Deutscher Ritterorden V.S die Templer.

Saarboy

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Deutscher Ritterorden V.S Der Templerorden

Deutscher Ritterorden V.s Der Templerorden
ich habe ein paar Fragen zu den beiden Orden

1. welche der beiden Orden gab es länger?
2. von wann bis wann gab es die beiden Orden?
3. hatten die beiden Orden miteinander Kontakt?
4. welcher Orden war mächtiger?
5. gab es Streit zwischen den beiden Orden?
6. wir hatte mehr Mitglieder?
7. wer die bessere Ausrüstung?
8. Wer hatte mehr Besitztümer beziehungsweise Land?
 
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1. Den Deutschen Orden gibt es noch heute und hatte bis ins siebzehnte Jahrhundert Bedeutung. Dem Templerorden ist um 1314 herum durch Philipp dem Schönen von Frankreich der Garaus gemacht worden.
2. Der Templerorden wurde um 1130 begründet, der Deutsche Orden erst um 1192.
3. Da beide Orden im Heiligen Land kämpften: Vermutlich schon, ja.
8. Der Deutsche Orden hatte (so viel ich weiß) bloß im Baltikum Land, im 13. Jahrhundert kurzzeitig noch in Siebenbürgen, doch sind sie von da bald wieder vertrieben worden. Das die Templer Land gehabt hätten, wüsste ich nicht.
 
Nabend,

Ich weiß nicht genau, was du mit "Besitztümer" meinst, aber natürlich hatten die Templer Land. Sie hatten keinen eigenen Ordensstaat, wie der deutsche Orden, besaßen aber in vielen Ländern Europas Besitzungen und natürlich im hl. Land, die aus Schenkungen und Käufen des Ordens hervorgegangen waren. Viele Burgen in dem hl. Land und Spanien wurden den Templern auch zur Verwaltung bzw. Verteidigung überlassen.

Da sich die Streitkräfte beider Orden vornehmlich aus dem Ritterstand rekrutierten und eigentlich waffentechnisch immer auf dem neuesten Stand waren, war die militärische Schlagkraft eines Mitglieds des jeweiligen Ordens ungefähr gleich.

Gruß Tobi
 
1. Den Deutschen Orden gibt es noch heute und hatte bis ins siebzehnte Jahrhundert Bedeutung.
Ich gehe fast täglich an der Deutschordenskommende auf der Salzstraße vorbei. Also wenn die keine Bedeutung hatten, weiß ich nicht... Das ist sicherlich eines der repräsentativsten Bauten von Freiburg. Von wann? 1774. Deutschordenkommende Freiburg (Leider heute nicht mehr im originalen Zustand erhalten. Nur die Fassade wurde nach 1945 wieder nachgebaut.)

In Mergentheim sei auf das große Schloss des Ordens verwiesen, welches noch im 18.Jh. einigen Glanz hatte. Nicht umsonst waren v.a. bedeutende Persönlichkeiten wie der Kurfürst Clemens von Köln aus dem Haus der Wittelsbacher Großmeister.
 
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Ja, das kann sein. Ich meinte nur, dass der Ordensstaat im 17. Jahrhundert in das Herzogtum Preußen (oder?) umgewandelt wurde und seitdem nicht mehr existiert; der Orden selber wird wohl weiterhin wichtig gewesen sein.

zu Sir Toby und Liborius: Vielen Dank für die Verbesserung.
 
Ja, das kann sein. Ich meinte nur, dass der Ordensstaat im 17. Jahrhundert in das Herzogtum Preußen (oder?) umgewandelt wurde und seitdem nicht mehr existiert; der Orden selber wird wohl weiterhin wichtig gewesen sein.

zu Sir Toby und Liborius: Vielen Dank für die Verbesserung.


Na ja, vielleicht ist dies außerhalb des Südwestens unbekannter:

Aber, lediglich aus der Hand:

Mergentheim hat dem Dt. Orden gehört, Altshausen (dort wo heute der Herzog residiert) die Mainau und und und..................

bis ins beginnende 19. Jahrhundert.
Bedeutungslos? Nein!

 
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Nun ja,vergleichen kann man beide Orden eigentlich nur von der Gründung bis zum Ende des Templerordens, also von 1192(Gründung der Deutschherren) bis 1314 (Verbrennung des letzten Templer-Großmeisters Jacques de Molay)
Die Templer waren weiter verbreitet und internationaler ausgerichtet als die Deutschherren und zu ihrer Blütezeit wohl auch zahlreicher und wirtschaftlich potenter,galten sie doch als die Bankiers des Abendlandes,Alleine der Grundbesitz in Frankreich war bereits beträchtlich und es gab wohl Bestrebungen in Zypern und möglicherweise auch in Südfrankreich einen eigenen Staat zu schaffen In Deutschland lagen die Schwerpunkte am Rhein,in Franken und Brandenburg.
Gegensätze bestanden primär zu den Johannitern.Es gibt sogar ene Theorie,die die Deutschherren als Ableger oder Filialorden der Templer sieht,da Aufbau und Statuten ähnlich waren und man sich eigentlich nur durch die Farbe des Kreuzes (rot/schwarz) und die Sprache unterschied.Was auffällt ist,daß es in Deutschland (vom Rheinland mal abgesehen)eine relativ strikte Trennung der jeweiligen Ordensgebiete gibt, fast als hätte man sich abgesprochen nicht miteinander in Konkurrenz zu treten.
Der einzige Konflikt ergab sich wohl tatsächlich zu Zeiten Friedrich II, als Hermann von Salza als enger Berater des Kaisers agierte,die Templer hingegen auf Seiten des Papstes standen (und von Friedrich in Sizilien enteignet wurden)
Nach der Auflösung der Templer traten viele Ordensmitglieder im Reich den Deutschherren bei,, was zu einem erheblichen Machtzuwachs des Ordens führte.
 
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Nun ja,vergleichen kann man beide Orden eigentlich nur von der Gründung bis zum Ende des Templerordens, also von 1192(Gründung der Deutschherren) bis 1314 (Verbrennung des letzten Templer-Großmeisters Jacques de Molay)

Und genau da ist irgendwie das Problem. Bei der Gründung des Deutschen Ordens waren der Templerorden ja schon über 50 Jahre in dem hl. Land tätig und konnte daher seine Macht dort, sowie natürlich auch in Europa ausdehnen. Die Deutschherren hinken sozusagen nach... Es gibt also meiner Meinung nach kein genaues Datum wo man sagen könnte: " So jetzt zählen wir mal die Güter und Mitglieder von den Beiden und gucken mal wer mächtiger ist :yes:", dafür ist der Zeitraum einfach zu groß.

Gruß Tobi
 
Na ja, hatte ich hier als thread schon mal angerissen, es gab dort ein Gebiet mit regelrechten Templerstädten , einer Massierung von Ordensbesitz südlich von Millau bis zum Mittelmeer und ein durch die Katharerkrege entstandenes Machtvakuum.
Ähnliche Massierungen von Besitz waren zwar auch in Flandern, der Champagne und Burgund anzutreffen, allerdings bestand hier die Gefahr zwischen Frankreich und dem Imperium zerrieben zu werden. Aber das gehört eigentlich nicht in dieses Thema.
 
2. ... der Deutsche Orden erst um 1192.
Warum 1192?
Das Spital wurde im Frühjahr 1190 errichtet, im Jahre 1196 wurde es durch das Schutzprivileg Coelestins III. zum Spitalorden und am 5. März 1198 schließlich durch die Militarisierung durch die deutschen Kreuzfahrer zum Ritterorden.

Es gibt sogar ene Theorie,die die Deutschherren als Ableger oder Filialorden der Templer sieht,da Aufbau und Statuten ähnlich waren und man sich eigentlich nur durch die Farbe des Kreuzes (rot/schwarz) und die Sprache unterschied.
Das habe ich bisher noch nirgends gelesen. Vielmehr wollten die Johanniter eine Unterstellung des Deutsche Spitals erreichen, wie sie es bereits zuvor beim Deutschen Haus in Jerusalem erreicht hatten.

Es gab einen einfachen Grund, dass sich der Deutsche Orden den Templern so sehr ähnelte. Bei der Militarisierung 1198 wurde den Brüdern die Templerregel zusätzlich zur Johanniterregel für den Spitaldienst gegeben. Und da das Tragen der weißen Mäntel in der Templerregel steht, übernahm der Deutsche Orden diese natürlich. Als der Deutsche Orden an Einfluss gewann, wurde dies auch zum Streitpunkt indem die Templer durchsetzten, dass der Deutsche Orden 1211 auf die weißen Mäntel verzichten musste. Erst Friedrich II. konnte durch sein Bitten den Papst 1218 wieder umstimmen sie ihnen wieder, mit dem schwarzen Kreuz, zu erlauben.
 
In Mergentheim sei auf das große Schloss des Ordens verwiesen, welches noch im 18.Jh. einigen Glanz hatte. Nicht umsonst waren v.a. bedeutende Persönlichkeiten wie der Kurfürst Clemens von Köln aus dem Haus der Wittelsbacher Großmeister.

Man darf auch nicht vergessen, dass der Hoch- und Deutschmeister ab 1526 seinen Sitz in Bad Mergentheim hatte. Damit wird Bad Mergentheim ein wichtiger Punkt in der Geschichte des Ordens. Mein Heimatdorf (in der näheren Umgebung von MGH) gehörte übrigens ab 1447 bis zur faktischen Auflösung der Ordens demselben und zeigt auch heute noch deutliche Spuren dieser Zeit.

Ab 1927 wurde der Deutsche Orden als geistlicher Orden anerkannt. Man kann also davon ausgehen, dass spätestens zu diesem Zeitpunkt der militärische Arm beseitigt war. Der militärische Niedergang begann bereits mit dem Niedergang des Rittertums.
 
Bei der württembergischen Besetzung Mergentheims kam es zu Tumulten.
Die Stadt Mergentheim wurde regelrecht gestürmt.
Standgerichte, Erschießungen, ....
kpl. Horrorszenario.

Mir sind keine ähnlichen Vorgänge im Zusammenhang mit der Mediatisierung 1800 bis 1810 in Deutschland bekannt.

Eigentlich ein Zeichen dafür, dass die Herrschaft der "Deutschherren" auszuhalten war.
 
wieso konnten die Templer so einfach vernichtet und verbrannt werden, sie waren doch militärisch sehr stark?
konnten Sie nicht Philipps Iv in einer Schlacht besiegen
 
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Bei der württembergischen Besetzung Mergentheims kam es zu Tumulten.
...
Eigentlich ein Zeichen dafür, dass die Herrschaft der "Deutschherren" auszuhalten war.
Was haben die Württemberger angestellt?
Unter dem Deutschen Orden musste die gesamte Bevölkerung wenig Steuern bezahlen. Mit der Herrschaft der Württemberger wurden die Steuern erhöht. Die Beteiligung der Württemberger am Krieg und die damit verbundenen Kosten wurden auf die Bürger umgelegt.
Dann forderte der König Rekruten für seine Armee. Unter dem Deutschen Orden war die Bevölkerung zwar auch dem Kriegsdienst verpflichtet, sie wurden aber nie eingezogen, weil der Deutsche Orden Söldner bevorzugte.
Schöne Aussichten :devil:
 
Der D.O. hatte keinen militärischen Arm, sondern er war einer. Sein Niedergang begann deshalb, als diese Funktion nicht mehr gebraucht wurde - weder im "Heiligen Land", noch am östlichen Rand des HRR.
 
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