Willi Brandt und die neue Ostpolitik

S

schokonudel 91

Gast
hi.
ich suche zitate zu willi brandt und der der neuen ostpolitik (pro & contra). wäre nett wenn jemand von euch mir vielleicht seiten posten könnte auf denen sich solche befinden.
gruß schoki
 
Ostpolitik - Meinung der CDU/CSU?

Hallo,

ich beschäftige mich momentan mit einer Bundestagsrede aus dem Jahr 1970 vom damaligen Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Rainer Barzel (CDU/CSU).

Darin fällt mir die plötzlich relativ positive Einstellung zu Brandts Ostpolitik auf. Doch die CDU/CSU stand der Ostpolitik doch zuerst kritisch gegenüber. Was führte den Wandel in der Meinung herbei? Oder wie kann ich die Rede Barzels sonst verstehen?

Danke.

LG miyu
 
Hast du einen Link zu dieser Rede? Ich würde mir dir Rede nämlich selbst gerne mal durchlesen bevor ich eine Antwort gebe.
Ansonsten kann ich nur vermuten, dass die Opposition nach anfänglicher Skepsis ebenfalls für den "Wandel durch Annäherung" aussprach, da 1970 ja bereits der Moskauer und Warschauer Vertrag ausgehandelt wurde.
Diese Ostpolitik wurde später ja von Kohl weitergeführt.
 
ich beschäftige mich momentan mit einer Bundestagsrede aus dem Jahr 1970 vom damaligen Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Rainer Barzel (CDU/CSU).
1969
Nach der verlorenen Bundestagswahl organisiert Barzel eine schlagkräftige Opposition und setzt deutliche Akzente gegen die Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt.
1971
Oktober: Barzel setzt sich gegen Helmut Kohl als CDU-Vorsitzender durch.
Biographie: Rainer Barzel, 1924-2006

Da ist kein Platz für einen Minister Barzel.
 
Die Rede konnte ich im Internet leider nicht finden. Auf jeden Fall ist es die Rede Barzels am 20.03.1970 vor dem Bundetag. Einen Tag nachdem die Gespräche zwischen Brandt und Stoph in Erfurt stattfanden.
 
Die Rede konnte ich im Internet leider nicht finden. Auf jeden Fall ist es die Rede Barzels am 20.03.1970 vor dem Bundetag. Einen Tag nachdem die Gespräche zwischen Brandt und Stoph in Erfurt stattfanden.

Siehe DER SPIEGEL 14/1970 vom 30.03.1970, Seite 27 (worin aber nur der Tenor wiedergegeben wird)
 
Tenor der Rede des Oppositionsführers:
wollte die Opposition die Brandtsche Kröte nicht einfach schlucken. Sie sah die Wiedervereinigung Deutschlands durch mögliche Zugeständnisse der sozialliberalen Koalition gefährdet und warf der Regierung vor, von der DDR zu wenig Gegenleistungen zu verlangen. Rainer Barzel, der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, attackierte Brandt und seine Entspannungspolitik mit Nachdruck: "Sehen wir es richtig", fragte er bissig, "dass die Regierung auf dem Wege ist, die Oder-Neiße-Linie anzuerkennen, besondere Beziehungen zur DDR herzustellen, welche Merkmale einer Anerkennung enthalten, der Sowjetunion gegenüber neue Verpflichtungen einzugehen und zwei deutsche Staaten zu Mitgliedern der UNO zu machen?" Dabei könne es doch lediglich um ein "Respektieren im Sinne von Verzicht auf das Mittel der Gewalt bei Aufrechterhaltung des Zieles der Veränderung" gehen, bohrte Barzel weiter. Ein Gewaltverzichtsabkommen zwischen Bonn und Ost-Berlin aber lehne er solange ab, wie "an der Mauer in Berlin und entlang der Demarkationslinie weiter geschossen" werde.
Das Parlament, Nr. 12 2005, 21.03.2005 - Entspannung mit Spannung erwartet
 
Beifall von Erfurt

Danke für eure Antworten!
Ihr habt mir wirklich weiter geholfen.

Ich habe einen kleinen Auszug aus dem Anfang der Rede gefunden:
„Dia Bundestagsfraktion der CDU/ CSU hat das Treffen des Bundeskanzlers mit dem Vorsitzenden des Ministerrates unterstützt und alles unterlassen, was etwa dieses Treffen hätte verhindern oder seinen Erfolg beeinträchtigen können. Wir haben den Bericht des Herrn Bundeskanzlers und seine gestrigen Einlassungen mit großer Aufmerksamkeit gehört. Wir haben auch die anderen Ereignisse vermerkt. Der Beifall von Erfurt spricht für sich selbst und beweist nach 25 Jahren der Teilung, daß die Deutschen sich als ein Volk empfinden und die Selbstbestimmung wünschen. Der Herr Bundeskanzler hat das Erfurter Gespräch als einen Beginn bezeichnet, und er hat in Erfurt und vorher — was sein gutes Recht ist — viel Grundsätzliches dazu gesagt. Dazu bestand und besteht auch Anlaß. Denn dieser historische Vorgang wirft doch die Frage auf, wie wir unsere Staatlichkeit und unsere geschichtliche Kontinuität begreifen. Eine Nation, die aufhört, ihre Einheit zu wollen, gibt sich selbst auf. Eine Demokratie, die sich darauf einläßt, über Preise zu diskutieren, zu denen das Selbstbestimmungsrecht zum Handelsobjekt werden könnte, gibt sich selbst auf. Ein Rechtsstaat, der geltendes Recht als politisch hinderliche Zwirnsfäden abtut, hört auf, Rechtsstaat zu sein.
Quelle: zeit.de

*

Also sehe ich es richtig, dass mit dem Satz von Barzel: "Wir [CDU/CSU] wollen Frieden nicht auf dem Papier, sondern in der Wirklichkeit" Kritik an der Mauer geübt wird, wo weiterhin geschossen wird, während die Regierung damit beschäftigt ist ein Friedensabkommen mit der Sowjetunion aufzubauen?

Jedoch ist mir immer noch nicht wirklich klar, was Barzel mit dem Ausdruck "Beifall von Erfurt" ausdrücken will, wenn er von den deutschen spricht, die sich auch nach 25 Jahren Teilung als ein Volk empfinden und sich Selbstbestimmung wünschen. Könnt ihr mir vielleicht noch einmal kurz helfen?

Danke schön. Liebe Grüße Miyu
 
Zuletzt bearbeitet:
Erfurter Hof ? Wikipedia
Der Auftritt des Hochstaplers Harry Domela sorgte bereits 1926/27 für deutschlandweite Bekanntheit des Hotels. International bekannt wurde es 1970, als darin das erste deutsch-deutsche Gipfeltreffen zwischen Willy Brandt und Willi Stoph stattfand. Dabei stürmten die Massen trotz Polizei- und Stasi-Absperrungen den Bahnhofsplatz und riefen „Willy! Willy!“. Rasch folgten die eindeutigen Rufe „Willy Brandt ans Fenster!“, worauf sich der westdeutsche Kanzler kurz am Fenster des Hauses zeigte.
Das Ereignis fand am 19. März des genannten Jahres statt.

Weiterführende Informationen gibt es bei Steffen Raßloff: http://www.erfurt-web.de/ErfurterGipfel
 
Argumente Für und Gegen die Ostpolitik

Hinweis: Ich weiß nicht, wo dieses Thema hingehört. Daher habe ich es einfach mal unter Sonstiges zur Neuzeit abgelegt.

Die Ostpolitik der BRD in den 60er und 70er Jahre stieß nicht nur auf Gegenliebe. Ich habe hier drei Quellen (http://www.bilder-hochladen.net/files/dc98-1-jpg.html). Aus diesen suche ich Argumente heraus, die für und gegen die neue Ostpolitik sprechen. Ich habe die drei Quellen einfach durchnummiert.

Ich würde mich freuen, wenn ihr euch einfach mal eine anschauen könntet und mir paar Argumente nennen könntet. Und ob meine Argumente stimmen? Vor allem aus Quelle 1 hab ich kaum was herausgefunden.

Mein Ergbnis bisher:

PRO
-> Nur durch Ostpolitik --> Wiederverinigung zu erreichen (durch Beziehung zur Sowjetuniton) [Quelle 1]


KONTRA
-> Man sprach erstmals (Willy Brandt) bei der DDR als Staat [Quelle 2]
-> Deutsches Volk soll entscheiden, ob sie zur BRD gehören wollen ODER ein eigener Staat sein wollen [Quelle 2]
-> Ausdehnung des sowejtischen Einflusses [Quelle 3]
 
Dazu fällt mir im Bezug auf Brandts "Kniefall" noch ein:



Mein Ergbnis bisher:

PRO

-> Zeichen der Versöhnung - Anerkennung (in) der BRD

KONTRA

-> Kritik aus konservativen Kreisen: Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze = Verrat der ehemaligen deutschen Ostgebiete
 
kontra: Andenauer und die CDU, sahen es als wichtiger an, zunaechst einmal das Besatzungsstatut zu revidieren. Die Ostpolitik war nur zweitrangig. Es war wichtiger zunaechst einmal mit Problemen innerhalb der Brd zurechtzukommen, bevor man an eine Ostpolitik und spaeter dann an eine Wiedervereinigung denken wollte. Ausserdem wuerde man mit der Ostpolitik eingestehen, dass die Hallstein Doktrin eine Fehlentscheidung war und damit indirekt Schwaeche der Regierung demostrieren.
Pro: Hier koennte man mit der Trennung von Familienmitgliedern und menschlichen Aspekten argumentieren.
 
Neue Ostpolitik Brandts

Ich habe gerade eine Hausarbeit über die Neue Ostpolitik Brandts geschrieben, aber ich habe keine Ahnung was ich zu diesem abschließenden Punkt schreiben soll:

Inwiefern war die Veränderung des außenpolitischen Blickwinkels notwendig?
Es kommt hierbei nicht direkt auf die realen/historischen Ziele an, sonder auf das Ziel meiner Forschungen.

Wie kann man dazu einen Text schreiben?
 
Ostverträge Willy Brandts

Die Folgen des zweiten Weltkriegs wurden mit den Ostverträgen nicht überwunden, da eine Teilung Deutschlands entstand, der Verlust der Gebiete im Osten herrschte weiterhin. Hitler hatte über die Gebiete im Osten verfügt, nachdem sie schon nach dem Ersten Weltkrieg verloren waren. Die Verträge beenden aber den zweiten Weltkrieg mit der Aussöhnung mit Frankreich und anderen Westsiegern. Der Kalte Krieg ist in Deutschland beendet und somit wird sich auf ein gemeinsames Arbeiten zu Gunsten der Bevölkerung Wert gelegt.

Wie kann ich verstehen, dass der zweite Weltkrieg nicht überwunden wurde aber beendet?
 
statt sich hinter dem Deckmantel der illegalen Existenz/Inexistenz zu verstecken

---> was ist hiermit genau gemeint?
 
Wie genau ist das gemeint?

statt sich hinter dem Deckmantel der illegalen Existenz/Inexistenz zu verstecken
 
Die Bundesrepublik hat bis Brandt die DDR nicht anerkannt (Alleinvertretungsanspruch) und auch die Zugehörigkeit der vormals deutschen Ostgebiete nicht, diese wurden als "unter polnischer Verwaltung" deklariert. Die Oder-Neiße-Linie als deutsche Ost- und polnische Westgrenze wurde von der DDR (bis auf geringe Abstriche) sofort anerkannt (Naja, die DDR konnte auch nicht anders), von der Bundesrepublik schrittweise 1970 und 1990.
 
Zurück
Oben