Frage: Mittelalter, jedes 10.geborene Kind ins Kloster?

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Gast

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Ich habe in einem Text nur eine beiläufige Formulierung gefunden, daß die Familie ihre Tochter, da sie das 10. Kind der Familie war ins Kloster (Benediktiner) gegeben hat, habe dazu aber keine nähere Erläuterung gefunden.
War das üblich? Ein Muß? Oder kein Brauch , dem man sich auch verweigern konnte
Ich wäre für hilfreiche Antworten oder Verweise auf Bücher sehr dankbar.
 
Es musste keineswegs ausgerechnet das 10. Kind sein. Aber es "gehörte" sich, ein Kind oder auch mehrere ins Kloster zu schicken. Auch von seiten der Familien (auch der adligen) bestand durchaus ein Interesse daran, weil die Kinder zwar einerseits ihr Erbteil ins Kloster mitnahmen, andererseits dafür auch "versorgt" waren. Gerade für Adlige bot das die Möglichkeit als "kleiner Bruder" des Erbgrafen doch noch einen standesgemäßen "Posten" zu bekommen. Selbst Nichtadlige konnten gelegentlich dadurch einen sozialen Aufstieg erreichen, weil die Äbte im Prinzip von den Mönchen des Klosters gewählt wurden.
Die von dir zitierte Formulierung scheint mir eher dafür zu sprechen, dass es in erster Linie um die Versorgung der Tochter ging. 10 Kinder waren damals zwar nicht selten. Aber, wenn die alle überlebten, waren das eine Menge Leute am Tisch.
 
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