Bergfriede

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Welche Bauten waren für die Karolingerzeit charkteristisch? Gabe es zu dieser Zeit schon Bergfriede aus Stein?
 
Die Burgen der Karolingerzeit waren zu Beginn noch wesentlich größere Anlagen als die Burgen im späteren Mittelalter. Ein Beispiel dafür ist die nordhessische Büraburg mit zwölf Hektar Größe. Die Außenmauern solcher Festungen waren in der Regel aus Stein ausgeführt. Damit zählen sie zu den ersten steinernen Großbauten der nachrömischen Zeit in Deutschland. In solch großen Anlagen lebten vermutlich nicht nur der Adel und Krieger, sondern auch Geistliche und Handwerker mit ihren Familien.
Dann gab es noch die Pfalzen, die eher dem Vorbild römischer Villen und Paläste nachgeformt waren und zur Aufnahme der Könige und ihres Hofstaates dienten (solche Pfalzen waren unter anderem in Ingelheim und Frankfurt zu finden).

Der Typus der kleinen, adligen Grundherren unterstehenden Höhenburgen entwickelte sich erst ab 800. Hier sind auch die ersten Anlagen zu finden, die im wesentlichen nur aus einem Turm bestehen. Die karolingischen Großanlagen hatten zwar auch Türme und sehr mächtige Toranlagen, doch lehnten diese sich - wie bei römischen Kastellen - an die Mauern an.

Die mächtigen Bergfriede und Wohntürme, wie man sie ab dem Hochmittelalter kennt, entwickelten sich jedoch erst in der nachkarolingischen Zeit, mit der Vorstufe der hölzernen "Motten" ab dem 10. Jahrhundert.
 
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