Brandt

Eilasor

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Guten Abend,

Kann jemand vielleicht auch diesen Text auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüfen (mache nächste Woche mündliches Abi und will das gerne in der Prüfung von mir geben). Danke!!!


Brandts Wandel durch Annährung
Willy Brandt wurde 1969 vierter Bundeskanzler der BRD und war der erste Sozialdemokrat im Bundeskanzleramt. Er stand an der Spitze einer sozialliberalen Koalition aus SPD und FDP. Seine Regierungsweise unterschied sich stark von der Regierungsweise seiner Vorgänger, denn Brandt wich vom strikten Kurs der Westintegration ab und betrieb eine verstärkte Ostpolitik, die auch als „Wandel durch Annährung“ bezeichnet wird. Deutschland soll sich wandeln, soll wieder zu einem geeinten Staat werden und das kann Brandts Meinung nach nur durch eine Annährung der beiden deutschen Staaten geschehen. Diese Regierungsweise stellt eine Kehrtwende in der innerdeutschen Politik der Nachkriegsgeschichte dar, weil sie mit der Hallstein-Doktrin und dem daraus resultierenden Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik bricht und die Existenz eines zweiten deutschen Staates anerkennt.
Mit den Moskauer Verträgen von 1970 wurde die Wahrung des Friedens zwischen der UdSSR und der BRD beschlossen, außerdem wurde ein gegenseitiger Gewaltverzicht und die Wahrung der bestehenden Grenzen ohne Gebietsansprüche vereinbart. Im selben Jahr führte der Warschauer Vertrag zu einer Entspannung des Verhältnisses zu Polen. 1971 wurde mit dem Transitabkommen, welches Reisen zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin erleichtern sollte, erstmals ein Abkommen auf Regierungsebene zwischen der BRD und der DDR geschlossen.
Das Abkommen verbessert die Reise- und Besuchsmöglichkeiten für West-Berliner und entspannt die Lage um die geteilte Stadt. 1973 trat der Grundlagenvertrag in Kraft, der nun für eine Entspannung zwischen den beiden deutschen Teilstaaten sorgen sollte. Es wurde eine Normalisierung der Beziehungen sowie die Unverletzlichkeit der Grenzen, Reiseerleichterungen und verstärkte Zusammenarbeit (kultureller Austausch und Verbesserung der Handelsbeziehungen) beschlossen. Die DDR wurde faktisch als Staat anerkannt und der Alleinvertretungsanspruch der BRD wurde aufgegeben. Die Staaten verpflichteten sich jeweils keinen Anspruch auf alleinige Vertretung zu stellen und außerdem die Gleichberechtigung und Unabhängigkeit zu gewährleisten.
Brandt musste sich während seiner Regierungszeit vielen Vorwürfen und heißen Debatten im Bundestag stellen. Man warf ihm unter anderem vor, einen Ausverkauf deutscher Interessen zu betreiben und bezeichnete ihn als vaterlandslosen Gesellen.
 
Danke für die Quelle. Im Prinzip bestätigt Bahr ja meine These. Der gewaltsame Sturz der Sowjet-Herrschaft in der DDR wäre zu gefährlich, also muss es über den langsamen Weg der Annährung passieren. :)
 
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