Räter ? und Boier ? beides eins ?

Räticus

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Hallo liebe Geschichtsgemeinde !....

Ein Thema lässt mich nicht mehr los, nämlich das Thema "Rätien" wer waren die Räter ? und woher kamen sie ? natürlich gibt es Erklärungen dafür,bei Wikipedia ect.... aber denoch würde ich mich nochmals darüber unterhalten, denn schliesslich lebe ich ja in der ehemaligen Römischen-Provinz "Rätien" daher eben meine Frage ? in wie weit waren die Räter auch mit den Boiern verwand ? waren es Boier ? wie Wahrscheinlich erscheint es ? das die Räter, Venenter waren, die sich nach der Reita benannt hatten ? oder sind es am Ende doch
etruskische Flüchtlinge gewessen ?

Könnt ihr mir mehr darüber berichten und veraten ? wie es schon bereits Wikipedia tut ?

Euch allen noch einen schönen Tag

Eucher Räticus......
 
Hallo Leute,

Ich gehe momentan der Frage nach: wer waren die Räter ? und woher kamen sie ? woher kommt der Name ? welche Verwandschaft gab es zu den Boiern ? mich interessieren die Räter deshalb weil ich in der ehemaligen römischen- Provinz "Rätien" lebe, aber das Rätsel um die Räter, noch nicht klären konnte, denn Wikipedia, stützt sich auch nur auf Vermutungen, und Bücher über die Räter konnte ich nicht finden ?

Sicherlich sind die Räter geschichtlich nicht wirklich wissenswert, denoch meine Frage ? wisst ihr mehr darüber ?

Ich wünsch euch allen noch einen schönen Tag....

Viele Grüße
Räticus
 
Sicherlich sind die Räter geschichtlich nicht wirklich wissenswert, denoch meine Frage ? wisst ihr mehr darüber ?

Über die Ursprünge der Räter liegen so wenige Quelllen vor, dass man mit Hypothesen arbeiten muss. Erst nach der Romanisierung des Volks fließen die Quellen etwas reichhaltiger.

Nach römischer Überlieferung waren die Räter ein mit den Etruskern stammverwandtes Volk und zählten somit zu den nichtindogermanischen Völkern Italiens. Angeblich hätten die Räter ursprünglich in Oberitalien gesiedelt und wären den keltischen Invasoren ausgewichen, die etwa um 400 v. Chr. nach Norditalien vordrangen. Allerdings gibt es für eine solche Siedlungsbewegung der Räter keine archäologischen Belege.

Historisches Kernland der Räter ist das Gebiet der italienischen Provinzen Bozen und Trento, das bis heute den Namen der vorrömischen Bewohner trägt (Rätische Alpen). Inwieweit die heutigen Rätoromanen noch auf die Ureinwohner zurückgehen oder ihren Namen lediglich von der Region ableiteten, sit kaum noch zu entscheiden.

Dass zwischen Rätern und Etruskern eine Verbindung bestehen könnte, zeigen die Sprachen. Rätisch und Etruskisch werden von vielen Sprachwissenschaftlern als entfernt miteinander verwandte Sprachen klassifiziert, doch lässt die Spärlichkeit des überlieferten rätischen Sprachmaterials keine weitergehenden Schlüsse zu. Z.B. darüber, wie die gemeinsame Protosprache ausgesehen haben könnte, oder wann sich die beiden Sprachen getrennt haben.

Daneben gibt es Hypothesen, die das Rätische als isolierte Sprache ähnlich dem Baskischen klassifizieren wollen, andere, die einen keltischen Dialekt vermuten oder sogar - wie Linus Brunner - eine semitische Sprache annehmen.
 
Erstmal, Danke @ Dieter,

Allerdings ist es leider, das Wissen, was ich darüber schon hatte, bezw. was ich über Wikipedia darüber gelesen hatte, vermutlich liegen einfach (wie du schon richtig schreibst): zu wenige richtige authentische antike Quellen vor.....

Schade vieleicht stösst die Wissenschaft bezw. Archäologie irgendwann mal auf etwas ? was Licht ins Dunkel bringt über die Räter.....

Solange bleiben eben nur diese wenigen Belege übrig......

Trotzdem Danke.....
 
Nach römischer Überlieferung waren die Räter ein mit den Etruskern stammverwandtes Volk und zählten somit zu den nichtindogermanischen Völkern Italiens.
Das sind aber zwei paar Schuh, römische Außensicht auf Ethniengeschichte und moderne Sprachwissenschaft.

Daneben gibt es Hypothesen, die das Rätische als isolierte Sprache ähnlich dem Baskischen klassifizieren wollen, andere, die einen keltischen Dialekt vermuten oder sogar - wie Linus Brunner - eine semitische Sprache annehmen.
Die von dem Mathematiker und systemischen Linguisten Alfred Tóth (das ist auch der, der die Ungarn als Verwandte der Sumerer nachweisen möchte :() wieder aufgegriffen worden ist.
 
@ Räticus
Sicher haben sich die Menschen in deiner Gegend, also dem Voralpenland, bis zur Eroberung durch die Römer vor etwas mehr als zweitausend Jahren noch nicht als "Räter" betrachtet. Höchstens später als die Provinz Rätien etabliert war.
 
@ Räticus
Sicher haben sich die Menschen in deiner Gegend, also dem Voralpenland, bis zur Eroberung durch die Römer vor etwas mehr als zweitausend Jahren noch nicht als "Räter" betrachtet. Höchstens später als die Provinz Rätien etabliert war.

Ja eben ? vorher ? soviel ich weiss ? aber das ist auch ein Vermutung waren es die Boier die hier siedelten.....aber einen Beweiss gibt es hierfür auch nicht ?

Aber denoch beantwortet es NICHT meine Frage ? denn woher stammt nun der Name Räter ? bezw. Rätien ? von der venetianischen Göttin Reita vieleicht ?
 
Aber denoch beantwortet es NICHT meine Frage ? denn woher stammt nun der Name Räter ? bezw. Rätien ? von der venetianischen Göttin Reita vieleicht ?

Deine Frage lässt sich leider nicht endgültig beantworten, was in der Geschichte nicht selten der Fall ist. Es gibt zwar einige Hypothesen zur Herkunft bzw. Etymologie des Namens "Räter" oder "Raeti", aber letztlich bleibt die Herkunft unbekannt.

Eine Hypothese zielt auf die Selbstbezeichnung eines vorindogermanischen Stammes "Raeti" am Südsaum der Ostalpen. Das ist wohl die gängigste Erklärung. Vereinzelt wird auch die Meinung vertreten, der Name stamme aus der keltischen Wortwurzel "rait" (= Hochland), was dann eine keltische Fremdbezeichnung der "Raeti" implizieren würde. Auch wird die Vermutung geäußert, eine bei den Venetern verehrte Göttin "Reitia" könne namengebend sein, doch weiß niemand, ob diese Göttin überhaupt den Raetern bekannt war.

Die englische Wiki meint:

The origin of the name "Raeti" is unknown. It is not even clear if it derives from an "endonym", a name that the Raeti used to describe themselves or from an "exonym", a name used by outsiders to describe the Raeti. (cf. the name "Greeks". This derives from Graeci, a Roman exonym for this people, whose own name for themselves was "Hellenes").

It has been suggested that the name is an exonym derived from the Celtic root rait, meaning "highland", but this is guesswork, unsupported by any documentary evidence.[1] The similarity of name of the deity Reitia, which is attested in a number of votive inscriptions by the Veneti people, has also been advanced. But there is no evidence that this goddess was revered by the Raeti also, unless the reithus in one "Raetic" inscription refers to her. But reithus, if it refers to a deity at all, is more likely to be an unrelated Raeti god, probably the man-fish figure shown above the inscription's wording.[2]

If the name is an endonym, then it may derive from a non Indo-European root meaning "noble", "superior", "brave" or "strong", common self-attributes of primitive peoples e.g. the "Sarmatians", which may derive from Iranic sar martan ("high - i.e. noble - men") and the Franks, probably from a Germanic root meaning "strong". In this case, it is possible that reithus is that root.

Raeti - Wikipedia, the free encyclopedia

Es bleibt also, was ich bereits eingangs sagte: Die Quellenlage ist hinsichtlich der Ursprünge der Räter dermaßen dürftig, dass die Fachwissenschaft sich mit Hypothesen und Spekulationn behelfen muss. Aber das wusstest du bereits.
 
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Nach römischer Überlieferung waren die Räter ein mit den Etruskern stammverwandtes Volk und zählten somit zu den nichtindogermanischen Völkern Italiens. Angeblich hätten die Räter ursprünglich in Oberitalien gesiedelt und wären den keltischen Invasoren ausgewichen, die etwa um 400 v. Chr. nach Norditalien vordrangen. Allerdings gibt es für eine solche Siedlungsbewegung der Räter keine archäologischen Belege.

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Dass zwischen Rätern und Etruskern eine Verbindung bestehen könnte, zeigen die Sprachen. Rätisch und Etruskisch werden von vielen Sprachwissenschaftlern als entfernt miteinander verwandte Sprachen klassifiziert, doch lässt die Spärlichkeit des überlieferten rätischen Sprachmaterials keine weitergehenden Schlüsse zu. Z.B. darüber, wie die gemeinsame Protosprache ausgesehen haben könnte, oder wann sich die beiden Sprachen getrennt haben.

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nach wiki solle die raetische Sprache verwandtschaftliche Beziehungen zum etruskischen und der Sprache der Insel Lemnos aufweisen http://de.wikipedia.org/wiki/Etruskische_Sprache
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Die einzigen beiden Sprachen, deren Verwandtschaft mit dem Etruskischen heute in der Fachwelt weithin für wahrscheinlich gehalten wird, sind die auf der Insel Lemnos bis zur Invasion der Athener im 6. Jahrhundert v. Chr. gesprochene lemnische sowie die rätische Sprache.
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- für entsprechende Beziehungen könnten auch etruskische Inschriften hindeuten, die - z.T. auch an entlegenen Stellen - im Alpenraum gefunden wurden

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In vorrömischer Zeit, eine genauere Datierung ist bisher noch nicht möglich, gehört auch der sensationelle Fund einer in sieben Bändern angeordneten Felsinschrift in einer unbekannten Sprache, der im Jahr 1957 am Schneidjoch nördlich vom Guffert an einem Höhleneingang gemacht wurde; möglicherweise handelte es sich um ein Quellenheiligtum der Räther.
Dessen Inschrift, in einem nordetruskischen Alphabet, das älteste Sprachdenkmal des nördlichen Alpenraumes darstellt. Über diese Tatsache sind sich deutsche und österreichische Gelehrte einig.

Man kann die Schrift sozusagen phonetisch lesen, sie stammt aus dem „etruskischen Alphabet der Bozener Variante“, aber man kann den Wortlaut keiner europäischen oder voreuropäischen Sprachfamilie zuordnen.
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nach wiki solle die raetische Sprache verwandtschaftliche Beziehungen zum etruskischen und der Sprache der Insel Lemnos aufweisen http://de.wikipedia.org/wiki/Etruskische_Sprache
- für entsprechende Beziehungen könnten auch etruskische Inschriften hindeuten, die - z.T. auch an entlegenen Stellen - im Alpenraum gefunden wurden

Verglichen mi dem Etruskischen wurden ungefähr 200 rätische Inschriften, die in unterschiedlichen Alpenregionen gefunden wurden und zwar vom Schweizer Kanton Graubünden bis Nordtirol und Slowenien. Die kurzen Inschriften - was ihre Entzifferung stark beeinträchtigt - fanden sich auf rituellen Gegenständen wie Bronzestatutten, Bronzegefäßen, Schöpfkellen für Wein und steinernen Stelen und stammen aus der Zeit zwischen etwa 500 bis 15 v. Chr. Das letzte Datum markiert ungefähr den Einbruch der Römer bzw. den Beginn ihrer kulturellen Dominanz. Die Entzifferung ist so weit gediehen, dass man Weiheinschriften für Gottheiten annehmen kann.

Die Fachwissenschaft scheint sich zumindest darin einig zu sein, dass eine Verwandtschaft zum Etruskischen besteht.
 
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