Bei der Frage nach dem Alter der Soldaten in der Antike ist auch die obere Altersgrenze interessant.
Im antiken Sparta konnten die Vollbürger - wenn sie so lange überlebten - mit ca. 60 Jahren in „Rente“ gehen. Ab diesem Alter konnten sie auch Mitglieder im Ältestenrat, der Gerusia werden.
Zu Zeiten des Hellenismus erreichten ereichten die Soldaten und Heerführer zum Teil ein sehr hohes Alter. Einige der Soldaten mit denen Alexander sein Reich eroberte hatten schon unter seinem Vater gedient und kämpften auch nach Alexanders Tod tüchtig weiter. Um nur ein Beispiel zu nennen: Der um 382 v. Chr. geborene Antigonos Monophthalmos starb im Alter von ca. 81 Jahren auf dem Schlachtfeld und hatte davor auch noch fleißig Krieg geführt.
Auch in der römischen Armee gab es - anders als in Historienfilmen dargestellt - viele ältere Soldaten. Das Rückgrat der Legion wurde von Vierzig- und sogar Fünfzigjährigen gebildet und die Zenturionen waren oft sogar noch älter. Für ein schlagkräftiges Heer waren Erfahrung, Training, Ausdauer und Disziplin wichtiger als individuelle Kraft und jugendliche Fitness.
Quelle: LVR (Hrsg): Alter in der Antike, Bonn, 2009