Hahnenburg bei Bühren

trixo

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Auf einem Bergsporn über dem Almetal nördlich von Büren findet sich eine auffällige Wallanlage. Sowohl Vorburg als auch die Hauptburg scheinen doppelt (spiegelverkehrt) vorhanden zu sein.
Ich finde so gut wie nichts darüber. Genannt wurde sie wohl Hünenburg (wie so viele) oder Hahnenburg.

Unbedeutend kann sie wohl nicht gewesen sein, liegt sie doch in der Nähe der Kreuzung Haarweg/Herßweg und an der Verbindung Kneblinghausen-Anreppen. Lediglich ein Buch eines Herrn Kamberger (von 1935) scheint sich mit der Burg beschäftigt zu haben, dieses scheint aber auch keine Spuren hinterlassen zu haben.

Hat eventuell jemand Informationen zu dem Objekt oder Tips, wie ich weiter vorgehen könnte? Koordinaten: 51.572925, 8.567239

Gruß trixo
 
Auf einem Bergsporn über dem Almetal nördlich von Büren findet sich eine auffällige Wallanlage. Sowohl Vorburg als auch die Hauptburg scheinen doppelt (spiegelverkehrt) vorhanden zu sein.
Ich finde so gut wie nichts darüber. Genannt wurde sie wohl Hünenburg (wie so viele) oder Hahnenburg.

Unbedeutend kann sie wohl nicht gewesen sein, liegt sie doch in der Nähe der Kreuzung Haarweg/Herßweg und an der Verbindung Kneblinghausen-Anreppen. Lediglich ein Buch eines Herrn Kamberger (von 1935) scheint sich mit der Burg beschäftigt zu haben, dieses scheint aber auch keine Spuren hinterlassen zu haben.

Hat eventuell jemand Informationen zu dem Objekt oder Tips, wie ich weiter vorgehen könnte? Koordinaten: 51.572925, 8.567239

Gruß trixo

Vielleicht gibt es da in der Nähe einen Heimatverein, der dazu Informtionen hat. Du kannst Dich auch mit den Archäologen des LWL (https://www.lwl-archaeologie.de/) in Verbindung setzen.
 
Zu meiner Schande muss ich gestehen, nicht allzu viel darüber gewusst zu haben obwohl ich in Büren zur Schule ging und der Bus täglich zweimal daran vorbeifuhr. Vor einigen Wochen habe ich mich allerdings ein wenig damit beschäftigt.

Der Wall bildet ein Rechteck und wird von einem Gräben in 2 Teile geteilt. Die Spiegelung ist allerdings nicht sehr genau. Der Hintergrund ist bekannt: Vor 1326 hatte Bischof Bernhard V. eine Burg angelegt, um die Macht der Edelherren von Büren einzudämmen. 1326 einigte man sich, die Burg gemeinsam zu verteidigen. Daher stammt der teilende Graben. Aus der Zeit wurden Siedlungsspuren entdeckt. Später wird die Burg nicht mehr erwähnt.

Erste Untersuchungen fanden um 1820 statt, Ausgrabungen um 1900 und 1937.

Wegen der Benennung als 'castrum Huneborgh' in der Urkunde von 1326, der für die Zeit untypischen Größe und Form, sowie ungedeuteten Spuren kann man davon ausgehen, dass der Bischof die Anlage nur neu ausbauen ließ.

Der angebliche Fund einer Münze Neros wird nichts mit der Burg zu tun haben. Die Befestigung könnte laut Hömberg im unten genannten Führer aus karolingischer oder ottonischer Zeit stammen.

Literatur:
Torsten Capelle, Wallburgen in Westfalen-Lippe, Münster 2010. (Hg.: Altertumskommission für Westfalen)
Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hg.), Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern, Bd. 20 Paderborner Hochfläche Paderborn Büren Salzkotten, Mainz 1971, S.237-241.

Weitere Literatur poste ich noch.
 
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Na, das ist doch schon eine ganze Menge. Ich hätte allerdings gedacht, sie sei älter. In der DGK5 steht auch "Wallburg (germanisch)", weshalb mein Text hier bei den Germanen gelandet ist.
So sieht sie im DGM aus: http://trixo.org/gf/hb1.JPG

Vielen Dank!
 
Nun, die Form der Anlage lässt einen frühmittelalterlichen Ursprung vermuten. Aber die Befunde konnten nicht ganz geklärt werden und einige hundert Meter entfernt sollte ein Wall wohl die Straße Büren-Wewelsburg sperren. Auch das kann aus dem Spätmittelalter stammen. Aber wo Fragen offen sind, kann es Überraschungen geben, auch wenn es hier eher unwahrscheinlich erscheint.

In Berenger, Brebeck (Hgg.), Führer zur Vor- und Frühgeschichte der Hochstiftkreise Paderborn und Höxter, Bd. 3 Römische Kaiserzeit und Frühmittelalter, Paderborn 2014 wird die Burg nur unter den frühmittelalterlichen Wehranlagen aufgelistet.

Eigentlich wollte ich die Angaben vervollständigen, aber ich komme nicht dazu, da versprochen dann unvollständig:

Giefers, Burg und Herrschaft Wewelsburg, Westfälische Zeitschrift 22, 1862, 330ff.
Biermann, Schmedding (Hgg.) Atlas vor- und frühgeschichtlicher Befestigungen in Westfalen 1920, S. 23 ff., Tafel IX.
Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Bd. 3 Nordrhein-Westfalen, 1963, S. 307 f.
(Mangels Zeit aus dem Führer des RGZ übernommen.)
 
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Danke für Deine Empfehlungen! Damit habe ich ja erst einmal zu tun. Und am Samstag fahre ich hin und gucke das Ganze an. Ich bin eh im Dreh und bietet es sich ja an.
 
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