Ludowinger

Roxane

Mitglied
1040 begründet Ludwig der Bärtige das Geschlecht der Ludowinger. Die 200 Jahre als Grafen und Landgrafen die Geschicke Thüringens lenkten.
Um 1111 erhebt Kaiser Heinrich V. die Grafschaft in den Stand einer Landgrafschaft.
Der erste Landgraf ist allerdings kein Ludowinger, sondern der Graf Hermann I. von Winzenburg...
Leider kann ich über die Grafen von Winzenburg nicht viel finden, weder auf Wikipedia noch in der Genealogie des Mittelalters. Hat jemand von Euch einen Tipp oder weiß jemand mehr darüber?
Diese Grafen herrschten 29 Jahre über Thüringen, bevor 1130 der Enkel Ludwig des Bärtigen die Landgrafenwürde vor dem Reichstag in Goslar durch Kaiser Lothar III. erhielt.
Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen.
 
Kann ich nichts finden, habe Thüringer Landgrafen eingegeben, keine Ergebnisse, dabei waren diese nicht unbedeutend.
 
Leider nein, den Hermann I. 1190 - 1217 habe ich auch gefunden. Er war der Landgraf, in dessen Regierungzeit der Sängerkrieg auf der Wartburg fällt
(1206)
Den Herman den ich suche, der gehört eigentlich nicht zum Geschlecht der Ludowinger, nur leider kann ich über die Grafen von Winzenberg nichts finden, das ist seine Familie. Wie gesagt, es sind auch gesamt nur 29 Jahre die sie in Thüringen an der Macht waren. Die Ludowinger lenkten etwas über 200 Jahre die Geschicke. Wie gesagt: Name: Hermann I. von Winzenberg und Hermann II. von Winzenberg (1111 -1130 Gesamtregierungszeit) danach bekam Ludwig I. die Landgrafenwürde.
 
Hallo Mercy, die Seite kenne ich bereits, vielleicht habe ich mich auch nicht richtig ausgedrückt, ich suche etwas über ihre Zeit als thüringer Landgrafen. Immerhin erhielten Sie als erste, also vor den Thüringer Grafen (Ludowinger) die Landgrafenwürde? Den einzigen Zusammenhang den ich hier erkennen kann, den Grafen von Winzenberg gehörten die "Gleichen". Wenn das die Burgen sind, die ich meine, dann müßten sie zwischen Gotha und Erfurt an der heutigen A4 liegen, also im Thüringer Gebiet, das würde einiges erklären, nur sind es die Burgen? Außerdem würde ich gerne noch ein bischen mehr über die Grafen wissen... finde aber keine weiteren Anhaltspunkte.:confused:
 
es handelt sich nicht um die Burgen im Landkreis Gotha, sondern wahrscheinlich um den heutigen Stadtteil "Gleichen" von Gudensberg. Dieser Ort gehörte ab 1122 - 1247 den thüringer LAndgrafen. ich sehe einfach keine Verbindung
 
Erst einmal zur Berichtigung: die Ludowinger waren Landgrafen "in" Thüringen, nicht "von". Ihr Herrschaftsgebiet war im Vergleich zur Landschaft Thüringen nur ein kleines Gebiet. Sie wurden vom König als "Ordnungmacht" in Thüringen eingesetzt, die als Beauftragter des Königs, die Stärkung der Zentralgewalt gegenüber den einzelnen Adelsfamilen durchsetzen sollten. Dazu gab es z.B.die zentrale Gerichtsstätte in Mittelhausen. Landesherren waren die Ludowinger allerdings in Thüringen nie gewesen. Auch als sie nach etwas über 100 Jahren ausstarben und die Wettiner diese beerbten, kamen nur die östlichen ludowingischen Besitzungen an das Haus Wettin, keinesfalls Thüringen insgesamt. Die westlichen ludowingischen Besitzungen fielen an das Haus Brabant (Landgrafen in Hessen).

Das Landgrafenamt wurde erstmals 1111/12 eingeführt und mit Herman I. von Radelberg-Winzenburg besetzt. Sein Nachfolger war bis 1130 Herman II. von Winzenburg.
Dieser war der Sohn des vorigen, wurde 1123 Marggraf von Meißen 1124 Landgraf in Thüringen. Wegen dem Mord eines engen Vertrauten von Kaiser Lothar III. 1130 wurde er auf dem Hoftag in Quedlinburg verurteilt und alle seine Lehen und Würden entzogen. Nach wechselvoller Geschichte wurde er später aber Schwager von Lothar III. und erhielt 1150 seine Gebiete Winzenburg bei Hildesheim wieder.

Die Familie stammte aus dem Leinegau und hatten die Grafschaft im Leinegau und in Reinhausen inne, saß auf den Gleichen bei Göttingen.
 
Ich habe noch den Hinweis gefunden, dass Graf Hermann II. – obwohl als "lantgravius" betitelt – wenn überhaupt nur kurzzeitig die Stellung eines "Landgrafen von Thüringen" erlangte. Es mag also sein, dass die beiden Winzenburger einen leeren Titel führten, ohne indes damit verbundene Ansprüche gegenüber dem oppositionellen Adel durchsetzen zu können. Man muss sehen, dass es bereits den Ludowingern um 1100 gelang, durch Heirats- und Besitzpolitik das Thüringer Becken weiträumig zu umfangen.

Das Lesikon des MA behauptet übrigens, dass der Begriff "Langrafschaft" erstmals 1130 in Thüringen begegnet, als König Lothar III. den Grafen Ludwig zum Langraf ernannte.
 
Ab wann ist eigentlich Hermann I. von Winzenburg als Landgraf aufgeführt?
Ich meine das Hermann II. von Winzenburg laut genealogie-mittelalter, 1124, als erster Landgraf von Thüringen, genannt wurde.
1122 folgte er lediglich in den Besitzungen seines Vaters nach.
Völlig neu ist mir, dass Hermann II., 1123, Markgraf von Meißen gewesen sein soll.
Im Jahr 1123, als der Wettiner Heinrich II. von Eilenburg starb folgte ihm, in einem kurzen Interregnum, Wiprecht von Groitsch nach, der noch im selben Jahr von Konrad "dem Großen", dem Vetter Heinrichs II., getötet wurde.
 
Halle Strupanice.
also dem folgenden Artike entnehme ich[I],---1131 dem LUDOWINGER Ludwig I. (+ 1140) als erbliches Reichslehen übertragen, zielte sie (Thüringer Landgrafschaft)zugleich darauf ab, die dominierende Stellung der LUDOWINGER, die 1122 durch den Erwerb umfangreicher Herrschaftsrechte in N-Hessen weiter angewachsen war, zu legitimieren und in die Herrschaftsordnung des Reiches zu integrieren. Mit der Landgrafschaft war erstmals seit langem wieder eine Obergewalt für Thüringen geschaffen. Als Inhaber dieser übergräflichen, herzogsähnlichen Würde wurden die LUDOWINGER, die spätestens um die Mitte des 12. Jh. in den Kreis der Reichsfürsten aufstiegen, für über ein Jahrhundert zur bestimmenden politischen Kraft. (Auszug aus der Genealogie des Mittelalters)----
www.genealogie-mittelalter.de/ludowinger_landgrafen_von_thueringen/thueringen.html


dass die Landgrafen (Ludowinger) sehr wohl als Landesherren zu bezeichnen sind. Desweiteren waren Sie im Hochmittelalter eines der bedeutensten Landgrafenhäuser.(bei Wikipedia nachzulesen unter "Landgraf"
Es ist mir durchaus bekannt das der erste Thüringer Landgraf (1111)ein "von Winzenberg", Hermann I. von Radelberg-Winzenberg, gefolgt von seinem Sohn Hermann II. von Winzenberg, war. 1130 wurde der Sohn "Ludwig des Springers", Ludwig I. Thüringer Landgraf, ernannt von Lothar III. Der Winzenberger wurde von Heinrich V. ernannt. Die Winzensberger gehören nicht zum Geschlecht der Ludowinger. 1040 erhielt Ludwig mit dem Barte ein Lehen beim heutigen Friedrichroda, erweiterte dieses durch die Heirat mit Cäcilie von Sangerhausen. Sein Sohn Ludwig der Springer erbaute 1067 die Wartburg (1080 erstmals urkundlich erwähnt), die zur Hauptburg der Ludowinger wurde. Stammsitz ist die Schauenburg bei Friedrichroda gewese


Meine Frage war: ibt es noch mehr Material über die Winzenberger? Ich kann nichts finden.
Die Ludowinger erreichten jedenfalls einen bedeutenden Stand. Auch wurde der letzte Ludowinger, Heinrich Raspe, 1246 zum GEgenkönig Friedrich II. gewählt, starb aber ein Jahr später. Auch dann viel die Landgrafschaft noch nicht gleich an die Wettiner, sondern erst nach dem thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Joinville schrieb:
Ab wann ist eigentlich Hermann I. von Winzenburg als Landgraf aufgeführt?
Ich meine das Hermann II. von Winzenburg laut genealogie-mittelalter, 1124, als erster Landgraf von Thüringen, genannt wurde.
1122 folgte er lediglich in den Besitzungen seines Vaters nach.
Völlig neu ist mir, dass Hermann II., 1123, Markgraf von Meißen gewesen sein soll.
Im Jahr 1123, als der Wettiner Heinrich II. von Eilenburg starb folgte ihm, in einem kurzen Interregnum, Wiprecht von Groitsch nach, der noch im selben Jahr von Konrad "dem Großen", dem Vetter Heinrichs II., getötet wurde.

In der Geschichte Thüringens kann man nachlesen, das Hermann I. von Radelberg-Winzenberg 1111 von Heinrich V. die Landgrafenwürde erhielt. Ich denke, die Winzenberger sind recht bedeutungslos, bin mir aber nicht sicher, da sehr schwer etwas über sie zu finden ist.

Die eigentliche Bedeutung der Thüringer Landgrafen kommt den Ludowingern zu, ab 1130 mit Ludwig I.
 
Ich erlaube mir eine kurze Einmischung, da die Markgrafschaft Meißen incl. der frühen Wettiner angesprochen wurde...

Joinville schrieb:
Völlig neu ist mir, dass Hermann II., 1123, Markgraf von Meißen gewesen sein soll.
Im Jahr 1123, als der Wettiner Heinrich II. von Eilenburg starb folgte ihm, in einem kurzen Interregnum, Wiprecht von Groitsch nach, der noch im selben Jahr von Konrad "dem Großen", dem Vetter Heinrichs II., getötet wurde.

Dazu steht doch auf http://www.genealogie-mittelalter.d...152/hermann_2_graf_von_winzenburg_+_1152.html folgendes aus Stefan Pätzold "Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221" - Böhlau Verlag, Köln 1997 - Seite 34, 250...

Die Pegauer Annalen überliefern schließlich, daß Wiprecht von Groitzsch und Hermann von Winzenburg zu den Nachfolgern Heinrichs II. gemacht wurden.
Wiprecht starb jedoch bereits im Jahre 1124.
Als Hermann von Winzenburg dann 1130 abgesetzt wurde, machte LOTHAR III. Konrad von Wettin zum Markgrafen von Meißen.
Da angeblich der WINZENBURGER bis 1130 in Meißen amtierte, kommt als Gebotsgebiet nur die Mark Lausitz in Frage, die der GROITZSCHER jedoch nach der Pegauer Darstellung bereits seit 1117 beherrschte.
Darüber hinaus ist der WINZENBURGER in keiner anderen Quelle als meißnischer Markgraf belegt.
Offenbar brachte der Pegauer Annalist, dem im Übrigen unbekannt war, daß es zwei WINZENBURGER namens Hermann gab, von denen der ältere 1122 starb und der jüngere 1130 als thüringischer Landgraf gefangengesetzt wurde, die Geschichte dieser Grafenfamilie fälschlicherweise mit den Ereignissen im Markengebiet in Verbindung [W. Bernhardi, Lothar, Seite 834-836].

Ich erbitte vielmals :sorry: für das Hereinkopieren des Textteiles von der Seite, aber er geht beim Lesen wirklich etwas unter - mußte selbst noch einmal genau nachlesen...
 
Roxane schrieb:
In der Geschichte Thüringens kann man nachlesen, das Hermann I. von Radelberg-Winzenberg 1111 von Heinrich V. die Landgrafenwürde erhielt. Ich denke, die Winzenberger sind recht bedeutungslos, bin mir aber nicht sicher, da sehr schwer etwas über sie zu finden ist.

Die eigentliche Bedeutung der Thüringer Landgrafen kommt den Ludowingern zu, ab 1130 mit Ludwig I.

@Roxane

Natürlich weiß ich wer die Winzenburger und die Ludowinger waren.
Schließlich waren sie ja die "Nachbarn" meiner Heimat.
Jedoch muss ich auch sagen, dass ich bis heut davon ausging das Hermann II. von Winzenburg ab 1124 erster Landgraf von Thüringen war.
Das sein Vater bereits 1111 als Landgraf genannt wird ist mir neu.

Da haben wir eigentlich zwei Quellen im Internet die sich wiedersprechen.
Zum einen genealogie-mittelalter, wo erst Hermann II. ab 1124 als Landgraf benannt wird.
Und zum einen Wikipedia, wo sein Vater ab 1111 Landgraf ist.
Ich müsste also herausfinden wo der Wikipediaautor seine Info her hat.

Zu den Ludowingern brauch ich ja nicht mehr viel erzählen. Sie gehören zu den deutschen Adelsgeschlechtern die mich am meisten interessieren.

Leider bin ich nur im Besitz eines nicht grad ausführlichen Buches über die thüringische Geschichte in der auf die Winzenburger nicht mal eine Seite lang eingegangen wird. Während die Ludowinger zwei Kapitel ennehmen.
Scheinbar waren die Winzenburger als Landgrafen tatsächlich nicht gerade in einer beherrschenden Stellung gegenüber dem thüringischen Adel. So das es wohl auch nicht viel über sie zu berichten gab.

Kannst du mir den Autoren oder den Verlag der "Geschichte Thüringens" nennen? Bin an dem Buch sehr interessiert.
 
@timotheus

Danke für die Klärung meiner Verwirrtheit. Wollte schon die Geschichte meiner Heimat infrage stellen.:pfeif:
 
Roxane schrieb:
Halle Strupanice.
also dem folgenden Artike entnehme ich[I],---1131 dem LUDOWINGER Ludwig I. (+ 1140) als erbliches Reichslehen übertragen, zielte sie (Thüringer Landgrafschaft)zugleich darauf ab, die dominierende Stellung der LUDOWINGER, die 1122 durch den Erwerb umfangreicher Herrschaftsrechte in N-Hessen weiter angewachsen war, zu legitimieren und in die Herrschaftsordnung des Reiches zu integrieren. Mit der Landgrafschaft war erstmals seit langem wieder eine Obergewalt für Thüringen geschaffen. Als Inhaber dieser übergräflichen, herzogsähnlichen Würde wurden die LUDOWINGER, die spätestens um die Mitte des 12. Jh. in den Kreis der Reichsfürsten aufstiegen, für über ein Jahrhundert zur bestimmenden politischen Kraft. (Auszug aus der Genealogie des Mittelalters)----
www.genealogie-mittelalter.de/ludowinger_landgrafen_von_thueringen/thueringen.html


dass die Landgrafen (Ludowinger) sehr wohl als Landesherren zu bezeichnen sind. Desweiteren waren Sie im Hochmittelalter eines der bedeutensten Landgrafenhäuser.(bei Wikipedia nachzulesen unter "Landgraf"
Es ist mir durchaus bekannt das der erste Thüringer Landgraf (1111)ein "von Winzenberg", Hermann I. von Radelberg-Winzenberg, gefolgt von seinem Sohn Hermann II. von Winzenberg, war. 1130 wurde der Sohn "Ludwig des Springers", Ludwig I. Thüringer Landgraf, ernannt von Lothar III. Der Winzenberger wurde von Heinrich V. ernannt. Die Winzensberger gehören nicht zum Geschlecht der Ludowinger. 1040 erhielt Ludwig mit dem Barte ein Lehen beim heutigen Friedrichroda, erweiterte dieses durch die Heirat mit Cäcilie von Sangerhausen. Sein Sohn Ludwig der Springer erbaute 1067 die Wartburg (1080 erstmals urkundlich erwähnt), die zur Hauptburg der Ludowinger wurde. Stammsitz ist die Schauenburg bei Friedrichroda gewese


Meine Frage war: ibt es noch mehr Material über die Winzenberger? Ich kann nichts finden.
Die Ludowinger erreichten jedenfalls einen bedeutenden Stand. Auch wurde der letzte Ludowinger, Heinrich Raspe, 1246 zum GEgenkönig Friedrich II. gewählt, starb aber ein Jahr später. Auch dann viel die Landgrafschaft noch nicht gleich an die Wettiner, sondern erst nach dem thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg.

Die von Winzenburg sind keinesfalls unbedeutend gewesen. Sie waren eine Linie der Grafen von Gleichen, die bis in die Neuzeit große Besitzungen in Thüringen hatten.

Folgende Publikationen zu den Winzenburgern gibt es:

1. Äbtissin Beatrix II. Gräfin von Winzenburg 1138-1160
In: Mehl, Manfred: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. - Hamburg : Mehl,
(2006), S. 148-149


2. Die Genealogie der Grafen von Winzenburg / Michael Blaut. - 1970


3. Die Winzenburg. Ihre topographisch-militärische Lage und die Datierung ihrer Gründung. - 1968


4. Verfallene Ritterburgen um Gandersheim : Stauffenburg ; Winzenburg ; Wohlenstein ; Greene / Kurt Kronenberg. - 2. Aufl. - Bad Gandersheim : Hertel, 1962
Schriftenreihe: Aus Gandersheims grosser Vergangenheit ; 2


5. Geschichte der Grafen von Winzenburg / nach den Quellen bearb. von Edmund von Uslar-Gleichen. - Hannover : Meyer, 1895

6. Beiträge zur ältern deutschen Geschlechtskunde / von Adolf Cohn
Teil: 1: Zur Geschichte der Grafen von Reinhausen und Winzenburg

7. Die Winzenburg und deren Vorbesitzer : ein historischer Versuch / von Karl Ludolph Koken. - Hildesheim : Gerstenberg, 1833

8. Beiträge zur Niedersächsischen Geschichte in Versuchen historischer Monographien der Häuser Winzenburg, Peine und Dassel und ihrer auf die Hildesheimsche Kirche übergegangenen Besitzungen / von Karl Ludolph Koken, Königl. Hannoverschem Justizrathe in der Justizkanzlei und dem Pupillen-Kollegium für das Fürstenthum Hildesheim und die Stadt Goslar ...
 
Die Ludowinger waren ausschließlich auf ihren Besitzungen Landesherren. Die landesherrliche Macht über die verschiedenen Adelshäuser haben sie nie erlangt. Die Käfernburger/Schwarzburger, die Lobdeburger, die Grafen von Orlamünde/Askanier und die Wettiner hatten jede für sich mehr Besitzungen im 12. Jh. in Thüringen als die Ludowinger.
 
Strupanice schrieb:
Die Ludowinger waren ausschließlich auf ihren Besitzungen Landesherren. Die landesherrliche Macht über die verschiedenen Adelshäuser haben sie nie erlangt. Die Käfernburger/Schwarzburger, die Lobdeburger, die Grafen von Orlamünde/Askanier und die Wettiner hatten jede für sich mehr Besitzungen im 12. Jh. in Thüringen als die Ludowinger.

Ich habe nie behauptet, dass es neben den Thrüinger Landgrafen keine weiteren Adelsgeschlechter in Thüringen gab. Aber mit der Landgrafenwürde erhielten Thüringen wieder eine Obergewalt. Die Ludowinger stiegen mit dieser übergräflichen Würde in den Kreis der Reichsfürsten auf. So verstehe ich jedenfalls den Auszug aus der Genealogie.

Desweiteren stellt sich doch die Frage, ob die beiden Winzenberger Landgrafen vielleicht einer Nebenlinie der Winzenberger entspringen, da die Bedeutung die sie für die Landgrafschaft hatten, nicht allzu groß sein kann.
Über Hermann I. von Radelberg-Winzenberg habe ich bei Wikipedia nur einen Hinweis gefunden, dass es sich bei diesem ersten Landgraf um einen Feldherrn gehandelt haben soll. So steht es bei Wikipedia unter der Überschrift "Thüringer Landgrafschaft".

Ludwig der Bärtige entstammt ja auch aus einer Nebenlinie der Grafen von Rieneck, Burggrafen von Mainz. Wäre er nicht der Gründungsvater der Ludowinger, wäre er wohl auch recht unbedeutend, oder?
 
Roxane schrieb:
Ich habe nie behauptet, dass es neben den Thrüinger Landgrafen keine weiteren Adelsgeschlechter in Thüringen gab. Aber mit der Landgrafenwürde erhielten Thüringen wieder eine Obergewalt. Die Ludowinger stiegen mit dieser übergräflichen Würde in den Kreis der Reichsfürsten auf. So verstehe ich jedenfalls den Auszug aus der Genealogie.

Adelsgeschlechter ist evtl. nicht richtig von mir ausgedrückt. Es waren vor allem die im 12./13. Jh. an Bedeutung gewinnenden Adelshäuser, die nach der Landesherrschaft strebten. Die Grafen von Orlamünde/Weimar, die Grafen von Käfernburg/Schwarzburg, die Herren von Lobdeburg, die Grafen von Gleichen die sogenanten "Wettiner" usw. übten in ihren Herrschaften die Landesherrschaft aus. Einzig allein dem Kaiser waren sie lehnspflichtig.
Erst mit dem Zurückdrängen des königlichen Einflusses kamen viele dieser Adelshäuser in die Abhängigkeit der Wettiner.

Desweiteren war das Herrschaftsgebiet der Ludowinger sehr zersplittert, 2/3 ihrer Besitzungen liegen im heutigen Hessen, ca.1/3 in Thüringen. Dieses 1/3 erbten die Wettiner im Vertrag von Weißenfels 1249.

Welchen Einfluß z.B. die Schwarzburger hatten, sieht man daran, daß ein Vertreter von Ihnen kurzzeitig sogar Kaiser war.
 
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