"Ritter"-orden des Barock und Rokoko

Brissotin

Aktives Mitglied
Da vielfach schon fälschlicher Weise dazu etwas im U-Forum Mittelalter geschrieben wurde, würde ich euch einladen mal eure Erfahrungen zu den Verdienst- bzw. Ritterorden der Neuzeit hier kund zu tun. Welche Funktionen hatten sie, welche Entwicklung machten sie mit? Auch ältere Orden wie der der Ritter vom Goldenen Vlies, dessen Kette einem Großmeister wie Franz I. Stephan auf vielen der Staatsporträts um den Hals hängt sind für mich interessant, denn sie sind Teil des Spiegelbildes der Gesellschaft der Zeit.

Welche Orden sind euch bekannt? Welche bisweilen obskuren Anekdoten fallen euch zu diesen, im wahrsten Sinne des Wortes, erfundenen Orden ein?

Ein par Beispiele:
http://de.wikipedia.org/wiki/Orden_vom_Goldenen_Vlies
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.g/g538560.htm
 
Diese Orden erhielten zunächst nur die Famlienmitglieder der Dynasten, später wurden sie an andere Adelige oder Generäle verliehen. Der SChwarze-Adle-Orden ist natürlich der bekannteste auf deutschm Gebiet, aber auch die anderen Fürsten vergaben solche Orden.

Nützliche Hinweise bietet http://de.wikipedia.org/wiki/Hausorden

Dort sind auch viele anderen Ritterorden der BArockzeit aufgeführt.
 
Danke für die Schönen Links. Bei Wiki ist tatsächlich alles verzeichnet, worüber ich selbst gestolpert bin.
Dennoch denke ich, sind Details ganz interessant, um dem Charakter dieser Orden auf die Spur zu kommen.
Carl Theodor von der Pfalz stiftete zum Bsp. 1768 den Orden vom Pfälzischen Löwen, der an adelige Pfälzer nach 25 Jahren der Dienstzeit im pfälzischen Staat verliehen wurde. Der Kurfürst selbst war selbstverständlich der Großmeister des Ordens.

Eine beispielhafte Karriere machte Joseph Anton von Reibelt, der in den Beamtenstand eintrat und dafür 1745 geadelt und 1767 in den Freiherrnstand erhoben wurde. Er war ein typischer Ritter dieses Ordens, ein Mann der sich von unten nach oben gearbeitet hatte.

Hierbei erkennt man das typische Wesen der Orden der Neuzeit. Es sollte eine Gruppe geschaffen werden, im Falle des Löwenordens, eine Gruppe von Verdienst, die ihre Ideale in der Pflichterfüllung am Staate sahen. Die Bindung an den Orden war freilich nicht so stark wie bei den mittelalterlichen Ritterorden. Da es wie bei Fürsten oder Mitgliedern der fürstlichen Familie üblich war, durchaus einer Vielzahl von Orden anzugehören, war schon daher eine so strenge Identifikation mit dem Orden nicht gegeben.

Carl Theodor erhielt die Großmeisterwürde des Ordens vom Hl. Hubertus (gestiftet am 03.11.1444) und die des St.-Georgs-Ordens mit der Erlangung des bayerischen Kurhutes.1778 wurde er vom Kaiser obendrein noch mit dem Orden vom Goldenen Vlies beehrt, dessen Großmeister Joseph II. war.

Ganz drollig finde ich die Episode der Gründung des Ordens "de la générosité" durch den 10-jährigen Prinzen Friedrich (der spätere Friedrich I. in Preußen), die er unter Aufsicht seines Erziehers Schwerin 1667 in Altlandsberg vollzog. Friedrich selbst war der Großmeister gedachten Ordens und man hatte das Herrenmeistertum und wohl auch manche Floskel den Johannitern im Schloss Sonnenburg abgeschaut. Schwerin stellte sogar eine Kirche für das erste Ordensfest am 1.Juli 1667 zur Verfügung:
Aus dem Tagebuch:
Nach 6 aufgestanden, gebethet und studiret bis 10. Da wir ausspaziren geritten, Wie wir wiedergekommen Printz Friedrich begehret die beiden Cammerjunkern Podewilßen zu Rittern Zu schlagen und in seinen neuen Orden aufzunehmen, u. wie Er sich informiret hatt was vor ceremonien Zu Sonnenburgk gebrauchet werden, So hatt er dieselben alle obervieret u. in der reformierten Kirche die Orgel schlagen lassen, sich inmittelst auff einen großen Stuhl gesetztet undtt auf der einen Seite das bloße schwert auff der anderen das Creutz auff einem sampten Küssen halten lassen darauff seindt die Edelleute einer nach dem anderen durch 2 Cavalliers her Zugeführet, u. hatt der Printz Sie anfenglich gefraget was Sie wolten, u. wie sie solches angedeutet, auch ein oration halten lassen undt sie hernach Zu Rittern geschlagen, Nach essen seindt wir nach Eggersdorf gefahren, Zu abendts hatt der Prinz Friedrich den neuen Rittern Zu ehren ein klein festin gehalten. Umb 9. gebethet u. schlaffen geleget.
Die Intention Schwerins war wohl, dass Friedrich seine Repräsentationspflichten lerne und zu schätzen lerne. Später ist aus besagtem Orden der Schwarze Adlerorden hervorgegangen, den Friedrich selbst 1701 stiftete.
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Quellen:
"Friedrich I. - Kurfürst von Brandenburg König in Preußen" erschienen Heinrich Hugendubel-Verlag 2004, Werner Schmidt
"Lebenslust und Frömmigkeit" (Ausstellungskatalog zur Ausstellung zu Carl Theodor von der Pfalz) Publikation des Reiss-Museums Mannheim
 
Eine Frage hätte ich, war mit der Verleihung der Ritterwürde auch das Adelspatent verbunden?
Wie ich darauf komme ist ganz einfach. Wolfgang Amadeus Mozart wurde ja per päpstlichen Breve Clemens XIV. 1770 zum Ritter vom Goldenen Sporn erhoben. Die Info, die ich dazu fand war, dass er sich von dem Zeitpunkt an Wolfgang Ritter von Mozart nennen durfte. In seiner Heiratsurkunde aus dem Jahre 1782 steht allerdings bloß:
... Wohl edel gebohrnen Herrn Wolfgang Mozart ...
und bei seiner Gemahlin:
... Wohl edeln Jungfrauen Constantia Weberin ...

Mozart war allerdings im Unterschied zu seiner Gattin Ritter und "von" Mozart. Der Passus "wohledel" betraf eigentlich fast alle Bürgerlichen. Die Titularien der Ritter waren aber andere. (werden noch nachgereicht, wenn nötig)

Wie erklärt sich das? War Mozart nur im Vatikan Ritter oder legte er einfach keinen Wert auf die Nennung. Wieviel Wert hatten überhaupt diese Ritterorden der Neuzeit?
:grübel:
 
Wieviel Wert hatten überhaupt diese Ritterorden der Neuzeit?

Da erlaube ich mir eine Gegenfrage:
Meinst Du dies im Unterschied zu den geistlichen Ritterorden im Mittelalter?

Falls ja:
Zunächst einmal ist es offensichtlich, daß den Orden, über welche Ihr hier sprecht, eine gänzlich andere Intuition zugrunde liegt, wenngleich die geistlichen Ritterorden bei den jeweiligen Gründungen auch mehr oder weniger als Vorbild dienten.

Die Ritterorden, welche während des Hochmittelalters zur Zeit der Kreuzzüge entstanden, waren zum Zwecke der Pilgerbetreuung, des Pilgerschutzes, des Pilgergeleites und des Schutzes der Pilgerwege und des Heiligen Landes entstanden und gründeten auf eine damals revolutionäre Ausprägung des Rittertums, das sog. Mönchsrittertum.
Sie waren keinem König oder sonstigem weltlichen Herrscher verpflichtet (auch der Deutsche Orden nicht, wenngleich er durch seine Gründung eine starke loyale Bindung zu den Staufern hatte), sondern unterstanden direkt dem Papst.
Ihr "Wert" ist - auch noch in der Neuzeit (s. Johanniterorden bzw. Malteserorden) - stets in diesem Kontext zu sehen: Schutz christlicher Gebiete und Ländereien gegen Ungläubige bzw. Kampf gegen den Unglauben.
Anm.: Ungläubige und Unglauben meint in diesem Zusammenhang nichtchristlich!

Die hier im Thread betrachteten Ritterorden hatten eine gänzlich andere Ausrichtung, welche man in etwa mit der sagenhaften Tafelrunde des Königs Artus vergleichen kann.
Sie wurden gestiftet, um Adlige eines Landes stärker an den jeweiligen weltlichen Herrscher zu binden und/oder Eigenmächtigkeiten sowie Entgleisungen jener Adligen entgegenzuwirken.
Wichtige strukturelle Unterschiede zu den oeben genannten Ritterorden sind das Großmeisteramt, welches automatisch dem jeweiligen territorialen Herrscher (König, Kaiser oder im Falle des preußischen Schwanenordens Kurfürst) zuteil ist (womit der Orden und seine Mitglieder ausdrücklich und ausschließlich ihm verpflichtet sind), sowie der wichtige Aspekt der Gelübde, denn die Mitglieder legten nicht wie in den geistlichen Ritterorden der Kreuzzugszeit Mönchsgelübde ab.
Außerdem entwickelten sich für jene Orden immer mehr die Praxis, daß die Ordensmitgliedschaft für besondere Verdienste verliehen wurde.
Ihr "Wert" stellt sich demzufolge ganz anders dar: hier geht es vornehmlich um Loyalität zum Herrscherhaus sowie die Zugehörigkeit zu einem elitären Zirkel (was an der Stelle keineswegs abwertend gemeint ist, da die Ordensmitglieder durchaus ihr Leben für den Herrscher einzusetzen bereit waren).

Für den Fall einer zu laxen Charakterisierung bitte ich um Nachsicht; ich wollte den Beitrag nicht unnötig lang werden lassen... :fs:
 
Eine schöne Antwort.
Ja die Gemeinschaft der weltlichen "Orden" ist eine völlig andere. Aber Vergleiche finde ich naheliegend, gerade wegen der durchaus existierenden Übereinstimmungen.
Spannend fände ich, wo sich auch die Ideale hinter dem Ritterbegriff des 18. Jh. und dem der mittelalterlichen Ritterorden ähneln.
 
Ritter vom Goldenen Sporn

Ich habe zumindest eine Teil-Antwort auf eine meiner Fragen bekommen, nämlich bei Wiki ganz unten: http://de.wikipedia.org/wiki/Orden_vom_Goldenen_Sporn
Mozart ließ sich zwar mit dem Orden abbilden, machte aber von seinem Privileg sich Ritter nennen zu dürfen (und theoretisch zu Pferd in eine Kirche einreiten zu dürfen =) ) keinen Gebrauch, was anhand seines Charakters eigentlich erstaunt.
Hier das Bild mit Orden: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Martini_bologna_mozart_1777.jpg

Dabei scheint der Orden vom Goldenen Sporn nicht nur sehr alt, schon im 15. Jh. nachweislich verliehen, sondern obendrein auch recht exklusiv.
 
Mozart ließ sich zwar mit dem Orden abbilden, machte aber von seinem Privileg sich Ritter nennen zu dürfen (und theoretisch zu Pferd in eine Kirche einreiten zu dürfen =) ) keinen Gebrauch, was anhand seines Charakters eigentlich erstaunt.
.

diese Aussage im Mozartjahr muß allerdings auch erstaunen :confused:
...oder hab ich dich da falsch verstanden ? ...dann sorry

Auch wenn keine direkten Äußerungen zur französischen Revolution überliefert sind - ein Teil seiner Korrespondenz ist verschollen oder wurde nachträglich von seiner Witwe Constanze wegen der Zensur geschwärzt -, verraten sein Verhalten in der Freimaurerszene, die Wahl und Behandlung seiner Opernstoffe, seine Bibliothek, die neben schöngeistigen Werken ein weites Spektrum an historischen, philosophischen, pädagogischen, mathematischen und naturkundlichen Werken enthielt, und nicht zuletzt seine Musik einen vielseitig interessierten, hellwachen Künstler, der entschieden auf der Seite der Aufklärer, der Opposition gegen Adel und Klerus stand, und der die revolutionären Strömungen Europas musikalisch verarbeitet hat.

in mancher Hinsicht glich Mozart dem fast gleichaltrigen Illuminaten Georg Forster, der mit James Cook und Alexander von Humboldt die Welt bereiste und begeisterter Anhänger der französischen Revolution wurde. Er besuchte die Loge "Zur gekrönten Hoffnung" in Wien und verkehrte im Hause Born, als Mozart gerade an der Zauberflöte arbeitete. Sicher ist er ihm zu dieser Zeit begegnet.



http://www.wsws.org/de/2006/mai2006/moz1-m05.shtml

http://www.zeit.de/2005/50/A_Jakobiner_i__Wien?page=1
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine schöne Antwort.

Ich danke (Du weißt schon warum... :cool: ;) :cool: )

... die Gemeinschaft der weltlichen "Orden" ist eine völlig andere. Aber Vergleiche finde ich naheliegend, gerade wegen der durchaus existierenden Übereinstimmungen.
Spannend fände ich, wo sich auch die Ideale hinter dem Ritterbegriff des 18. Jh. und dem der mittelalterlichen Ritterorden ähneln.

Meiner bescheidenen Meinung nach kommen wir dem nur bei über die Charakterisierung sog. elitärer Bruderschaften - wenngleich die Auslegung eines solchen Begriffes sehr dehnbar ist (nämlich quasi sogar bis zur SS im Dritten Reich) und damit ganz unterschiedliche derartige Bünde mit z.T. stark voneinander abweichenden Motiven und Zielen beschreiben kann.

Zum Thema: die Idee des Hughues de Payens am Anfang des 12. Jh. hatte das klare Ziel, die moralische Elite des Rittertums in einer neuen Bruderschaft zu vereinen. Diese Idee übernahmen in der Folgezeit alle anderen geistlichen Ritterorden - auch die Johanniter, welche zwar eine ältere Gründung waren, aber eben ursprünglich nur als Hospitalsbruderschaft bzw. Hospitalsorden.
Die angesprochenen weltlichen Orden, um die es hier gehen soll, gründeten durchaus auf einer analogen Idee: die moralische Elite der Adligen des Landes bzw. später auch Verdienstmitglieder sollten in einem solchen Bund vereint sein.

Desweitern verkörperten die geistlichen Ritterorden - insbesondere Templer und Johanniter sowie gerade zur Kreuzzugszeit - das ritterliche Ideal ihrer Zeit.
Und wenn ich nun wieder auf die weltlichen Ritterorden (Laienritterorden) blicke, so sollten - zumindest nach dem, was mir bekannt ist - auch diese weiterhin die Ideale und kriegerischen Werte des Adels aufrechterhalten, nachdem das Rittertum ausgangs des Mittelalters bekanntlich in eine schwere Krise geraten war.
Sowohl Fürsten als auch Könige brauchten weiterhin den Adel und bedienten sich der Institutionen des Rittertums, um Vertrauen und Treue des Adels zu gewinnen bzw. zu erhalten.

Wichtig ist hierbei auch, daß zwar die Zeitgenossen an eine Verbindung zwischen den geistlichen Ritterorden und den Laienritterorden fest glaubten (i.S.v. Instumenten der königlichen Religion), dies aber weder historisch-organisatorisch noch hinsichtlich Motiven und Zielen wirklich gegeben war bzw. haltbar ist.

Frei wiedergegeben nach Alain Demurger "Die Ritter des Herrn - Geschichte der geistlichen Ritterorden" - C.H. Beck, München 2003; hier das Kapitel Einleitung: Geistliche Ritterorden, Laienritterorden, Verdienstorden.
 
Ich denke in dem Zusammenhang, darf man nicht vernachlässigen, dass eigentlich der Adel das Bürgertum gerade am Ende des 17. und im beginnenden 18.Jh. wieder aus den entscheidenden Stellen im Staate verdrängt hatte, bzw. die Erlangung des Adelspatents wieder zu einer erstrebenswerten Größe gemacht wurde. In der Hinsicht kann man durchaus von einer Reanimierung des Rittergedankens sprechen. Die Formalien, wie von uns schon ausgebreitet, lehnten sich ja sehr an die Traditionen. Ritterliche Spiele wie Turniere, zwar in völlig anderem und harmloseren (ungefährlicherem) Gewand, das sogenannte Gestech, was dann eher eine Geschicklichkeitsübung war, fand sogar bis um 1750 wieder einen festen Platz in den Feierlichkeiten der Höfe. (besonders bemerkenswert ist in der Hinsicht sicherlich der Wiener und der Dresdener Hof)

In sogenannten Ritterakademien wurde der Adel herangeschult, um die Stellen im Staatsapperat auszufüllen und einfach zu funktionieren. Ein ganzer Teil des Stundenplans scheint natürlich mit dem des Ritters des Mittelalters verwandt (Reiten, Manieren, Kriegskunst...). Die Funktion dieser neuen Elite als Stütze des Staates war ja auch eine ähnliche.

Was ich bemerkenswert finde, ist dass in katholischen (oder von Katholiken regierten) Staaten wie calvinstischen oder lutheranischen, die Ordensregeln bzw. -floskeln doch recht übereinstimmend sind und nur selten regional geprägt.
 
Ich denke, wir sind uns hier weitgehend einig...

Ein Punkt, den Du zuletzt angesprochen hast, bedarf jedoch einiger zusätzlicher Anmerkungen...

Ich denke in dem Zusammenhang, darf man nicht vernachlässigen, dass ... die Erlangung des Adelspatents wieder zu einer erstrebenswerten Größe gemacht wurde. In der Hinsicht kann man durchaus von einer Reanimierung des Rittergedankens sprechen. Die Formalien, wie von uns schon ausgebreitet, lehnten sich ja sehr an die Traditionen. Ritterliche Spiele wie Turniere, zwar in völlig anderem und harmloseren (ungefährlicherem) Gewand, das sogenannte Gestech, was dann eher eine Geschicklichkeitsübung war, fand sogar bis um 1750 wieder einen festen Platz in den Feierlichkeiten der Höfe. (besonders bemerkenswert ist in der Hinsicht sicherlich der Wiener und der Dresdener Hof)

Die höfischen ritterlichen Turniere sind nun aber wiederum eine Reanimierung von Teilen bzw. eines Teils der höfischen Lebensweise der weltlichen Ritterschaft, und im konkreten Fall des Hochmittelalters dienten die Turniere ja nicht vordergründig nur der Unterhaltung, sondern waren zudem ganz besonders auch Kampfesübungen.
Hier liegt bereits das erste wichtige Kriterium: in der Neuzeit haben die ritterlichen Turniere diesen ursprünglichen Zweck verloren, denn sie existierten nunmehr nur noch als Form höfischer Unterhaltung.
Das zweite Kriterium dazu ist in Bezug auf eventuelle Parallelen zu den geistlichen Ritterorden aber weitaus bedeutsamer: in den Statuten der Ritterorden, welche im Umfeld der Kreuzzüge entstanden waren, grenzte man sich diesbezüglich recht scharf zur weltlichen Ritterschaft ab, denn es war den Ordensrittern grundsätzlich verboten, an der höfischen Lebensweise der weltlichen Ritterschaft teilzuhaben - sprich: Dinge wie eben bspw. Jagd und Turnier waren ausdrücklich verboten!
Anm.: Daß es im Spätmittelalter dennoch in einzelnen Fällen Verstöße gegen diese Verbote gab, welche zudem nicht geahndet wurden, ändert nichts an dem Verbot selbst.
 
Die neue Deffinition des Ritters im Barock/Rokoko, kann zu einem kruden Mix aus beidem beigetragen haben, der Vorstellung des Rittertums und der Vorstellung von Ritterorden. So genau nahm man es vielleicht nicht. Man schuf einen "neuen" Ritter, der zwar Entlehnungen aus dem Mittelalter bei der Aufnahme in den Ritterstand hatte, aber eben anderen Gesetzen, nämlich denen des 18. Jh. unterworfen.

Über einen dieser weltlichen Ritterorden in den Ritterstand erhoben zu werden, was eigentlich die einzige Chance zu einer Erhebung zum Ritter (bis auf die Erhebung zum Reichsritter, das gab es auch noch im 18.Jh.). Eben das macht wohlmöglich die Originalität dieser Orden aus. Wo sie, wie von reisensburg955 angesprochen, nur einem kleinen Teil der Gesellschaft offenstand, nämlich den Adeligen eines Staates (wie der Orden des pfälzischen Löwen), war natürlich die Erhebung aus dem bürgerlichen Stand in den Ritterstand nicht gegeben.

Gemeinsam ist der Verdienst, der dem Ritter des Mittelalters wie dem Ritter, eines weltlichen Ordens, der Neuzeit in den Stand des Ritters erhob. Der Verdienst als Vorraussetzung deutet auf eine klare Vorbildwirkung für den Ritter in der Gesellschaft.

Was hinterfragenswert und spannend wäre, ist die Bedeutung, welche die Erhebung zum Ritter für den jeweiligen Ritter hatte. War dies mehr als eine Formalie? Wurde ihm damit Zutritt zu einen exklusiven Klub verschafft? Wenn ich da zum Bsp. an Mozart wiederum denke, der sich selbst nicht "Ritter" nannte, dann kann für ihn der Wert des Titels nicht sehr hoch gewesen sein. Oder unterschätze ich damit einen gewichtigen Aspekt?
 
@ timotheus
Wie würdest Du die Malteser im 18.Jh. einschätzen? Würdest Du ihn auch zu den normalen höfischen Orden rechnen, würdest Du unterscheiden, zwischen den Malteserrittern in Malta und in Bayern (z.B.)?
 
Wie würdest Du die Malteser im 18.Jh. einschätzen?
Würdest Du ihn auch zu den normalen höfischen Orden rechnen, würdest Du unterscheiden, zwischen den Malteserrittern in Malta und in Bayern (z.B.)?

Das ist in der Tat nicht ganz einfach zu beantworten...
Ich versuche mich an einer Abhandlung gemäß folgender Literatur:
Alain Demurger "Die Ritter des Herrn - Geschichte der geistlichen Ritterorden Europas" - C.H. Beck, München 2003
Ernst Staehle "Templer und Johanniter - Geschichte, Geheimnisse und Gegenwart" - Weishaupt Verlag, Gnas 1999

Der Malteserorden ist nach wie vor ein geistlicher Ritterorden geblieben - erst nach Ende seiner Herrschaft auf Malta (dazu gleich noch) wandelte er sich ab Beginn des 19. Jh., jedoch nicht etwa zu einem weltlichen Ritterorden oder einem höfischen Orden, sondern zurück zu seinem Ursprung: einem karitativen Orden.

Im Einzelnen dazu...
Im 18. Jh. verlor die militärische Macht des Malteserorden überdies ihre Bedeutung, wofür sich zwei Gründe ausmachen lassen:
  1. Verlagerung der wirtschaftlichen Interessen der Großmächte aus dem Mittelmeerraum heraus nach Amerika
  2. Drängen der europäischen Mächte, daß Beutezüge (Corsos) gegen nichtchristliche Staaten nicht mehr zeitgemäß wären und deshalb aufzugeben seien

Da dennoch die Großmeister mit ihren Bauvorhaben (Repräsentationsgebäude, Kirchen etc.) nach wie vor ihre Vorgänger zu übertreffen gedachten, andererseits aber die Einnahmen durch die Corsos fehlten, erhöhten sich die Steuerlasten für die maltesische Bevölkerung. Dies führte im Jahre 1775 zu Unruhen und schließlich einem blutigen Aufstand: das bis dahin bestehende gute Verhältnis zwischen der maltesischen Bevölkerung und den Ordensrittern war empfindlich gestört.

Relativ zeitgleich gewann der Orden jedoch zusätzlich Güter: 1774 entstand das neue Großpriorat Wolhynien, nachdem Herzog Ostrogski den Maltesern ein großes Erbe vermachte; 1775 erhielt der Orden die Besitzungen des aufgelösten Antoniterordens in Frankreich.

Dazu kam dann eben auch noch 1781 die Übergabe der Güter der Jesuiten, die Papst Clemens XIV. als Orden aufgehoben hatte, durch Kurfürst Karl Theodor von Pfalz-Bayern. Dem Kurfürsten ging es um die Versorgung seines Bastardsohnes Karl August (Sohn des Kurfürsten und der Schauspielerin Josephine Seyffert).
Aufgrund dieses Zugewinns wurde die neue englisch-bayerische Zunge geschaffen, und Karl August, der bereits (von seinem Vater?) den Titel Fürst von Bretzenheim erhalten hatte, wurde zum Großprior dieser Zunge ernannt.
Dies verstieß gegen die - seit 1262 geltenden und noch immer gültigen - Ordensstatuten, nach denen "Bastarde" nicht in den Orden aufgenommen werden sollten bzw. durften.
Die englisch-bayerische Zunge half jedoch der seit Mitte des 16. Jh. bestehenden und für den Malteserorden unbefriedigenden Tatsache ab, daß die englische Zunge seit der anglikanischen Protestation nur noch dem Namen nach bestanden hatte.
Als Zar Paul I. (1796/1801) dem Orden weitere große Ländereien in Polen vermachte, wurde die Zunge zunächst zur polnisch-englisch-bayerischen Zunge und dann schließlich zur russisch-englisch-bayerischen Zunge.

Während der Französischen Revolution kostete die Loyalität zum französischen Königtum den Malteserorden (1791 wollte der Orden den König durch Flucht aus Frankreich helfen und nach der Gefangennahme 1792 immer noch gewaltsam befreien) seine Existenz in Frankreich. Die Nationalversammlung beschloß Auflösung und Enteignung noch 1792, so daß sämtliche Ordensbrüder nun selbst gezwungen waren, aus Frankreich zu fliehen. In den folgenden Jahren bis 1797 konfiszierte schließlich dann Napoleon auch noch die Besitzungen des Ordens in Italien.

Großmeister Emanuel de Rohan de Polduc (1775/97) war zwar - abgesehen von der Geschichte um Großprior Karl August Fürst von Bretzenheim - den alten Prinzipien des Ordens treu geblieben, hinterließ den Malteserorden jedoch "in einem Zustand von Chaos und Hoffnungslosigkeit" (Zitat: Staehle).
Zudem stand der Orden durch den Verlust seiner ältesten und besten Besitzungen am Rande des Ruins.

Der Rest ist Geschichte: als Napoleon am 09.06. 1798 auf Malta landete, wechselten die französischen Ritter sowie die maltesische Bevölkerung die Seiten, wohl weil sie von den Idealen der Revolution mehr überzeugt waren als von der Notwendigkeit des Fortbestehens eines konservativen Ordensstaates.
Großmeister Ferdinand von Hompesch blieb angesichts dieser Situation nichts anderes übrig als vor Napoleons Truppen zu kapitulieren und ein Abkommen zur Übergabe der Inseln an Frankreich zu unterzeichnen.
Die Französische Republik hielt übrigens keines der gemachten Versprechen; weder fanden sie - wie im Abkommen festgeschrieben - die Ordensritter ab noch ließen sie den Maltesern ihre Selbstbestimmung.
Im Gegenteil: sie bekämpften die katholische Kirche, welche bis heute großen Rückhalt auf Malta hat u.ä.
Anm.: Den Gold- und Silberschatz des Malteserordens ließ Napoleon übrigens auf sein Schlachtschiff Orient verbringen, welches mitsamt der restlichen französischen Flotte in der Schlacht von Aboukir am 01.08. 1798 von Admiral Nelsons englischer Flotte versenkt wurde. Da er nie wieder aufgetaucht ist, liegt der Schatz wohl höchstwahrscheinlich dort auf dem Meeresgrund...

Ein Orden im Stile der weltlichen Ritterorden ist der Malteserorden im 18. Jh. nicht gewesen, und er war es auch nicht während des Großmeisteramtes von Zar Paul I. an der Wende 18./19. Jh., da der Einfluß des russischen Herrschers auf den Orden selbst sehr begrenzt war, und für den Papst, dem der Orden bis heute untersteht, dieses "Intermezzo" quasi als Interregnum i.S.v. führungslose Zeit galt.
 
Danke für den Beitrag. Gerade durch die Veränderung durch die Einrichtung der bayerischen Sektion des Malteserordens, unterstützt u.a. durch Reischsgraf Franz Albert Leopold von Oberndorf brachte mich auf das Interesse an dem Orden. Oberndorf selber war ja auch Ritter. Ich frage mich wie sich die ordensritterlichen Aufgaben mit einer Untertänigkeit unter einen Landesfürsten, wie in dem Falle eines Ministers zu seinem Kurfürsten mit der Ritterwürde vertrugen, in wie weit diese nur noch ein Ehrenamt war, das dem Träger vielleicht Prestige brachte und dem Orden vielleicht einen politischen Befürworter, des tatäschlichen Ordensstaates.
Gerade in den katholischen Ländern waren Orden wie auch der Deutsche Orden an Rittern bei den Höfen noch recht zahlreich vertreten. Hatte dies auch weiterführende politische Auswirkungen? Bestimmte es die moralischen Ansichten dieser Amtsträger? Oder zumindest die Außenpolitik eines souveränen Staates an dessen Spitze "Ritter" standen zu dem Staat der Malteserritter?
Ich hoffe, die Fragen sind nicht zu speziell und zumindest interessant.:red:
 
Ich hoffe, die Fragen sind nicht zu speziell und zumindest interessant.:red:

Sie treffen zwar nicht mehr unbedingt die Zeit der Ordensgeschichte, mit der ich mich vornehmlich beschäftige, aber interessant sind sie schon...

Ich frage mich wie sich die ordensritterlichen Aufgaben mit einer Untertänigkeit unter einen Landesfürsten, wie in dem Falle eines Ministers zu seinem Kurfürsten mit der Ritterwürde vertrugen, in wie weit diese nur noch ein Ehrenamt war, das dem Träger vielleicht Prestige brachte und dem Orden vielleicht einen politischen Befürworter, des tatäschlichen Ordensstaates.
Gerade in den katholischen Ländern waren Orden wie auch der Deutsche Orden an Rittern bei den Höfen noch recht zahlreich vertreten. Hatte dies auch weiterführende politische Auswirkungen? Bestimmte es die moralischen Ansichten dieser Amtsträger? Oder zumindest die Außenpolitik eines souveränen Staates an dessen Spitze "Ritter" standen zu dem Staat der Malteserritter?

Du mußt dabei zunächst unbedingt den Kontext sehen, daß der Johanniterorden bereits zur rhodesischen Zeit äußerlich ein recht höfisches Bild entwickelte.
Waren bspw. im Heiligen Land zu hochmittelalterlicher Zeit noch Gewänder nach der neuesten Mode oder Zierat an Kleidung strikt verboten, so wandelte sich dies auf Rhodos - insbes. dann ab dem 15. Jh. - schlagartig (Federbarette, Schmuck, edle Stoffe etc.). Auch in ihrem Verhalten zeigten sich die Ordensritter ganz weltlich-aristokratisch, und die religiösen Elemente ihrer Institution befanden sich im Verfall, denn die Gelübde wurden längst eher als Formsache denn als Verpflichtung angesehen.
Zum anderen spielt eine Rolle, daß der Orden als christlicher Kampforden bereits beim Erwerb Maltas (1530) so etwas wie einen Anachronismus darstellte. Der Eifer und die Glut, mit welchen der Orden gegen die Muslime kämpfte, war quasi ein Relikt einer längst vergangenen Zeit (Kreuzzüge des Hochmittelalters).

So ist es nicht weiter verwunderlich, daß gerade zur maltesischen Zeit durchaus auch Ordensritter eigene Güter besaßen wie andere Adlige auch und sich in ihrer Heimat dementsprechend in die aristokratische Hierarchie einordneten. "Ehrenamtlich" jedoch war ihr Status im Orden deswegen nicht, denn sie waren Ordensritter gemäß der "alten" Regularien - und nicht etwa in einem Status, wie ihn die Gastritter des Hochmittelalters innehatten.
Anm.: Es gehört zwar nicht direkt zum Thema, aber ich weise darauf hin, daß die Aufnahmebedingungen um 1680 insofern verschärft wurden, daß ein Anwärter die "aufgeschworene Ahnenprobe" vorlegen mußte - Italiener und Spanier 4 Ahnen mit mindestens 100jährigem Adel, Franzosen 8 Ahnen, Deutsche 16 Ahnen mit 200jährigem Adel...

Da der Orden aufgrund seiner militärischen Ausprägung aber zudem im Mittelmeer auch in gewissem Maße einen ordnenden Faktor darstellte, waren seine Mitglieder natürlich in den katholischen Ländern nach wie vor entsprechend angesehen. Wenngleich dabei unbedingt angemerkt werden muß, daß der Orden hierbei auch stark von der erfolgreichen Abwehr der osmanischen Belagerung von 1565 zehrte, die noch bis ins 17. Jh. nachwirkte.
Auf der anderen Seite festigte dies natürlich die gegenseitige Loyalität zwischen dem Orden einerseits sowie den Königs- und Fürstenhäusern andererseits. Dies führte eben bspw. ausgangs des 18. Jh. zu jenen Ereignissen um das Schicksal des französischen Königs während der Revolution, welche ich in meinem vorigen Beitrag bereits kurz umrissen hatte.

Fazit: Der Orden behielt seinen grundsätzlichen Charakter als geistlicher Ritterorden bei, wenngleich seine Mitglieder seit dem ausgehenden Mittelalter mehr und mehr ein den weltlichen Adligen vergleichbares Leben führten. Für die Neuzeit muß dabei das Nebeneinander von geltenden, aber eben als Formalien angesehenen Ordensregularien einerseits und äußerlichem Auftreten der Ritter andererseits gesehen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
. Für die Neuzeit muß dabei das Nebeneinander von geltenden, aber eben als Formalien angesehenen Ordensregularien einerseits und äußerlichem Auftreten der Ritter andererseits gesehen werden.
Aber doch auch eine Vermischung. Oder nicht?
War ein Ritter des Malteserordens auch im 18.Jh. noch Vertreter von gewissen Idealen? Da muss man sicherlich in die Korrespondenz spezieller Ritter gehen, um zu schauen, was sie wirklich sagen und in wie weit ihre Motivierung vom Orden bestimmt war.
Es ist nicht so einfach vermutlich zu entwirren. Du sagst, dass der Orden an sich eine tiefgreifende Wandlung erfuhr. Welchen Sinn machte es dann noch Ritter zu werden? Ein gewisses Mönchtum blieb doch damit verbunden, so klingt es für mich zumindest, als Danceny in den "Gefährlichen Liebschaften" (1782) am Ende beschließt nach all den Abenteuern, Ritter des Malteserordens zu werden. Soll ich mal die Passage raussuchen?
Diese Fragen sind ja eher in einer Mentalität, einer Art Gefühl begründet, und daher sicherlich schwer zu beantworten...
 
@Brissotin:
Sieh mir bitte nach, daß ich erst jetzt darauf antworte, aber mir war Dein letzter Beitrag in diesem Thread irgendwie entgangen...


Aber doch auch eine Vermischung. Oder nicht?

Ja und nein. Hier gilt es, zwischen dem Ideal des Ordens selbst und dem äußeren Auftreten und Gebaren der Ordensritter zu differenzieren.
Genaugenommen hat der Malteserorden ja seine Ausrichtung und Bestimmung nie aufgegeben: er trat an, um für den Glauben einzustehen und den Unglauben zu bekämpfen. Und dies tut der Orden nach wie vor - nur eben seit dem Verlust Maltas nicht mehr mit Waffengewalt.

In diesem Kontext läßt sich eindeutig sagen, daß der Malteserorden grundsätzlich seinen Idealen und Intentionen treu geblieben ist - und damit sich letztendlich auch selbst treu geblieben ist.
Daß im Wandel der Zeiten die Brüder des Ordens in ihrem Auftreten durchaus recht weltlich wirkten und damit den eigentlichen Grundsätzen des Ordens zuwiderliefen, steht auf einem anderen Blatt.

War ein Ritter des Malteserordens auch im 18.Jh. noch Vertreter von gewissen Idealen? Da muss man sicherlich in die Korrespondenz spezieller Ritter gehen, um zu schauen, was sie wirklich sagen und in wie weit ihre Motivierung vom Orden bestimmt war.
Es ist nicht so einfach vermutlich zu entwirren. Du sagst, dass der Orden an sich eine tiefgreifende Wandlung erfuhr. Welchen Sinn machte es dann noch Ritter zu werden? Ein gewisses Mönchtum blieb doch damit verbunden, so klingt es für mich zumindest, als Danceny in den "Gefährlichen Liebschaften" (1782) am Ende beschließt nach all den Abenteuern, Ritter des Malteserordens zu werden. Soll ich mal die Passage raussuchen?
Diese Fragen sind ja eher in einer Mentalität, einer Art Gefühl begründet, und daher sicherlich schwer zu beantworten...

Naja, Romane zu zitieren, ist halt immer so eine Sache...
(Brauchst die Textstelle nicht rauszusuchen, danke... ;) )
Ein Kritiker der Ritterorden äußerte sich bereits im 13. Jh. bezüglich der Verfehlungen bekanntlich so: "Saufen wie die Templer, herumhuren wie die Johanniter und raufen wie die Deutschherren!"

Ausgehend von dem, was ich über den Malteserorden bisher gelesen habe (ist nicht wenig, aber bestimmt auch nicht alles), denke ich schon, daß die Ritter für ihre Ideale stets einstanden.
Anm.: Daß dies nicht immer einfach war und auch nicht jedem gleich gelang, ist klar, aber wiederum eine andere Geschichte...

Zur "tiefgreifenden Wandlung" hatte ich mich soeben noch einmal geäußert und darauf hingewiesen, daß wir da schon zwischen dem "Inneren" und dem "Äußeren" unterscheiden sollten.

Bezüglich Motivation einzelner Ritter und Mentalität etc. stimme ich Dir freilich zu, daß dies ohne originäre Dokumente u.ä. kaum zu beantworten ist...
 
Ich liefere mal einen ganz guten Überblick vom DHM zu Ritter-, Verdienst- und Hausorden nach. Ich denke, da werden die Zusammenhänge und gerade die bisweilen schwierigen Diferenzierungen gut erläutert: Ritterorden
 
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