Da müsstest Du erstmal "Kettenhemd" definieren, um eine halbwegs genaue Antwort zu bekommen. Das älteste mir als Fund bekannte Kettenhemd(fragment) in sogenannter "Europäischer Flechtung" (das, was man sich so landläufig unter Kettenhemd vorstellt) ist keltischen Ursprungs, bei persischer Flechtung kenne ich mich nicht so aus. Davor gab es noch jede Menge Konstruktionen aus verstärktem Leder, zum Beispiel mit Metallplatten besetzt, mit Schnüren von auf Lederbändern gezogenen Ringen versehen etc ...
Im Gegensatz zur gängigen Meinung und zu dem, was viele Schaukampf-Anbieter als solches verkaufen waren die Ringe üblicherweise nicht aus Rundstahl (Heute nimmt man meist einfach Ketten- bzw. Federringe) sondern aus flachen Federringen, ähnlich Unterlegscheiben, die nicht geschlossen sondern offen waren. Die Enden überlappten sich und durch ein durch an beiden Enden befindliches Loch wurden die Ringe zusammengenietet. Nicht untereinander, sondern jeder Ring in sich.
Eine Heidenarbeit!
Was die ausgehalten haben, hing von vielen Umständen ab - Materialqualität des Hemdes, Stärke des Angriffes, Auftreffwinkel etc und ist so einfach auch nicht zu beantworten. Bekannt ist, daß die Kreuzfahrer ziemlich erstaunt waren, als sie in Asien plötzlich Armbrüsten gegenüberstanden, die das Geflecht auf Distanz durchschlugen. Das hängt aber auch mit der Konstruktion der Bolzenspitze zusammen, nicht nur mit der Kraft des Schusses, die bei Armbrüsten häufig größer ist als bei Bögen.
Soweit erstmal ganz grob ...
Bye
Suedwester