Gallisches Heer

H

haberdereblau

Gast
Suche alles über das gallische Heer:
von Taktik über Aufbau bis zur Ausrüstung....
 
die frage hatten wir erst vor einigen tagen...
(suchfunktion)....alles weiter solltest du dort finden..


sakk :)
 
ich glaube, dass die kelten keine bestimmte schlachtaufstellung hatten. sie kamen meistens zu sehr vielen und stürmten einfach drauf los. die ausrüstung glich der germanen, wobei ich glaube, dass sie besser ausgerüstet waren.
 
Also meines bescheidenen Wissens nach gingen die Gallier (ich sag jetzt einfach mal spät-La Tene, 1Jhdt. v.Chr.) mit dem Gewand in die Schlacht in dem sie auch sonst immer steckten: das auffälligste Kleidungsstück für die Römer, und typisches barbarisches Merkmal, waren die langen Hosen, oft gestreift oder kariert und manchmal mit Wadenbinden. Dazu eine lang oder kurzärmlige Tunica und vielleicht noch einen Umhang der mit einer schön gearbeiteten Fibel zusammengehalten wurde. Lederschuhe vervollständigen das ganze Outfit. Viele gingen ja bekanntlich auch mit nacktem Oberkörper in die Schlacht. Was die Haarmode betrifft waren soweit ich weiß gut gepflegte Schnauzbärte "in". Und wenn man sich Vercingetorix auf Münzen betrachtet dürften auch längere Haare keine Seltenheit gewesen sein.
Ein weiteres typisch keltisches Schmuckstück war seit dem 5. Jhdt. vor Christus ein recht dicker, kunstvoll aus Bronze oder Gold gefertigter Halsreif, genannt Torc.

Nun zur Bewaffnung:
Der Durchschnittskelte konnte sich wohl keinerlei Rüstung außer dem Schild leisten, welcher, ungefähr 1.1m lang, zumeist eine ovale oder hexagonale Form besaß, aus mit Leder überspanntem Holz bestand und mit einem länglichen Holz- oder einem Eisenbuckler versehen war um Schläge abgleiten zu lassen und den Haltegriff verstärkt zu schützen. Wenn das Schild nun unbrauchbar geworden war (Hallo, Pilum!!!*g*), so stand unser Gallier also ziemlich schutzlos da.
Die etwas Vermögenderen konnten sich Helme aller Arten leisten. Häufig waren Monteforino, Agen und Port sowie Coolus Helme, und eben sonst noch alles was man den toten Römern vom Kopf fladdern konnte. Lediglich die ranghöchsten unter den Galliern konnten sich Kettenhemden finanzieren.
Zu den gängigsten Waffen zählten (Wurf-) Speere, von denen manche eine Länge von bis zu 2.5m erreichten und die über eine größere Speerspitze als das römische Pilum verfügten. Oft erwähnt wird auch das keltische Langschwert welches angeblich 55-80cm maß und, anders als das römische Kurzschwert, eher zum Schlagen als zum Stechen gedacht war. Natürlich war mit der Länge auch der relativ große Platzaufwand verbunden, der benötigt wurde, um ein solches Schwert effektiv einzusetzen. Wenn es zu eng wurde hatten die Römer mit dem wesentlich kürzeren und handlicheren Gladius leichtes Spiel. Die ganz Armen mussten mit Schleudern und, seltener, mit Pfeil und Bogen Vorliebe nehmen.
Streitwägen fungierten zu dieser Zeit nur mehr in Britannien als Schlachtfeld-Taxi der Adeligen. Auf dem Festland hatte längst die Kavallerie ihre Stellung eingenommen. Die Reiter trugen ebenso ihrem Stand und Vermögen entsprechende Ausrüstung.

Eine typsich keltische Schlchtformation ist mir nicht bekannt, jedoch waren taktische Manöver wie beispielsweise ein geordneter Rückzug duchaus möglich. Wie in den meisten Heeren dieser Zeit nehm ich an, dass Musikinstrumente, wie zum Beispiel die Carnyx, zum Vermitteln der Befehle diente. In der offenen Feldschlacht spielte sicherlich der Ansturm eine wichtige Rolle. Nach psychologischer Vorarbeit (Schlachtrufe, Herausforderungen, rythmisches Schlagen der Waffen auf die Schilde) rückte man vor um bei ungefähr 25 Meter Entfernung Wurfspeere hageln zu lassen und dann auf die gegnerischen Reihen zuzustürmen. Nach diesem wuchtigen Ansturm ging der Vorteil mit der Zeit zumeist zu den Römern über, die besser ausgerüstet, disziplinierter und besser gedrillt waren. Dagegen hatten die leichter gerüsteten Gallier Vorteile wenn es um Kampf in schwierigem Gelände ging und sie die Hit-and-Run Taktik anwandten.
Was die Organisation eines gallischen Heeres angeht kann ich leider nur sehr wenig sagen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich einzelne Kampftruppen, ähnlichen den germanischen Gefolgschaften, dem Heer anschlossen. Dazu kam die Schwierigkeit die Krieger mehrerer Stämme unter einem Banner zu vereinen und -vor allem- über längere Zeit im Feld zu halten. Die schlechten Nachschubverhältnisse machten größere gallische Armeen äußerst kurzlebig.

Eine keltische Besonderheit waren befestigte Dörfer (Oppidum), wie zum Beispiel Alesia. Sie dienten oft als Thronsitz eines mächtigeren Stammesfürsten. Dabei handelte es sich um ein durch eine Wehranlage, bestehend aus natürlichen Gegebenheiten wie Flüssen oder Hügeln sowie Palisadenwällen und Gräben, die ein Dorf umgab. Im Kampf mit anderen Stämmen dürfte sich solch eine Befestigung wohl als äußerst nützlich herausgestellt haben, doch die Römer mit ihrer hoch entwickelten Belagerungstechnik dürfte sie wohl ziemlich kalt gelassen haben.

Was noch manchmal erwähnt wird ist Kopfjagd die bei den Kelten recht ausgeprägt gewesen soll sowie nackt kämpfende, fanatische Krieger (Gaesatae). Ob da was Wahres dran ist beziehungsweise ob das bei den Galliern zur Zeit Caesars immer noch gebräuchlich war kann ich leider überhaupt nicht sagen.
 
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zu Vercingetorix

warum? wenn du einen gegenbeweis hast, dann schreib ihn doch bitte (oder ne internetseite die das gegenteil beweist). :winke:
 
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