Der Menschenhandel der DDR Regierung

Köbis17

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Ich möchte im Zusammenhang des Themas Sklaverei im historischen Kontext, auch auf das Verhältnis gerade der DDR Bürger zu sprechen kommen, die in den Gefängissen der Staatssicherheit mit politischen Hintergrund, als entmündigte Bürger der DDR entsprechen Behandelt wurden und letztlich für viel Geld an den Westen verkauft wurden.

Ich habe das Gefühl, daß diese Art von moderner Sklaverrei nicht wirklich in das Wesen der DDR eingebunden wird und immer mehr unter Zeit der Geschichte zu versickern droht, wo doch Lebensmittel aus DDR Zeiten immerwieder für nostalgische Erheiterung und Erinnerung sorgen!

Nie wurde für diesen völkerrechtswidrigen Menschenhandel jemand zur Rechenschaft gezogen, oder etwa doch ...?

Wir wollen das Regime in der Vor-DDR Zeit nie vergessen, warum vergessen wir dann all zu gern das DDR Regime?
 
Wir wollen das Regime in der Vor-DDR Zeit nie vergessen, warum vergessen wir dann all zu gern das DDR Regime?

Weil die Beteiligten noch Leben und Bestandteil unserer Gesellschaft sind. Man hat in der Nachkriegszeit in Westdeutschland ja auch nicht über den Krieg und die NS-Verbrechen geredet, wie wir es heute machen, sondern lieber die Sache totgeschwiegen. Das ganze ist ein gesellschaftlicher Schutzmechanismus um das zerbrechen der Gesellschaft an der Frage zu verhindern. Ich halte es nicht für sonderlich Sinnig, das Prinzip ist aber weit verbreitet.
 
Ich möchte im Zusammenhang des Themas Sklaverei im historischen Kontext, auch auf das Verhältnis gerade der DDR Bürger zu sprechen kommen, die in den Gefängissen der Staatssicherheit mit politischen Hintergrund, als entmündigte Bürger der DDR entsprechen Behandelt wurden und letztlich für viel Geld an den Westen verkauft wurden.

Ich habe das Gefühl, daß diese Art von moderner Sklaverrei nicht wirklich in das Wesen der DDR eingebunden wird und immer mehr unter Zeit der Geschichte zu versickern droht, wo doch Lebensmittel aus DDR Zeiten immerwieder für nostalgische Erheiterung und Erinnerung sorgen!

Nie wurde für diesen völkerrechtswidrigen Menschenhandel jemand zur Rechenschaft gezogen, oder etwa doch ...?

Wir wollen das Regime in der Vor-DDR Zeit nie vergessen, warum vergessen wir dann all zu gern das DDR Regime?

Sklaverei ist hier meines Erachtens ein unpassender Ausdruck, was nichts an der Verdorbenheit ändert.
Warum man niemanden zur Rechenschaft zieht? Vielleicht weil der Handel über die Kirchen abgewickelt wurde, die damit den Gefangenen selbst etwas Gutes tun wollten, vielleicht, weil der zweite Handelspartner die Bundesrepublik war. Man müsste also, wenn es ein rechtsstaatlicher und kein politischer Prozess sein soll, auch die damaligen Bundesregierungen vor Gericht stellen.

Der Kauf von Ostprodukten ist - zumindest grundsätzlich - weniger als Glorifizierung der DDR oder Vergessen der Untaten des Regimes zu sehen, als vielmehr als Lokalpatriotismus und eine gewisse Heimatliebe und Sehsucht zur Jugend zu sehen. Meine Lebensgefährtin muss, jedes Mal, wenn sie in Polen ist, ganz bestimmte Süßigkeiten kaufen, weil sie dann für einige Minuten wieder Kind ist - und dass, obwohl ihre Kindheit für sie Armut, das Leben im polnischen Kohlerevier etc. bedeutete und sie mit ihren Eltern illegal ausgereist ist.
Bei anderen ist es einfach die Liebe zu den 60er, 70er oder 80er Jahren und der unverfälschten Mode dieser Zeit.
Aber natürlich gibt es auch die Form der "Ostalgie", die sich gerne an die alten Zeiten zurückerinnert, meist alte SED-Funktionäre und Mitarbeiter des Schilds und Schwerts, des Kombinates Guck und Horch. Gerade letztere leben natürlich auch bis heute noch vielfach in regelrechten Ghettos in der Nähe ihrer ehemaligen Arbeitsorte. Sie teilen mehr noch als alle anderen DDR-Bürger gemeinsame Erfahrungen und Erinnerungen. Wer gibt schon gerne zu, gerade dann, wenn er sich schuldig gemacht hat, dass sein Lebensentwurf Murks war?! Wenn die Umgebung dieses Schuldeingeständnisverweigerungsverhalten, weil sie in der gleichen Situation ist verstärkt, dann bleiben die entsprechenden Ressentiment natürlich erhalten.

Es gibt aber ein weiteres Problem: die Reaktanz-Ostalgie. Konnte man beim guten Flo immer wieder beobachten: Der war zwar eigentlich schlecht auf die DDR zu sprechen, aber wehe, ein "Wessi" kritisierte die DDR: Was habt ihr uns eigentlich zu erzählen, wie wir gelebt haben?
Dazu kommen die enttäuschten Hoffnungen der DDR-Bürger (Arbeitslosigkeit statt der erhofften blühenden Landschaften, weil die Betriebe im Osten eben nicht konkurrenzfähig waren, die Besserwisserei der "Wessis", daher ja auch der Begriff der "Besserwessis", die den "Ossis" in cumulo unterstellten faul und nicht arbeitsbereit zu sein. Plötzlich stand man aufgrund der ostdeutschen Herkunft als Verlierer da - selbst wenn man die DDR als Diktatur gehasst hatte: in ihr hatte man seinen Platz.

Wie du siehst, der Menschenhandel und die unterschiedlichen Formen der Ostalgie haben nur sehr bedingt etwas miteinander zu tun. Gerade bei der Ostalgie spielen ganz viele sozial- und individualpsychologische oder auch schlicht ästhetische Gründe eine Rolle, die nicht immer etwas mit einer politischen Präferenz oder einer historischen Vergesslichkeit zu tun haben.

Weil die Beteiligten noch Leben und Bestandteil unserer Gesellschaft sind. Man hat in der Nachkriegszeit in Westdeutschland ja auch nicht über den Krieg und die NS-Verbrechen geredet, wie wir es heute machen, sondern lieber die Sache totgeschwiegen. Das ganze ist ein gesellschaftlicher Schutzmechanismus um das Zerbrechen der Gesellschaft an der Frage zu verhindern. Ich halte es nicht für sonderlich sinnig, das Prinzip ist aber weit verbreitet.

Das ist zum Teil natürlich auch ein Grund, wobei es bzgl. der DDR von Anfang an ein wenig anders war, eben auch weil es eine zweite deutsche Öffentlichkeit gab (und diese zusätzlich noch die Mehrheitsgesellschaft darstellte).
 
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