Alexander der Große

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Ich hätte da eine sehr wichtige Frage an euch alle.
Wie findet ihr den Charakter vom Alexander dem Großen. Ist er ein Morder, oder ein Held.
Bitte postet mir eure Meinung
 
Hallo,

ich finde, mann kann ihn weder als Mörder, noch als Held ansehen, doch würde ich, wenn ich müsste, eher sagen, er war ein Held. Denn es ist wirklich errstaunlich, wie er in seinem kurzem Leben so ein großes Reich aufbauen konnte.
tobias h
 
Gast schrieb:
Wie findet ihr den Charakter vom Alexander dem Großen. Ist er ein Morder, oder ein Held.
Bitte postet mir eure Meinung
Fallen Mörder und Held unter Charakter? Alex war ehrgeizig/größenwahnsinnig, großzügig und tolerant.
getötet hat er auf jeden Fall. Ist man deshalb automatisch Mörder?
Noch 2 schöne Themen, die in Lukis Liste fehlt (die Menge an Threads über ihn ist aber auch unübersichtlich): http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=1531 http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=3955
PS: Töte einen und du bist ein Mörder, töte hundert und du bist ein Held. - chinesisches Sprichwort.
 
Zuletzt bearbeitet:
Themistokles schrieb:
Fallen Mörder und Held unter Charakter? Alex war ehrgeizig/größenwahnsinnig, großzügig und tolerant.
getötet hat er auf jeden Fall. Ist man deshalb automatisch Mörder?
Noch 2 schöne Themen, die in Lukis Liste fehlt (die Menge an Threads über ihn ist aber auch unübersichtlich): http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=1531 http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=3955
PS: Töte einen und du bist ein Mörder, töte hundert und du bist ein Held. - chinesisches Sprichwort.
Ich glaube nur weil er getötet hat, war er kein Mörder. Früher musste man ja praktisch in Kriegen töten. Und das ist heute ja auch nicht anders. Natürlich ist das Ansichtssache, denn es sehen ja auch viele Menschen z.B. George W. Bush als Mörder an, obwohl ich das nicht sagen würde.
 
Was ist mit seinen Freunde, die nicht im Krieg starben?
Philotas, Parmenion, Kleitos? Zumindest der letzte starb von Alex Hand und Philotas glaube ich auch (in diesem Fall wäre Alexander überdies nüchtern gewesen).
 
Ich glaube Alexander der Große muss ein genialer Mensch gewesen sein. Doch sein erfolg ist ihm sicher sehr zu Kopfe gestiegen, und er hat am Ende ja sogar wieThemistokles sagte seine Freunde umgebracht um seine Macht zu sichern. Am meisten faszinierte mich an ihm, dass seine Soldaten ihn unwahrscheinlich verehrt haben müssen. Er muss eine wahnsinnige Faszination auf anderen Menschen ausgeübt haben.
Aber, dies ist bestimmt nicht wissenschaftlich belegt, nur meine Meinung...;-)
 
Gast schrieb:
Ich hätte da eine sehr wichtige Frage an euch alle.
Wie findet ihr den Charakter vom Alexander dem Großen. Ist er ein Morder, oder ein Held.
Bitte postet mir eure Meinung

Für mich ist er ein Held und einer der größten Heerführer in der Weltgeschichte!
 
Für mich ist das ziemlich schwer zu beantworten, aber eines ist auf jeden Fall
so klar, daß niemand dagegen sprechen kann: Alexander der Große war ein mieser Verwalter und ein schlechter Politiker !

Militärisch sieht das schon anders aus ! Man könnte sagen er war ein schlechter Stratege, da sein Plan eigentlich in jeder Schlacht derselbe war, nämlich den feindlichen General in der Schlacht zu töten ! Andererseits muss man sich folgendes vor Augen führen: Ist es für 40.000 Mann überhaupt machbar, egal mit welch genialen Taktiken rund 200.000 Mann in der Schlacht vollständig zu besiegen ? Ich behaupte nein, außer man ist bereit mehr als die Hälfte seine Armee zu opfern, aber das hätte den Stillstand der Armee Alexanders bedeutet ! Er hat also prinzipiell die beste Lösung gewählt, nämlich den feindlichen General zu töten und dadurch eine Massenpanik in der numerisch weit überlegenen Armee des Feindes zu verursachen.
Daher sage ich wie auch hannibal einst sagte: Alexander der Große war der genialste Feldherr seiner Zeit!
 
Schlachtpläne sind keine Strategie sondern Taktik. War seine Politik von der Vermischung beider Kulturen zu einem Staat so schlecht? Prinzipiell nicht. Höchstens unrealistisch. Kann man die Idee persische Verwalter in ihrem Amt zu belassen um auf feste, funktionierende Strukturen zurückgreifen zu können schädigend? Die Grundidee der Shclachten mag die gleiche gewesen sein, Aber in der Durchführung machen sich doch Unterschiede bemerkbar. Außerdem hatte Alex in Asien nur 4 Schlachten (und einige Belagerungen), wieso sollte er die Taktik unnötig ändern, wenn der Gegner trotzdem drauf reinfällt?
 
Podhead schrieb:
Für mich ist das ziemlich schwer zu beantworten, aber eines ist auf jeden Fall
so klar, daß niemand dagegen sprechen kann: Alexander der Große war ein mieser Verwalter und ein schlechter Politiker !

dann begründe das mal so, dass niemand dagegen sprechen kann. Kriegst du das hin?
 
"Augustus sicherte Staat und Reich für die nächsten zweieinhalb Jahrhunderte einen ungefährdeten Bestand. In der Antike gibt es nur zwei Menschen, deren Leistungen vergleichbar erscheinen, beide keine Baumeister, sondern Zerstörer dessen, was sie vorfanden.
Der brutale Zerstörer war Alexander. Er vernichtete aus nacktem Eroberungsdrang ein Weltreich und hob damit zugleich die bestehenden politischen Strukturen der griechischen Welt auf. Die wenigen Ansätze zu einer Organisation des Zusammengeraubte unter Verwendung einheimischer und griechischer Formen waren ganz gewiß nicht das Ziel seines Strebens gewesen [...]."
J. Bleicken, Augustus. Eine Biographie, Berlin 2000, 684.
 
aquilifer schrieb:
"Augustus sicherte Staat und Reich für die nächsten zweieinhalb Jahrhunderte einen ungefährdeten Bestand. In der Antike gibt es nur zwei Menschen, deren Leistungen vergleichbar erscheinen, beide keine Baumeister, sondern Zerstörer dessen, was sie vorfanden.
Der brutale Zerstörer war Alexander. Er vernichtete aus nacktem Eroberungsdrang ein Weltreich und hob damit zugleich die bestehenden politischen Strukturen der griechischen Welt auf. Die wenigen Ansätze zu einer Organisation des Zusammengeraubte unter Verwendung einheimischer und griechischer Formen waren ganz gewiß nicht das Ziel seines Strebens gewesen [...]."
J. Bleicken, Augustus. Eine Biographie, Berlin 2000, 684.


Die Meinung des großen Bleicken. :rofl: Wer soll das sein?

dagegen stelle ich den Arrian:

"Wer aber Alexander schmäht, der soll nicht nur schmähen, was wirklich tadelnswert ist, sondern er soll alle Worte und Taten Alexanders in Eins zusammenschauen und dann erwägen, war für ein Mann er war, welches Glück er hatte, was für ein Mann er geworden und auf welche Gipfel menschlichen Glücks er gestiegen und unbestritten König zweier Kontinente geworden ist und alles erreicht hat (was er wollte).

Wenn der Betreffende dann noch den König schmäht, dann schmäht er seine eigene Person - er ist ja selber doch viel geringer als Alexander! - und nimmt Anstoß an Kleinigkeiten, und nicht einmal die bringt er in angemessener Form vor.!"
 
Jochen Bleicken, ehemaliger Präsident des Althistorischen Seminars der Georgia Augusta Göttingen ist wirklich ein sehr verdienstvoller Historiker, seine Meinung über Alexander muß man ja nicht teilen. Er war ein brillianter Wissenschaftler, ein sehr humorvoller Mann und ein gnädiger Dozent.
 
Alexander der Große war meiner Meinung nach weder Mörder noch Held. Gemäß den damaligen "Spielregeln" gab es nur die Auswahl zwischen "Fressen und gefressen werden".

Ein Reich zu bewahren ohne immer wieder Krieg zu führen scheint mir in der Antike schlicht und ergreifend unmöglich gewesen zu sein.

Alexander der Große war möglicherweise ein guter Heerführer, eventuell auch ein begabter Stratege, ein kriegslüsterner Wahnsinniger war er sicherlich nicht.

Ich glaube, dass ihm die Kriege aufgezwungen wurden - sei es zu Beginn seiner Herrschaft, als mehrere Versuche gestartet wurden, das makedonische "Joch" abzuschütteln oder auch danach als der Krieg gegen die Perser ausbrach.

Auch wenn ich den Begriff "Präventivkrieeg" zutiefst verabscheue, hier scheint er mir angebracht, denn auch Dareios kann nicht als Mann des Friedens gehandelt werden, auch er unterlag den Regeln und Zwängen seiner Zeit.

Danach jedoch mag natürlich der Gedanke aufgekommen sein, unbesiegbar zu sein und der Versuch, die damals bekannte Welt zu erobern (man denke an Indien) war dann doch zuviel des "Guten".

Daher nochmals meine sehr persönliche Meinung: Weder Mörder noch Held, ein Mann, ein Herrscher, der seine Zeit repräsentiert.
 
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