Die Insel Sylt

GER_203

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Ich habe Gerüchte gehört, dass Keitumer Kirche wurde um 1020 angeblich von Knut dem Großen errichte. Aber, das ist alles. Wenn die Dänen Sylt kolonisieren wollte, dann hatte das zu bedeuten hatten sie Kontakt mit Deutschland? Es gibt Aufzeichnungen von Invasionen in West- und Osteuropa--aber keiner in Mitteleuropa?
 
Die Dänen hatten sicherlich Kontakt mit "Deutschland". Sowohl friedlich als auch kriegerisch.

Der Landstreifen/ Küstenstrich Sylt war nun mal wohl zeitweise( eigentlich die längste Zeit der Geschichte) unter dänischer "Herrschaft". Die Nordfriesen etc sind ja erst SEHR spät zum "HRRDN" gekommen
 
Nun, ob Knut der Große Sylt "kolonalisieren" wollte (was schon begrifflich schwierig ist) sei mal dahingestellt.
Dass allerdings die Dänen kontakt zum Reich hatten, ist ziemlich eindeutig: Heinrich III. (römisch-deutscher König von 1039-1056, Kaiser ab 1046) war, wenn auch nur kurze Zeit (1036-38), mit der Tochter von Knut dem Großen verheiratet. Es ist als durchaus anzunehmen, dass Kontakt bestand.
 
Nun, ob Knut der Große Sylt "kolonalisieren" wollte (was schon begrifflich schwierig ist) sei mal dahingestellt.
Dass allerdings die Dänen kontakt zum Reich hatten, ist ziemlich eindeutig: Heinrich III. (römisch-deutscher König von 1039-1056, Kaiser ab 1046) war, wenn auch nur kurze Zeit (1036-38), mit der Tochter von Knut dem Großen verheiratet. Es ist als durchaus anzunehmen, dass Kontakt bestand.
Dänemark hatte die HRRDN hilfen in der Livländischen Kreuzug. Aber es gab keine Hilfe gegen die Magyaren oder während des Dritten Kreuzzugs? Die Beziehung scheint zu sein, rein opportunistisch.
 
Na, da fangen wir mal ganz hinten an.

Eine Deutsche oder Dänische Nation gabs zu Zeiten Knuts nicht, somit auch kein Deutschland oder Dänemark. Die Nordfriesen, die damals und heute da in der Gegend schon siedelten, haben etnisch mit Deutschen oder Dänen kaum was am Hut, sie sind ein eigenes Volk mit eigener Sprache. Zwischen/neben/drumherum wohnten Jüten/Angeln/Sachsen/Slawen und die entsprechenden Herrscher behaupteten, diese Leute gehören zu meinem Reich. Wenn also Knut eine Kirche im jütländischen ? Keitum bauen ließ, gut, auf dem Sandstreifen Sylt hat das niemanden gestört. Sylt war ja noch keine Insel, sondern ein Küstenstreifen mit noch dazu "schlechten" Häfen.

Die Berührungspunkte Dänemark/ Deutschland in diesem Randgebiet fernab der Herrschaftssitze und Handelswege waren nicht gegeben.

Zur Hilfe Dänemarks in verschiedenen Kriegen:
Livland ist für eine Seemacht wie Dänemark interessant und liegt vor der Haustür, aber was geht die Dänen ein Ereignis in Bayern an?
 
Das ist wahr. Ich war neugierig, ob speziell Skandinavien hatte der Schwertbrüderorden unterstützt speziell auf Deutschland Handelswege zu sichern. In diesem Krieg, Dänemark hatte Deutschland unterstützt mit kein Beschlagnahme von Land. Wann Schweden erobert Finnland, es hatte das Land ergreifen und christianisierten. - aber weder Land hatte während die anderen Kreuzzüge geholfen.
 
Wie Wilfried schon richtig schrieb, gab es soetwas wie "Deutschland" in jener Zeit noch gar nicht, zumal die Grenze zwischen Dänemark und dem HRR ja südlich der heutigen Grenze lag, Sylt also durchaus zum Herrschaftsgebiet der Dänen zu rechnen war.
Da Knut ja, wie schon einige Dänenkönige (und Fürsten) zuvor, seine Herrschaft auf Teile Großbritanniens ausdehnte, wird die Westküste der Kimbrischen Halbinsel (fälschlich ja auch oft zur Gänze Jütland genannt) durchaus von strategischem Interesse gewesen sein, eben als Ausgangsbasis in Richtung England.
In der von dir genannten Zeit war Knut noch ziemlich mit der Konsolidierung seiner Herrschaft in England beschäftigt, bzw. der Übernahme der dänischen Krone.

Jedoch wurde die von dir erwähnte Kirche erst 200 Jahre nach Knut dem Großen erbaut und der "heilige Knut" dem sie geweiht wurde, war mitnichten Knut der Große, sondern sein (nicht direkter) Nachfolger Knut IV., welcher in einer Kirche erschlagen wurde und damit zum Märtyrer erklärt wurde.

Um aber noch auf deine Schlußfrage einzugehen:
Es gab sehr wohl "Wikingerinvasionen" in Mittel- oder Zentraleuropa, nur endeten diese mit der Konsolidierung der Machtverhältnisse im 10. Jahrhundert.
Überfälle und Eroberung von Städten wie Paris, Köln, Trier etc. erfolgten im 9. Jahrhundert, führten aber im Gegensatz zu den britischen Inseln, Sizilien oder Osteuropa, mit Ausnahme der Normandie zu keinerlei Landnahme größeren Stils, sondern sind vielmehr als einzelne Kriegszüge zu sehen, nicht aber als Invasionen im o.g. Sinne.
 
@Wilfried

Gerade Knut d. Gr. hat Dänemark mit fester Hand geeint, deshalb existierte Dänemark als Staat damals bereits - außer man versteift sich auf die moderne Definition, was ein Staat denn nun sei.
Die Zeit der wikingischen Extrawürste, wo Hundertschaftsführer und Jarle ihr eigenes Süppchen gekocht hatten, waren spätestens zu Knuts Zeit passé.
 
@ tankred:
Wußten das auch die Bewohner der kimbrischen Halbinsel und speziell die Fischer auf dem Sandhaufen Namens Sylt?
 
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