Schwarzwald in der Antike

A

Arwenna

Gast
Wie sah es mit der Besiedlung des Schwarzwaldes in der Antike aus und waren hier auch mal Kelten? Oder nur Alamannen. Und was ist mit den Nemetern?
in einem buch über BW waren die Nemeter im Gebiet des Schwarzwaldes.
(Am meisten würde mich der Südschwarzwald interessieren)
Danke für eure antworten!:yes:
 
Hallo, am Rand des Schwarzwaldes (auf der Baar), waren sie auf jeden Fall, z.B. steht in Villingen (Villingen-Schwenningen)einer der größten hallstattzeitlichen Grabhügel Mitteleuropas (der sog. Magdalenenberg). Außerdem gibt es auch im weiteren Umkreis des Hügels Wallanlagen und Siedlungsreste. Ob sie dierkt im Gebiet des Schwarwaldes siedelten weiß ich nicht genau, halte es aber eher für unwahrscheinlich, da der Schwarzwald (meines Wissens) erst im Mittelalter besiedelt wurde.
 
Ich müsste da auch erst was suchen, obwohl ich lange genug in Freiburg gelebt habe...
Uraltes Keltenland; typische Bergnamen wie "Belchen"; auf vielen kleineren Bergen gibt es Steinmale oder Pfostenlöcher.

Die Römer kamen ab dem 1. Jahrhundert über den Oberrhein, teilweise illegal. Illegal war auf jeden Fall der Weinanbau :)

Nachdem der Limesschutz aufhörte waren dann allerdings bald die Alamannen da.

Danach kamen die Habsburger
 
Kelten finden sich auch im westlichen Schwarzwald in der Freiburger Bucht östlich des heutigen Ortes Zarten, in der Antike Tarodunum genannt, wo seit langem eine befestigte keltische Siedlung (allerdings mit für eine recht große Besiedlung relativ wenigen Funden) und seit wenigen Jahren mit dem Nachweis einer offenen Siedlung direkt nördlich von Zarten.

Ist aber auch nicht direkt Schwarzwald, sondern fast schon wieder Rheintal. Aber nicht weit weg.

@deSilva: Zwischen Alamannen und Habsburgern gibts ja schon noch die einen oder anderen, so z.B. die Franken, die Zähringer und so.
 
:devil:
Bis zu den Römern haben alle Völkerschaften den Schwarzwald links liegen gelassen. Auch letztere mieden die "Silva Negra" wann immer es ging, schon weil das Gelände sich als Hinterhalt anbot. Besiedlung wird an den Flußläufen aufwärts angefangen haben.
 
Nachdem es neulich schon in anderem Zusammenhang thematisiert wurde, möchte ich es hier noch einmal bemerken: Die "Römer" (also eine romanisch sprechende Bevölkerung) waren noch bis ins Mittelalter im Schwarzwald anzutreffen:

Im mittleren Schwarzwald (in den mittleren Talstufen der Acher, Rench, Kinzig und Seitentäler, Elz, Brettenbach, Glotter, Dreisam, Möhlin, Kander, Wiese) haben daneben Galloromanen ihre Siedlungsgebiete und damit ihre ethnische Sonderexistenz bewahren können. [...] Die Assimilation des galloromanischen Substrats im Schwarzwald dürfte nach sprachlichen Kriterien im 9., vielleicht sogar erst im 10. Jahrhundert abgeschlossen worden sein.
Wieso ging(en) in ganz West- und Mitteleuropa die Keltische Kultur(en) unter? - Seite 9 - Geschichtsforum

Einzelne aus dem Lateinischen stammende Dialektwörter haben sich bis in die Neuzeit erhalten, z. B. "gschasi" für "Häuschen" (lat. "casina").
"Un denoh hän si die alt gschasi abgrisse", hieß es im Mund alter Bewohner im Elztal vor einigen Jahren noch. (Kleiber, S. 30)
 
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