Vergleich: Frühkapitalismus & heutiger Kapitalismus

monkey

Neues Mitglied
hallo Leute ;)

ich muss des baldigen ein referat über den "frühkapitalismus" halten. Das ganze zeug à la fugger, verlagswesen usw habe ich schon fertig.
Doch der letrzte punkt, die frage ob der frühkapitalismus auch "kapitalismus" ist, fällt mir etwas schwer. bis jetzt habe ich dies zum thema kaptalismus usw:


Kapitalismus:<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:eek:ffice:eek:ffice" /><o:p></o:p>

Kapitalismus bezeichnet eine Wirtschaftsform, in der das Privateigentum und die Vergrößerung des Eigenkapitals an erster Stelle stehen. Um Privateigentum erwerben zu können, wird die eigene Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt „angeboten“. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass die Arbeiter/innen zwar selber entscheiden können was sie erlernen wollen, jedoch fast immer von anderen abhängig sind, um ihre Arbeit auszuführen. Das heißt, die Arbeitnehmer/innen sind auf Firmen angewiesen, die sie anstellen und ihnen so Zugang zu den nötigen Produktionsmitteln (Geld, Maschinen, Kundenaufträge etc.) geben.<o:p></o:p>
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KAPITALISMUS: JA ODER NEIN???<o:p></o:p>
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PRO:<o:p></o:p>
+ Das Kapital steht beim Verkauf an erster Stelle.<o:p></o:p>
+ Arbeitnehmer à Abhängig von den Arbeitgebern <o:p></o:p>
(heute nicht mehr so stark wie früher) <o:p></o:p>
+ Aufkommendes „Bankwesen“<o:p></o:p>
+ Eine am Markt orientierte Wirtschaftsform<o:p></o:p>
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CONTRA:<o:p></o:p>
- Früher: Eher handwerklich gearbeitet.<o:p></o:p>
- „Einfache Warenproduktion“<o:p></o:p>
- Keine Arbeitsverfassung (zB Ausbeutung der arbeitnehmer)<o:p></o:p>
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à Kein Kapitalismus, wie wir ihn heute verstehen. Eher der Grundstein des heutigen Kapitalismus.

Also das habe ich bis jetzt aufgeschrieben. Doch ich brauche DRINGEND noch ein paar argumente die pro oder kontra sind.
hat jmd. einen vorschlag/eine idee und stimmt das bis jetzt geschriebene?

LG und Danke an alle! :banana:
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Der Frühkapitalismus ist die Übergangsphase vom Feudalismus zum Industriekapitalismus. Reichtum und wirtschaftliche Macht beruhte nicht mehr nur auf Grundbesitz und den darauf erzeugten Produkten, sondern auf Kapital und der Geldwirtschaft (Handel, Bankwesen, Geldverleih).
Im Verlagswesen waren aber die Hausgewerbetreibenden, z.B. die Weber (zumindest im Prinzip) noch selbständige Unternehmer, die über ihre eigenen Produktionsmittel, die Webstühle verfügten. Für den Vertrieb ihrer Produkte waren sie aber von den Verlegern abhängig. Das bot den Verlegern Möglichkeiten zur
Willkür, Übervorteilung und letztlich Ausbeutung der Weber.
Der Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit war also noch nicht so ausgeprägt wie im Industriekapitalismus.
 
Eher der Grundstein des heutigen Kapitalismus.

* MOD-an: kurzer Hinweis auf die Forenregeln - MOD-aus *
http://www.geschichtsforum.de/regeln.php

Zum Frühkapitalismus einfach mal googeln, zB:

Frühkapitalismus ? Wikipedia
Frühkapitalismus
http://www.geschichtsforum.de/f77/wirtschaft-im-mittelalter-fr-hkapitalismus-32149/
www.wu.ac.at/vw3/downloads/telematik/wirtschaftsgeschichte1.pdf

Ein weiterer Aspekt: die Einwirkungen des steigenden Kapitalbedarfs von Investitionen in Zusammenhang mit dem Frühkapitalismus, also der Aspekt der Betriebsgröße bei Manufakturen, Bergbau etc. Dieser verlangt entsprechende Finanzierungsstrukturen, siehe die von Liborius angesprochene Übergangsphase vom Feudalismus zum (Industrie-)Kapitalismus.
 
CONTRA:<o:p></o:p>
- Früher: Eher handwerklich gearbeitet.<o:p></o:p>
- „Einfache Warenproduktion“<o:p></o:p>
- Keine Arbeitsverfassung (zB Ausbeutung der arbeitnehmer)<o:p></o:p>
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Provokativ gesagt:

Was haben denn Arbeitnehmerrechte mit Kapitalismus zu tun. Unter dem Aspekt wären ja weite Teile des 19. Jhd. und Bereiche heute nicht-kapitalistisch. Ich glaube nicht, dass eine "Arbeitsverfassung" konstitutiv für den Kapitalismus ist, obwohl ich beileibe kein Antikapitalist bin.

Das handwerkliche Arbeiten spricht auch nicht dagegen, der Begriff Kapitalismus beschreibt ja nicht die Werthaltigkeit der Produkte, in China wird heute noch vieles in Handarbeit gemacht. Du solltest eher schreiben, dass noch in Einzelarbeit ohne standardisierte Prozesse gearbeitet wurde.
 
@liborious
danke, doch was der frükapitalismus ist usw weiß ich schon oder anders gesagt: ich habe es schon alles vorbereitet.
Das was mir probleme bereitet war der vergleich zwischen dem früh- und dem spätkapitalismus.

@silensia
vielen dank.

@rheinländer
danke :) ich werde es umändern.
 
Handarbeit und handwerkliche Produktionsweise sind zweierlei. Handarbeit war nicht weniger kennzeichnend für den europäischen Kapitalismus des 19. Jahrhunderts wie für den chinesischen des 21, Andererseits ging und geht auch handwerkliches Arbeiten nicht ohne Kapitaleinsatz. Das Entscheidende ist die Verfügung über das Produktivkapital. Bei handwerklicher Produktion verfügt eine relativ große Zahl von Meistern über ein jeweils relativ geringes Kapital. Da auch wenige Lohnarbeiter beschäftigt werden, ist auch der Aneignung des Mehrwerts und damit der Kapitalakkumulation eine Grenze gesetzt. Kapitalistische Produktion ist durch die Konzentration des Produktivkapitals in den Händen weniger gekennzeichnet. Diese eignen sich den von ihren vielen Lohnarbeitern erarbeiteten Mehrwert zur weiteren Anhäufung von Kapital an.
Daher mein Beispiel mit den Hausgewerbetreibenden (ich bevorzuge ganze Sätze gegenüber - auch noch ungenauen und missverständlichen -Schlagwörtern). Ihrem Selbstverständnis nach und wegen der Verfügung über ihre direkten Produktionsmittel sind sie noch vorkapitalistische Handwerker (contra). Wegen ihrer Abhängigkeit von den Verlegern und, weil sic schon weit auf dem Weg zu Lohnabhängigen waren, leben sie aber auch schon (früh)kapitalistischen Verhältnissen (pro). Dieses Vordringen kapitalistischer Verhältnisse führte schließlich zu Weberaufständen, in denen Meister und Gesellen gemeinsam den Kapitalisten gegenüberstanden.
Weberaufstand ? Wikipedia
 
Bei handwerklicher Produktion verfügt eine relativ große Zahl von Meistern über ein jeweils relativ geringes Kapital. Da auch wenige Lohnarbeiter beschäftigt werden, ist auch der Aneignung des Mehrwerts und damit der Kapitalakkumulation eine Grenze gesetzt.

Gegenbeispiel: kapital- und arbeitsintensive Rheinische Nadelindustrie mit handwerklicher Produktion.



Dieses Vordringen kapitalistischer Verhältnisse führte schließlich zu Weberaufständen, in denen Meister und Gesellen gemeinsam den Kapitalisten gegenüberstanden.
Vor Jahrzehnten hat der Schneider auf das Henne-Ei-Problem von Investition und Finanzierung hingewiesen. Dem "Vordringen kapitalistischer Verhältnisse" entspricht die (mögliche) Mechanisierung der Produktion, als Henne des Ei´s Kapitalbedarf. Vor ihm waren da natürlich andere emsig. Der Kapitalbedarf des weiten Primären Sektors, resp. des Bergbaus, stand da u.a. am Anfang. :winke:
 
...Vor Jahrzehnten hat der Schneider auf das Henne-Ei-Problem von Investition und Finanzierung hingewiesen. Dem "Vordringen kapitalistischer Verhältnisse" entspricht die (mögliche) Mechanisierung der Produktion, als Henne des Ei´s Kapitalbedarf. Vor ihm waren da natürlich andere emsig. Der Kapitalbedarf des weiten Primären Sektors, resp. des Bergbaus, stand da u.a. am Anfang. :winke:
Das Henne-Ei-Problem löst sich dadurch, dass die Kapitalakkumulation ein dialektischer Prozess ist. Biblisch formuliert: Wer da hat, dem wird gegeben. Oder gröber: Der Teufel sch... immer auf den größten Haufen.;)
Bergbau war lange Zeit in bergrechtlichen Gewerkschaften organisiert und nicht in der Hand von "Monopolkapitalisten"
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitalismus:<o:p></o:p>

Kapitalismus bezeichnet eine Wirtschaftsform, in der das Privateigentum und die Vergrößerung des Eigenkapitals an erster Stelle stehen. Um Privateigentum erwerben zu können, wird die eigene Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt „angeboten“. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass die Arbeiter/innen zwar selber entscheiden können was sie erlernen wollen, jedoch fast immer von anderen abhängig sind, um ihre Arbeit auszuführen. Das heißt, die Arbeitnehmer/innen sind auf Firmen angewiesen, die sie anstellen und ihnen so Zugang zu den nötigen Produktionsmitteln (Geld, Maschinen, Kundenaufträge etc.) geben.<o:p></o:p>
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Woher ist denn diese Definition?
Ich bezweifele sehr, daß die sinnvoll ist. Denn eigentlich beschreibt das fast alle Wirtschaftsformen der Menschheitsgeschichte.
Die Vergrößerung des eigenen Eigentums ist ein Grundstreben der Menschen seit Jäger-und-Sammler-Zeiten.

Einen "Arbeitsmarkt", auf dem man seine Arbeitskraft incl. der eigenen Ausbildung anbieten kann, hat man im Prinzip seit überhaupt arbeitsteilig gewirtschaftet wird. Insbesondere gilt immer, daß man von anderen abhängig ist, um seine eigene Arbeit auszuführen. Diskutieren kann man dabei über den unterschiedlichen Grad an staatlicher Reglementierung bei der Wahl von Beruf oder Arbeitskraft. Der Kapitalismus wurde erst möglich, als eine Reihe vorher gültiger Beschränkungen wegfielen - aber das ist trotzdem nur ein gradueller Unterschied, kein prinzipieller.

Nur der letzte Satz scheint mir brauchbar zu sein. Die Existenz von Firmen ist eine wesentliche Eigenschaft des Kapitalismus. Aber ausreichend für eine Definition ist das nicht.
 
Handarbeit und handwerkliche Produktionsweise sind zweierlei.
Richtig.

Kapitalistische Produktion ist durch die Konzentration des Produktivkapitals in den Händen weniger gekennzeichnet.
Nein.
Im Gegenteil sind für den Kapitalismus ja Aktiengesellschaften typisch, d.h. die organisatorische Möglichkeit, das Kapital von vielen Eigentümern zu bündeln um größere Produktion zu ermöglichen.

Diese eignen sich den von ihren vielen Lohnarbeitern erarbeiteten Mehrwert zur weiteren Anhäufung von Kapital an.
Das ist jetzt eine sehr spezielle marxistische Sicht, die von der üblichen Wirtschaftswissenschaft nicht geteilt wird.
Ich will darüber jetzt keine politische Diskussion führen (dürfen wir ja auch nicht), aber für eine Schularbeit o.ä. (und das scheint ja der Grund der Anfrage zu sein) sollte man so etwas nicht verwenden.
 
Nein.
Im Gegenteil sind für den Kapitalismus ja Aktiengesellschaften typisch, d.h. die organisatorische Möglichkeit, das Kapital von vielen Eigentümern zu bündeln um größere Produktion zu ermöglichen.


Das ist jetzt eine sehr spezielle marxistische Sicht, die von der üblichen Wirtschaftswissenschaft nicht geteilt wird.
Ich will darüber jetzt keine politische Diskussion führen (dürfen wir ja auch nicht), aber für eine Schularbeit o.ä. (und das scheint ja der Grund der Anfrage zu sein) sollte man so etwas nicht verwenden.

Im 19. Jahrhundert gab es nicht viele AGs. Den wichtigen Kapitalisten dieser Zeit, Krupp, Röchling, Stumm etc wäre es ein Gräuel gewesen, nicht "Herr im Haus" zu sein. Nicht einmal bei relativ "sozialen" Unternehmern wie Bosch oder Zeiss gab es Kapitalstreuung. In der Zeit danach wurde es nicht grundlegend anders. Die Gründung von Kapitalgesellschaften hat viel mit Risikominimierung, weniger mit Kapitalstreuung zu tun.
Kapitalismus ist eben mal ein marxistischer Begriff. Weshalb die von dir als die "üblichen" bezeichneten Wirtschaftstheoretiker auch lieber von Marktwirtschaft reden, als ginge es da noch zu wie auf einem mittelalterlichen städtischen Marktplatz.
 
Im 19. Jahrhundert gab es nicht viele AGs. Den wichtigen Kapitalisten dieser Zeit, Krupp, Röchling, Stumm etc wäre es ein Gräuel gewesen, nicht "Herr im Haus" zu sein. Nicht einmal bei relativ "sozialen" Unternehmern wie Bosch oder Zeiss gab es Kapitalstreuung. In der Zeit danach wurde es nicht grundlegend anders. Die Gründung von Kapitalgesellschaften hat viel mit Risikominimierung, weniger mit Kapitalstreuung zu tun.

An der Stelle schlage ich vor, wir analysieren einmal den Kapitalmarkt der zweiten Hälfte des 19. JH, der von der Explosion des Kapitalbedarfs bestimmter Branchen geprägt ist, und das anhand der deutschen Börsen.

Das hatte wenig bis nichts mit Risikominierung für die Aktionäre zu tun, sondern mit Kapitalbeschaffung.

Richtig ist auch, dass bei den Familiengesellschaften nichtkapitalistische Rechtsformen auftraten. Diese waren mangels Anteilsausgaben gezwungen, ihr Eigenkapital über Gewinne zu beschaffen (was für die Investitionen nicht ausreichte). Die große Lücke füllte Fremdfinanzierung, die wiederum von den Bankhäusern dargestellt wurde. Neben den Privatbankiers - die sich auch über den Kapitalmarkt und Anleihen bedienten - traten zunehmend börsennotierte Banken auf.

Sowohl Anleihen wie Anteilsausgaben spielten die bedeutende Rolle bei der Finanzierung der kapitalintensiven Investitionen der Industrialisierung.

Die Rechtsformdiskussion
Aktiengesellschaft (Deutschland) ? Wikipedia
vernebelt hier mE nur den Blick. Wichtig sind die Transaktionszyklen bzw. Finanzströme für den Investitionsbedarf.
 
Die Rechtsformdiskussion ...
...spielt insoweit eine Rolle, als z.B. Preußen die Gründung von AG in der ersten Hälfte des Jh. behinderte. Als die Restriktionen gelockert wurden, brach ein erstes "Gründungsfieber" aus: 295 Gründungen allein 1850-1857, d.h. dreimal so viele wie in den vierzig Jahren vorher. [1]

An der Stelle schlage ich vor, wir analysieren einmal den Kapitalmarkt der zweiten Hälfte des 19. JH, der von der Explosion des Kapitalbedarfs bestimmter Branchen geprägt ist, und das anhand der deutschen Börsen.
Gute Idee!


[1] Staat und Wirtschaft im 19. Jahrhundert - Google Bücher
 
Im 19. Jahrhundert gab es nicht viele AGs.
Siehe dazu die Antwort von Silesia: Aktiengesellschaften spielten eine ganz wichtige Rolle für die Finanzierung.
Im übrigen gab es das Prinzip schon vorher, bei den Handelsgesellschaften des Frühkapitalismus.

Kapitalismus ist eben mal ein marxistischer Begriff.
Aber nein.
Der Begriff wurde schon lange vor Marx verwendet (z. B. von Ricardo), er ist ein ganz gängiger Begriff in der Wirtschaftsgeschichte und für sich völlig ideologisch neutral und kann problemlos in einer Schulpräsentation benutzt werden.
Das mit dem "Mehrwert aneignen" ist dagegen speziell marxistische Sicht und hat in einem Fachvortrag nur etwas zu suchen, wenn Marxismus etc. thematisiert werden soll.
 
[Kapitalismus ist] ...ein ganz gängiger Begriff in der Wirtschaftsgeschichte...
...und in Deutschland richtig populär und verbreitet durch Werner Sombarts mehrbändige "historisch-systematische Darstellung" vom Vorkapitalismus bis an die Schwelle des 20. Jh.

Die ist zu umfangreich für monkey's Zwecke, enthält aber auch eine (alternative) Definition. [1]


[1] Der moderne Kapitalismus. Band I ... - Google Bücher - dort S. 195
 
....Als die Restriktionen gelockert wurden, brach ein erstes "Gründungsfieber" aus: 295 Gründungen allein 1850-1857, d.h. dreimal so viele wie in den vierzig Jahren vorher.

Das ist ein schönes Beispiel für den Kapitalhunger (spätere Missbräuche und Anlegerverluste aus dem 19. JH mal ausgeblendet) :winke:
 
Das ist ein schönes Beispiel für den Kapitalhunger (spätere Missbräuche und Anlegerverluste aus dem 19. JH mal ausgeblendet) :winke:
Gerade den Gründerkrach sollte man aber nicht ausblenden. Das ist nämlich ein wesentliches Element - um ein letztes Mal auf die Eingangsfrage zurückzukommen - das den Frühkapitalismus vom heutigen Kapitalismus unterscheidet. Den Kleinaktionären wurde der Eindruck vermittelt, sie trügen zur Finanzierung von Industrieunternehmen bei und könnten mit profitieren.
Gründerkrach ? Wikipedia
 
Gerade den Gründerkrach sollte man aber nicht ausblenden. Das ist nämlich ein wesentliches Element - um ein letztes Mal auf die Eingangsfrage zurückzukommen - das den Frühkapitalismus vom heutigen Kapitalismus unterscheidet.

Falls das interessiert, könnten wir doch mal die Frage des Kapitalhungers der Industrialisierung bzw. ihre Wurzeln auslagern, so schon von jschmidt angeregt, ...

... aber wieso das?

Klar, die Größenordnung ist eine andere. Kollabierungen der Finanzmärkte bzw. "Finanzkrisen", Spekulationen und Preisblasen gab es allerdings auch schon früher, in anderen Ecken, aus anderen Gründen.

OT: Man beachte die Kreation von Tulpen-Derivaten in Form von Optionsscheinen. :devil:
Große Tulpenmanie ? Wikipedia
oder
Mississippi-Spekulation ? Wikipedia
Südseeblase ? Wikipedia
 
Gerade den Gründerkrach sollte man aber nicht ausblenden. Das ist nämlich ein wesentliches Element - ... - das den Frühkapitalismus vom heutigen Kapitalismus unterscheidet.
Das sehe ich überhaupt nicht. Boom und Rezession gehörten von Anfang an dazu, auch im Frühkapitalismus.
Eigentlich gibt es die auch schon vor dem Kapitalismus im Wirtschaftsleben, nur daß sie anders wahrgenommen wurden, weil alles noch langsamer ging.

Den Kleinaktionären wurde der Eindruck vermittelt, sie trügen zur Finanzierung von Industrieunternehmen bei und könnten mit profitieren.
War ja auch richtig. Zur Finanzierung beigetragen haben sie auf jeden Fall, und viele haben auch profitiert. Aber wie schon immer in der Wirtschaftsgeschichte: Nicht jede Investition ist auch erfolgreich.
 
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