Expansion in Asien unter Khubilai Khan

SRuehlow

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Khubilai Khan (1215-1294) war ein Engel des Temüdschin[1] (1162-1227), besser bekannt unter dem Namen Tschinggis Khan. Nachdem Khubilai Khans Bruder Möngke Khan zum Großkhan aller Khanate in Khara Khorum ernannt wurde, wurde Khubilai Khan 1251-52 mit der Oberaufsicht des früheren Gold Reiches, also dem Gebiet des heutigen Nordchina, betraut, speziell über dessen chinesische Bevölkerung. 1253-54 eroberte Khubilai Teile des Königsreichs Tali im heutigen Yunnan. In der Zeit als Statthalters bevorzugte Khubilai Khan Beamte und Berater aus chinesischen Reihen, die schon im Gold Reich Regierungssystem Positionen innehatten. Chinesische Literaten und Gelehrte waren an seinem Hof versammelt, welches Möngke Khan nicht recht war. Getrieben von einer pro-chinesischen Politikelite, die er als Berater angestellt hatte, entschied er sich nach dem Tode Möngke Khans, selbst Großkhan zu werden. Er brach augenblicklich seine Eroberungsfeldzüge ab, um in die mongolische Steppenhauptstadt Khara Khorum zu reisen. Dort wollte er seine Ansprüche geltend machen. Dies jedoch stieß auf erbitterten Widerstand der mongolischer Prinzen, darunter seines größten Erzfeindes und Bruders Arikh Böke. Entgegen einer Yasa[2] Temüdschins, die eine genaue Thronabfolge festlegte, rebellierte Khubilai Khan gegen dieses alte Gesetz. Die mongolischen Adeligen in Khara Khorum forderten, wie die Yasa gebietet, die Todesstrafe für Khubilai Khan. Arikh Böke sah im Vergehen seines Bruders an den Gesetzen die Alleinschuld der chinesischen Berater. Khubilai Khan und seine Chinesen saßen von da ab im gleichen Boot und es gab nur einen entscheidenden Sieg oder den Tod. 1260 kam es südlich der Hauptstadt zur Schlacht zwischen den Truppen des rechtmäßigen Thronerben Arikh Böke und denen des Okkupators Khubilai Khans. Khubilai Khan ging erfolgreich aus der Schlacht hervor. 1261 siegte Khubilai Khan bei Schimultu endgültig über seinen Bruder. Die Chinesen, die sich an dieser Schlacht beteiligten, wurden besonders hoch ausgezeichnet. 1266 verstarb Arikh Böke ohne politischen Machteinfluss, nachdem er sich völlig Khubilai Khan unterworfen hatte. Sein Bruder hatte darauf verzichtet, ihn hinrichten zu lassen. Durch die Unterwerfung Arikh Bökes war die Yasa-Verletzung legitimert und Khubilai Khan konnte sich zum Großkhan proklamieren.

1258 hatte sich Khubilai Khan zum tibetischen Buddhismus bekehrt und den tibetischen Lama Phags-pa zum Kaiserlichen Erzieher ernannt. Gleichzeitig ernannte er ihn zum Oberhaupt des buddhistischen Klerus in Tibet und China und zum Verwalter über Tibet. Der 18-jährige Phags-pa gehörte der tibetisch-buddhistischen Schule der Sakyapa an, die nachdem Phags-pa zum Oberhaupt ernannt wurde, die tibetische Regierung bis 1354 innehatte. Auf Phags-pa geht auch das mongolische Alphabet zurück. Phags-pa ist es wohl auch zu verdanken, dass sich Khubilai Khan als legitimer Nachfolger des legendären Cakravartin-Königs Ashoka sah. Der Cakravatin-König[3] ist das Idealbild eines buddhistischen Weltkönigs, der das Rad der Lehre dreht und gerecht, in absolutem Altruismus, herrscht. Phags-pa stirbt 1280.

1264 wendet sich Khubilai Khan von der Steppe, dem mongolischen Stammlande ab und verlegt seinen Regierungssitz von Khara Khorum nach Süden, in das Khanat Yuan. Dies soll später eingehender beschrieben werden.
Nachdem 1234 das Gold Reich der Dschürtschen[4] von Ögödei Khan (reg. 1221-49) erobert worden war, bzw. durch einen Staatsvertrag direkt den mongolischen Besatzern einverliebt wurde, stand Nordchina unter direkter politischer, sowie kultureller Einflussnahme durch die Mongolen. Die Bevölkerung Nordchinas war somit ein Teil des mongolischen Großreiches geworden. Bei den Feldzügen, die Ögödei und dessen Nachfolger führten, waren der größte Teil der Truppen Nicht-Mongolen, das heißt der einfache Fußsoldat war meistens Chinese. Die Mongolen stellten die höheren Militärs im System. Zu Khubilai Khans Tod kamen auf die Gesamteinwohnerzahl von 80 Millionen rund eine halbe Millionen Mongolen. Das ist eine verschwindend kleine Zahl. Nach der Eroberung der Dschürtschen waren Nord- und Süd-Chinesen schon ca. 140 Jahre von einander getrennt, sahen sich aber trotzdem als chinesische Nation an. Auf beraten seiner chinesischen Gelehrten, wollte Khubilai Khan eine Widervereinigung mit den Süd Sung wenn nötig mit Waffengewalt erzwingen. 1267 nahm er die Kampfhandlungen mit den südlichen Nachbarn wieder auf. 1276 eroberte er Hangzhou, die Hauptstadt der Südlichen Sung. 1279 begeht der letzte Kaiser der Südlichen Sung Selbstmord. Dieses Datum markiert das Gründungsjahr der Dynastie Yuan, der Dynastie Uranfang, welches 1271 ausgerufen wurde und nun etabliert werden konnte. Mit der Widervereinigung des Gold Reiches, dem Gebiet der Südlichen Sung und dem Stammlande der Mongolen hatte Khubilai Khan die größte Ausdehnung des chinesischen Bodens bis dato zusammen geführt. Hinzu kamen die anderen Gebiete die teils Erobert wurden oder sich durch Unterwerfung zu tributpflichtigen Satellitenstaaten des mongolischen Weltreiches gemacht hatten. Tibet war zum Bruderstaat geworden, ebenso wie Korea, das schon unter Möngke Khan seit 1254 unter mongolischem Protektorat stand.

1274 und 1281 versuchte Khubilai Khan sein Reich auf die Inseln Japans auszudehnen, indem er 100000 Soldaten mit Schiffen zu landen versuchte. Die Schiffe wurden von Korea gestellt, die Truppen wurden größtenteils von Chinesen gestellt. 1274 scheiterte das Unternehmen. 1281 wurde die gesamte chinesisch-koreanische Flotte unter mongolischer Führung vom Göttlichen Wind (jap.: kamikaze)zerstört, das heißt ein Taifun fegte die Schiffe hinweg. Von da an ließen die Mongolen von ihren Eroberungsfeldzügen gegen Japan ab. Zuvor hatte man versucht die Japaner auf diplomatischer Weise an das Reich zu binden. Zu diesem Anlass schickte man Gesandte aus, die 1272 mit japanischen Diplomaten in das Yuan Khanat zurückkehrten. Die Expansionspläne gegen Majapahit im Zentrum von Java 1293 fehl. Eroberungsfeldzüge gegen die Khmer blieben erfolglos, ebenso brachten die Dai Viet (Erster Feldzug um 1257) den mongolischen Militärs durch ein ausgeklügeltes Guerillasystem schwerste Verluste zu, sodass sich die Mongolen zurückziehen mussten[5]. Kambodscha und das Königreich der Champa erkennen 1283 die mongolische Oberherrschaft an.

1294 stirbt Khubilai Khan in Peking. Er ist die stärkste Führungsperson in der Yuan Dynastie gewesen. Seine pro-chinesische Politik hat ihm viele Sympathisanten eingebracht, was nicht heißen soll, dass er beim Volk beliebt war. Er beleibt ein Despot, wenn auch in kaiserlichen Gewändern. Sein Regierungssystem war auf einem absoluten Militärregime gestützt, dass keinen Widerspruch duldete. Trotzdem kann man eine gewisse Weisheit und Weitsicht in seiner Methode, das riesige Weltreich zu lenken, erkennen. Sein Einflussbereich reichte bis nach Europa und in alle Teile des asiatischen Kontinents. Trotz enormen Ungleichgewichts zwischen Mongolen und Chinesen gelang ihm eine gewisse Balance. Man könnte aber dem entgegenhalten, dass die Chinesen von seiner Regierung gleichermaßen Vorteile zogen, da sie nicht nur als einflussreiche Berater fungierten, sondern auch in ihrem Privatbesitz unangetastet blieben. Anzunehmen ist, dass Khubilai Khan von der chinesischen Kultur beeindruckt war und versuchte, seine Minderwertigkeitskomplexe, aufgrund der nomadisierenden Vergangenheit seines Volkes, durch eine Sinisierung des mongolischen Volkes zu tilgen. Leider war es ihm nicht vergönnt der chinesischen Sprache mächtig zu werden, obwohl er sich als großer Förderer von Literaten und Künstlern hervortat. Dies lässt erklären, warum er in einem solchen Aufwand die chinesische Literatur ins Mongolische übersetzen lies. Alles in allem lässt sich Khubilai Khan als charakterstarker Anführer klassifizieren, der nach heutiger Meinung mehr Vorteile für beide Völker, Chinesen und Mongolen, gebracht hat. Khubilai Khans chinesischer Kaisername ist Shizu. In den letzten Jahren seiner Regierung überlies er aufgrund von andauernden Krankheiten und familiären Problemen die Regierungsgeschäfte unpopulären Gestallten wie Ahmed Fanakati (ermord. 1282), Lu Shih-jung und dem uigurischen Lama Senge (hinger. 1291).
 
Anhänge und Erklärungen

[1] Schon 1211 hatte Temüdschin erfolgreiche Feldzüge gegen die Jin ( ), d. h. gegen das Gold Reich, geführt. Er dehnte den mongolischen Machteinfluss direkt auf chinesischen Boden aus. 1215 konnte er die Städte Zhongdu und Yangjing erobern. Von da ab hatten die mongolischen Eroberer dauerhafte Präsenz in Nordchina.
Mongolische Geschichte wäre ohne Tschinggis Khan nicht denkbar, denn noch heute ist diese Weltherrscher ein zentrales Gut des mongolischen Bewusstseins und mongolischer Identität. Temüdschin bracht ein unbedeutendes Stammesvolk dazu, zu einer Weltmacht aufzusteigen, das heute nach Handeln und politisches Denken in einigen Bereichen bestimmt. Ebenso ist die Person Temüdschins immer noch Anlass für politische, sowie geschichtliche Diskussionen. Sagaster: Ein Held wie aus dem Epos, 2005, S. 14.

[2] Yasa bedeutet soviel wie Gesetz. Temüdschin hatte während seiner Herrschaft viele Gesetze gegeben. Deshalb wird er heute noch als mongolischer Gesetzesgeber verehrt.

[3] Dieses Idealbild eines Königs war sehr populär in Süd- und Ostasien. Die Idee stammte aus Indien und soll direkt auf die Belehrungen Buddhas an die Provinzherrscher zurückgehen. Buddha lehrte, dass ein König nicht nur die Menschen zu schützen habe, sondern dass alle Lebewesen seines Schutzes bedürfen. Bereits im 6. Jahrhundert gab es in Korea einen König, der den Anspruch eines Cakravartin-Königs für sich proklamierte. Khubilai Khan könnte 1261 durch den Besuch des koreanischen Thronerben von der Idee des Cakravartin erfahren haben. Ebenso gut möglich ist aber die Einflussnahme des tibetischen Klerus auf das mongolische Herrschaftshaus Yuan. Besonders muss diese Idee Khubilai Khans, sich zum Weltherrscher auszurufen, de facto mit der Wiederaufnahme der Kriegshandlungen 1267 gegen die Süd-Sung etabliert haben. Bezeichnend für seine Weltanschauung und politischen Gedanken war seine milde Handhabe und Förderung für das chinesische Volk, besonders aber für die Bewohner des früheren Gold Reiches. Bhikku Pasadika: Grundvorstellungen zum Verhältnis zwischen Religion und weltlicher Macht im frühen Hina- und Mahayana, 2001, S. 63-87.

[4] Das Gold Reich der Dschürtschen existierte von 1127 bis 1234. Dieses Gebilde war niemals chinesische Dynastie, eine chinesische Provinz oder ein eigenständiger chinesischer Staat. Die Bevölkerung der Nördlichen Sung hatte 1127, nach der Eroberung der Dschütschen, aufgehört, chinesisch zu sein. Daher ist es problematisch zu sagen, dass die Mongolen Nordchina erobert hätten, was de facto ca. 120 Jahre nicht mehr existierte. Durch eine Wiedervereinigung der Südlichen Sung und den Einwohnern des Khanat Yuan profitierten vor allem die Einwohner nichtmongolischer Herkunft. Die kulturelle, religiöse und nationale Identität blieb während der Trennung gewahrt, sodass ein große Sehnsucht, besonders der Nordchinesen, bestand, dass chinesische Volk nach so langer Zeit wieder zu vereinen. Michael Weiers weist in seinem Buch Geschichte der Mongolen darauf hin, dass es historisch falsch sei, die Chinesen als Dschürtschen oder Mongolen gleichzusetzen. Soziokulturell dürften die Chinesen nach den Eroberungen der Dschürtschen und später unter den Mongolen, nicht in dessen Volksgruppe aufgegangen sein, sondern sich als eigenständiges Volk angesehen haben. Ebenso verhielt es sich in der Trennungsphase zwischen dem Gold Reich und den Südlichen Sung. Die Handelsaktivität und der Austausch der kulturellen Güter wird trotz strengen Verboten nicht völlig zum Erliegen gekommen sein, ebenso werden die familiären Bindungen zwischen den beiden Ländern nicht völlig abgerissen sein. Dies förderte um so mehr den Gedanken an eine Widervereinigung.

[5] Vergleichbar wäre dies mit dem Vietnamkrieg von 1946-75. Die Nordvietnamesen hielten die jahrhunderte alte Kampftaktik des Guerillakriegs aufrecht und brachten den amerikanischen Truppenverbänden immer höhere Verluste bei. Nachdem die öffentliche Meinung in Amerika dann gegen den Krieg und den sinnlosen Tod tausender GI´s rebellierte, mussten sich die amerikanische Regierung aus dem Vietnamkrieg erfolglos zurückziehen, ohne etwas ausgerichtet zu haben. Die gleiche Erfahrung hatten die Mongolen schon 1285 und 1287 gemacht, bei denen annähernd 300000 Soldaten ums Leben kamen. Die Taktiken der Vietkong haben sich nach knapp siebenhundert Jahren nicht verändert. Erst 1288 erkennen die Vietnamesen nach langen Auseinadersetzungen die Mongolen als legitime Herrscher über ihr Gebiet an, jedoch werden die Usupatoren bis zum Ende ihrer Herrschaft erhebliche Probleme in diesem Gebiet ihres Reiches haben.
 
Darf ich kleine Anmerkungen machen ? :winke:

SRuehlow schrieb:
1276 eroberte er Hangzhou, die Hauptstadt der Südlichen Sung. 1279 begeht der letzte Kaiser der Südlichen Sung Selbstmord.

Der letzte Song-Kaiser Bing Di war erst 7 Jahren als er starb. Er ertrank im Südchinesischen Meer, während der letzten großen Seeschlacht mit den Mongolen, in der die Song eine vernichtende Niederlage erlitten. Sie verloren 800 Schiffe und 100.000 Soldaten, auch das Führungsschiff mit dem Kindkaiser an Bord ging unter.

SRuehlow schrieb:
Kublais Einflussbereich reichte bis nach Europa und in alle Teile des asiatischen Kontinents.

Das finde ich sehr problematisch. Durch Kublais Usurpation wurde ein zusammenhängendes Mongolenreich endgültig zerstört. Schon vor ihm war das Reich stark dezentralisiert, nach seiner Machtübernahme ohne Zustimmung der anderen Khane gingen die ihre eigenen Wege. Nur dem Namen nach war der Großkhan noch über die anderen Khane gestellt. Macht übte dieser praktisch gar keine mehr aus. Einfluss kann also alles oder nichts bedeuten. Im Falle Kublais wohl eher letzteres im Bezug auf die Gebiete außerhalb der Yuan-Administration.

Nach Kublais Tod verschlechterten sich die Beziehungen der Khanate untereinander immer weiter, aber von einem Mongolenreich konnte man da schon lange nicht mehr sprechen. Nach 1260 begann sie sich immer mehr gegenseitig zu ignorieren.

SRuehlow schrieb:
Leider war es ihm nicht vergönnt der chinesischen Sprache mächtig zu werden, obwohl er sich als großer Förderer von Literaten und Künstlern hervortat

Ich meine sogar gelesen zu haben, dass keiner der Mongolenkhane auch nur irgendetwas lesen oder schreiben konnte. Komplette Analphabeten. :grübel:

Letzter Punkt aus Interesse: Warum benutzt du zur Transkription Wade-Giles und nicht Pinyin, das ist doch eigentlich für wissenschaftliche Arbeiten die Norm ?
 
Weil ich die mongolische Geschichte nicht aus der Sicht der nachfolgenden Dynastien geschrieben habe. Ich habe mich bei meinen Recherchen eher auf einen Wissenschaftler gestützt, Michael Weiers, der ein Fachmann für mongolische Geschichte zu sehen ist. Daher nicht die Pinyin-Schrift. Es gibt viele chinesische Wissenschaftler, die Abhandlungen über die Yuan veröffentlicht haben und in der modernen Geschichtsschreibung ist jene, die mongolische, fast vollständig durch die chinesische verdrängt worden. Ich dachte damals, als ich mich für eine Seminararbeit mit diesem Thema auseinandersetzte, dass es mal ganz interessant sein könnte, die geschichtlichen Ereignisse von anderer Seite aus darzustellen. Mir hat es jedenfalls eine Menge Spaß gemacht und mich weitergebracht, nur mein Professor fand das alles andere als toll... eher am Thema vorbei... Wohlgemerkt, er war nur Sinologe und hatte eigentlich von Geschichte und den mongolischen Quellen überhaupt keine Ahnung.
 
Die Mongolenkhane waren zumindest nicht in der Lage, einen mutlikulturellen Staat zu lenken und die Bedürfnisse der Mehrheit erkennen zu können. Der erste Khan, der sich ausfühlich mit der chinesischen Sprache auseinander setzte war Taq Temür (reg. 1328-39). Er führte auch wieder das Beamtenprüfungssystem ein.
 
Louis le Grand schrieb:
Letzter Punkt aus Interesse: Warum benutzt du zur Transkription Wade-Giles und nicht Pinyin

SRuehlow benutzt doch überwiegend Pinyin: "Yuan", "Jin", "Hangzhou", "Yunnan"; nur statt "Song" schreibt er "Sung".
 
SRuehlow schrieb:
Wohlgemerkt, er war nur Sinologe und hatte eigentlich von Geschichte und den mongolischen Quellen überhaupt keine Ahnung.

Kann leider passieren. Die meisten Sinologie-Studenten haben nur oberflächliche Geschichtskenntnisse. Erlebe ich oft, aber es gibt auch löbliche Ausnahmen. Besonders bei einigen Professoren sind mir auch echte Kapazitäten untergekommen.

Hyo schrieb:
SRuehlow benutzt doch überwiegend Pinyin: "Yuan", "Jin", "Hangzhou", "Yunnan"; nur statt "Song" schreibt er "Sung".

Ja schon. Aber "Temüdschin" und "Tschinggis Khan" sind W.-G. :D

Ich mag das System von Wade und Giles überhaupt nicht. In Büchern erkenne ich dann immer überhaupt kein Wort wieder. Pinyin ist sehr viel umgänglicher und auch irgendwie logischer.
 
Louis le Grand schrieb:
Kann leider passieren. Die meisten Sinologie-Studenten haben nur oberflächliche Geschichtskenntnisse. Erlebe ich oft, aber es gibt auch löbliche Ausnahmen. Besonders bei einigen Professoren sind mir auch echte Kapazitäten untergekommen.



Ja schon. Aber "Temüdschin" und "Tschinggis Khan" sind W.-G. :D

Ich mag das System von Wade und Giles überhaupt nicht. In Büchern erkenne ich dann immer überhaupt kein Wort wieder. Pinyin ist sehr viel umgänglicher und auch irgendwie logischer.

Aber Pinyin ist nur deshalb logischer, weil es fast jeder kennt und von jedem benutzt wird!
 
SRuehlow schrieb:
Aber Pinyin ist nur deshalb logischer, weil es fast jeder kennt und von jedem benutzt wird!

Der Trumpf des Pinyin. :rofl:

Allein die sprachliche Unterscheidung bei einigen Silber wie etwa ch zu ch', einmal bei WG verguckt und schon was ganz anderes gesagt. Ich glaube das sind in Pinyin zh und q.

Aber das war den Mongolen völlig egal, die hatten's noch schlechter, gar kein System zur Transkription.
 
Louis le Grand schrieb:
Ich mag das System von Wade und Giles überhaupt nicht. In Büchern erkenne ich dann immer überhaupt kein Wort wieder. Pinyin ist sehr viel umgänglicher und auch irgendwie logischer.

Das hängt von der Gewohnheit ab bzw. womit man "aufgewachsen" ist. In Lehrbüchern des Klassischen Chinesisch spielt Wade-Giles immer noch eine Rolle; wer vom modernen Mandarin kommt, hat sich natürlich Pinyin eingeprägt.
 
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