Soldaten des Chur-Fürsten von Trier

@von Bredow

Ich kenne, was nichts heißen muß, keine Diplom- oder Masterarbeit über das Thema, auch keinen Artikel.

Was suchst Du über das Militär des Kfstm. Trier? Militärorganisation? Uniformen? Namen von Offizieren? Welcher Zeitraum vor 1803?

M.
 
Die Literaturrecherche im Landeshauptarchiv Koblenz (Fundstelle der Archivalien des Kurfürstentums Trier) hat nichts ergeben, wohl aber die Archivrecherche. Nachfolgend die relevanten Findbücher (insbesondere 24.01., 24.02. und 24.06.).

Mehr geht aus ferner Sicht nicht.

M.

Bestand 1C Akten der geistlichen und staatlichen Verwaltung
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Findbuch

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Akten
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19 Kriegswesen
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24 Militärwesen
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24.01 Allgemeines, Verordnungen, Kriegsartikel, Armeelisten
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24.02 Truppenaufstellung und Bewaffnung, Musterung, Verpflegung, Besoldung
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24.03 Befestigungen und Festungsausstattung, Geschützwesen und Zeughäuser
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24.04 Rechnungswesen
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24.05 Ökonomie, Lazarette, Kasernen
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24.06 Einzelne Truppengattungen
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht findet sich auch etwas im "Trierer Garnisonsbuch" (Dühr, Elisabeth, [Hrsg.]/Städtisches Museum Simeonstift 2007).
 
Viel weiß ich dazu nicht. Ich kann mich nur entsinnen, dass ein Bekannter, welcher mal eine Darstellung in der Richtung (Reenactment Trierer Militär Mitte 18.Jh.) anstrebte, dies mangels Quellenlage auch an zeitgen. Abbildungen aufgab.
 
Wärend des siebenjährigen Kriegs war der Erzbischof und Kurfürst von Trier auch der Bischof von Worms.
Hat jemand Informationen über die Garnison des Bistums Worms oder Koblenz in dieser Zeit.
 
Hat jemand Informationen über die Garnison des Bistums Worms
Die gab es nicht.
Worms war in erster Linie freie Reichstadt ,d.h. die Wormser Bischöfe hatten nur die geistliche Oberhohheit und waren insoweit an der Stadtregierung beteiligt,als sie Einfluss auf die Besetzug des Dreizehnerrates hatten.
Aber bischöfliches Militär gab es in der Stadt nicht.
Originär fürstbischoflich-wormsische Gebiete hatte es zwar um die Stadt Ladenburg gegeben,aber 1705 einigten sich die Brüder Kurfürst Johann Wilhelm und Bischof Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg auf einen größeren Gebietsaustausch, wobei . Ladenburg samt Neckarhausen für welche 1385 bis 1705 ein Kondominat bestand , komplett an die Kurpfalz fiel .
Auch dort war also zu Zeiten des 7jährigen Krieges keine bischöfliche Garnison stationiert.
 
Ja, Worms war nicht mehr im Besitz des Bischofs.
Er hatte dort nur noch einen Bischofhof.

Er war nur im Besitz
Der Amtskellerei Stein:
bestehend aus der Festung Stein nur noch eine Ruine, den Orten Lampertheim, Hostheim und Nordheim.
Der Amtskellerei Horchheim:
bestehend aus den Orten Horchheim, Weinßheim, Wißoppenheim, Korheim, Bodenheim und Mörsch.
Der Amtskellerei Dirmstein:
bestehend aus dem Ort und dem Schloss Dirmstein oder Dürmstein, den Orten Laumersheim oder Lammerschein, Beuntersheim
Der Amtskellerei Neu-Leiningen:
bestehend aus der Stadt Neu-Leiningen, den Orten Hettenheim, Ludelheim und Ramsen.
Der Amtsschaffnerei Neuhausen 1705 von Chur-Pfalz an den Bischof von Worms abgetretten:
besteht aus den Orten Neuhausen und Rhein-Türkheim und dem Ehemaligen Kloster Liebenau.

Weiß jemand ob in einer dieser Orte eine Garnison des Bischofs von Worms war?

Danke
 
Meines Wissens nicht.
Der Amtskellerei Stein war im Wege der Steiner und Bergsträßer Pfandschaft lange an Churpfalz verpfändet,die Zollburg Stein im 30jährigen Krieg zerstört und die Amtskellerei nach Lampertheim verlegt. Dort gab es keine Garnison sondern lediglich Amtsdiener als Exekutivorgane

Dirmstein war ebenfalls bis 1705 Kondominatsbesitz mit Kurpfalz, dominieren war der Ortsadel wie die von Sturmfeder, die auch die Exekutivgewalt inne hatten .Auch hier gab es keine Garnison

In Neuleinigen hatten die Wormser nur Teileigentum an der Burg ,die Zerstörung der Burg erfolgte 1690 im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Erst ab 1767 war der Ort Neuleiningen vollständig im Besitz des Bischofs von Worms. Auch hier gab es keine Garnison.
Auch für die Amtskellereien Horchheim und Neuhausen ist mir keine bischöfliche Garnison bekannt.

Die "Streitmacht" des Fürstischofs von Worms dürfte also in der Neuzeit im wesentlichen aus Trabanten,Domschweizern , Förstern und Ortsbütteln bestanden und Polizeiaufgaben wahrgenommen haben.
Meines Wissens sind auch keine Militärausgaben in den Verwaltungsakten belegt.
 
Hallo Leute,

Der Bischofsstuhl im Worms war schon seit Jahrzehnten nicht mehr selbstständig. Das Gebiet war zu klein um den Bischofshaushalt zu bedienen.
Die Kurfürsten und Erzbischöfe von Mainz und Trier waren meist auch die Bischöfe von Worms.
Beide Kurfürsten hatte im Oberrheinischen Reichskreis auch noch andere Besitzungen und auch ihr Besitz im Kurrheinischen Reichskreis war meist in der Nähe.

Mainz: z.B. Grafschaft Königstein (Oberrheinischer Kreis)
Trier: z.B. Abtei Prüm (Oberrheinischer Kreis)

Garnisonen gab es ja in Koblenz (Trier), Aschaffenburg (Mainz) und Königstein (Mainz).

Kann mir jemand sagen ob dort auch Truppen für das Bistum Worms waren?

Das Bistum Worms war ja der auschreibender Fürst für den Oberrheinischen Kreis und es musste auch Truppen für diesen stellen.

Kann mir jemand helfen!?
 
Nun ,wie oben bereits mehrfach dargelegt- in der Neuzeit hatte das Fürstbistum Worms keine eigenen Truppen.Wo sollten die auch herkommen-handelte es sich doch in der Neuzeit de facto um ein Titularfürstbistum mit relativ geringem Grundbesitz-
die freie Reichsstadt Worms hatte übrigens auch keine eigenenTruppen sondern ein Schutzabkommen mit Kurpfalz dessen Truppen dort und in Pfeddesheim eine Garnison unterhielten
Was die Bistumseigenen Gebiete betrifft,so sorgten sicherlich Churmainzer oder ChurtriererTruppen für den Schutz, so er denn nötig war, aber auch da gab es keine speziell für Worms abgestellte Truppen.
 
Es geht mir um die Stellung des Truppenkontingents für den Oberrheinischen Kreis (Spanischen, Österreichischer Erbfolgekrieg und Siebenjähriger Krieg).

Wurde es ausgelöst durch Geld oder stellte der Kurfürst von Trier (Fürstbischof von Worms) die Truppen aus seinen Haustruppen oder wurde aus Geldern des Fürstbistums in Koblenz eine Truppe aufgestellt!

Mir ist ja klar das es auf dem Besitz des Bistums keine feste Truppe gab!!


Das es sich bei der Reichsstadt Worms und dem Bistum Worms um zwei eigenständige Reichsländer handelt weiss ich auch.

Und das Worms durch die Franzosen sehr stark zerstört war weiss ich auch.
 
Nun was die Finanzierung und die Truppenerhebung der Reichskreise betrifft empfehle ich einen Blick in das 2008 in Frankfurt in der Reihe Mainzer Studien zur Neueren Geschichte( Bd.24) erschienene Buch von
Michael Müller
"Die Entwicklung des Kurrheinischen Kreises in seiner Verbindung mit dem Oberrheinischen Kreis im 18.Jahrhundert"

zu werfen.

Die Truppenstellung ging in die sogenannten Kreisregimenter
Für den Oberrheinischen Reichskreis waren das die Kreisinfanterieregimenter Nr.1, 2 und 3 sowie das Kreiskavallerieregiment-die Truppen selbst wurden von Hessen-Darmstadt ,Nassau-Weilburg,Kurpfalz ,Isenburg und Zweibrücken gestellt,
Für den Kurrheinischen Kreis wurden die Kreistruppen von den vier rheinischen Kurfürstentümern Mainz,Köln,Trier,Pfalz gestellt.

In beiden Kreisen wurden die Kosten für die Truppe nach bestimmten Schlüsseln auf alle Kreismitglieder umgelegt, der in dem o.a. Buch näher erläutert ist.
Das Hochstift Worms hat also nur mit Geld gekämpft und sich ,wie die anderen "Kleinstaaten" an der Finanzierung der Kreistruppen durch Zahlung der Umlagen beteiligt.

 
Zuletzt bearbeitet:
...
Ist es so, dass ich der überwiegende Teil in Freiburg befindet?

@Sepiola

Deine Frage ist berechtigt und stellt einen wertvollen Nachtrag dar. Aus ferner Sicht kann ich sie nicht beantworten. Richtig ist, die Verbindung des Bistums Worms zum Erzbistum (bzw. "Großbistum") Mainz war eigentlich enger als die zu Freiburg. Wie letztlich 1827 mit den Archivalien des Bistums Worms verfahren wurde, insbesondere die Archivaliengruppen

- Worms als Reichsstand
- Worms als Diozöse (Suffraganbistum von Mainz)

Muß der Fragesteller mit den Archivaren bestandshistorisch abklären. Da Mainz aber ein Suffraganbistum von Freiburg ist (1827), wäre meine Vermutung, daß sich der Hauptbestand des Wormser Bistums im Archiv des Freiburger Erzbistums befindet.

M. :winke:
 
Hab mich noch ein klein bisschen umgeschaut.

Es ist noch viel komplizierter.

Die Wormser Domkapitelsprotokolle sind z. B. ins Hessische Staatsarchiv Darmstadt gelangt.

http://www.staatsarchiv-darmstadt.hessen.de/irj/HStAD_Internet?cid=c28e5c4c4b59434173e2f671e6c2de3f


Wie kompliziert, sieht man im folgenden Zitat, das sich allerdings aufs frühe 15. Jh. bezieht:

"Von den Urkunden, die Matthäus von Krakau als Wormser Bischof ausgestellt hat, haben nur sehr wenige die Wendungen der im oberrheinischen Raum besonders wechselvollen Archivgeschichte überdauert. Überreste originaler Überlieferung konnten auf Empfängerseite fast nur im Hausarchiv der Wittelsbacher, bei der Stadt Worms, bei der Universität Heidelberg und in Beständen des heutigen Landesarchivs Speyer ermittelt werden. Kopial überlieferte Spuren der bischöflichen Verwaltung, die freilich ebenfalls spärlich genug ausfallen, sind in das Hessische Staatsarchiv Darmstadt gelangt, das in größerem Umfang Archivgut kirchlicher Institutionen Rheinhessens, darunter der Wormser Stifter, verwahrt; daneben ist das Generallandesaarchiv Karlsruhe zu nennen, das bei der Aufhebung der Kurpfalz die innenpolitischen Betreffe der kurpfälzischen Überlieferung zugesprochen erhielt. Das interne Schriftgut der bischöflichen Verwaltung, das man sich ursprünglich aber kaum allzu umfangreich vorzustellen braucht, muss als verloren gelten."

Matthäus von Krakau: Theologe, Politiker, Kirchenreformer in Krakau, Prag ... - Matthias Nuding - Google Books
 
Da könntest Du fündig werden:

Stadtarchiv Worms im Raschi-Haus ,Hintere Judengasse 6 D-67547 Worms

(verfügt über eine eigene Abteilung zum Bistum Worms)


Dom- und Diözesanarchiv Mainz,Heringsbrunnengasse 4, 55116 Mainz, 55005 Mainz,

Erzbischöfliches Archiv Freiburg, Herrenstr. 35, 79098 Freiburg im Breisgau

Hessisches Staatsarchiv Darmstadt,Karolinenplatz 3,64289 Darmstadt

Staatsarchiv Würzburg , Residenz-Nordflügel, 97070 Würzburg

Landesarchiv Speyer und Pfälzische Landesbibliothek Otto-Mayer-Str. 9 67346 Speyer
 
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