Germanische Religionen unbewußt weitergeführt

Andanchamun

Mitglied
Hallo Leute,

mir ist schon aufgefallen, daß bei uns in Deutschland viele christliche Feiertage früher germanische Feiertage waren.

Zum Beispiel:

Weihnachten:
Jesus wurde wahrscheinlich nicht im Dezember geboren, aber wir haben Datume 24, 25 und 26. Dezember ausgewählt damals. In Germanentum war es Winter-Sonnenwende.

Ostern:
Hier wird Wiederauferstehung Jesus gefeiert.
Das Wort Ostern stammt aber aus dem Wort "Ostara" und das war damals die germanische Frühlingsgöttin "Ostara". Da haben die Germanen Frühling gefeiert und Göttin Ostara verehrt.

Und gibt es noch mehrere Feiertage, was damals mit Altertum zu tun hat
 
Andanchamun schrieb:
In Germanentum war es Winter-Sonnenwende.
Die Wintersonnwende findet auf der gesamten Nordhalbkugel statt. Sie wurde auch bei den alten Römern gefeiert. Das Weihnachtsfest stammt aus Rom:
"Demnach hat man das erste Weihnachtsfest im Jahr 336 in Rom gefeiert. Die Christen waren davon überzeugt, dass Jesus Christus die wahre Sonne ist; deshalb haben sie wohl das Fest des Sol Invictus vom 25. Dezember schließlich für sich beansprucht."
http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten


Andanchamun schrieb:
Das Wort Ostern stammt aber aus dem Wort "Ostara" und das war damals die germanische Frühlingsgöttin "Ostara". Da haben die Germanen Frühling gefeiert und Göttin Ostara verehrt.
Diese Theorie stammt aus dem 19. Jahrhundert. Weder aus Deutschland noch aus Skandinavien noch aus sonst irgendwelchen germanischen Überlieferungen ist eine Götten namens "Ostara" bekannt.
(Buchtip: Jürgen Udolph: Ostern - Geschichte eines Wortes, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0866-9)
 
Andanchamun schrieb:
Hallo Leute,
mir ist schon aufgefallen, daß bei uns in Deutschland viele christliche Feiertage früher germanische Feiertage waren.
Was hat das mit der Überschrift zu tun?
Wieso wird eine Religion "weitergeführt", wenn eine andere Religion ihre Festtage auf das gleiche Datum legt?

Fingalo
 
hyokkose schrieb:
Die Wintersonnwende findet auf der gesamten Nordhalbkugel statt. Sie wurde auch bei den alten Römern gefeiert. Das Weihnachtsfest stammt aus Rom:
"Demnach hat man das erste Weihnachtsfest im Jahr 336 in Rom gefeiert. Die Christen waren davon überzeugt, dass Jesus Christus die wahre Sonne ist; deshalb haben sie wohl das Fest des Sol Invictus vom 25. Dezember schließlich für sich beansprucht."
http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten
Weihnachten auf den 25. Dez. zu legen war mit Sicherheit eine religionspolitische Entscheidung gegen den Mithras-Kult. Die Wintersonnenwende fällt auch meiner Meinung nach nur durch Zufall auf dieses Datum.

Der Todestag Jesu war nach Carsten Peter Thiede der 7. April 30n. (Quelle:K. Jaros "Jesus von Nazareth")
Das paßt doch zeitlich mit dem Osterfest ganz gut.
 
@Fingaldo: Ich habe beim Thematitel nicht klar ausgedrückt und wußte auch nicht, wie genauer ich reintippen soll.

Ich meine, die Festtage wurden weitergeführt, von germansiche Feiertage auf christliche Feiertage weiter gefeiert. Und mit "unbewußt" meine ich, daß viele Menschen nicht wissen, daß diese Feiertage schon vor Christentum gegeben hat. Ich habe das auch erst vor ein paar Wochen erfahren.
 
Zumindest viele Heilige sollen mit ihren Schutzfunktionen u. Eigenschaften doch germanische Götter widerspiegeln.
Die Reformation war auch eine Bewegung, zu einigen orientalischen Bräuchen auf Distanz zu gehen.
 
Paul schrieb:
Die Reformation war auch eine Bewegung, zu einigen orientalischen Bräuchen auf Distanz zu gehen.

Wie kommst du denn darauf? Welche orientalischen Bräuche waren denn im 16. Jh. überhaupt bekannt?

Fingalo
 
hyokkose schrieb:
Diese Theorie stammt aus dem 19. Jahrhundert. Weder aus Deutschland noch aus Skandinavien noch aus sonst irgendwelchen germanischen Überlieferungen ist eine Götten namens "Ostara" bekannt.
Grimms Jakob war's, der diese Theorie entwarf. Gestützt hat er sich dabei auf die Aufzeichnungen eines englischen Mönchs aus dem 8. Jahrhundert, die das Osterfest auf eine Göttin "Eostrae" zurückführt.
Allerdings sagt Grimm nur etwas über die Etymologie des Wortes "Ostern", nichts über die Geschichte des Osterfests.

Allgemein läßt sich sagen, daß jede(?) Religion ihre Feiertage nach markanten, kalendarischen Ereignissen ausrichtet. Wonach auch sonst?
Es ist also nicht überraschend, daß da einige Feiertage gemeinsam begangen werden.
 
Viele alte Bräuche haben bis vor ein - zwei Generationen überlebt. Zum Beispiel das Osterwasser oder diese Kultumzüge über die Feldmarken, um dem Land Fruchtbarkeit zu geben oder die Ernter vor Unwetter zu schützen.
 
Hallo Fingalo,
die Heiligenverehrung ist typisch arabisch. Sie ist auch heute noch im Libanon extrem.
Das Knien, die Verwendung von Gebetsketten, die Kleidung der Geistlichen u. Nonnen, die Verschleierung bei der Hochzeit, Gott abzubilden, das Eremiten u. Klosterleben, Kasteien u. Fasten.... Gottesdienste in Häusern sind sicherlich orientalischen Ursprungs, wurden aber durch die Reformation nicht berührt. Wahrscheinlich auch das beichten?
 
askan schrieb:
Viele alte Bräuche haben bis vor ein - zwei Generationen überlebt. Zum Beispiel das Osterwasser oder diese Kultumzüge über die Feldmarken, um dem Land Fruchtbarkeit zu geben oder die Ernter vor Unwetter zu schützen.
Osterwasser ist für Katholiken noch heute aktuell genauso wie es Flurprozessionen sind. Erstes ist sicher ein Brauch, das andere gehört zur Liturgie.
 
Die "Heiligen" der katholischen Kirche würde ich schon indirekt dazuzählen, da diese alte Kultregeln stellvertretend auf Heilige übertragen. Zwar findet man dies überall in der Welt, aber in gewisser Weise ist dabei auch ein Teil des alten Glaubens der Germanen eingeflossen (denke ich).
 
Man sollte dabei nicht vergessen das es genug untergruppen in den Weltreligionen gibt, die versuchen alle diese "Beinflussungen" auszumerzen. Bei den christen laufen z.B. die Zeugen Jehovas rum und versuchen einem Ostern auszureden. (und wenn das nicht klappt zumindest die Ostereier :rolleyes: )
 
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, es war papst gregor der erste, der den missionaren die weisung gab, bei der missionierung der Heiden ruhig heidnische aspekte in abgewandelter form in die christlichen gebräuche mit reinzubringen, bzw. zu belassen? Dies sollte es den heidnischen völkern leichter machen, das christentum anzuerkennen.
ich weiß auch nicht, ob das für die angelsächsische oder germanische missionierung galt?
Wer weiß etwas darüber?
 
gode schrieb:
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, es war papst gregor der erste, der den missionaren die weisung gab, bei der missionierung der Heiden ruhig heidnische aspekte in abgewandelter form in die christlichen gebräuche mit reinzubringen, bzw. zu belassen? Dies sollte es den heidnischen völkern leichter machen, das christentum anzuerkennen.
ich weiß auch nicht, ob das für die angelsächsische oder germanische missionierung galt?
Wer weiß etwas darüber?
Es wird behauptet, dass es den Germanen leichter viel das Christentum anzunehmen, wenn sie weiterhin ihren Fruchtbarkeitskult zu Ostern abhalten konnten.
In Südamerika wurde bei Völkern des Inka-Reiches ebenfalls alte Riten in den christlichen Glauben übernommen. In Afrika wird Jesus öfters als Schwarzer am Kreuz dargestellt. Im Grunde ist es auch egal, wie jemand dargestellt wird...
Für mich persönlich ist es jedoch wichtig dass man weiß, dass das Aussehen nicht wichtig ist. Gott ist gestaltlos und jeder kann dessen Ebenbild an seinen Mitmenschen ersehen.

Wichtig ist nur, dass Gott das höchste Wesen ist. Man darf sich nebenbei keine Götzen erschaffen. Wer nur an scheinbare Götzen glaubt, der hat den christlichen Gedanken nicht verstanden. Der heilige Markus kann mich nicht vor ... schützen. Es ist immer nur Gott und der arme Markus kann mein Kümmern nochsolange hören - er wird nichts verändern können...
 
Hier versuche ich´s mal mich genau an das Thema zu halten: Was floss von alten Riten in das Christentum...

Weihnachtsbaum: Schon in frühester Kirche war es streng verboten Weihnachtsbäume oder Äste von Nadelbäumen aufzustellen. Mit ihnen wurden die Bäume geehrt. Dies war Kult eines der höchsten Fest der Germanen, das in etwa auf Weihnachten fiel.

Ostern: 640 verordnete der Bischof von Noyon, dass kein Christ mehr "die Scheußlichkeit begehen soll, Kelbli, Haselein oder andere Teigwaren anzufertigen". Dies waren Fruchtbarkeitssymbole der Germanen und mit ihnen wurde der Fruchtbarkeitsgöttin Ostera gehuldigt.

Wacholderzweige: Den Wacholderzweigen wurde in Nord- und Südeuropa die Kraft zugeschrieben, den Tod zu vertreiben.

Ikonen (Bilder): Diese waren anfangs erden und sollten den Himmel und die Erde vereinigen. Ausserdem dienten sie dazu, den Gott in das Haus zu tragen. Bei Feuer war es dass wichtigste die Ikonen zu retten...

Erntedank: Der Erdgöttin "Nerthus" wurde damit gehuldigt, dass man mit geschmückten Wagen durch die Dörfer fuhr.

Lichtmeß: Lichtkult der Germanen

Sonnwendfeiern: Baldur wird gehuldigt, indem man auf Anhöhen Feuer entzündet.

Allerseelen: Gedenken an die Toten (auch Fronleichnam soll daher rühren)

Hölle: Das Totenreich der Göttin "Hel"

Engel + Teufel: Eichhörnchen brachten Botschaften von einer Welt in die andere; sie waren Boten der Götter. Loki war ein böser und hinterhältiger Gott der Germanen. Er trat auch mit Pferdefüssen auf. Die Teufelsgestalt wurde zum Teil auch mit Pferdebein dargestellt...

Nachtrag:

Weihnachtsgeschenke: Wenn die Bäume verehrt wurden, war es Brauch allen Bekannten Geschenke zu machen (in der Orthodoxen Kirche gibt es Geschenke erst zu den Heiligen Drei Königen, weil da das Jesuskind beschenkt wurde)
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Winter ist nur noch gefühlte Temperatur und Skiurlaub.

Eine unbewußte Weiterführung germanischer Religion würde bedeuten, daß die spirituellen Inhalte der germanischen Bräuche (zumindest unbewußt) heute noch präsent wären. Dies jedoch ist nicht möglich, da sich die heutige Gesellschaft von der Abhängigkeit von der Natur gelöst hat.
Für die Germanen war der Winter eine existenzbedrohende Katastrophe, die ihr ganzes Leben bestimmt hat. Daher stammt die besondere Bedeutung der Sonnenwenden und Tag-und-Nacht-Gleichen.
Das Leben der heutigen Menschen ist zwar auch durch die Jahreszeiten geprägt, aber ein Zusammenhang mit ihrer Existenz ist nicht mehr gegeben.
Ein Mensch der immer alles, was er zum Leben braucht, und noch vieles darüber hinaus im Supermarkt kaufen kann, hat keinen Zugang zu alten Naturreligionen.

Eine Religion existiert durch ihren Inhalt, und nicht durch ihre Form.

Ein gutes Beispiel dafür, wie eine Weiterführung der germanischen Religion heute aussehen müßte, ist das Neuheidentum. Hier wird alles zusammengemengt, dessen man irgendwie habhaft wird und das irgendwie vorchristlich ausschaut: Druiden- und Hexenkult, Wicca, Paganismus, aber auch bei den Römern und Ägyptern wird geklaut etc. pp.
Dann versammelt man sich zur Sonnenwende im Wald um ein Feuer und zelebriert seine Opposition, bis der Förster kommt und dem Spuk ein Ende macht.
Das ist wie Karneval, nur eben ohne lustig, und mit Beobachtung durch den Verfassungsschutz.

Alte Bräuche, neue Inhalte

Das Ei und der Hase haben als Fruchtbarkeitssymbole ausgedient; ansonsten müßte die Schokoladenhohlkörperindustrie ihre Figuren in anderen Posen herstellen. Der Lila-Oster-Rammler dürfte allerdings ein Ladenhüter werden.
Der Tannenbaum als Symbol des Sieges des Lebens über den Winter spielt keine Rolle mehr. Vielmehr ist er das Symbol für Besinnlichkeit und Geschenke, und neben dem Winterurlaub ein Vergleichsansatz, um die Nachbarn zu deklassieren.

Da stellt sich die Frage, inwieweit die Feiertage überhaupt noch religiös sind...

Grüsse
Siebengestein
 
irgendwie schreiben hier viele am thema vorbei. hier geht es doch nicht darum, heutige religiöse gebräuche und überzeugungen ins lächerliche zu ziehen.
auch ist es logisch, daß wir nach 2000 jahren das lebensgefühl, die religiosität und die ängste unserer germanischen vorfahren nicht mehr nachvollziehen können.
Das thema ist doch einfach, ob germanische Riten oder Symbole bis in die heutige Zeit unbewußt weiterexistieren und wie sie im christentum assimiliert wurden und heute noch anwendung finden.
Natürlich kennt jeder von uns den osterhasen und weiß was ein tannenbaum ist. da ist es doch einfach mal interessant zu wissen, wo die ursprünge sind.
und natürlich werde ich weiterhin zur adventszeit einen tannenbaum aufstellen, ohne von existentieller furcht ergriffen zu sein, mein kühlschrank würde sich über den winter nicht mehr auffüllen.
auch werde ich weiterhin den kindern meiner verwandschaft und nachbarschaft zu ostern schokoladenhäschen schenken, ohne sich anschließend irgendwelchen fruchtbarkeitsriten hinzugeben. ich hänge zu jeder jahreszeit an meiner freundin! :bussi:
 
Lungos schrieb:
Weihnachtsbaum: Schon in frühester Kirche war es streng verboten Weihnachtsbäume oder Äste von Nadelbäumen aufzustellen. Mit ihnen wurden die Bäume geehrt. Dies war Kult eines der höchsten Fest der Germanen, das in etwa auf Weihnachten fiel.
Der erste Christbaum wird 1419 schriftlich erwähnt, er stand in Freiburg. Wohl ein etwas langer Zeitraum von der Christianisierung bis zum ersten Christbaum.... (Im übrigen setzten sich Christbäume erst Mitte des 19. Jahrhunderts wirklich durch)

Lungos schrieb:
Ostern: 640 verordnete der Bischof von Noyon, dass kein Christ mehr "die Scheußlichkeit begehen soll, Kelbli, Haselein oder andere Teigwaren anzufertigen". Dies waren Fruchtbarkeitssymbole der Germanen und mit ihnen wurde der Fruchtbarkeitsgöttin Ostera gehuldigt.
Zumindest der Theorie des Jacob Grimm zu folge, der größtenteils von Venerabilis abgeschrieben hat. Mir persönlich gefällt die Theorie nach Udolph besser, der das Wort "Ostern" vom nordgermanischen Wort ausa (begießen) herleitet. Würde auch Sinn machen, da früher nur an Ostern getauft wurde.
Schließlich lässt sich beim deutschen Begriff Ostern nur zum englischen Easter eine ethymologische Verwandtschaft herleiten. In den meisten anderen Sprachen ist "Ostern" vom jüdischen Pessach abgeleitet: pasqua (it.), pâques (frz.), pascha (rus.), das gilt übrigens auch für germanische Sprachen: påskdagen (sw.) páskar (isl.)

Zu den von dir erwähnten Bräuchen: was hat Backen (anfertigen von Teigwaren) mit heidnischen Bräuchen im Christentum zu tun. Und Kelbli (=Kälber) sind zumindestens mir im Osterbrauchtum nicht bekannt. Was den Hasen betrifft: drei Hasen, jeder mit nur einem Ohr, aber so nebeneinander arrangiert, dass trotzdem jeder Hase zwei Ohren hat, ist ein Symbol für die Dreieinigkeit Gottes.

Lungos schrieb:
Wacholderzweige: Den Wacholderzweigen wurde in Nord- und Südeuropa die Kraft zugeschrieben, den Tod zu vertreiben.
OK.... was hat der jetzt mit dem Christentum zu tun? Hab ich da was verpasst?

Lungos schrieb:
Ikonen (Bilder): Diese waren anfangs erden und sollten den Himmel und die Erde vereinigen. Ausserdem dienten sie dazu, den Gott in das Haus zu tragen. Bei Feuer war es dass wichtigste die Ikonen zu retten...
Das musst du auch noch mal erklären. Wo ist hier ein Zusammenhang zu germanischen Religionen und den christlich-orthodoxen Ikonen?

Lungos schrieb:
Erntedank: Der Erdgöttin "Nerthus" wurde damit gehuldigt, dass man mit geschmückten Wagen durch die Dörfer fuhr.
Wird im christentum bereits seit dem 3. Jahrhundert gefeiert, also bereits vor der Christianisierung Germaniens. Zudem würde ich dir folgende Lektüre empfehlen: Exodus 34,22, Numeri 28 und Deuteronomium 16


Lungos schrieb:
Lichtmeß: Lichtkult der Germanen
Ich nehme an, du meinst Mariä Lichtmeß am 2.2. Im Christentum nennt sich dieser Tag im übrigen "Darstellung des Herrn". Nach jüdischer Vorstellung ist eine Frau bei Geburt eines Knaben 40 Tage lang unrein. Der erstgeborene Sohn wird Gott geweiht und im Tempel symbolisch übergeben (dargestellt). Wenn du jetzt mal nachrechnest, ist der 2.2. exakt 40 Tage nach Weihnachten. Der Tag an sich dürfte folglich kaum einem Germanischen Ritus entspringen. Der katholische Brauch der Kerzenweihe und Lichterprozession hingegen schon.

Lungos schrieb:
Sonnwendfeiern: Baldur wird gehuldigt, indem man auf Anhöhen Feuer entzündet.
Haben aber nun wirklich rein gar nix mit dem Christentum zu tun. Keine christliche Glaubensgemeinschaft feiert die Sonnwende.

Lungos schrieb:
Allerseelen: Gedenken an die Toten (auch Fronleichnam soll daher rühren)
Beide Tage, sowohl Allerheiligen als auch Allerseelen gehen auf das heidnische Samhain zurück und wurden von Papst Gregor IV. in christliche Feiertage "umgewandelt".
Bei Fronleichnam schauts dann allerdings anders aus. Dieses Fest geht auf eine Vision der heiligen Juliana von Lüttich zurück. Sie sah den Mond halb verdunkelt und Jesus erklärte ihr, dass der Mond die Kirche sei und die dunkle Stelle ein fehlendes Eucharistie-Fest darstelle. Fronleichnam wurde Ende des 13. Jahrhunderts zum ersten mal gefeiert.

Lungos schrieb:
Hölle: Das Totenreich der Göttin "Hel"
Ethymologisch ja, aber eine Übernahme hat hier wohl kaum stattgefunden, die germanische Hölle war nämlich klat und trist. Auch die christliche Hölle gab es bereits vor der Christianisierung Germaniens, vgl. hierzu bspw. Clemens von Rom.

Lungos schrieb:
Engel + Teufel: Eichhörnchen brachten Botschaften von einer Welt in die andere; sie waren Boten der Götter. Loki war ein böser und hinterhältiger Gott der Germanen. Er trat auch mit Pferdefüssen auf. Die Teufelsgestalt wurde zum Teil auch mit Pferdebein dargestellt...
Engel: bitt nachlesen: Hiob 38,7, Daniel 7,10 1. Samuel 4,4, Jesaja 6,2, Epheserbrief 1,21 Kolosserbrief 1,16, Psalm 91, Daniel 6,22, Matthäus 18,10, Lukas 16,22, Apostelgeschichte 12,7, Kolosser 2,18, Offenbarung 19,10 und 22,9
mehr hab ich auf die schnelle nicht gefunden
Teufel: Ließ mal Hiob komplett. Die bildliche Teufelsdarstellung ist je nach Künstler unterschiedlich wobei die Darstellung des Teufels mit Ziegenbeinen um einiges verbreiteter sein dürfte, als die mit Pferdebeinen.

Lungos schrieb:
Weihnachtsgeschenke: Wenn die Bäume verehrt wurden, war es Brauch allen Bekannten Geschenke zu machen (in der Orthodoxen Kirche gibt es Geschenke erst zu den Heiligen Drei Königen, weil da das Jesuskind beschenkt wurde)
Weihnachtsgeschenke sind ebenfalls eine neue Errungenschaft. Früher gab es zu Nikolaus (6.12.) und zu Epiphanias (6.1.) Geschenke. An Weihnachten hingen lediglich Süßigkeiten am Baum, die dann nach und nach durch kleines Spielzeug ersetzt wurden und schließlich zu Weihnachtsgeschenken wurden.
 
Paul schrieb:
Hallo Fingalo,
die Heiligenverehrung ist typisch arabisch. Sie ist auch heute noch im Libanon extrem.
Das Knien, die Verwendung von Gebetsketten, die Kleidung der Geistlichen u. Nonnen, die Verschleierung bei der Hochzeit, Gott abzubilden, das Eremiten u. Klosterleben, Kasteien u. Fasten.... Gottesdienste in Häusern sind sicherlich orientalischen Ursprungs, wurden aber durch die Reformation nicht berührt. Wahrscheinlich auch das beichten?
Und wer hat was von wem übernommen? Die Araber sind doch Muslime. Die haben doch von den Christen abgekupfert!

Fingalo
 
Zurück
Oben