9. November - der bessere Nationalfeiertag?

misch0ng

Neues Mitglied
Hallo Forum :winke:.

Ich versuche mich in meinem 5ten Prüfungsfach an einer Geschichtspräsentation...
Hier die Aufgabenstellung:
"Untersuchen Sie die historischen Ereignisse in der deutschen Geschichte am 9. November 1918, am 9. November 1938 und am 9. November 1989, indem Sie aus den historischen Begebenheiten und ihrer Kulisse heraus die Frage nach der Möglichkeit des 9. Novembers als eigentlichen Tag der Deuschen Einheit erörtern."
Auf Nachfrage sagte mir meine Lehrerin, dass ich den 9. November 1923 auch noch anschneiden kann.

Informationen zu den Ereignissen am 9. November in der deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts gibt es zu genüge. Hauptsächlich geht es auch nicht um die Ausarbeitung und deren Gehalt sondern um die Präsentation.
Nun wollte ich hier nachfragen, ob mir jemand Materialien - am besten aus dem Internet - (Reden verschiedener Persönlichkeiten, Kurzfilme, Lieder...) empfehlen kann, da ich für die Präsentation bisher nur reinen Text habe.

Aber auch alles andere rund um das Thema (vor allem die eigentliche Frage zu pro / contra 9. November als Nationalfeiertag anstelle des 3. Oktobers) darf hier gener disskutiert werden, bin für alle Informationen dankbar!
 
Am Jahrestag der Reichsprogromnacht die Nation feiern?! Na also ich halte das für leicht geschmacklos und so würde es woh lauch außerhalb Deutschlands ankommen.
 
Nun, man könnte sozusagen die Reichskristallnacht betrauern und den Mauerfall feiern...ich finde aber den 3.10. passender, da er unzweideutig ist und nicht anfechtbar ist.

btw - der 9.11.1925 ist in gewisser Hinsicht auch nicht unbedeutend (Gründung der SS)
 
Außerdem ist am 3. Oktober meist besseres Wetter!

Eins noch, die Tage lieggen alle im 20. Jahrhundert nicht, dass Du irgenwo reinläufst.

Grüße Repo
 
fünfer schrieb:
ich finde aber den 3.10. passender, da er unzweideutig ist und nicht anfechtbar ist.

Aufsaugen eines Staates durch den anderen. Er ist in seinem Tatbestand nicht anfechtbar oder besser in seiner histor. Rolle, aber wie es dazu gekommen ist und wie man die "Vereinigung" gestaltet hat, hat einen eigenen Thread verdient für den ich wahrscheinlich viele rote Sterne kassieren würde.

Und der 17. Juni beschränkt sich ja nur auf die DDR
 
Wieger schrieb:
Aufsaugen eines Staates durch den anderen. Er ist in seinem Tatbestand nicht anfechtbar oder besser in seiner histor. Rolle, aber wie es dazu gekommen ist und wie man die "Vereinigung" gestaltet hat, hat einen eigenen Thread verdient für den ich wahrscheinlich viele rote Sterne kassieren würde.

Also jedem wird man es sowieso in den nächsten Jahren nicht rechtmachen können mit dem Nationalfeiertag. Ich denke das ist vergleichbar mit dem Adel in Frankreich und commonwealthtreuen Royalisten in den USA nach Revolution und Unabhängigkeitserklärung, die haben es natürlich nicht gut gefunden, dass die für sie vorteilhaften Strukturen, wie halt die DDR für Sozialisten abgeschafft wurden;)
 
Du lieber Himmel, Wieger! Vom "Aufsaugen eines Staates" kann überhaupt keine Rede sein.

Am 23. August 1990 beschloss die Volkskammer der DDR mit überwältigender Mehrheit gegen die Stimmen der PDS, der Bundesrepublik Deutschland beizutreten. Dieser freiwillige und von einer überwältigenden Bevölkerungsmehrheit ersehnte freiwillige Beitritt erfolgte dann am 3. Oktober 1990. Ich rechne es deinem Nichtwissen zugute, dass du zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch nicht auf der Welt warst.
 
Albatros schrieb:
Und am 17.Juni erst!

Ja, war am Bodensee immer Klasse!

Am Abend zuvor haben wir uns den National-Feiertags-Rausch angetrunken! Um den Feiertag selbst dann in Sonne und Wasser in der angemessen Kleidung Badehose zu verbringen!

Grüße Repo
 
Zuletzt bearbeitet:
fünfer schrieb:
btw - der 9.11.1925 ist in gewisser Hinsicht auch nicht unbedeutend (Gründung der SS)
Danke für den Tipp.

@ Arne: Danke für die Urkunde <-- sowas brauch ich, also her damit :). (Bei Wiki wahr ich übrigens natürlich schon)

admiral nelson schrieb:
Am Jahrestag der Reichsprogromnacht die Nation feiern?! Na also ich halte das für leicht geschmacklos und so würde es woh lauch außerhalb Deutschlands ankommen.
Das ist aber auch das einzige Argument was mir eingefallen ist, das dagegensprechen würde.
Feiertag ist wohl der falsche Ausdruck. Je nachdem, wie man einen Feiertag betrachtet kann es genauso gut ein Gedenktag sein.
Was meint ihr?


*edit*: Achso, und ich meinte natürlich das 20. Jahrhundert
 
misch0ng schrieb:
Das ist aber auch das einzige Argument was mir eingefallen ist, das dagegensprechen würde.
Feiertag ist wohl der falsche Ausdruck. Je nachdem, wie man einen Feiertag betrachtet kann es genauso gut ein Gedenktag sein.
Was meint ihr?

Naja, also so ein Gedenktag als Nationalfeiertag ist schon irgendwie komisch finde ich, wenn dann könnte man für soetwas eher den 8. Mai nehmen denke ich. Aber meiner Meinung nach sollte ein Nationalfeiertag ein freudiges Datum in der Geschichte des Landes markieren.
 
Meiner Meinung nach auch, aber wenn ich das erzähl bin ich nach 2 Minuten fertig :).
Ich soll möglichst alle Möglichkeiten das Thema zu disskutieren aufführen und dann zu meiner Meinung kommen...
 
Argumente für den 9. November:

- 1918: Abdankung des Kaisers in der Novemberrevolution -> Absetzung der Monarchie in Deutschland -> notwendige Bedingung zur Schaffung der ersten deutschen Republik

- 1923: Vereitelung des Hitler-Ludendorff-Putsches (gegen dieses Argument spricht eindeutig, dass die Deutschen später zu Million die NSDAP gewählt haben.)

- 1938: Erinnerung an die Schrecken der Reichskristallnacht, symbolisch also eine mahnende Erinnerung an den Holocaust.

- 1989: Mauerfall, friedliche Revolution -> notwendige Bedingung zur Wiedervereinigung des deutschen Volkes.

Argumente gegen den 9. November:

- 1925: Gründung der Schutzstaffel, einer maßgeblich am Holocaust beteiligten Organisation.

- 1938: Durch den Charakter des 9. November als Feiertages würde dies sehr zynisch vorkommen. Man könnte dies als Glorifizierung der Progrome gegen die Juden und auch des Holocausts werten.

Argumente für den 3. Oktober:

- 1990: Beitritt der Ostdeutschen Bundesländer zur Bundesrepublik Deutschland -> Der erste demokratische Einheitsstaat seit 1933.

Argumente gegen den 3. Oktober:

Da fallen mir ehrlich gesagt so direkt keine ein...
 
fünfer schrieb:
- 1938: Durch den Charakter des 9. November als Feiertages würde dies sehr zynisch vorkommen. Man könnte dies als Glorifizierung der Progrome gegen die Juden und auch des Holocausts werten.


Na, das würd ich wohl auch sagen!!

Wisst ihr noch, als pope, ohne sich des damaligen Datums bewusst zu sein (und wer weiß, war in Südafrika da nicht schon der 10, November?), die Baracken für US-Einwanderer ins Gebäudeforum stellte und Arcimboldo wurde ganz "narrisch", weil er in ihnen eine zynische KZ-und-Reichkristallnacht-Polemik erblickte.

Aber das war wenigstens ein Missverständnis!!

Eine derartige Aufgabe Schülern zu stellen.. naja, schon gut, wenn's etwas bringt, was Kalrheit über die Sicht der int. Welt auf Deutschland betrifft, aber die Antwort, ob der 9. November ein deutscher "FEIERtag" sein darf, ist doch hoffentlich völlig klar???!!! :nono:
 
Dieter schrieb:
Du lieber Himmel, Wieger! Vom "Aufsaugen eines Staates" kann überhaupt keine Rede sein.

Am 23. August 1990 beschloss die Volkskammer der DDR mit überwältigender Mehrheit gegen die Stimmen der PDS, der Bundesrepublik Deutschland beizutreten. Dieser freiwillige und von einer überwältigenden Bevölkerungsmehrheit ersehnte freiwillige Beitritt erfolgte dann am 3. Oktober 1990. Ich rechne es deinem Nichtwissen zugute, dass du zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch nicht auf der Welt warst.


Dann frage ich dich, welches Gesetz man aus der DDR übernommen hat? Welche Polyklinik heute noch steht und was aus dem Bildungssystem geworden ist? Was die treuhand gemacht hat? Ich frage dich was diese Währungsunion(Der Kurs) sollte? Ich frage dich welche Verfassung ab dann galt? Und ja ich war pupsfidel und konnte schon laufen. Bei einer Wiedervereinigung übernimmt man Dinge beider Staaten.
 
Wieger,
mach doch einfach einen neuen Thread zu dem Thema:
"Deutsche Wiedervereinigung" auf.
Dabei könntest Du auch schon einige Thesen aufstellen, die Du gerne diskutieren möchtest, eventuell ein wenig ausführlicher als nur mit Fragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich noch recht gut an die Diskussionen 1990 erinnern, als man den Tag des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik Deutschland auf einen unverfänglichen Tag terminieren wollte.

Damals waren mehrere Termine im Gespräch gewesen, auch der 9. November, der nach Meinung vieler wie kein anderer Tag das deutsche Schicksal im 20. Jh. bestimmt hat, im Guten wie im Schlechten.

Aus Termingründen kamen nur wenige Monate im Herbst in Frage, denn man wollte mit der Wiedervereinigung nicht bis zum nächsten Jahr warten.

Helmut Kohl, der damals Kanzler war, ließ mehrere Termine prüfen, um sich keiner Kritik von irgend einer Seite auszusetzen.

Der 3. Oktober wurde als "unbelastet" festgestellt, der Beitritt somit für diesen Tag beschlossen, der dann zum neuen "Tag der Deutschen Einheit" bestimmt wurde.

Im Gegenzug zum 14. Juli in Frankreich oder dem 4. Juli in den USA ist der 3. Oktober somit ein künstlich festgelegter Termin.

Die Frage stellt sich nun, ob dies negativ ist.

Hierzu 2 Feststellungen:

1.) In den wenigen Jahren, die seit der Wiedervereinigung vergangen sind, konnte sich noch keine langjährige Tradition entwickeln. Je öfter der 3.10. als Tag der Deutschen Einheit begangen wird, desto vertrauter und selbstverständlicher wird er.

2.) ABER (großgeschrieben!): Wie auch schon die Kirchen feststellen mussten, werden in Deutschland heutzutage Feiertage in erster Linie als arbeitsfreie Tage angesehen. Ob kirchliche oder weltliche ist ganz egal. Und oft weiß man gar nicht mehr, warum besagter Tag ein freier Tag ist (neulich wieder wurde wieder mal eine Umfrage durchgeführt, was an Ostern war. Bei den Antworten wusste man oft nicht, ob man lachen oder weinen sollte. Die "Hochzeit Jesu" war noch relativ harmlos, aber das nur am Rande...). Der Protest damals, als Schröder den Tag der Deutschen Einheit auf einen Sonntag legen wollte, hat deshalb nicht aus patriotischen Gründen die Massen erregt, sondern weil dies den Verlust eines freien Tages bedeutet hätte. Tja, ist leider so.

Der Symbolgehalt des 3. Oktobers oder 9. Novembers ist der breiten Masse ohnehin nicht bekannt. Es ist aber gut und wichtig, dass man diesen Punkt kritisch behandelt (so wie es der Lehrer von mischOng tut), denn etwas Geschichtswissen hat noch keinem geschadet. Dazu gehört auch, sich mit der deutschen Vergangenheit auseinandersetzen zu können.

Grüße,

Jacobum
 
fünfer schrieb:
Argumente für den 9. November:

- 1918: Abdankung des Kaisers in der Novemberrevolution -> Absetzung der Monarchie in Deutschland -> notwendige Bedingung zur Schaffung der ersten deutschen Republik

- 1923: Vereitelung des Hitler-Ludendorff-Putsches (gegen dieses Argument spricht eindeutig, dass die Deutschen später zu Million die NSDAP gewählt haben.)

- 1938: Erinnerung an die Schrecken der Reichskristallnacht, symbolisch also eine mahnende Erinnerung an den Holocaust.

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wenn man so will, haben diese Daten eher mit der Geschichte des deutschen Volkes, nicht aber mit der heute existierenden BRD zu tun ( jetzt nicht zuuu kleinlich reagieren, natürlich entstand daraus mal die BRD). Dazwischen liegen , je nach Weltanschauung noch 2 Staaten, so daß für mich diese Ereignisse für einen Nationalfeiertag der BRD nicht in Betracht kämen.
Ansonsten könnte man sich ja noch ganz andere Daten heraussuchen. Und daß zufällig mehrere Ereignisse in einem Staat, in der Welt, in einem Menschenleben an dem gleichen Datum sattfanden, ist doch egal.
 
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