fränkische Truppengattungen im 6.Jahrhundert

Pompeius Magnus

Neues Mitglied
Hallo liebe User des Geschichtsforums,

dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Seit geraumer Zeit lese ich dieses Forum hier mit großem Interesse . Nun ist es an der Zeit gewesen mich mal anzumelden.
Mein historischer Schwerpunkt ist die (römische) Spätantike und Übergang zum frühen Mittelalter.
Wie eben schon angedeutet habe ich mich in den letzten Jahren eher auf die Römer spezialisiert.

Ich hatte vor ca. einem Jahr ein eigenes Modifikationsprojekt zum Spiel Rome Total War (bzw. Barbarian Invasion) begonnen. Ziel ist es die militärischen Einheiten (u.a.) des 6.Jahrhunderts so historisch wie möglich darzustellen. Dazu habe ich mittlerweile auch top 3D Modellierer und Skinner anwerben können. Dies nur am Rande.

Das Spiel beginnt im Jahr 527 n.Chr.

Nun komme ich zum Punkt an dem wir die Franken bearbeiten.

Ich hatte in den letzten Tagen gegoogelt wie ein Weltmeister und auch hier Forum unter "die Franken" gestöbert und gesucht. Leider war vieles für meine speziellen Zwecke nicht ausreichend.

Und zwar geht es um die exakten Truppengattungen der Franken (und deren Bezeichnungen) jener Zeit. Mir ist auch klar das es viele Misch-Verbände gab. Allerdings ist es bei dem Spiel nicht möglich so etwas darzustellen. Man kann also immer nur eine Einheit aus dem selben Modell erstellen. Sprich: Eine Einheit mit Namen X hat nur Soldaten mit Schwert und Schild. Die nächste Einheit ist beritten usw usf....

Die Anzahl der Einheiten sind bei Rome-TW egal. Man hat insgesamt eine Beschränkung von ca. 250 Modellen. Dies schließt aber alle Fraktionen die am Spiel teilnehmen ein.

Ich habe die einzigen wirklichen Infos bei der englischen Wiki bekommen die ungefär in die Richtung gehen von dem was ich brauche. Allerdings befürchte ich das auch dieser Teil sehr allgemein abgehalten ist und das vielleicht der eine oder andere hier mehr Hintergrundinfos hat.

Dort steht das es folgende Truppen (oder Klassen) gab:

Milites (oder Laeti) : post-römische Einheiten, oftmals noch mit römischen Uniformen und Waffen)
Da ich die Notitia Dignitatum begrenzt als Quelle nehme (da sie ja das letzte mal ca. 430AD revidiert wurde) kann ich schon ungefähr ein paar alte Numeri erstellen. Dies ist das geringste Problem. Zumindest werde ich an den Grenzregionen einige wenige römische Truppen stationieren (unterm Banner der Franken natürlich)

Leudes (ich habe die Diskussion im anderen Thread bereits gelesen)
vielleicht niederer Adel. Etwas besser ausgerüstet etc.
Macht es Sinn eine Einheit zu erstellen die im Kerngebiet der Franken rekrutiert werden kann mit dem Namen "Leudes"? Schwertkämpfer?

Trustis (Truste)
Leibwachen
sind dies die persönlichen Leibwachen der Generäle oder des Königs?
Wenn ja, dann:

Antrusiones
sind nach dem Wiki Text Angehörige der Trustis.
Macht es nun Sinn eine top ausgestattete Einheit zu erstellen die Antrusiones heißt? Schwertkämpfer?

Pueri oder Pueri regis
sollen ebenfalls Leibwachen sein. Oder hat jemand mehr Infos zu diesen Jungs?

Zwangsrekrutierte (Bauern):
Pauperes
Inferiores
Was genau ist der Unterschied zwischen beiden Gattungen? Macht es Sinn Truppen so zu benennen?

Dann noch einige Exoten
Potentiatores
angebl. die Haustruppen von Magnaten bzw. des alten Gallo-Römischen Adels. Werden wohl noch in irgendeiner Form römisch aussehen.

Armati
Ist das eine Truppengattung

Custodes
Stadtwachen, etwas gehobener wie Zwangsrekrutierte.

Zur regulären Reiterei fehlt mir leider jeglicher Name oder Anhaltspunkt. Es sollen teilweise (einige wenige) Einheiten der Kavallerie nach römschem Vorbild ausgestatten gewesen sein.
Dies ist mir allerdings viel zu allgemein.

Was ist mit Spezialtruppen wie Axtkämpfer (kann man einer solchen Truppe einen Namen geben)?
Bogenschützen?
Gab es im romanisierten Teil des Frankenreichen Armbrustschützen (wie z.B. die Manubalistae bei den Römern, bzw. Arcuballistae).
Ich habe in einem anderen Modprojekt zur Spätantike gesehen (fängt 410AD an) das dort eine Einheit mit Namen "Paladin" angeboten wird.
Gab es solch eine Kavallerie und macht die zu meiner Zeit im 6.Jahrhundert noch Sinn?
Grundsätzlich bin ich dankbar um jeden Namen einer Gattung die zum Kern des fränkischen Excercitus gehören.

Ich bedanke mich jetzt schon einmal und freue mich über alle Antworten.

Grüße
PM
 
Zuletzt bearbeitet:
Fränkische Truppengattungen, interessant. Ich habe kein blassen Schimmer wie die Soldaten aussahen ab dem Untergang der Römer bis zu den Kreuzzügen, habe aber entdeckt das es ein Buch "Germanic Warrior AD 236–568" vom Osprey-Verlag gibt. Vielleicht steht da was nützliches darin.
 
Ich sehe das Problem das deine Zielvorgaben einfach widersprüchlich sind:

Ziel ist es die militärischen Einheiten (u.a.) des 6.Jahrhunderts so historisch wie möglich darzustellen.

Das Spiel beginnt im Jahr 527 n.Chr.

Und zwar geht es um die exakten Truppengattungen der Franken (und deren Bezeichnungen) jener Zeit.

Das sind ausgesprochen exakte Vorgaben. Aber dann:

Allerdings ist es bei dem Spiel nicht möglich so etwas darzustellen. Man kann also immer nur eine Einheit aus dem selben Modell erstellen. Sprich: Eine Einheit mit Namen X hat nur Soldaten mit Schwert und Schild. Die nächste Einheit ist beritten usw usf....

Allgemein: so exakte Truppengattungen gab es in dieser Zeit nicht, der gleiche Name konnte je nach Region auch eine andere Art von Truppen bedeuten. Gerade in dieser Zeit war es mit der Exaktheit nicht so weit her wie in anderen Zeiten.

Weiter:

Da ich die Notitia Dignitatum begrenzt als Quelle nehme (da sie ja das letzte mal ca. 430AD revidiert wurde)

Du willst also die exakten Truppengattungen der Franken ab 527 n Chr, aber gleichzeitig die Notitia Dignitatum verwenden?

Die Fränkischen Truppen im 6 Jahrhundert die Römischen Truppen im 5 Jahrhundert unterscheiden sich schlicht und einfach.

Was ist mit Spezialtruppen wie Axtkämpfer (kann man einer solchen Truppe einen Namen geben)?

Es gab meines Wissens nach bei den Franken keine speziellen Axtkämpfer. Obwohl die Franziska ja eine berühmte Waffe ist, so war sie keine Waffe die speziellen Kämpfern vorbehalten war.


Die Franken hatten Bogenschützen. Diese benutzten zum Teil Reflexbögen.

Gab es im romanisierten Teil des Frankenreichen Armbrustschützen (wie z.B. die Manubalistae bei den Römern, bzw. Arcuballistae).

Meines Wissens nach nicht.

Ich habe in einem anderen Modprojekt zur Spätantike gesehen (fängt 410AD an) das dort eine Einheit mit Namen "Paladin" angeboten wird.
Gab es solch eine Kavallerie und macht die zu meiner Zeit im 6.Jahrhundert noch Sinn?

Es gab die Palantina, von diesen leitet sich der spätere Begriff Paladin ab. Das war aber keine Fränkische Einheit. Ursprünglich waren dies die persönlichen Truppen des Römischen Imperators in der Spätantike. Diese Truppen umfassten aber nicht nur Kavallerie, sondern auch Infanterie. Später verstand man darunter auch andere Berufssoldaten mit einem besonderen Status. Ammianus Marcellinus beschreibt diese Einheiten und ihre Einsätze. Er beschreibt die Palantina als Infanterie.

Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, das der Begriff Palantina in Neustrien für den Exercitus von Adeligen verwendet wurde. Aber auch hier stellt sich die Frage ob damit Kavallerie gemeint ist, es handelte sich ebenfalls um verschiedene Truppentypen die unter einem Namen agierten, überwiegend aber um Infanterie, und berittene Infanterie.


Wieder allgemein: ich finde das Jahr 527 als Beginn interessant. Habt ihr das gewählt weil 526 Theoderich gestorben ist?

Die Franken dieser Zeit waren ausgesprochen Infanteristisch geprägt. Angeblich waren die Fränkischen Aufgebote dieser Zeit wenig diszipliniert, sie refinanzierten sich durch Plünderung und erhielten überwiegend keine Bezahlung.

Eine Besonderheit der Franken war berittene Infanterie, die Pferde nur als Transportmittel benutzt, zum Kampf aber abstieg.

Fränkische Aufgebote nannte man so weit ich es noch weiß Lantweri. Berufssoldaten im Dienste von Mächtigen und Adeligen wurden Exercitus genannt. Das heißt aber allgemein Armee, und beinhaltete sowohl Infanterie als auch Kavallerie und berittene Infanterie.

Der von dir genannte Begriff Leudes ist mir erst ab der Zeit von Karl Martell bekannt.

Auffallend bei den Franken dieser Zeit waren die Äxte vom Typ Franziska. Es ist dabei aber höchst unklar ob es wirklich Wurfäxte waren obwohl man sie werfen kann. Dennoch hat man die Franziska primär schlagend eingesetzt.

Typisch waren Wurfspeere die Pilumartig waren, also lange Eisenspitzen hatten, die wurden Ango genannt.
Die meisten Funde solcher Waffen die man Franken zuordnen kann stammen aus der Zeit um 520 herum.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eine Besonderheit der Franken war berittene Infanterie, die Pferde nur als Transportmittel benutzt, zum Kampf aber abstieg.
Warum eine Besonderheit? Machten das nicht auch die Sachsen und nordische Königreiche?

Der von dir genannte Begriff Leudes ist mir erst ab der Zeit von Karl Martell bekannt.
Der Begriff Leudes gehört schon in die Merowingerzeit.
LexMA schrieb:
[FONT=&quot]Leudes[/FONT][FONT=&quot] (Leudesamio [leodi, leodardi], begegnet im Frankenreich der Merowinger als Terminus zur Bezeichnung von ständ. freien Angehörigen einer krieger. Gefolgschaft, die v. a. dem Kg. als »Leute« (fideles ac l.) durch Treueid verpflichtet waren und dafür von diesem zumindest mit Kg.sgut ausgestattet wurden, worauf u. a. der Vertrag v. Andelot von 586 (oder 587?) bzw. das Edictum Chlotharii von 614 verweisen. Als militär. Kontingente der sich bekämpfenden Teilkg.e waren sie offenbar von so großer Bedeutung, daß es nicht an häufigen wechselseitigen Versuchen gefehlt hat, sie zu bestechen bzw. sie abzuwerben. Dieser Treueid und das mit diesem geschaffene personale Rechtsverhältnis zw. Kg. und »Dienstleuten« waren vorbildl. für die Leistung von fidelitas und leudesamio, die nach den Formulae Marculfi (Formel, -slg.en) von der generalitas populi den Merowingerherrschern zu schwören war. Der Charakter dieses Eides als versuchter »allg. Untertaneneid« muß aber verneint werden. Mit dem Aufkommen der karol. vassi verschwanden die l., ebenso wie die pueri regis oder die antrustiones, aus dem Sprachgebrauch der Q. Im westgot. Recht des Kg.s Rekkeswind findet sich der leudis als erwachsener »Gemeinfreier«, eine Bedeutung, die auch in den sprachl. Ableitungen leodi bzw. leodardi der Malberg. Glossen der Lex Salica zur Bezeichnung von Manngeld (Wergeld) für den Totschlag des freien Mannes bzw. als »Verletzung« seiner Rechte (Diebstahl) erhalten ist.[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Evtl. könnte das Strategikon des Maurikios helfen. Das liegt seit 1981 in deutscher Sprache vor und wurde zwischen 570 und 630 verfasst. Engere, aber weniger sichere Eingrenzungen datieren zwischen 592 und 610.
 
Ich fürchte, das Strategikon kann da nicht helfen.

Weder werden von Seiten des Verfassers präzise Angaben zur Organisation der fränkischen Truppen gemacht - sie werden generell als mutig und kühn, aber auch als wahnsinnig unorganisiert beschrieben; der einzige hiflreiche Hinweis ist, dass die fränkische Kavallerie wenn es etwas komplizierter wird, abzusteigen und zu Fuß zu kämpfen pflegt und man auch keine dedizierten Aufklärer kenne, weswegen sie sehr empfindlich gegen Hinterhalte seien [Buch XI, Kapitel 3] - noch kann von der Organisation der byzantinischen Streitkräfte zu dieser Zeit (um 600 rum) auf die Organisation der Franken geschlossen werden. Ernsthaft byzantophil wurden die Franken erst mit den Karolingern, ab dieser Zeit kann man annehmen, dass byzantinische Militärgrundsätze - ob organisatorisch, technisch oder taktisch/strategisch - von den Franken übernommen wurden.
 
Aus Geschichte der Kriegszüge im Mittelalter.

Die Waffen der Franken sind primitiv. Sie haben kaum Reiter, aber ihre Infanterie ist mutig und kampferfahren. Ihre Geschosse sind Speere mit Widerhaken. Diese sind nicht lang, sie können zum Werfen und Stechen verwendet werden. Die Verlängerung der Eisenspitze reicht weit am Schaft hinunter so daß kaum ungeschütztes Holz an diesem übrig ist. Treffen sie einen Schild, kann der Gegner sie nicht einfach dadurch loswerden, daß er den Schaft abschlägt, denn das Eisen reicht dazu zu weit am Schaft hinunter.
Jetzt stürmt der Franke herbei um dem Gegner mit einem zweiten Speer die Brust zu durchbohren.

Der Einsatz der Reiterei war bei den Merowingern unterentwickelt.

Da die fränkischen Soldaten keinen Sold erhielten, lebten sie in Kriegszeiten auf Kosten des Gebietes das sie durchquerten, gleich ob Feindesland oder das eigene. Die fränkischen Truppen waren ein sehr primitives Heer, Disziplin schien völlig zu fehlen. Wurde die Nahrungsversorgung schwierig, löste sich das Heer auf.
 
Aus Geschichte der Kriegszüge im Mittelalter.
Der Autor hat sich vor allem an die Angaben des Agathias über die fränkische Armee unter "alemannische Führung" während der Gotenkriege gehalten. Aus diesem Grund zitiere ich hier einmal den ganzen Abschnitt Agathias Historiae B 5 nach [FONT=&quot]Camilla [/FONT][FONT=&quot]Dirlmeier (Hrsg.): [/FONT]Quellen zur Geschichte der Alamannen von Libanios bis Gregor von Tours[FONT=&quot] (Quellen zur Geschichte der Alamannen, Band 2), Heidelberg-Sigmaringen 1978, S. 90f, der wohl die beste Quelle zur damaligen Kampfesweise darstellt.[/FONT]


(5,1) So war er (Butilinus) selbst voll höchster Kampfbereitschaft, und er redete auch dem ganzen Heer zu, sich klar zu machen, daß es in dem bevorstehenden Kampf um nichts Geringes gehen werde, »sondern entweder werden wir«, sagte er, »ganz Italien besitzen, um dessentwillen wir hergekommen sind, oder es ist uns allen nur geblieben, ruhmlos hier zu sterben. Statt dessen das erste zu wählen, Ihr Edlen, kommt uns zu; dann können wir, wenn wir Helden im Krieg geworden sind, das gewinnen, wonach wir begehrt haben!« (2) Diese und ähnliche Ermahnungen an die Menge zu richten, ließ Butilinus nicht nach; die aber wurden in ihren Hoffnungen gestärkt und richteten ihre Waffen her, wie es jeder gern tat. Hier wurden viele Äxte geschliffen, hier wieder die bei ihnen üblichen Speere, die Angonen (vgl. Anm. 23), an einer anderen Stelle die zerbrochenen Schilde wieder verwendbar gemacht, und leicht ging ihnen alles von der Hand. (3) Denn einfach ist die Bewaffnung dieses Volkes und so, daß sie nicht besondere Handwerker braucht, sondern überhaupt, wie ich glaube, nur von denen, die sie benützen, in Ordnung gebracht wird, wenn etwas kaputt gegangen ist. Panzer und Beinschienen kennen sie nicht; die meisten haben die Köpfe unbedeckt, nur wenige kämpfen mit Helmen; Brust und Rücken haben sie nackt bis zur Hüfte; von da an haben sie die Schenkel bekleidet mit langen Hosen, teils aus Leinen, teils auch aus Leder, die sie mit Gürtel tragen. (4) Pferde benützen sie gar nicht, außer ganz wenigen, da ihnen ja das Kämpfen zu Fuß vertraut, von den Vätern überkommen und bestens geübt ist. Das Schwert haben sie am Oberschenkel, den Schild an der linken Seite hängen. Allerdings, Bogen oder Schleudern oder andere weittragende Waffen führen sie nicht mit, aber zweischneidige Äxte und die Angonen (vgl. Anm. 23), mit denen sie auch die meiste Wirkung erzielen. (5) Diese Angonen sind nicht gerade kleine, aber auch nicht allzu große Speere, aber so in den Maßen, daß man sie werfen und, wenn es irgendwie notwendig ist, auch zu den Nahkampfstellungen bei Einfällen einsetzen kann. Größtenteils sind sie auf allen Seiten mit Eisen umgeben, so daß sehr wenig vom Holz zu sehen ist, kaum der ganze Schaft. Oben um das Ende der Speerspitze ragen gekrümmte Stacheln beiderseits aus eben dem Speeraufsatz hervor, wie Anker gebogen; sie sind nach unten geneigt. (6) Nun wirft also beim Zusammenstoß der Franke diesen Angon. Wenn er ihn irgendwo in einen Körper stößt, dringt, wie zu erwarten, natürlich die Spitze hinein, und weder dem Getroffenen noch einem anderen ist es ohne weiteres möglich, den Speer herauszuzerren; denn dies verhindern die innen im Fleisch festsitzenden Stacheln, die immer heftigere Schmerzen herbeiführen; so daß zwar, wenn also so getroffen wurde, der Feind nicht tödlich verwundet wurde, er aber doch daran zugrundeging. (7) Wenn aber der Angon im Schild stecken blieb, bleibt er sofort daran hängen und wird mit herumgeschleppt, wobei das Ende am Boden schleift. Der Getroffene kann weder diesen Speer herausziehen wegen des Eindringens der Stacheln noch ihn mit dem Schwert abschneiden, weil er nicht ans Holz kommt, sondern das Eisen davorliegt. (8) Wenn der Franke (vgl. Anm. 17) das merkt, tritt er sofort mit dem Fuß darauf, und indem er sich auf den Schaft stellt, drückt er den Schild nieder und bewirkt, daß die Hand dessen, der ihn hält, nachgibt und so Kopf und Brust entblößt werden. Dann packt er ihn so ungeschützt und macht ihm leicht den Garaus; entweder spaltet er mit der Axt die Stirn oder durchbohrt mit dem zweiten Speer die Kehle. (9) So also ist die Bewaffnung der Franken (vgl. Anm. 17), und so rüsteten sie sich zum Kampf.
 
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