Spiegelaffäre

MR-MC-Chill

Neues Mitglied
Hallo liebe Mitglieder,
tut mir leid, dass ich mich nich groß vorstellen kann, aber ich bin etwas in stress.
Es geht um meine Präsentationsprüfung, die ich am Freitag habe.
Mein Thema lautet "Spiegelaffäre - Wie demokratisch war die BRD zu Zeiten Adenauers wirklich?"

Nun mein Problem, ich will beschreiben, dass damals die BRD noch teilweise ein "Obrigkeitstaat" war und dies durch die Spiegelaffäre aufgezeigt wurde. Das Problem ist jedoch, dass ich keine charackteristiken für einen Obrikkeitsstaat im Internet finde. Könnt ihr mir da vielleicht helfen?
Was macht einen Obrigkeitsstaat aus? Und wie lassen sich parallelen zur Spiegelaffäre ziehen?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen,
Grüße,
MR-MC-Chill
 
Zum Obrigkeitsstaat in diesem Zusammenhang:

In diesem Verständnis wird ein Staat dann als Obrigkeitsstaat charakterisiert, wenn die öffentlichen Angelegenheiten nahezu ausschließlich durch einen Herrscher sowie ein ihm zugeordnete aristokratische, militärische oder bürokratische Führungsgruppe geregelt werden.

Obrigkeitsstaat ? Wikipedia


Zur Diskussion über den "Obrigkeitsstaat" im Zusammenhang mit der Spiegel-Affäre empfiehlt sich die Lektüre von Karl Jaspers:

In der noch jungen Bundesrepublik Deutschland setzte sich der Philosoph Karl Jaspers angesichts der Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus für eine konsequente „Abkehr vom obrigkeitsstaatlichen Denken“ ein.[11] Nach ihm drohe der Demokratie stets die Gefahr, dass sie sich über den autoritären Staat hin zu einer Diktatur entwickeln könne. Unter Anderem unter dem Eindruck der Spiegel-Affäre, der Großen Koalition und der Diskussion um die Notstandsgesetze diagnostizierte er 1966 in seinem Buch „Wohin treibt die Bundesrepublik?“: „Aus dem Jahrhunderte währenden Obrigkeitsstaat sind, ohne helles Bewußtsein, Gesinnungen geblieben, die heute noch mächtig sind.“[12] Als Beispiele führte er neben anderen beobachteten Merkmalen das „Bedürfnis nach Verehrung des Staates in Gestalt repräsentativer Politiker als Ersatz für Kaiser und König“ sowie „das Vertrauen, die Regierung werde es schon recht machen“, an.[12] Zwar erblickte Jaspers in der Bundesrepublik keinen Obrigkeitsstaat, vermutete aber, dass eine Entwicklung zu diesem mangels der Freiheit der Bürger erneut stattfinden könne: „Aber dieser Staat selber hat in sich die Tendenzen, die ihn zu einem autoritären Gebilde machen, in dem zwar kein Monarch herrscht und auch nicht mehr begehrt wird, aber derart, daß dieser Staat sich wandelt zu einem Obrigkeitsstaat mit Untertanengesinnung, weitgehend ähnlich der wilhelminischen Zeit.“[13] In seinem Buch „Antwort“, das er 1967 in Reaktion auf die Kritik an seinem Buch publizierte, konkretisierte Jaspers, dass er die Tendenzen zur „Parteienoligarchie“, zum Autoritären und zur Diktatur zwar für möglich, aber auch für abwendbar hielt: „Tendenzen, das heißt: es muß nicht so kommen. Je deutlicher die Staatsbürger die Tendenzen wahrnehmen, desto größer ist die Chance, daß sich diese nicht vollenden werden.“[14] Und er ergänzte: „Ein Volk wird reif zur Demokratie, indem es selber politisch aktiv ist. Daher ist Voraussetzung einer Demokratie, daß dem Volk ein Maximum von Mitwirkung zur Aufgabe wird oder daß es sich diese nimmt, und das Vertrauen zum Volk, nicht zu dem, was es ist, sondern zu dem, was es werden kann.“[15]

Obrigkeitsstaat ? Wikipedia

Ein Artikel von Jaspers zum Thema findet sich hier:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46266482.html
 
... Nun mein Problem, ich will beschreiben, dass damals die BRD noch teilweise ein "Obrigkeitstaat" war und dies durch die Spiegelaffäre aufgezeigt wurde. ...

Um die Frage zu beurteilen, müsste m. E. unbedingt die außenpolitische Situation der Bundesrepublik berücksichtigt werden.
In der Hochphase des Kalten Krieges verhielt sich die politische Führung - nicht nur in der BRD - extrem empfindlich (um es freundlich zu formlieren) gegenüber allen vermeintlichen oder tatsächlichen Gegnern/Feinden auch im Innern.
 
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