Re-Education im Osten Deutschlands

GRINGO

Mitglied
Man hat ja genug schon gelesen und viele Dokus in Phoenix zum Thema Reeducation der Amerikaner in Deutschland nach 1950 gelesen/gesehen.
Das war ja auch letztlich ein sehr erfolgreiches Projekt.

Was ich aber gar nicht weiss, ist, wie eine "Reeducation" der Sowietunion im Osten Deutschland wirkte, wie sie sich zeigte und weshalb diese bei weitem wohl nicht den ideologischen Erfolg zeitigte wie das Pendant aus USA.

Ich koennte mir vorstellen, dass ein Grund hierfuer war, dass die "DDR"-Buerger eben sehr nah an Westdeutschland dran waren und damit nicht unter dem Einfluss einer Reeducatuion (Umerziehung) aus dem Osten folgten. Das zumal es ja Ostdeutschland in den 50 ger Jahren gar nicht so schlecht ging....

Wisst Ihr mehr zu dem Thema?

Danke!
 
Ich koennte mir vorstellen, dass ein Grund hierfuer war, dass die "DDR"-Buerger eben sehr nah an Westdeutschland dran waren und damit nicht unter dem Einfluss einer Reeducatuion (Umerziehung) aus dem Osten folgten. Das zumal es ja Ostdeutschland in den 50 ger Jahren gar nicht so schlecht ging....

Auch in der DDR herrschte der Grundsatz, man müsse die Menschen im Interesse eines "gesellschaftlichen Fortschritts" und damit zu ihrem eigenen Glück politisch und ideologisch erziehen, dürfe ihnen jedoch dabei keinesfalls einräumen, den gesellschaftlichen Fortschritt und ihr individuelles Glück selbst zu definieren.

Somit gab es ein von der SED bestimmtes ausgefeiltes Bildungs- und Schulungswesen, dem sich alle staatlichen Institutionen, alle Parteien, Betriebe, Massenorganisationen, Vereine und Verbände mehr oder weniger vordergründig verschrieben. Ganz abgesehen von den Schulen und den Pionierorganisationen der Jugend.

Auch wenn BRD und DDR benachbart waren, wäre es unsinnig anzunehmen, die politisch-ideologische Erziehung hätte keine Wirkungen auf die DDR-Gesellschaft und ihre Miglieder gehabt. Unentschieden sind die Fragen, welche Phänomene zweifelsfrei als Wirkungen derartiger Einflussnahme festgestellt werden können und ob die erwünschten oder die unerwünschten Wirkungen überwogen.

Es gibt allerdings starke Argumente für die These, dass der politisch-ideologischen Erziehung kein Erfolg beschieden war:

Dazu zählt die permanente Fluchtbewegung der DDR-Bevölkerung, die nur durch den Mauerbau zeitweise eingeschränkt wurde. Ferner gab es mehr oder weniger verdeckt Widerstand, Opposition und Verweigerung. Der Zusammenbruch der DDR ist Beleg für das Scheitern der politisch-ideologischen Erziehung. Die erste freie Volkskammerwahl 1990, bei der die SED-Nachfolgepartei PDS nur 16% der Stimmen erzielte (bei 93% Wahlbeteiligung) komplettiert das Bild.
 
Ja klar! Die Wirtschaft und "Enteignungen" waren sicher schon mal ein Hindernis fuer die Nachhaltigkeit der Propaganda a la Umerziehung, wie es die Amis im Westen machten,aus sowietischer Sicht.

Haette noch gedacht, dass man Fernsehsendungen wie diese, ueber die ja hier auch diskutiert wird, dazu zaehlen kann, aber da lese ich das:

..... kann Dir aber als ehemaliger DDR-Bürger sagen, dass der Schnitzler keine Wirkung auf den Großteil der Bevölkerung hatte. Dazu war der einfach zu unsympatisch. Den haben die Meisten weggeschaltet. Ich habe mir nur einen einzigen "Schwarzen Kanal" komplett angeschaut und das war der Letzte, der nur einige Minuten lang ging.

Passt ggf. zum Thema auch :

Habe Gelegenheit gehabt mit einigen Auswanderern aus der "DDR in den Fuenfzigern"

zu plaudern. Es waren ehemals Lanwirte mit mehr oder weniger grossem Besitz, der dann enteignet wurde.
Sie waren dann bitterarm und gingen nach USA, Australien und sehr viele nach Kanada.
 
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