Was hat es mit es sich mit den "Lebenden Toten" während der Kreuzzüge auf sich?

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Gast

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Ich weiß, das sie eine nicht geringe rolle bei manchen schlachten gespielt haben, und die Araber panische angst vor ihnen hatte!
 
zur Info: Die "LEBENDEN TOTEN" waren an Lebra erkrankte Brüder hauptsächlich des Lazarus-Ordens und auch anderer Orden, welche sich todesmutig auf den Feind stürzten, und dabei keinen Helm trugen, die durch die Krankheit entstellten Gesichter riefen bei den Feinden Panik hervor.
 
Bei den "lebenden Toten" handelte es sich um die aus leprakranken Rittern bestehnde Leibgarde von Balduin IV,des Königs von Jerusalem, der selbst leprös war.diese rekrutierten sich zum Großteil aus Mitgliedern des oben bereits erwähnten Lazarusordens.
 
Genau. Wird auch im Film "Königreich der Himmel" gezeigt.

Die Ritter des Lazarus-Ordens nahmen z.b. an der schlacht von montsigard oder so , teil!

Wird auch im Film indirekt erwähnt.
 
Ist ja ganz schön heftig 1000 gegen 40, selbst wenn man den Überraschungseffekt dazurechnet. Kann man dann eigentlich den Sieg der Angst vor dieser Krankheit zuordnen?
 
Ich war selbst nicht dabei, :D aber ich glaube, dass der Überraschungseffekt die größere Rolle gespielt hat.

Wenn man unvorbereitet ist und die Kommunikation auch nicht richtig funktioniert, kann man die Lage nur schwer einschätzen. Man weiß nicht, wie stark der Gegner ist und wenn die ersten flüchten, dann breitet sich eine Panik aus, die alles mitreißt.

Möglicherweise hat aber der Anblick der "lebenden Toten" dazu geführt, dass die ersten Gegner in Panik versetzt wurden und so der "Stein ins rollen" gebracht wurde.

Meine laienhafte Einschätzung

Viele Grüße,

Bernd
 
Ich habe jetzt mal den "Überraschungseffekt" des Angriffs als vernachlässigbar bezeichnet. Da ich das Terrain nicht kenne und glaube, das es schon eine Engstelle (Schlucht usw.) gewesen sein muß, um beim Angriff von 40 Reitern (auch wenn sie sichtbar Krank waren) nicht anderes als mit Flucht zu reagieren.
Denn 1000 Mann Leibwache, höchstwahrscheinlich Reiter und nicht gerade "Durchschnitt" was die Kampfkraft und Moral betrifft, dürften sich nicht auf einem offenen Platz von 40 Reitern in die Flucht schlagen lassen. Immerhin waren ja bei den Sarazenen berittene Bogenschützen verbreitet.
Möglicherweise sind auch wieder mal die Truppenstärken des Gegners überhöht dargestellt.
Worauf ich eigentlich hinauswollte ist ja, das die 40 Mann leprös waren und das offen zur Schau stellten. Damit stellte das wohl den eigentlichen Überraschungseffekt dar, da ja Leprakranke (Unberührbare) in den Gebieten des Orients auch nur ein Dasein am Rande der Gesellschaft geführt haben dürften.
Ist eigentlich in dem Zusammenhang bekannt, das soetwas auch als Kriegslist benutzt wurde?
 
Ich war selbst nicht dabei, :D aber ich glaube, dass der Überraschungseffekt die größere Rolle gespielt hat.

Wenn man unvorbereitet ist und die Kommunikation auch nicht richtig funktioniert, kann man die Lage nur schwer einschätzen. Man weiß nicht, wie stark der Gegner ist und wenn die ersten flüchten, dann breitet sich eine Panik aus, die alles mitreißt.

Möglicherweise hat aber der Anblick der "lebenden Toten" dazu geführt, dass die ersten Gegner in Panik versetzt wurden und so der "Stein ins rollen" gebracht wurde.

Meine laienhafte Einschätzung

Viele Grüße,

Bernd

Naja, man sollte auch bedenken, dass die Leute tief (aber-)gläubische Menschen waren und wenn da auf einmal 40 "lebende Tote" auf die zustürmen. Kann mir schon denken, dass die das irgendwie religiös ("der Tod kommt uns holen") interpretiert haben und gerannt sind was die Beine (ihrer Pferde) hergaben.
 
Zumal die Ansteckungsgefahr ja relativ hoch ist, wenn nach einem Schwertstreich das Blut der an Lebra erkrankten im Gesicht, auf den Händen oder sonst wo klebt!:D
 
Zumal die Ansteckungsgefahr ja relativ hoch ist, wenn nach einem Schwertstreich das Blut der an Lebra erkrankten im Gesicht, auf den Händen oder sonst wo klebt!
Das Infektionsrisiko bei Leber ist eigtlich relativ gering, auch wenn es damals durch die hygienischen Bedingungen und Wohnlagen etc. erheblich höher gewesen ist als heute...

Ich würde Mal behauptet wenn er sich das Blut von Händen und Gesicht abgewaschen (nicht abgeleckt, wie man das mit wunden manchmal tut ;)) hätte. Und er vorher ein nicht allzugeschwächte Immunsystem gehabt hätte bliebe er vor dem "Aussätzigsein" mit Sicherheit verschont...

Es ist ja auch bekannt das viele Familienangehörige ihre Verwandten oftmals unterstützen , wenn diese in spezielle Dörfer außerhalb der Stadt ziehen, weil die Gesellschaft sie nicht duldet, aber dennoch von der Krankheit verschont bleiben, obwohl sie engen Kontakt mit den Infizierten haben...

Das auch in diesem Link erwähnte Buch Kay Peter Jankrift: "Leprose als Streiter Gottes" beschäftigt sich genau mit dem Thema:
http://ssl.skyforcesystems.de/~gebu...did=3904&sid=f20657fa0a96ed78caedfe1759e066b1

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Sicher, liebe Sophie!

aber hat das ein einfacher islamischer Krieger gewusst?

Eher nicht. Aber das Ansteckungsrisiko war halt auch nicht so extrem wie du uns das weismachen wolltest. Ich habe Sophies Beitrag auch eher als Antwort darauf verstanden.

Viel interessanter sind die letzten 2 Beiträge in dem von Sophie verlinkten Forum. Da stellt sich doch die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Story mit den 40 "lebenden Toten" als Leibgarde des Königs in der Schlacht von Montgisard.
 
Sicher, liebe Sophie!

aber hat das ein einfacher islamischer Krieger gewusst?

Ob er das gewusst hat oder nicht bleibt offen....

Sascha hat es richtig formuliert ich wollte nur auf deinen Beitrag antworten, denn du hast ja NICHT geschrieben das ein "islamischer Krieger " dies hier denkt
Zumal die Ansteckungsgefahr ja relativ hoch ist, wenn nach einem Schwertstreich das Blut der an Lebra erkrankten im Gesicht, auf den Händen oder sonst wo klebt!
, sondern es mehr als allgemeinen Fakt dargestellt, zumindest hat es sich für mich so angehört...
Ich denke eher, dass das abstoßende Äußere (auch wenn es bandagiert gewesen sein dürfte, allein schon wegen dem Sand) von dem die Gegner gehört haben dürften (vllt gesehen etc....im Laufen des Kampfes), sie ekelte bzw. sie sich fürchteten.
Ich erinnere mich an einer Szene aus "Königreich der Himmel ", wo Edward Norton als Balduin Renaud de Chatillion dazu zwingt im die Hand zu küssen, weil er den Waffenstillstand gebrochen hat....
Und dieser erkrankt nicht im Film und auch in der Geschichte ist nicht überliefert, dass er leprös war (obwohl ich da auch nicht genaus weiß, ob er dem "Friedenskuss" , geleistet hat )
Ich denke, dass die "Lebenden Toten " gefährlicher waren aufgrund dessen das sie ja schon so ziemlich das schlimmste Los gezogen hatten und nicht mehr viel zu fürchten hatten. Sie wussten dass sie sterben würden, und Schwerthiebe und PFeile nicht m,ehr zu "fürchten "brauchten....
 
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