Teile des Kreuzes Christi in Hohlraum unter Konstantinssäule (Çemberlitaş) vermutet

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Konstantinsäule

Heute wurde in den türkischen NAchrichten gezeigt, dass bei der Sanierung der Säule verborgene Räume unter der Säule sind , stimmt es das Konstantin in den Räumen Schätze bei der einweihung Konstantinopel hineingetan hat?
 
Teile des Kreuzes Christi in hohler Säule vermutet

Die Überlieferung stammt aus antiken Quellen: Konstantin der Große soll in der Istanbuler Konstantinssäule Teile des Kreuzes Christi verborgen haben. Wahrheit oder Legende? Archäologen haben jetzt tatsächlich einen Hohlraum im Sockel der Säule entdeckt.

Archäologen haben bei der Restaurierung der Istanbuler Konstantinssäule einen Hohlraum im Sockel entdeckt, in dem bedeutende christliche Reliquien vermutet werden. Wie die türkische Zeitung „Yeni Safak“ berichtete, gingen die Forscher mit Messungen jahrhundertealten Legenden nach, wonach der römische Kaiser Konstantin im Jahr 330 einen Teil des Kreuzes Christi in der Säule einmauern ließ. Mit Schallwellen und anderen archäologischen Methoden wiesen sie demnach nun einen kuppelförmigen Hohlraum im Sockel der Säule nach.
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Teile des Kreuzes Christi in hohler Säule vermutet - Nachrichten Wissenschaft - WELT ONLINE

mehr Infos und Bilder auf türkisch:

http://www.yenisafak.com.tr/aktuel/?t=01.11.2007&c=5&i=78271
http://www.aksam.com.tr/arsiv/aksam/2004/12/12/gundem/gundem4.html
Bir Ä°stanbul efsanesi


vielleicht gibt es hier auch noch Infos in engl.:
Hello from The Archaeological Settlements of Turkey - TAY Project Portal!


Mal gucken... :)
 
gibt es hier keine Byzantinisten, oder Antikefans, die mehr darüber gelesen haben, oder die wissen, wo man nachschauen kann?
 
gibt es hier keine Byzantinisten, oder Antikefans, die mehr darüber gelesen haben, oder die wissen, wo man nachschauen kann?

Nein, alles was ich bisher dazu finden konnte bezog sich auf die Frage ob. Mehr nicht, da müssen wir den zuständigen Leuten wohl noch mehr Zeit lassen.
Aber diesen link will ich Dir nicht vorenthalten *g* , habe ich vorhin gefunden:
Allmystery • Türkei: Das Kreuz und die Säule
Da müssen sogar die Merowinger mal wieder ran...
 
Bei Fall von Konstinopel an die Kreuzfahrer 1204 sind angabegemäß tausende von sogenannten Reliquien nach Westeuropa gekommen.

Massenweise Knochen, Holzstücke, Tücher, Alltagsgegenstände, Milch von der Gottesmutter, etc., denen alle irgendwelche dollen Eigenschaften zugesprochen wurde. Die Griechen schienen da besonders fantasievoll gewesen zu sein... oder einfältig, je nach Sicht der Dinge ;)

Wenn man also ein "echtes" Holzstückchen vom Kreuz Jesu sehen will, sollte man einfach bei seiner Kirche um die Ecke nachfragen. Vielleicht kann man damit dienen ? Einfach mal nachfragen, welche Reliquie bei der Einweihung der Kirche genommen wurde...

Jede Kirche müsste sowas haben. Da braucht man nicht eine antike Säule in Istanbul aufzubrechen. Ganz davon abgesehen wäre das religionstechnisch bedingt eine Schändung und wir wollen doch nicht Massendemos von fundamentalistischen Christen in Europa sehen =)
 
ich denke, schon zu Konstantins Zeiten wird es soviel Kreuzreliquien gegeben haben, das die Kreuzigung mehrmals an 100 Kreuzen durchgeführt wurde.
Weiter: das Kreuz wurde damals von den Römern genutzt, wie heute n Verkehrsschild.... wer hebt ausgerechnet das von nem Aufrührer auf und verhökert Einzelteile, ganz zu schweigen davon, wie er es klaut....
es ist mal ein Denkanstoß zur grundsätzlichen Bewertung von Reliquien, selbst wenn in der Säule was gefunden wird so isses sicher irgendwas, doch sicher nicht das, was viele Gläubige hoffen.
 
ich denke, schon zu Konstantins Zeiten wird es soviel Kreuzreliquien gegeben haben, das die Kreuzigung mehrmals an 100 Kreuzen durchgeführt wurde.
Das kann ich so nicht stehen lassen. Konstantins Mutter Helena begab sich auf eine Pilgerreise nach Jerusalem. Dort ließ sie Golgata und Jesu (Kurzzeit-)Grab ausfindig machen, freilegen und dort eine Kirche errichten (die Grabeskirche). Dabei stieß man auf das Kreuz. Ob es nun das echte war, bleibt natürlich spekulativ. Jedenfalls hielt man dieses Kreuz in Ehren. Teile davon kamen nach Rom und nach Konstantinopel zu Konstantin, ein Teil verblieb in Jerusalem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Meinung dazu:
Manchmal habe ich den Eindruck daß sich die Märchen von dem Wald voller Kreuze oder dem meterhohen Turm aus Jesu Nägeln nicht ausrotten lassen.
Soviel ist das nicht, was sich überall auf der Welt befindet. Oftmals sind es nur Späne, und Späne eines Spans vom Metall eines Nagels, ähnlich beim Holz.
Ausserdem darf man die Wichtigkeit der Berührungsreliquien nicht ausser acht lassen, gut möglich daß einige echte, also Primärreliquien, in Wirklichkeit keine sind sondern nur Berührungsreliquien.
Dadurch vermehrt sich natürlich die Anzahl der Nägel und Kreuzessplitter schon auch etwas.

Kurz noch, hatten wir ein ähnliches Thema nicht schon einmal irgendwo besprochen? Jeanne hat es aufgebracht, muss mal später gucken.

Hier, wer möchte: http://www.geschichtsforum.de/f54/die-hl-helena-erste-archaeologin-16787/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mag ja sein, daß ihr daran glaubt, aber es doch so, daß sicher niemand die Zahl der Kreuze benennen kann, die benutzt wurden bis zu der Zeit, als Konstantins Mutter ihre Reise machte. Das sind ja auch 3-4 Generationen, welche dazwischen liegen. Also kann man davon ausgehen, irgendein Holz welches zur Hinrichtung vieler Verurteilter benutzt wurde, als das des Jesus bestimmt zu haben.
Wenn ich ein Schlachtfeld von vor 800 Jahren ausgrabe, ist es sicher benso einfach, den Pfeil zu bestimmen, welcher den König verletzt hat....

Ich weiß, daß meine Beispiel etwas krass klingen, doch bleiben wir doch mal realistisch... und ne Mär von überzähligen reliquien ist es bestimmt nicht, wenn ich daran denke, welchen Umfang der Handel mit solchen zu Kreuzzugszeiten annahm. Und dieser beschränkte sich die nächsten 600 Jahre nicht auf Europa und die Levante!
 
Ist doch erstaunlich, wie löchrig mein Gedächtnis inzwischen ist, und ich ganz vergessen habe, dass ich in folgendem Buch diese "Pressemeldung" schon vor einem Jahrzehnt gelesen habe:

Marcel Restle: Istanbul. Bursa. Edirne. Iznik. Stuttgart 1976. (Reclams Kunstführer) [Sehr gutes Buch.]:

"
Konstantins-Säule, Çemberlitaş, Verbrannte Säule, Umgürtete Säule:

Die bekannteste der großen Triumph- und Denkmalsäulen der Stadt, die Konstantin der Große im Zentrum seines großen Forums 328 errichten ließ, ist leider nur in stark veränderter und rudimentärer Form erhalten. Der verwitterte Porphyr der Säulentrommeln erforderte im Laufe der Zeit immer wieder neue Bänder und Manschetten, das erstemal bereits 418 unter Kaiser Theodosios II. Ein Sturm des Jahres 1105/06 fällte schließlich die Statue des Kaisers von ihrer Höhe samt dem Kapitell und 3 der urspr. wohl 10 Porphyrtrommeln. Unter Manuel Komnenos (1143-80) erhielt die Säule einen neuen oberen Abschluß mit der heute noch vorhandenen Kleinquadermauerung. Der zweite Vers der Erneuerungsinschrift nennt Manuel, das ist noch erkennbar. 1779 ließ Sultan Abdülhamit I. nach einem Brand den Säulenunterteil vermauern.
Die Gesamthöhe der Säule beträgt heute ca. 34,80 m. Als urspr. Höhe nimmt man ca. 50 m (= ca. 175 röm. Fuß) an. Da der untere Teil mit der barocken, knollenartigen Basis rd. 10 m hoch mit Quadern ummauert ist, sind vom alten Denkmal nur noch 6 Porphyrtrommeln mit den angearbeiteten Lorbeerkränzen sichtbar. - Grabungen in den Jahren 1929/30 haben über den Unterbau etwas Klarheit gebracht: Das Pflaster des Forums wurde in 2,33 m Tiefe gefunden. Die Säule steht auf einem großen Marmorsockel, der seinerseits wieder auf 6 Stufen ruht. Dieser Stufenunterbau und damit die gesamte Säule ist jedoch noch einmal von einer Gewölbesubstruktion in 4,60 m Tiefe unterfangen, in der man die aus Quellen bekannte Konstantins Kapelle erkennen möchte.
Hier war wohl auch der Platz der überlieferten Reliquien: des Palladiums Troias, das Aeneas nach Rom gebracht haben soll, eines Stückes der Arche Noahs, des Steines, aus dem Moses Wasser schlug, der 12 Körbe des Brotwunders Christi, der Kreuze der Schächer und des hl. Salbgefäßes. Bereits in dieser seltsamen Zusammenstellung der Reliquien zeigt sich der Synkretismus Konstantins, noch deutlicher in der Statue, die die Säule bis in den Beginn des 12 Jh. krönte: Der Kaiser ließ sich als Apoll mit der Strahlenkrone darstellen in Analogie zu seinen Münzprägungen mit der Devise »Sol invictus« (= der unbesiegte Sonnengott). Die Tradition behauptet, in die Strahlen seien die Kreuznägel Christi eingearbeitet worden und der Globus habe ein Kreuz getragen; auch soll die Statue eine Reliquie des wahren Kreuzes enthalten haben. Doch könnte dies bereits auf eine Ersatzstatue des Kaisers bezogen werden."
 
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