Salfranken

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Hallo!
Ich bräuchte dringend ein paar Informationen über die Religion der Salfranken (also an welche Götter sie glaubten, welche Rituale sie abhielten... aber bevor Chlodwig den Stamm christianisierte!) und evtl. über das Leben Chlodwigs! Eine gute Internetadresse wäre auch nicht schlecht!! Ich dachte mir, dass sich vielleicht einige von euch mit diesem Thema auskennen, ich habe nämlich auf einer Suche über google und co. bisher eher mäßigen Erfolg gehabt! Vielen Dank im Voraus!!!!!!
 
Hallo!
Hat jemand von euch evtl. einige Informationen über das Leben Chlodwigs und die Religion der Salfranken, bevor Chlodwig sie christianisierte? Ich wäre auch seeehr dankbar über eine gute Internetadresse zu diesem Thema! Mein bisheriger Erfolg über google und co. war nämlich eher mäßig! Vielen, vielen Dank im Voraus!!!!!
 
Chlodwig und wohl auch die anderen großen seines Reiches waren, wie viele germanische Anführer des 5. Jahrhunderts, bereits arianische Christen. Der Arianismus übte auf die germanischen Anführer eine hohe Attraktivität aus. Oft wird dies damit erklärt, dass eine Vorstellung von Jesus als Menschen den Germanenfürsten leichter verständlich gewesen sei und eher mit ihrer eigenen Autorität im Stamm oder Volk zu vereinbaren war.
Wen die Franken vor ihrer ersten Christianisierung vor Chlodwig konkret verehrten, ist völlig unbekannt. Es spricht jedoch einiges dafür, dass sie genau wie andere Germanen im Rhein-Weser-Bereich zumindest Donar (römische Entsprechung: Jupiter) und Wodan (römische Entsprechung: Merkur) anbeteten. Das "Christentum", dass die Franken während des 5. Jahrhundert und auch noch nach Chlodwigs Taufe pflegten, war dabei keineswegs frei von heidnischen Einflüssen. Zum einen behielten die Franken die heidnische Sitte der Grabbeigaben noch bis um 700 bei. Auch in ihrem Kulturgut, etwa durch Amulette oder Anhänger, die in ihren Vorstellungen mit magischen Kräften versehen waren, also das was man als "Volksglaube", negativ besetzt als "Aberglaube" kategorisieren würde.
Zu Chlodwig gibt es ja den Wikipedia-Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Chlodwig_I.

Aktuelle Biografien von deutschen Autoren sind mir nicht bekannt, wie ja Chlodwig sowieso eher die französischen Historiker beschäftigt hat (die nennen ihn allerdings "Clovis", falls du dich mal im fremdsprachigen Web umsehen willst). Das im Wikipedia-Artikel erwähnte Buch von Zöllner, "Geschichte der Franken", stammt zwar von 1970. Dennoch kann ich es weiterempfehlen, da es sehr umfassend und alle wichtigen gesellschaftlichen Bereich abdeckend die frühe Geschichte der Franken erschließt.
 
Dankeschön!!!!
Werd mich sofort mal umhören! Überleg zur Zeit, ob ich mich anmelden soll! Also vielleicht bis bald!!!
 
Chlodwig und wohl auch die anderen großen seines Reiches waren, wie viele germanische Anführer des 5. Jahrhunderts, bereits arianische Christen. Der Arianismus übte auf die germanischen Anführer eine hohe Attraktivität aus. Oft wird dies damit erklärt, dass eine Vorstellung von Jesus als Menschen den Germanenfürsten leichter verständlich gewesen sei und eher mit ihrer eigenen Autorität im Stamm oder Volk zu vereinbaren war.
Wen die Franken vor ihrer ersten Christianisierung vor Chlodwig konkret verehrten, ist völlig unbekannt. Es spricht jedoch einiges dafür, dass sie genau wie andere Germanen im Rhein-Weser-Bereich zumindest Donar (römische Entsprechung: Jupiter) und Wodan (römische Entsprechung: Merkur) anbeteten.

@ Ashigaru: die schienst dir ja sicher zu sein mit mit dem Arianismus.
Bei Geary läßt sich (mit Literaturhinweisen) nachlesen, daß man es nur als eine Möglichkeit erwägt, daß er sich beim Übertritt zum katholischen Glauben von einem "politisch motivierten Arianismus abgewandt haben [kann]." Daneben wird aber auf Gregor von Tours verwiesen, demnach es sich um einen Polytheismus insbesondere mit der Verehrung von Saturn, Jupiter, Mars und Merkur handelte.
Im Nachtrag zur vierten Auflage seines Standardwerkes verweist Ewig übrigens auf eine bedeutende Rolle der schon bei seinem Vater in hohem Ansehen stehende Genovefa.
 
Ashigaru schrieb:
Chlodwig und wohl auch die anderen großen seines Reiches waren, wie viele germanische Anführer des 5. Jahrhunderts, bereits arianische Christen.
Muspilli schrieb:
Bei Geary läßt sich (mit Literaturhinweisen) nachlesen, daß man es nur als eine Möglichkeit erwägt, daß er sich beim Übertritt zum katholischen Glauben von einem "politisch motivierten Arianismus abgewandt haben [kann]."
Viele Germanen, insbesondere die Goten, hatten das Christentum in der arianischen Gestalt angenommen. Chlodwig war aber nach der Quellenlage nicht getauft, also kann er auch kein Anhänger des arianischen Christentums gewesen sein. Der Übertritt vom arianischen zum katholischen Christentum bedurfte nicht mehr der Taufe, da die arianischen Christen nur von der Exkommunikation (Beugestrafe) bedroht waren.
 
Viele Germanen, insbesondere die Goten, hatten das Christentum in der arianischen Gestalt angenommen. Chlodwig war aber nach der Quellenlage nicht getauft, also kann er auch kein Anhänger des arianischen Christentums gewesen sein. Der Übertritt vom arianischen zum katholischen Christentum bedurfte nicht mehr der Taufe, da die arianischen Christen nur von der Exkommunikation (Beugestrafe) bedroht waren.

Sag mal, HORST, wo hast du die Vorstellung einer "arianischen Taufe" her? Nicht daß ich dich mißverstanden hätte, aber beim Googln habe ich keine (allg.) Infos über eine arianische Taufpraxis gefunden.

@ ASHIGARU:

Beim Wiederlesen meines Beitrages stellte ich fest, daß ich auf deinen Beitrag eigentlich ausführlicher hätte eingehen können. Du schriebst ja:

Ashigaru schrieb:
Chlodwig und wohl auch die anderen großen seines Reiches waren, wie viele germanische Anführer des 5. Jahrhunderts, bereits arianische Christen. Der Arianismus übte auf die germanischen Anführer eine hohe Attraktivität aus. Oft wird dies damit erklärt, dass eine Vorstellung von Jesus als Menschen den Germanenfürsten leichter verständlich gewesen sei und eher mit ihrer eigenen Autorität im Stamm oder Volk zu vereinbaren war.
Wen die Franken vor ihrer ersten Christianisierung vor Chlodwig konkret verehrten, ist völlig unbekannt. Es spricht jedoch einiges dafür, dass sie genau wie andere Germanen im Rhein-Weser-Bereich zumindest Donar (römische Entsprechung: Jupiter) und Wodan (römische Entsprechung: Merkur) anbeteten.

Darauf antwortete ich etwas einseitig
Muspilli schrieb:
@ Ashigaru: die schienst dir ja sicher zu sein mit mit dem Arianismus.
Bei Geary läßt sich (mit Literaturhinweisen) nachlesen, daß man es nur als eine Möglichkeit erwägt, daß er sich beim Übertritt zum katholischen Glauben von einem "politisch motivierten Arianismus abgewandt haben [kann]." Daneben wird aber auf Gregor von Tours verwiesen, demnach es sich um einen Polytheismus insbesondere mit der Verehrung von Saturn, Jupiter, Mars und Merkur handelte.[...]

Tatsächlich scheinst du dich aber auf eine Auffassung - deine eigene, Zöllners oder die eines anderen Autoren? - zu stützen, die ja beide Ansätze verbindet. Und ich muß nun einmal zugeben, daß ich das mit den "germanischen" Göttern bisher sowieso immer sehr wenig verstanden habe, da es denn auch so kompliziert und in gewisser Weise widersprüchlich erscheint.

Eine Zwischenstufe vom Heidentum zum Katholizismus erscheint mir gar nicht so unplausibel, aber ist es eine notwendige Annahme?

Ich frage mich denn auch: Man hat darauf doch sicherlich merowingerzeitliche Frankengräber archäologisch untersucht. Konnte man dort wirklich keine halbwegs stichhaltigen Indizien für deren irgend geartete heidnische/arianische Religion finden?
 
Muspilli schrieb:
Sag mal, HORST, wo hast du die Vorstellung einer "arianischen Taufe" her? Nicht daß ich dich mißverstanden hätte, aber beim Googln habe ich keine (allg.) Infos über eine arianische Taufpraxis gefunden.
Zum Einlesen:

Von den meisten Kirchen anerkannt wird eine Taufe die vollzogen ist
auf den Namen des dreieinigen Gottes. Quelle: http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Taufe.html

Der Arianismus ist eine Richtung des Christentums. ... 580 arianische Reichsynode in Toledo: Überführung der Römer zum Arianismus (auf erneute Taufe der Römer soll verzichtet werden). Quelle: http://209.85.135.104/search?q=cach...&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=8&lr=lang_de&ie=UTF-8

Die in rechter Weise (trinitarische Taufformel) und rechter Absicht (Intention) gespendete Taufe ist immer gültig, unabhängig von der Person der Taufspenders. Daher wurde bei der Aufnahme von Häretikern nur ein Bußritus, nicht aber eine neue Taufspendung gefordert. ... Der Ketzertaufstreit zwischen den Nordafrikanern und der Kirche von Rom wurde durch die Synode von Arles (314 n.Chr.) beigelegt, die die Gültigkeit der Ketzertaufe anerkannte, aber den rechten Trinitätsglauben der Häretiker als Voraussetzung forderte. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ketzertaufstreit

Am bekanntesten ist die Taufformel in Matthäus 28,19 NT: „Taufet sie im Namen (sg.) des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“, die auch in den überlieferten Taufformeln des ersten und zweiten Jahrhunderts verwendet wird, und die sogar von den Arianern verwendet wurde. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Dreifaltigkeit

Theodosius berief das 1. Konzil von Konstantinopel ein, wo unter der Führung Gregors von Nazianz und Gregors von Nyssa, des Bruders Basilius' von Caesarea eine Neufassung des nicänischen Glaubensbekenntnisses erarbeitet wurde. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arianischer_Streit

Stephan schrieb einen geharnischten Brief nach Karthago: Cyprian solle keine fragwürdigen Erneuerungen in der Kirche einführen und möge sich dem römischen Brauch unterordnen und die Ketzer durch einfache Handauflegung wieder aufnehmen. Quelle: http://www.stanet.ch/sabbatschule/kg/kg23.html
 
ingwäonischen Tradition bei den Merowingern

[...] Wen die Franken vor ihrer ersten Christianisierung vor Chlodwig konkret verehrten, ist völlig unbekannt. Es spricht jedoch einiges dafür, dass sie genau wie andere Germanen im Rhein-Weser-Bereich zumindest Donar (römische Entsprechung: Jupiter) und Wodan (römische Entsprechung: Merkur) anbeteten.

Ewig ("Die Merowinger und das Frankenreich", 2001, S.78) meint, daß das Tragen des langen Haare bei den Merowinger, "das in der Mitte gescheitelt und an den Schultern gelockt war", durchaus im Sinne des Heerkönigtums dem Wodanismus zuzuordnen wären.

Aber schon an anderer Stelle (S.10) spricht er von seegermanischen - möglicherweise chaukische - Traditionen der salfränkischen Merowinger, die ihre Herkunft eben "nicht wie andere Königsgeschlechter auf Wodan, sondern auf eine bistea Neptuni Qinitauri similis, d. h. auf einen Meergott in Stiergestalt zurückführten."
So sieht er vor allem bei den frühen Merowingern "ein altes Sakralkönigtum im Zeichen des Friedens und Reichtum stiftenden Frô (Freyr) als Wurzel merowingischer Herrschaft". Darauf weise nicht nur der vom sog. Fredegar überlieferte Mythos vom Stammvater Merowech, "gezeugt von einem Meerungeheuer, halb Stier, halb Mensch."
An diesen göttlichen Ahnen erinnert der goldene, mit Amaldinen ausgelegter Stierkopfanhänger im Grab Childerichs I. (vgl. S.17) ebenso wie Stierköpfe, die zum Gürtelschmuckgehänge der Königin Arnegunde gehörten.

In der Bemerkung Einhards über die bäuerliche Art, sich auf einem Ochsenkarren sogar zum Märzfelde kutschieren zu lassen, fühlt sich zudem Eugen Ewig selbst an die Stelle bei Tacitus über "jährliche Umfahrt der 'terra mater' Nerthus im Ochsenwagen bei germanischen Seestämmen"; demnach wäre die Merowingerkarosse vielmehr als Kultwagen zu verstehe, einerlei, ob der Brauch überhaupt noch von den späten Merowingern praktiziert wurde oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muspilli schrieb:
Ewig ("Die Merowinger und das Frankenreich", 2001, S.78) meint, daß das Tragen des langen Haars bei den Merowinger, "das in der Mitte gescheitelt und an den Schultern gelockt war", durchaus im Sinne des Heerkönigtums dem Wodanismus zuzuordnen wären.
Schon Tacitus erwähnt den Haarschmuck der Fürsten der suebischen Völker. Haar und Bart waren laut Jacob Grimm Zeichen und Tracht des Standes mündiger Freier, wer sich Haar und Bart abschneiden ließ, unterwarf sich dadurch gleichsam der väterlichen Gewalt des abschneidenden. Ein Freier konnte sich laut Paulus Diaconus durch Übergabe seines abgeschnittenen Haars in die Knechtschaft eines anderen Begeben.
Muspilli schrieb:
Aber schon an anderer Stelle (S.10) spricht er von seegermanischen - möglicherweise chaukische - Traditionen der salfränkischen Merowinger, die ihre Herkunft eben "nicht wie andere Königsgeschlechter auf Wodan, sondern auf eine bistea Neptuni Qinitauri similis, d. h. auf einen Meergott in Stiergestalt zurückführten."
So sieht er vor allem bei den frühen Merowingern "ein altes Sakralkönigtum im Zeichen des Friedens und Reichtum stiftenden Frô (Freyr) als Wurzel merowingischer Herrschaft". Darauf weise nicht nur der vom sog. Fredegar überlieferte Mythos vom Stammvater Merowech, "gezeugt von einem Meerungeheuer, halb Stier, halb Mensch."
An diesen göttlichen Ahnen erinnert der goldene, mit Amaldinen ausgelegter Stierkopfanhänger im Grab Childerichs I. (vgl. S.17) ebenso wie Stierköpfe, die zum Gürtelschmuckgehänge der Königin Arnegunde gehörten.
Wielands Vater Wate, der väterliche Himmelgott, Sohn einer Meerfrau (Meerungeheuer), dessen Name nahverwandt mit Wodan ist, trug den Sohn durch das himmlische Gewitterwolkenmeer. Die Merowinger sahen sich demzufolge wie alle anderen Germanenfürsten als himmlische Nachkommen von Wodan.
Muspilli schrieb:
In der Bemerkung Einhards über die bäuerliche Art, sich auf einem Ochsenkarren sogar zum Märzfelde kutschieren zu lassen, fühlt sich zudem Eugen Ewig selbst an die Stelle bei Tacitus über "jährliche Umfahrt der 'terra mater' Nerthus im Ochsenwagen bei germanischen Seestämmen"; demnach wäre die Merowingerkarosse vielmehr als Kultwagen zu verstehe, einerlei, ob der Brauch überhaupt noch von den späten Merowingern praktiziert wurde oder nicht.
Die Ochsen des Königs waren wiederum laut Jacob Grimm in besonderer Achtung und vermutlich zur Zeit des Heidentums geheiligte Tiere. Königliche und edle Frauen fuhren gleichfalls mit Ochsengespann. Einhard hat offensichtlich die ursprüngliche Bedeutung nicht mehr verstanden.
 
Schon Tacitus erwähnt den Haarschmuck der Fürsten der suebischen Völker. Haar und Bart waren laut Jacob Grimm Zeichen und Tracht des Standes mündiger Freier, wer sich Haar und Bart abschneiden ließ, unterwarf sich dadurch gleichsam der väterlichen Gewalt des abschneidenden. Ein Freier konnte sich laut Paulus Diaconus durch Übergabe seines abgeschnittenen Haars in die Knechtschaft eines anderen Begeben.
Wielands Vater Wate, der väterliche Himmelgott, Sohn einer Meerfrau (Meerungeheuer), dessen Name nahverwandt mit Wodan ist, trug den Sohn durch das himmlische Gewitterwolkenmeer. Die Merowinger sahen sich demzufolge wie alle anderen Germanenfürsten als himmlische Nachkommen von Wodan.
Die Ochsen des Königs waren wiederum laut Jacob Grimm in besonderer Achtung und vermutlich zur Zeit des Heidentums geheiligte Tiere. Königliche und edle Frauen fuhren gleichfalls mit Ochsengespann. Einhard hat offensichtlich die ursprüngliche Bedeutung nicht mehr verstanden.

Hallo HORST,
ich frage mich nur, worauf berief sich eigentlich Jacob Grimm mit seiner Argumentation? Und wonach zitierst du das mit Wieland und Wate?

Lieben Gruß, Muspilli
 
Worauf sich Jacob Grimm beruft, kann ich nicht sagen, denn ich habe selbst seine Deutungen nur den Anmerkungen zum Leben Karls des Großen (Reclam, Evelyn Scherabon Firchow) entnommen. Dort wird auf Grimms Deutsche Rechtsaltertümer, Göttingen, 1854, S. 146 f. / S. 239 / S. 262 verwiesen. Das mit Wieland und Wate stammt aus den Erläuterungen zur Wielandsage in der Edda von Hans von Wolzogen und aus der Wielandsage.
Vgl. aber auch beispielsweise: http://www.bibelcenter.de/bibliothek/papke/bibo0203p.htm
"Die Hirten wurden am Himmel durch zwei Sternbilder repräsentiert, die heute als Orion und Widder bekannt sind. Den Widder (Aries) im Tierkreis haben die Babylonier erst im sechsten Jahrhundert v.Chr. aus dem Sternbild des hinter dem Stier (Taurus) knienden „Ackerbauern“ neu gebildet."
"Die Orion-Mythen der Griechen fanden in der alten Oikoumene weite Verbreitung. Dabei muß das imposante Bild des Riesen Orion, der mit dem Schmiedelehrling Kedalion auf der Schulter durch das Meer watet, auf die Menschen damals einen besonders starken Eindruck ausgeübt haben. Auch in die nordische Mythologie ist dieses Motiv eingegangen. Der Blitz- und Donnergott Thor, der dem Jupiter-Nimrod ursprünglich entspricht, nimmt in der Edda bekanntlich den Feuerdämon Loki oder Aurwandil auf die Schulter und trägt ihn durch den Gletscher-Strom Eliwagar. In der Wilkinasage trägt der Riese Wate seinen Sohn Wieland, den Schmied, auf den Schultern über den Grönasund. Sogar im fernen Indien hat der Riese Orion die Phantasie der Mythendichter beflügelt. Nach einer buddhistischen Legende bemächtigt der in einen tierköpfigen, menschenfressenden Dämon verwandelte König Brahmadatta sich des Prinzen Sutasoma, eines reinkarnierten Bodhisattva, setzt ihn auf seine Schulter und trägt ihn davon. Während er jedoch einen reißenden Strom überquert, unterweist ihn der Prinz in der Lehre Buddhas, so daß er sich zum Buddhismus bekehrt und zahm wird. Auch der späte hinduistische Mythos von Vishnu, der in seiner Avatara (Inkarnation) als Zwerg sich auf die Schulter des Riesen Bali setzt und dann immer schwerer wird, geht ganz offensichtlich auf den griechischen Orion-Mythos zurück."
 
Dass Chlodwig kein Arianer war, erfahren wir bereits aus Gregor von Tours. Eine Schwester Chlodwigs war zum arianischen Glauben übergetreten. Möglich auch, dass Chlodwigs Schwester, die mit Theoderich dem Großen verheiratet war, Arianerin geworden war. Die Taufe Chlodwigs fand wohl erst 508 statt.
 
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