Stammesgebiet der Mediomatriker

Demosthenes

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Die Mediomatriker waren ein offenbar unscheinbares Völkchen der Kelten mit der Hauptstadt Metz. Erwähnung fanden sie in der antiken Literatur nur in sehr geringem Maße. Caesar beschreibt sie mit wenigen Worten als ruhig und nicht aufsässig. Strabo hingegen widmete ihnen zwei Sätze. Und das ist eigentlich die Crux. Er schreibt: Nördlich der Helveter, so sagt man, haben sich nach den Sequanern die Mediomatriker auf dem linken Ufer des Rheines niedergelassen. Im zweiten Satz erwähnt er die Hauptstadt Metz.
Als um 1900 der Speyerer Landeskonservator und Begründer des dortigen historischen Vereines Dr. Sprater die Hinterlassenschaften keltischer Bewohner fand, brauchte er dringend einen Namen für die damaligen Herren des Gebietes. Bei Strabo glaubte fündig zu werden und so deutete er das Stammesgebiet der Mediomatriker von Metz bis an den Rhein. Weitere Belege gab es aber nicht. Mit der Zeit wurde diese These als "gesicherte Schulweisheit" weiterverbreitet.
Vor wenigen Jahren fanden Archäologen an den Hängen des Donnersberges (Rheinland-Pfalz) die Hinterlassenschaften einer leukischen Münzstätte. Damit ist ein Beweis gefunden, der die Spratersche These ad absurdum führt. Trotzdem finden sich allenthalben noch immer die Zeugnisse der alten Lesart. Wie lange wird es wohl dauern, diesen Unsinn wieder zu beseitigen?
 
Demosthenes schrieb:
Trotzdem finden sich allenthalben noch immer die Zeugnisse der alten Lesart. Wie lange wird es wohl dauern, diesen Unsinn wieder zu beseitigen?

Unsinn, der einmal in der Welt ist, läßt sich nie wieder beseitigen.
 
Und von solch einem Unsinn gibt es mehr als geung in der Forschungswelt ( und wird auch noch zum Teil verbreitet)
Ich denke es hält sich grade bei so "kleinen" Sachen ne ganze Weile, einfach weil sich keine Resonanz findet das Ganze zu überarbeiten
 
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