Römische Bezeichnungen sind manchmal widersprüchlich oder unklar weil sie nicht einheitlich verwedet wurden, oder sich im Laufe der Jahrhunderte die Bedeutung gewandelt hat.
Ala (lat. Flügel) war in der Zeit der Republik (genauer zw. 400 und 100 v. C.) die Bezeichnung für die Truppenaufgebote der italischen Bundesgenossen, das umfasste Reiterei und Fußtruppen.
Die Bundesgenossen (lat. socii) waren vertraglich verpflichtet Truppen zu stellen, also keine Söldner, das waren Volksaufgebote genau wie das röm. Milizheer. Die Kommandanten dieser bundesgenössischen Aufgebote hießen Präfekten.
In der Kaiserzeit ist Ala ausschließlich die Bezeichnung für eine Reitereinheit, da die Reiter in der Regel an den Flügeln postiert waren.
Ab dem Bundesgenossenkrieg 91 - 89 v. Chr. gab es keine Unterscheidung mehr zwischen Römern und italischen Bundesgenossen. Dafür kamen aber immer mehr außeritalische verbündete bzw. besiegte Völker ins Spiel.
Deren Aufgebote sind manchmal als socii, manchmal als auxilia bezeichnet, die Begriffe waren in der späten Republik wohl nicht klar definiert.
Da man mit schwerer Infanterie bestens versorgt war bestand vor allem Bedarf an Reitern und Schützen.
Hier kommen jetzt erstmals Gallier ins Spiel.
Nachdem um 120 v.Chr. Südfrankreich (und auch ein großer Teil Spaniens) besetzt war standen als Reservoir zur Rekrutierung die keltischen Völker dieser Gebiete zur Verfügung, die Allobroger (keltisches Volk an der Rhone)werden namentlich genannt. Das sind aber alles keine Söldner, als Verbündete oder unterworfene Völker waren sie verplichtet auf Verlangen Truppen zu stellen.
In den Wirren des 1. Jhd. v. Chr. (Bundesgenossenkrieg, Sulla) litt vor allem der römische Ritterstand, so daß man aus deren Reihen nicht genügend Reiter rekrutieren konnte. So entwickelte sich langsam ein System von ausländischen Kavalleristen mit römischen Offizieren. Zumal die keltische Reiterei als besonders effektiv geschätzt war.
Leider ist die Quellenlage über die röm. Kavallerie dieser Zeit nicht besonders gut, wir hatten hier schon einmal darüber diskutiert.
Das 1. Jhd. v. Chr. war militärtechnisch die Zeit der Improvisation, was Aufstellung von Heeren betraf, Veteranenversorgung und nichtrömische Truppen.
Kretische Bogenschützen und balearische Schleuderer hat auch Caesar benutzt.
Augustus stellt dann die Heeresorganisation wieder auf eine feste Grundlage, dazu gehört auch das Konzept der nichtrömischen Auxilia, im Allgemeinen als Hilfstruppen übersetzt.
Dazu gehörte jetzt auch fast die gesamte Kavallerie, den röm. Ritterstand zog man nur als Offiziere hinzu.
Zu den Auxilia gehören aber auch alle Waffengattungen der Infanterie, sowohl Plänkler, Schleuderer und Schützen als auch schwere Infanterie.
Die Standardeinheit war die Kohorte unter einem praefectus cohortis.
Von Söldnern kann man meiner Meinung nach nur ab dem 4. Jhd. n. Chr. sprechen. Von der Schlacht von Adrianopel und diversen Bürgerkriegen hat sich das röm. Heer nie wieder erholt, so daß man lokal dazu überging die Germanen mit germanischen Söldnern zu bekämpfen.