenschos zu introducieren. Erstl: das das Amt Brandenburg soll eingericht[et] bleiben wie es itzo ist. Die errores sollen abolieret werden, das soll der graff Dona examinieren. die decision soll von mir gesche[he]n. das Amt Lück und tilsit soll eingericht[et] werden und alle contrackte geschloßen, aber nit zur execucion kommen biß auf weitter ordre. der Landtkasten soll zum comis[sariat]gezohgen werden. die commission der huben soll so sein wie vor etl. Dage geschrieben, indeßen sollen sie die stende sagen in meinem nahmen, das ich die modus nit werde einführen, wofern es einen Ruin des adell ist und sie immer in gerechtsnahme sachen sollen Recurs zu mich finden, und werde sie weitter genehdich bleiben. die dietten sollen Ihnen gezahlt werden. über die dietten sollen sie haben aus der extraordiner der finantz cassa Osto 2000, wallart 2000, Reder 1000, kunheim 500, suma. Ilgen soll die expedicion machen und trux soll sich citto auf den weg machen und die comis[sion] mit Lück anfangen
F. Wilhelm den 23 april 1716
Die Preußischen Kommissäre erhoben in einer Eingabe neuen Widerspruch gegen die Einführung des Generalhunfenschosses, der kein richtiges Fundament hätte, eine unerträgliche perpetuirliche Last nach sich zöge und den Ruin der adeligen Grundbesitzer veranlaßte.
Sollte aber Ew. Königl. Majestät dem Lande den Ladkasten nicht ferner gönnen wollen, so wird sich auch selbiges hierin bescheiden und seinem Souverainen kein Maß noch Ziel setzen, wieweit derselbe mit der Kriegskammer zu desto besserer Betreibung der Gelder und Conservation des Landes zu combinieren sei.
Der König schrieb dazu:
aha dieser Punck[t] ist Resonnable.
An Printzen, Ilgen, Kamecke, Grumbkow, Creutz und Krautt richtete er darauf die denkwürdige Ordre:
sie sollen die herrn dieses verlehsen, was ich habe Nottatta gemachet. sie sollen mir ihre meinung schreiben, ob nit angehet sonder mein Prejudice, das ich den Landtdahge laße ausschreiben und gehbe auch 400. [Thaler] dietten. aber die hubencomis[sion] soll sein fortgank haben. ich komme zu meinem zweg und stabilisiere die suverenitet und setze die krohne fest wie ein Rocher von Bronse und laße die herren Juncker den windt von Landtdahge. Man laße die leutte windt, wen[n] man zum zweg kommet. Ich erwarte Ihr sentiment
F. Wilhelm
von Printz Ilgen grumckau kreutz kraut dieses zusammen zu erbrechen citto.


Meine Fragen:

Möchte Friedrich Wilhelm I. den Ständen, welche im Landtag vertreten sind, Diäten für ihre Mitwirkung im Landtag gewähren?

Oder möchte er zusätzlich zur der Eingliederung des Landkastens (= Geldkasse der Stände) in sein Kommissariat auch noch 400 Thaler vom Landtag erhalten?

Vielen Dank!

Lg
Trüffelschwein
 
@Trüffelschwein

Da Du offensichtlich Studi bist, mag ich nur kontextual helfen, der König gewährt Diäten, an sehr bekannte Adelige im preußischen (ostpreußischen) Landtag, pocht auf seine Souveränität "setze die krohne fest wie ein Rocher von Bronse". Damit hast Du doch den Kontext.

M.
 
weitere Fragen

Halli Hallo,

wie ich sehe müssen sich wohl noch mehr Studis mit diesem Thema befassen.
Ich habe mich jetzt schon etwas mit der Thematik auseinander gesetzt, leider bleiben bei mir noch ein paar Fragen offen:

1) Im ersten Schreiben ist die Rede vom "Amt Brandenburg". Leider finde ich keine Quelle darüber... Oder ist das Amt der Landtag?

2) Im ersten Schreiben werden im letzten Absatz Diäten genannt. Wer sind die dort genannten Personen, Osto 1.000, Wallart 2.000 usw. Sind das Mitglieder des Landtags?

3) Leider verstehe ich das letzte Schreiben des Königs an die Kommision nicht richtig. Wäre es möglich dieses Schreiben zu Übersetzen? Als Aufgabenstelllung soll ich hier auf die besondere terminologie das Schreibens eingehen, was mir aber in der altdeutschen Sprache recht schwer fällt....


Vielen Dank schon mal im voraus.....

Gruss DAVO
 
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