Extrem wenige. Fast alle antiken Schriften, die auf uns gekommen sind, sind x-te Abschriften von x-ten Abschriften. Damit befasst sich ja die Altphilologie: Den Originaltext, soweit es geht, wieder herzustellen, und die Fehler auszumerzen, die bei schwachem Klosterkerzenlicht von Mönchen, die zuviel getrunken hatten und eventuell nur schlecht Latein konnten, fabriziert wurden (ich übertreibe. Aber nicht sehr).
Deswegen gibt es von jedem antiken Werk eine Art Handschriften-Stammbaum (Stemma), wo man eruiert, welche Abschrift auf welche andere zurückgeht und wo welcher Fehler sich zum ersten Mal eingeschlichen hat. Von den meisten Werken besitzen wir doch etliche Abschriften, so dass komplette Fälschungen eher ungewöhnlich sind. Bei den unbekannten Autoren oder unbekannteren Werken sieht das schon wieder anders aus, wenn die Vergleichbarkeit fehlt.