Schwedens Rolle im 7jährigen Krieg

kevin-biene

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Warum tritt Schweden in den Siebenjaehrigen Krieg der Seite Russlands bei ,als frueher der schon laengst gegen Russland gekaempft hatte, und der sollt auch wissten dass Russland immer sein Land vergroessern.

Oder am Anfang an fand der schon dass Preussen den Krieg 100% verloren wurde?
 
Viel wichtiger für Schweden war Frankreich. Außerdem hoffte man die Gebiete in Pommern wieder auszuweiten. Dazu kam die Erwartung das Preußen wohl unterlegen sei.

aus Wiki:
King Adolf Frederick of Sweden (1751-1771) would have given even less trouble than his predecessor but for the ambitious promptings of his masterful consort Louisa Ulrika of Prussia, Frederick the Great's sister, and the tyranny of the estates, who seemed bent upon driving the meekest of princes into rebellion. An attempted monarchical revolution, planned by the queen and a few devoted young nobles in 1756, was easily and remorselessly crushed; and, though the unhappy king did not, as he anticipated, share the fate of Charles Stuart, he was humiliated as never monarch was humiliated before.
The same years which beheld this great domestic triumph of the Hats saw also the utter collapse of their foreign "system." At the instigation of France they plunged recklessly into the Seven Years' War; and the result was ruinous. The French subsidies, which might have sufficed for a six weeks demonstration (it was generally assumed that the king of Prussia would give little trouble to a European coalition), proved quite inadequate; and, after five unsuccessful campaigns, the unhappy Hats were glad to make peace and ignominiously withdraw from a little war which had cost the country 40,000 men. When the Riksdag met in 1760, the indignation against the Hat leaders was so violent that an impeachment seemed inevitable; but once more the superiority of their parliamentary tactics prevailed, and when, after a session of twenty months, the Riksdag was brought to a close by the mutual consent of both the exhausted factions, the Hat government was bolstered up for another four years. But the day of reckoning could not be postponed for ever; and when the estates met in 1765 it brought the Caps into power at last. Their leader, Ture Rudbeck, was elected marshal of the Diet over Frederick Axel von Fersen, the Hat candidate, by a large majority; and, out of the hundred seats in the secret committee, the Hats succeeded in getting only ten.
The Caps struck at once at the weak point of their opponents by ordering a budget report to be made; and it was speedily found that the whole financial system of the Hats had been based upon reckless improvidence and the wilful misrepresentation, and that the only fruit of their long rule was an enormous addition to the national debt and a depreciation of the note circulation to one third of its face value. This revelation led to an all-round retrenchment, carried into effect with a drastic thoroughness which has earned for this parliament the name of the "Reduction Riksdag". The Caps succeeded in reducing the national debt, half of which was transferred from the pockets of the rich to the empty exchequer, and establishing some sort of equilibrium between revenue and expenditure. They also introduced a few useful reforms, the most remarkable of which was the liberty of the press in 1766. But their most important political act was to throw their lot definitely in with Russia, so as to counterpoise the influence of France.
 
Warum tritt Schweden in den Siebenjaehrigen Krieg der Seite Russlands bei ,als frueher der schon laengst gegen Russland gekaempft hatte, und der sollt auch wissten dass Russland immer sein Land vergroessern.

Oder am Anfang an fand der schon dass Preussen den Krieg 100% verloren wurde?

Eine gute Frage, zumal Russland und Schweden auch nach dem Siebenjährigen Krieg noch aneinandergerieten wie im Krieg von 1788-1790.
Die Koalition, der mit Frankreich, Österreich und Russland drei Großmächte angehörten war zahlenmäßig und von den Ressourcen Preußen weit überlegen, und der Eintritt in diese Koalition versprach am ehesten Erfolg. Frankreich war seit Jahrhunderten mit Habsburg verfeindet, da aber Großbritannien vor allem in Nordamerika zu einem gefährlicheren Rivalen wurde, gelang dem österreichischen Kanzler Graf Kaunitz die Umkehr des Bündnisses, das "Renversement des Alliances", als der Preußenkönig mit Georg II. 1756 die Konvention von Westminster schloss, womit er eigentlich seine Gegner, Österreich und Rußland in Schach halten wollte. Er hatte den Hof von versailles erst nachträglich informiert, der Geheimabsprachen auf Kosten Frankreichs befürchtete.

Zusammen mit Russland auf Kosten Preußens Beute zu machen, versprach mehr Gewinne, als wenn Schweden sich mit Preußen und England verbündet hätte, um gegen Russland Krieg zu führen und Gebiete zurückzugewinnen, die Schweden 1721 im Frieden von Nystad verloren hatte. Russland war inzwischen für Schweden einfach zu mächtig geworden, und solange Russland nicht an anderen Fronten beschäftigt war, wie später 1788, als die Russen Krieg gegen das Osmanische Reich führten, war ein Krieg gegen Russland einfach ein zu großes Risiko. Im Krieg 1788- 1790 ließ der schwedische König einen Angriff russischer Truppen in Theaterkostümen aus der Stockholmer Oper inszenieren, um einen Krieg vom Zaun brechen zu können, denn es musste der Riksdag dem Kriegseinsatz zustimmen.
 
Frankreich zahlte Subsidiengelder an Schweden und war um gute Beziehungen bemüht. Ein Kriegseintritt auf preußischer Seite hätte bedeutet ebenfalls einen möglichen Rivalen zu unterstützen, Konflikte gab es schon ( -> Schlacht bei Fehrbellin ? Wikipedia), gleichzeitig noch auf der vermeintlich schwächeren Seite einzugreifen und einen starken Bündnispartner wie Frankreich zu verlieren. Außerdem hatte Frankreich selbst keine sonderlich guten Beziehungen zu Russland, der Schwiegervater von Ludwig dem XV. war immerhin Stanislaus I. Leszczyński.
Quelle: The French Navy and the Seven Years' War von Jonathan R. Dull
 
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Meiner Ansicht nach war eben diese neue Koalition nicht eben bar jeglicher Widersprüche.

Besonders auf Polen bezogen hatte Frankreich eigentlich Interessen welche gänzlich den österreichisch-russischen entgegen standen. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass es zu einer enormen Kehrtwende schon früher im Jahrhundert gekommen war.

Sachsen war ja traditionell von Österreich und Russland beim Ringen um die polnische Krone unterstützt worden. Dennoch hatte sich aber Kursachsen der antiösterreichischen Koalition anfangs im Österreichischen Erbfolgekrieg angeschlossen. Auch wenn dieser Bündniswechsel später wieder völlig revidiert wurde, so änderte es nichts daran, dass die Weichen auf eine sächsisch-französische Annäherung gestellt waren, was durch die Vermählung des Dauphins mit der sächsischen Prinzessin Maria Josepha bekräftigt wurde. Gewissermaßen durchbrach diese außenpolitische Wende schon die harten Fronten, welche zuvor zwischen österreichischem und französischem Lager bestanden hatten. Bekanntlich waren ja Kursachsen und Kurbrandenburg scharfe Konkurrenten um die Vorherrschaft im Obersächsischen Kreis. Sogesehen war es eine logische Konsequenz, dass sich Frankreich-Sachsen-Österreich zusammenfanden und unter Hinsicht auf das immer wieder betonte österreichisch-russische Einvernehmen, welches nicht nur aus der gemeinsamen Feindschaft gegen die Osmanen und einer gemeinsamen Einflusspolitik auf Polen entsprang, erscheint auch ein Zusammengehen dieser Allianz mit Russland durchaus plausibel.

Ansonsten ist es ganz richtig, dass der schwedische und französische Hof eine enge Beziehung zueinander pflegten. Das hatte besonderes Gewicht in der Subsidienpolitik der Franzosen in der 1. Hälfte des 18.Jh., wobei Schweden z.B. im Spanischen Erbfolgekrieg die Kräfte Sachsens band. Das wird aber auch dann in den frühen 1770ern mit den Revolutionen in Frankreich und Schweden deutlich.

Bemerkenswert ist vielleicht nur am Rande, dass Friedrich II. scheinbar kaum nutzte, dass seine Schwester Königin von Schweden war. Freilich war diese den Schweden ohnehin verdächtig, da sie wahrscheinlich eine nicht unwichtige Rolle beim Versuch eines Staatsstreichs ihres Gatten Adolf Friedrich spielte. Dass sie der Allianz mit Preußen von 1747 das Wort geredet hatte, war möglicherweise auch noch eingedenk...
 
Warum tritt Schweden in den Siebenjaehrigen Krieg der Seite Russlands bei ,als frueher der schon laengst gegen Russland gekaempft hatte, und der sollt auch wissten dass Russland immer sein Land vergroessern.

Die Außenpolitik Schwedens verlief wenig glücklich, als es sich beim Wechsel der Bündnisse im 7-jährigen Krieg dem Werben der antipreußischen Koalition nicht verschloss und in der Hoffnung in den Krieg eintrat, die Odermündung zurückzugewinnen.

Der Pommersche Krieg 1757-1762 war ein äußerst unpopuläres Unternehmen, das - miliärisch völlig ergebnislos - die Staatsfinanzen und die Volkswirtschaft in eine gefährliche Krise stürzte. Dank der Vermittlung der Königin konnte im Mai 1762 bei Friedensschluss der Status quo gerettet werden.
 
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