Lena Einhorn versucht in ihrem Buch "A Shift in Time“ ihre These zu untermauern, die Evangelisten hätten bei Josephus vorgefundene Personen und Geschehnisse abgewandelt zeitversetzt um etwa 20 Jahre in die Vergangenheit gelegt. Wir wissen, daß in den ersten 5 Büchern des NT immer wieder, als Beweis für die historische Verankerung, Personen und Geschehnisse vorgebracht werden, die wir in anderen Quellen als bekannt vorfinden. Nur werden sie oft willkürlich und in falschen zeitlichen Zusammenhängen eingesetzt. Da ist Jesus bei Matthäus zur Zeit Herodes des Großen geboren, flieht mit den Eltern nach Ägypten. Lukas nimmt als Aufhänger den zehn Jahre später stattfindenen Zensus des Quirinius. Allen vier Evangelien ist aber wichtig Johannes den Täufer an den Anfang zu stellen. Matthäus bringt aber auch hier etwas durcheinander. Nach dem Tod des Herodes nimmt Josef Mutter und Kind und zieht zurück nach Israel, nach Galiläa in die Stadt Nazareth. Im nächsten Satz berichtet er: „In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf…“ Johannes war ja nur ein halbes Jahr älter als Jesus. Wie übrigens nichts berichtet wird über die ersten 30 Jahre von Jesu Leben. Könnte er erst nach 30 Jahren aus Ägypten gekommen sein?
Lena Einhorn fiel etwas auf, als sie das 18. Kapitel des Johannesevangeliums laß. Sie wußte, daß zur Zeit des Prokurators Felix - etwa 20 Jahre nach der Zeit des Pilatus - ein Mann aus Ägypten sich als Prophet in Jerusalem darstellte und viele Anhänger auf dem Ölberg versammelte. (Altertümer,20. Buch, Kap.8). Felix mit einer starken Abteilung von Reitern und Fußsoldaten griff ihn außerhalb Jerusalems an, tötete 4000, der Ägypter aber entkam. Lena Einhorn las den Text in Griechisch und stellte fest, daß die Gefangennahme Jesu nicht ganz so „harmlos“ abgelaufen sein konnte. Abgesehen von dem gezogenen Schwert des Petrus. Hier las sie nichts von ein paar Soldaten. Das Wort speira ist eine römische Kohorte von 600 bis 1000 Soldaten. Und als Befehlshaber steht hier chiliarchos, Kommandeur von einem Tausend. Im Unterschied zur Zeit des Pilatus, die als relativ ruhig geschildert wird, heißt es zur Zeit des Felix „Die Verhältnisse Judäas wurden inzwischen von Tag zu Tag zerrütteter. Das Land war abermals voll von Räubern und Betrügern…“ Eigenartigerweise wird Paulus beim Verhör in Jerusalem (Apg. 21,38) unvermittelt gefragt „Bist du nicht der Ägypter , der kürzlich eine Revolte vom Zaum brach und 4000 Sikarier in die Wildnis führte?“
Ein nicht sehr geläufiger Name Stephanus spielt hier auch seine Rolle. Altertümer Buch 20, Kap.5 wird ein Sklave des Cäsar mit Namen Stephanus überfallen und ausgeraubt. In der Apg. 6-8 hat auch ein Stephanus seinen einzigen großen Auftritt und wird dann gesteinigt. Und „zu seinen Füßen“ wird ein anderer, Saulus/Paulus, in die Handlung eingeführt.
Einhorn führt zehn Begebenheiten aus, die in den ersten 5 Büchern des NT erwähnt und aufgeführt werden, die sich zwanzig Jahre später bei Josephus in den Jüdischen Altertümern und im Jüdischen Krieg wiederfinden.
Lena Einhorn ist eine Filmproduzentin für medizinische Dokumentationen, keine Professorin für Theologie oder Historik. (Sie könnte also hier im Forum das gleiche Schicksal erleiden wie weiland der Schuldirektor F. E. Mann mit seinen Gedanken zum Rolandslied.) Allerdings halten die Professoren Robert Eisenman, Robert M. Price und Philip R. Davies das Buch für bedenkenswert und einen Anstoß für ein neues Paradigma.
Lena Einhorn | Hem
Lena Einhorn | A shift in time (2016)
Lena Einhorn fiel etwas auf, als sie das 18. Kapitel des Johannesevangeliums laß. Sie wußte, daß zur Zeit des Prokurators Felix - etwa 20 Jahre nach der Zeit des Pilatus - ein Mann aus Ägypten sich als Prophet in Jerusalem darstellte und viele Anhänger auf dem Ölberg versammelte. (Altertümer,20. Buch, Kap.8). Felix mit einer starken Abteilung von Reitern und Fußsoldaten griff ihn außerhalb Jerusalems an, tötete 4000, der Ägypter aber entkam. Lena Einhorn las den Text in Griechisch und stellte fest, daß die Gefangennahme Jesu nicht ganz so „harmlos“ abgelaufen sein konnte. Abgesehen von dem gezogenen Schwert des Petrus. Hier las sie nichts von ein paar Soldaten. Das Wort speira ist eine römische Kohorte von 600 bis 1000 Soldaten. Und als Befehlshaber steht hier chiliarchos, Kommandeur von einem Tausend. Im Unterschied zur Zeit des Pilatus, die als relativ ruhig geschildert wird, heißt es zur Zeit des Felix „Die Verhältnisse Judäas wurden inzwischen von Tag zu Tag zerrütteter. Das Land war abermals voll von Räubern und Betrügern…“ Eigenartigerweise wird Paulus beim Verhör in Jerusalem (Apg. 21,38) unvermittelt gefragt „Bist du nicht der Ägypter , der kürzlich eine Revolte vom Zaum brach und 4000 Sikarier in die Wildnis führte?“
Ein nicht sehr geläufiger Name Stephanus spielt hier auch seine Rolle. Altertümer Buch 20, Kap.5 wird ein Sklave des Cäsar mit Namen Stephanus überfallen und ausgeraubt. In der Apg. 6-8 hat auch ein Stephanus seinen einzigen großen Auftritt und wird dann gesteinigt. Und „zu seinen Füßen“ wird ein anderer, Saulus/Paulus, in die Handlung eingeführt.
Einhorn führt zehn Begebenheiten aus, die in den ersten 5 Büchern des NT erwähnt und aufgeführt werden, die sich zwanzig Jahre später bei Josephus in den Jüdischen Altertümern und im Jüdischen Krieg wiederfinden.
Lena Einhorn ist eine Filmproduzentin für medizinische Dokumentationen, keine Professorin für Theologie oder Historik. (Sie könnte also hier im Forum das gleiche Schicksal erleiden wie weiland der Schuldirektor F. E. Mann mit seinen Gedanken zum Rolandslied.) Allerdings halten die Professoren Robert Eisenman, Robert M. Price und Philip R. Davies das Buch für bedenkenswert und einen Anstoß für ein neues Paradigma.
Lena Einhorn | Hem
Lena Einhorn | A shift in time (2016)
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