Mongolen und Outremer

ixpos

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Und noch eine Frage ...

Profitierte Outremer in irgendeiner Weise von der Ausdehnung des Mongolenreiches im 13. Jahrhunderts oder wurde es noch weiter benachteiligt? Eigentlich müssten doch Häfen wie Trapezunt oder Ayas denen von Tyros und Akkon komplett den Rang abgelaufen haben - oder haben die nochmal in Outremer einen Zwischenstopp eingelegt? Die Stimmung in Outremer gegenüber den Mongolen war ja eher positiv - das kann doch nicht nur daran gelegen haben, dass die christliche Prinzessinnen in ihren Betten hatten ...
Sorry, ich kapier's nicht ... ;-)

Beste Grüße,
ixpos
 
Die Mongolen wurden als potentieller Bündnispartner gegen die Muslime (Ayyubiden, Mameluken) betrachtet. Während des sechsten Kreuzzuges (1248-1250) hatte Ludwig IX. zwei Gesandschaften nach Asien geschickt, zuerst Andreas von Longjumeau und dann Wilhelm von Rubruk, um allerdings erfolglos um ein Bündnis mit dem Großkhan zu verhandeln. Ab dem Jahr 1258 waren die Mongolen ein wichtiger Machtfaktor im nahen Osten, nachdem sie Bagdad erobert hatten und anschließend nach Syrien vordrangen.

Sie wurden allerdings nicht von allen Christen herbeigesehnt, besonders von denen in Osteuropa. 1260 hatte Papst Alexander IV. sogar einen "Kreuzzug gegen die Tartaren" ins Auge gefasst und dazu unter anderem den Bischof von Marseille, Benoît d'Alignan, nach Outremer entsandt, der dort einen bevorstehenden Abwehrkampf gegen die Mongolen vorbereiten sollte. Dazu kam es allerdings nicht, den die Mongolen wurden in der Schlacht von Ain Djalut (September 1260) von den Mameluken besiegt und hinter den Euphrat zurückgedrängt. Auf der Seite der Mongolen hatten übrigens auch christliche Ritter egekämpft, aus Antiochia und Armenien.

Für die Christen blieben die Mongolen aber weiterhin ein wichtiger Alliierter gegen die wachsende Macht der Mameluken unter Baibars I. Sie profitierten deshalb insofern von ihnen, weil sie stetts als Druckmittel gegen die Mameluken zur Verfügung standen. Als 1271 Prinz Eduard von England mit seinem Kreuzzug in Outremer eintraf verbündete er sich sofort mit den Mongolen gegen die Mameluken. Obwohl er keinen entscheidenden Sieg gegen diese erringen konnte, war Sultan Baibars am ende bereit einen 11jährigen Frieden mit den Christen zu schließen um sich ganz gegen die Mongolen wenden zu können. Insgesamt sicherte dies das weitere Überleben der Kreuzfahrerbastionen für die nächsten 20 Jahre. Nachdem die Macht der Mongolen in Persien (IL-Khanat) aber zerfallen war, machten die Mameluken mit den Christen kurzen Prozess und eroberten 1291 Akkon.
 
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