Christliche Orden

saller

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"Der Name der Rose" hat mich inspiriert.

Folgende Frage: Wie und warum haben sich christliche Orden versucht gegeneinander auszuspielen?

Ich kann es mir zum Teil denken (Macht,Reichtum), habe auch gegoogelt, nichts bedeutendes gefunden.

Habt ihr mehr Infos?
 
Folgende Frage: Wie und warum haben sich christliche Orden versucht gegeneinander auszuspielen?

Besonders augenfällig wurde diese Konkurrenz in den Kreuzfahrerstaaten, wo sich Tempelritter und Johanniter spinnefeind waren. Da ging es um Macht, Besitz und Ansehen.

Einen großen Einfluss auf das Klosterleben und das Papsttum entfaltete die Cluniazensische Reformbewegung im 11. und 12. Jh., die den moralischen Niedergang der Kirche nach dem Ende des Karolingerreichs bekämpfte und schwere Missstände im kirchlichen Leben beheben wollte. Verfolgt wurde ferner eine Reform der Klosterwirtschaft und die Loslösung der Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der Bischöfe und des weltlichen Adels; die Klöster wurden direkt dem Schutz des Papstes unterstellt. In dieser Phase gab es reformfreudige und reformunwillige Orden, ferner fürchteten Teile des hohen Klerus um ihre Macht, da sich Klöster aus ihrer Jurisdiktion lösen und ihrem Einfluss somit entziehen wollten.

Ferner gab es zwischen den Orden Streitigkeiten, welches religiöse Konzept am gottgefälligsten und den Menschen am dienlichsten sei. Der beschauliche ehrwürdige Orden der Benediktiner bekam seit dem frühen 13. Jh. Konkurrenz durch den Orden der Franziskaner, der ein striktes Armutsideal verfolgte - noch radikaler proklamiert von den Dolcinianern - und durch den Predigerorden der Dominikaner, die zu den Menschen in die Städte gingen, was zuvor für einen Mönchsorden undenkbar war.

Man kann sich gut vorstellen, dass reiche Orden wie die Benediktiner oder manche Bischöfe und Päpste, die luxuriös und wenig asketisch lebten, dem neuen Armutsideal oder anderen radikalen Thesen vom notwendigen Wandel der Kirche wenig Sympathie entgegenbrachten. Hierzu zählt auch die christliche Glaubensbewegung der Katharer, die eine der größten Laienbewegungen des Mittelalters bildeten und sich seit Mitte des 12. Jh. vor allem in Frankreich und Italien rasch ausbreiteten. Sie verwarfen das Papsttum, lehnten die Hierarchie der katholischen Kirche ab und erkannten die Sakramente nicht an. Die im Kern böse Welt suchten sie durch strenge Askese zu überwinden. Das rüttelte an den Grundfesten des Papsttums und der katholischen Kirche.

Diese Aufbruchsituation der Kirche mit ihren mannigfaltigen Strömungen und Idealen suchte Umberto Eco in seinem Roman "Im Namen der Rose" einzufangen.
 
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