Marxismus- Leninismus

Riddick

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Hallo, hab ein bisschen im Internet gesucht aber nichts gefunden oder das Gefundene ist unverständlich bzw. oberflächlich.
1.)Was ist denn die marxistisch-leninistische Ideologie? Was besagt sie, was will man mit ihr erreichen?
2.)Und wieso wollen das soviele anstreben?
3.) In Zuge dessen: Was ist denn so schlecht an den Kommunismus?

Interessiert mich einfach so..

Danke für eure Antworten schon mal :winke:
 
Hallo, hab ein bisschen im Internet gesucht aber nichts gefunden oder das Gefundene ist unverständlich bzw. oberflächlich.
1.)Was ist denn die marxistisch-leninistische Ideologie? Was besagt sie, was will man mit ihr erreichen?
2.)Und wieso wollen das so viele anstreben?
3.) In Zuge dessen: Was ist denn so schlecht an den Kommunismus?


Zu 1.) Vereinfacht ausgedrückt heißt Kommunismus das klassenlose Leben ohne Ausbeutung. Man möge es mir verzeihen, wenn ich es um verständlich zu bleiben, ganz naiv erkläre. In der Geschichte der Menschheit gab es die unterste, primitivste Form des Kommunismus schon einmal. Das war bei den Urmenschen in der Urgemeinschaft. Diese lebten gemeinschaftlich von ihrer Hände Arbeit, vom Jagen, Sammeln, primitive Werkzeuge herstellen usw.. Was sie produzierten reichte, wenn überhaupt gerade so, dass die Gemeinschaft überleben konnte. Nichts blieb übrig! Jeder trug das Seine dazu bei und wurde von der Gemeinschaft (sprich Kommune!) gehalten und den Umständen entsprechend verteidigt und versorgt. Irgendwelche Chefs, Könige oder andere Vorarbeiter, die gegen Entgelt und zum persönlichen Nutzen Anweisungen erteilten, gab es noch nicht. Es gab auch kein nennenswertes persönliches Eigentum. Doch die Menschen entwickelten sich fort und bald bildete sich eine Arbeitsteilung heraus: Der eine ging erfolgreicher Jagen, der andere konnte Kleidungsstücke herstellen, ein anderer Waffen schmieden, einer kannte sich mit den Jahreszeiten gut aus und heilte Wunden und Krankheiten usw. usf. Bis hierher ging der Urkommunismus. Mit dieser Arbeitsteilung stieg natürlich die Produktivität, denn es bildeten sich ja Spezialisten heraus, die eine höhere Qualität und Quantität produzierten, so dass vom Produkt immer öfter und immer mehr etwas übrig blieb. Dann kam der Augenblick, da einer sagte: „Das gehört mir!“ Hätte man diesem Einen den Garaus gemacht, was wäre der Menschheit an Grausamkeit, Entbehrung und Krieg erspart geblieben.
Der eine, der sich das Mehrprodukt aneignete fand bald heraus, dass er damit ein bequemes Leben führen konnte, wenn er nur darauf bedacht war, es zu erhalten und zu vermehren. Er konnte somit auf Kosten der anderen leben, sie ausbeuten. Den anderen wurde es aber bald sauer, wenn sie für diesen mitschuften sollten und grollten. Die Urgemeinschaft spaltete sich einerseits in obere Schicht, die Ausbeuter, die das Mehrprodukt einheimsen, und untere Schicht, die das Produkt herstellen, aber nicht ganz und immer weniger daran beteiligt werden. Es entstanden Klassen, die sich bald feindlich und unversöhnlich gegenüberstanden (und heute noch stehen). Einerseits die Ausbeuterklasse, die ihren Besitz erhalten und vermehren will und dadurch in fortschrittlicher Weise die Produktionsmittel und die Produktion verbessert, und andererseits die ausgebeutete Klasse, die um die Früchte ihrer Arbeit betrogen werden. Beide Klassen stehen im Gegensatz zueinander. Immer größerer Reichtum auf der einen und immer größere Verelendung auf der anderen Seite, die bald zu Reibereien, sprich Klassenkämpfen führen. Aber nun kommt die marxsche Dialektik: Der Kampf der Gegensätze führt zur neuen Qualität! Wie ist das zu verstehen? Nehmen wir weiter die Geschichte: Bauer und Edelmann stehen im Feudalismus als Gegensatz nebeneinander. Nach jahrhundertlangen Kämpfen ging der Feudalismus unter und die bürgerliche Gesellschaft wurde als neue Qualität erschaffen. Diese war eine neue Qualität, denn das Mehrprodukt wuchs durch Industrialisierung. Neue Klassen entstanden: die Kapitalisten und die Arbeiter (Proletariat). Wieder entstanden Gegensätze: Pomp und Geld auf der einen Seite – Armut und Entrechtung auf der anderen. Beide Seiten bekämpfen sich immer heftiger, bis durch den Umsturz etwas Neues entsteht und das ist vereinfacht gesagt der Kommunismus: es regieren die vormals ausgebeuteten Klassen zum Wohle aller. Dabei sind Ausbeuter und Besitzenden beseitigt, wie auch immer. Die Ausbeutung ist abgeschafft und es bleibt für alle genug übrig, so dass jeder nach seinen Bedürfnissen leben kann. Jetzt hat sich der Kreis von der Urgemeinschaft zum Kommunismus geschlossen. Darüber, wie es nun in Wirklichkeit lief oder aber danebenging könnte ich seitenlang referieren, aber das gehört jetzt nicht zur Fragestellung.
Zu 2.) Die Frage, warum so viele für den Kommunismus lebten und starben, ist vergleichbar wieso so viele dem Christentum zugetan sind. Beide sprechen im Ursprung die unterdrückten und ausgebeuteten Schichten an und versprechen Erlösung vom Leid. Das Christentum im Jenseits – der Kommunismus auf Erden. Klar, dass die Massen sich beiden Optionen gerne anschließen.
Zu 3.) Die Frage, was schlecht am Kommunismus war ist berechtigt, wenn man von den Ergebnissen und Unzulänglichkeiten des „real existierenden Kommunismus“ aus diskutiert, wie wir ihn erlebten und eigentlich ein Krampf war. Das war eigentlich nur ein Pseudokommunismus. Der Kommunismus, wie er in der Theorie gedacht war ist nicht schlecht gewesen. Er konnte aber praktisch nur nicht erreicht werden aus mindestens zwei Gründen:
a) Die Theorie geht von der revolutionären Umwälzung in der Überzahl der wichtigen Länder aus. Der Oktoberrevolution in Russland sollte eigentlich die Weltrevolution folgen. Diese blieb jedoch aus. Russland konnte die Revolution im Bürgerkrieg zwar verteidigen aber es stand einsam und isoliert da. Stalin, der inzwischen an die Spitze der Bolschewiki gekommen war, stand vor der Frage: Kapitulieren wir, weil die Weltrevolution ausbleibt oder bauen wir den Kommunismus in einem Land auf? Nun, wir wissen, wofür er und seine Partei sich entschied. Allerdings wurde der Aufbau des Kommunismus in einem Land durch Zwang und Abweichung von der Theorie durchgeführt. Die Theorie wurde in der Praxis mehr und mehr verbogen. Drangsal, Zwang und Massenrepression stellen sich ein, das Eintreten für den Kommunismus erstarrt zum phrasenhaften Ritual ähnlich dem Vaterunser in der Kirche. Der Kommunismus verkam zum Selbstzweck. Natürlich wurde die Ausbeutung abgeschafft, aber das drum und dran führte nicht zur Erlösung der Massen. Mehr hier nicht dazu.
Übrigens, Stalin erwarb sein großes Mißtrauen auch Kommunisten gegenüber aus der Tatsache, dass seine Klassenkämpfer in den europäischen Staaten versagten und keine Revolution fertig brachten.
b) Aus dem Punkt a) folgt, dass viele Vorraussetzungen für den Aufbau des Kommunismus radikalerweise übergangen oder ausgelassen worden sind. Hier nenne ich nur ein Beispiel: Die Formung eines neuen Menschen. Das Leben im Kommunismus erfordert einen neuen Typ Menschen. Wie bereits gesagt, soll der Mensch im Kommunismus nach seinen Bedürfnissen leben. Soviel Produkt ist für alle da. Doch wann weiß ein Mensch, wenn seine Bedürfnisse befriedigt sind und hält ihn ab, mehr zu nehmen als ihm zusteht, wenn’s nichts kostet? Das ist der neue Mensch, wenn keine Geschichtskatastrophe eintritt, wenn er sagt: „Das gehört mir weil ich es brauche, mehr nicht!“
Ich hoffe, dir damit deine Frage einigermassen beantwortet zu haben.
SEGULA
 
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Doch die Menschen entwickelten sich fort und bald bildete sich eine Arbeitsteilung heraus: Der eine ging erfolgreicher Jagen, der andere konnte Kleidungsstücke herstellen, ein anderer Waffen schmieden, einer kannte sich mit den Jahreszeiten gut aus und heilte Wunden und Krankheiten usw. usf.
Kleine Korrektur/Klugscheißerei: Als man begann Waffen zu schmieden war das Wanderleben der Urkommunisten schon längst vorbei.
 
Zu 3.) Die Frage, was schlecht am Kommunismus war ist berechtigt, wenn man von den Ergebnissen und Unzulänglichkeiten des „real existierenden Kommunismus“ aus diskutiert, wie wir ihn erlebten und eigentlich ein Krampf war. Das war eigentlich nur ein Pseudokommunismus...

Kleine Korrektur von mir: Wir reden hier über den >real existierenden Sozialismus<.
Der Sozialismus sollte eine Art Vorstufe zum Kommunismus sein:
Als ich noch in die Schule ging, da wurde uns immer erzählt, daß der Sozialismus noch nicht vollendet ist, sondern er wird erst noch aufgebaut. Natürlich haben wir als Kinder noch nicht verstanden, was damit gemeint war. Erst nachdem ich nach der Wende noch einmal alles Revue passieren ließ, da dämmerte es mir, was gemeint war:
Im Sozialismus das "Privateigentum an Produktionsmitteln" abgeschafft. Da es in der "DDR" der ´70er und auch ´80er Jahre aber immer noch private Bäcker, Fleischer, Fahrradläden - also vor allem Einzelhändler - gab, war der "Sozialismus" auch noch nicht vollendet. Denn selbst diese Einzelhändler waren den Kommunisten noch ein Dorn im Auge und mußten erst noch verschwinden, damit der "Sozialismus" zur Vollendung kommen konnte. Um ihnen das Leben möglichst schwer zu machen, wurde von den Privaten 90% Steuern auf die Gewinne erhoben...
...Und irgendwann - so wurde uns erzählt - würde dann der Übergang vom Sozialismus zum Kommunismus folgen und dieses wäre eine Gesetzmäßigkeit...
 
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Vereinfacht ausgedrückt heißt Kommunismus das klassenlose Leben ohne Ausbeutung. Man möge es mir verzeihen, wenn ich es um verständlich zu bleiben, ganz naiv erkläre.

Der erste Satz beschreibt auch den Zustand des Paradies.
Desweiterem im Leben nach dem Tod kommt man auch in das klassenlose Leben ohne Ausbeutung.

Kommunismus ist die Gleichschaltung und Kontrolle aller Gefühle und Gedanken unter Führung einer weltumspannenden verschmolzenen kommunistischen Partei (Vorboten im kommunistischen Kambodscha der Roten Khmer zwischen 1975-1979). Nur die Führung solcher Ideologien unterscheidet andere Ideologien, wie "1984" oder dem Post-Kapitalismus (hier Führung eines weltumspannenden Konzern, vielleicht vergleichbar mit Film "Matrix").
 
Kommunismus ist die Gleichschaltung und Kontrolle aller Gefühle und Gedanken unter Führung einer weltumspannenden verschmolzenen kommunistischen Partei (Vorboten im kommunistischen Kambodscha der Roten Khmer zwischen 1975-1979). Nur die Führung solcher Ideologien unterscheidet andere Ideologien, wie "1984" oder dem Post-Kapitalismus (hier Führung eines weltumspannenden Konzern, vielleicht vergleichbar mit Film "Matrix").
Bullshit


Die Formung eines neuen Menschen.
Die neue Mensch wird während des Aufbaus des Sozialismus und während seines Bestehen geformt. Nicht schon vorher. Die Umwelt formt den Menschen

Wir reden hier über den >real existierenden Sozialismus<.
Und ich über Frühsozialismus
 
3.) In Zuge dessen: Was ist denn so schlecht an den Kommunismus?

Mit dem Kommunismus ist es wie mit jeder Ideologie: sobald einer nicht dran glaubt, gibt es ein Problem. Und solange ich nicht daran glaube, habe ich ein Problem damit.

Ich bin einfach nicht für's Klosterleben gemacht worden. :winke:
 
Der erste Satz beschreibt auch den Zustand des Paradies.
Desweiterem im Leben nach dem Tod kommt man auch in das klassenlose Leben ohne Ausbeutung.

Kommunismus ist die Gleichschaltung und Kontrolle aller Gefühle und Gedanken unter Führung einer weltumspannenden verschmolzenen kommunistischen Partei (Vorboten im kommunistischen Kambodscha der Roten Khmer zwischen 1975-1979). Nur die Führung solcher Ideologien unterscheidet andere Ideologien, wie "1984" oder dem Post-Kapitalismus (hier Führung eines weltumspannenden Konzern, vielleicht vergleichbar mit Film "Matrix").
Oh je, so genau wollte ich gar nicht ins Detail gehen. Aber ich glaube nicht, dass Marx oder Lenin sich Ihre neue Gesellschaft nach Art der Roten Khmer gedacht hat.
 
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Oh je, so genau wollte ich gar nicht ins Detail gehen. Aber ich glaube nicht, dass Marx oder Lenin sich Ihre neue Gesellschaft nach Art der Roten Khmer gedacht hat.

Na bei Lenin soll man die Hand nicht ins Feuer legen (Begründer des Roten Terrors 1918).
Und Marx'ens Schriften waren doch nur eine willkommene wissenschaftliche Zustimmung des Terrors. Marx haben alle gelesen (;)) und missbraucht. Mit der "Diktatur des Proletariats" meinte er ja nicht den Roten Terror. Er glaubte an die gewaltlose Umerziehung durch Aha-Effekte bei geldwert-denkenden Menschen.
 
Mit Waffen meinte ich natürlich Jagdgeräte und kein Kriegswerkzeug.
Es ging um den Begriff Schmieden. Metallverarbeitung kommt lange nach der Altsteinzeit.

Bei der Frage "was ist schlecht am Kommunismus" solltet ihr euch vielleicht einigen, ob ihr von
a)der Ideologie (Weltbild und Wertbündel)
b) den politischen Systemen wie z.B. SU
c) der Utopie (gerne echter Kommunismus genannt)
oder d) Arbeiterbewegung (die in dem System gipfeln kann)
redet.
Ersteres könnte man mit Marxismus überschreiben und b) mit realexistierendem Sozialismus bezeichnen.
 
Bei der Frage "was ist schlecht am Kommunismus" solltet ihr euch vielleicht einigen, ob ihr von
a)der Ideologie (Weltbild und Wertbündel)
b) den politischen Systemen wie z.B. SU
c) der Utopie (gerne echter Kommunismus genannt)
oder d) Arbeiterbewegung (die in dem System gipfeln kann)
redet.
Ersteres könnte man mit Marxismus überschreiben und b) mit realexistierendem Sozialismus bezeichnen.
Also ich rede grundsätzlich von dem Sozialismus, den ich persönlich kennen gelernt habe.
Und nochmal: Einen Kommunismus hat es bisher noch nirgens und zu keiner Zeit gegeben, sondern den Versuch, eine Sozialistische Gesellschaftsordnung aufzubauen.
Warum das schlecht war? Weil man versucht hat, diese Gesellschaftsordnung in Form eines "Goldenen Käfigs" aufzubauen und das kann niemals funktionieren, wobei das "Gold" am Ende auch sehr verlaßte. Die Kommunistischen Parteien in allen Ländern, die von ihnen regiert wurden, haben sich dabei größter Verbrechen schuldig gemacht und erwiesen sich am Ende auch nicht als reformfähig, sodaß der Sturz und damit das Scheitern eine logische Konsequenz war.
 
Der "Goldene Käfig" ist aber nicht entstanden, weil Kommunistische Parteien regierten, sondern es einen Kalten Krieg gab. Da gehörn immer zwei Seiten dazu
 
Mit dem Kommunismus ist es wie mit jeder Ideologie: sobald einer nicht dran glaubt, gibt es ein Problem.


Mit "Glaube" hat es wohl weniger zu tun, vielmehr damit, daß der Kommunismus den Eigennutz als natürlichen menschlichen Antrieb ignoriert bzw. ausschalten möchte. Eine "Umerziehung" in der (Übergangs-)Phase eines sozialistischen Systems ist imho auch nicht möglich, wie uns die Geschichte zeigt.

Der "Goldene Käfig" ist aber nicht entstanden, weil Kommunistische Parteien regierten, sondern es einen Kalten Krieg gab. Da gehörn immer zwei Seiten dazu


Könntest du das bitte noch etwas erläutern?
 
Wie soll denn auch der Mensch innerhalb von 70 Jahren komplett umgekrempelt werden? Zumal durch das nichterreichen des Sozialismus ja eignetlich schon die Antwort gegeben wird, denn IM Sozialismus ist der Mensch verändert, weil dort erst wirklich die Verhältnisse geändert sind. Schließlich brauchte es auch schon seine jahrtausende bis Teile der Menschheit erkannten, dass die Todesstrafe inakzeptabel ist. Der Eigennutz des Menschen ist in keinster Weise nachgewiesen, als wenn es dafür ein Gen geben würde.

Die Darstellung die DDR wäre alleine Schuld am Mauerbau ist viel zu einseitig und verkennt die die globalen Umstände. Einer der größten Fehler der PDS war es sich für den Mauerbau zu entschuldigen.
 
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Wieger schrieb:
Der "Goldene Käfig" ist aber nicht entstanden, weil Kommunistische Parteien regierten, sondern es einen Kalten Krieg gab. Da gehörn immer zwei Seiten dazu
Das ist richtig, aber der sogenannte Sozialismus hat sich sehr schnell als wirtschaftlich weniger leistungsfähig erwiesen. Außerdem mußte das System von Anfang an mit Zwang und Gewalt aufrecht erhalten werden. Der dadurch entstandene technologische Rückstand und die Unfreiheit bewog die Bürger der "DDR" das Land zu verlassen und als dies solche Ausmaße annahm, daß sogar die Existenz des Staates bedroht war, wurde die Grenze nach Westen so dicht geschlossen, daß der Käfig (fast) perfekt war.
Dazu muß gesagt werden, daß Menschen ihre angestammte Heimat nicht einfach so aus Jux und Dollerei verlassen, sondern es muß ihnen als der einzige Weg erscheinen, ein würdiges Leben zu führen. Dies hat im Falle der "DDR" nichts mit dem "Kalten Krieg" zu tun, sondern es kamen gleich mehrere von mir bereits erwähnte Faktoren zusammen: Unfreiheit + Versorgungsengpässe.

Mit "Glaube" hat es wohl weniger zu tun, vielmehr damit, daß der Kommunismus den Eigennutz als natürlichen menschlichen Antrieb ignoriert bzw. ausschalten möchte. Eine "Umerziehung" in der (Übergangs-)Phase eines sozialistischen Systems ist imho auch nicht möglich, wie uns die Geschichte zeigt.
Ich würde die kommunistische Ideologie schon als "Glaube" bezeichnen, wobei der vollendete Kommunismus als "Paradies auf Erden" angesehen wurde - in meinen Augen eine Idealvorstellung, die nie erreicht wird.
 
Wie soll denn auch der Mensch innerhalb von 70 Jahren komplett umgekrempelt werden?


Nun, wenn es denn grundsätzlich möglich wäre, sollte während mehr als zwei Generationen (!) doch wenigstens ein gewisser "Fortschritt" erkennbar sein.

Zumal durch das nichterreichen des Sozialismus ja eignetlich schon die Antwort gegeben wird, denn IM Sozialismus ist der Mensch verändert, weil dort erst wirklich die Verhältnisse geändert sind.


Ach so war das! Soweit ich es in Erinnerung habe, hatte man den Sozialismus doch erreicht?! ("real existierender" Ebensolcher)

Der Eigennutz des Menschen ist in keinster Weise nachgewiesen,...


Möchtest du jetzt für tägliches Erleben eine Quelle oder wissenschaftliche Abhandlung haben?

...als wenn es dafür ein Gen geben würde.


Habe ich nicht behauptet, aber für Biologie interessiere ich mich auch. Wärst du dann bitte so freundlich, mir die komplette und detaiierte menschliche Genstruktur zukommen zu lassen?! Dann könnte ich mich auch davon überzeugen, daß es ein solches Gen nicht gibt. ;)

Das war nun aber genug offtopic, und alles weitere wäre doch zu politisch. Aber ich stehe dir gern per PN zur Verfügung. :winke:
 
Zitat:
"Zumal durch das nichterreichen des Sozialismus ja eignetlich schon die Antwort gegeben wird, denn IM Sozialismus ist der Mensch verändert, weil dort erst wirklich die Verhältnisse geändert sind.

Ach so war das! Soweit ich es in Erinnerung habe, hatte man den Sozialismus doch erreicht?! ("real existierender" Ebensolcher)"

Nun, nur mal zum Nachdenken, es gibt heute sogar noch politische Gruppen die sich eines religiösen Deckmantels zu bedienen, um sich ein ideologisches Deckmäntelchen fürs "Volk" zu geben, aber genauso entfernt sind von den Gruppenwerten "ihrer Sache" wie es die "realexistierenden" Sozialisten es waren! Also: auf nicht auf Selbstedikettierungen hereinfallen!
 
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