Schenkungen an die Kirche in mittelalterlichen Testamenten?

Katinka85

Neues Mitglied
Weiß hier vll jemand, ob es im MA üblich war, in seinem Testament große Schenkungen an die Kirche und die Armen zu veranlassen? (also abgesehen von der damaligen Frömmigkeit, war es eine Konvention?)

vielen dank!
 
Mir schon klar, dass es zwei verschiedene Paar Schuhe waren. Hab mich halt n bissel blöd ausgedrückt :)

ansonsten danke euch beiden!
 
Stiftungen an die Kirche waren sehr häufig. Viele Klostergründungen gehen auf solche Stiftungen zurück. Die Adeligen und Reichen (die ungefähr die selben waren) waren schon auf ihr Seelenheil bedacht, das sie dadurch sichern wollten. Allerdings sind politische Ziele davon nicht immer so exakt zu trennen. Ein Beispiel: Heinrich II. (HRR) ? Wikipedia

Was direkte Schenkungen an Arme anging, war Elisabeth eher die Ausnahme. Da die Kirche aber auch für die Armenpflege zuständig war, kamen den Armen indirekt die Schenkungen an die Kirche zugute.
 
Stiftungen an die Kirche waren sehr häufig. Viele Klostergründungen gehen auf solche Stiftungen zurück.

Nicht nur: Auch wenn in den Anfängen ein Bischof im Spiel ist, der sie beurkundete, war die älteste deutsche Bürgerstiftung keine Stiftung an die Kirche und es entstand daraus kein Kloster (wohl aber eine Pfarrei, zur Besoldung des Pfarrers leistet die Spitalstiftung noch heute einen Beitrag). Die Spitalstiftung Konstanz existiert noch heute.

"Da wir es für unsere Pflicht halten, die christlichen Armen mehr und besser zu unterstützen, scheint es uns richtig, der von einigen begonnenen Werken breitere Förderung angedeihen zu lassen, machen also der Allgemeinheit für alle Zeiten bekannt, dass zwei Konstanzer Bürger, Heinrich von Bitzhofen und Ulrich, genannt Blarer, entflammt vom Feuer der Nächstenliebe, zu Ehren des Heiligen Geistes das Spital auf der Marktstätte erbaut haben, um durch ein solches Werk für sich und für alle, die sich noch daran beteiligen, für die Bürgerschaft und auch für alle Einwohner ewige Seligkeit und fruchtbaren himmlischen Segen zu gewinnen, und dass in Zukunft der Herr der an ihn (gerichteten) Gebete geneigter sei und sein Zorn sich in Milde verwandle."

Häufig wurden solche Stiftungen "zu Ehren des Heiligen Geistes" errichtet, eine Recherche nach Einrichtungen mit diesem Namen lohnt sich sicher: Heilig-Geist-Spital Nürnberg, Heilig-Geist-Spital Berlin: "Das Spital war eine der ältesten Berliner Stiftungen und wurde erstmalig 1272 im Gildebrief der Bäcker, 1288 auch im Privilegium des Gewerkes der Schneider erwähnt ...".

Auch für das Rottweiler Spital, über dessen erste Anfänge nichts genaues bekannt ist, wurden früh die Weichen in Richtung einer Bürgerstiftung gestellt.
 
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