Dr. Faustus

historischen Faustus kann ich dir net viel weiterhelfen.
Aber falls du dich dafür interessierst, würd ich dir Faust von Johann Wolfgang Goethe vorschlagen. Hab ich schon gelesen, und kann es nur empfehlen :teach: ;)
 
Karl der Große schrieb:
historischen Faustus kann ich dir net viel weiterhelfen.
Aber falls du dich dafür interessierst, würd ich dir Faust von Johann Wolfgang Goethe vorschlagen. Hab ich schon gelesen, und kann es nur empfehlen :teach: ;)
Rat mal woher mein Interesse stammt ;) !!
Ich habe den Faust von Goethe auch gelese aber das ist ja nicht gerade der hsitorische
Faust den es ja wirklich gab .
 
naja, historisch wird er in den ganzen literarischen werken nicht gerade behandelt.
es sei denn, die geschichte mit dem teufel hat wirklich stattgefunden.
 
Kennst du die "Historia von Doctor Johannes Faust", gedruckt bei Mainz von Johannes Spiess 1587? Es gibt das Buch auch beim Reclam-Verlag.
Er wird da zwar bereits ganz als Zauberer und Magier, Nigromant, Pyromant etc. dargestellt, aber es hat wohl auch Züge vom historischen Faust.
Der "echte" Faust, wenn es ihn überhaupt in der Form gegeben hat, lebte vermutlich von 1480-1539. 1539 soll er in Staufen im Hotel Löwen, wo noch sein angebliches Zimmer gezeigt wird, umgekommen sein, vermutlich an einem Chemieunfall.
Allgemein sind Zeugnisse aus einer Lebenszeit kaum vorhanden.
Etwa drei autentische Schreiben, eines von Tridemus 1507, sowie zwei oder drei Belege aus Ingolsstadt und Nürnberg, und eine Erwähnung in den Tischreden von Martin Luther.
1540 wird über ihn geschrieben, dass er schon vor kurzem verstorben sei.
Viele Grüsse
Mike
 
Danke nochmal für die Hilfen . Wenn ihr lUst habt können
wir noch darüber diskutieren was er war : ein Genie das in der falschen
Zeit gelebt hat oder ein Betrüger ?
 
benji5 schrieb:
Danke nochmal für die Hilfen . Wenn ihr lUst habt können
wir noch darüber diskutieren was er war : ein Genie das in der falschen
Zeit gelebt hat oder ein Betrüger ?

Er war wohl beides. 1507 wird er als Betrüger und Schwindler dargestellt, 1540 als erfahrener Arzt und Astronom.
Ich vermute, er hat eher als Schwindler angefangen, bekam aber durch seine Jahrelange Praxis doch eine gewisse Erfahrung über die Naturwissenschaften und über die Medizin.
Viele Grüsse
Mike
 
Ich denke er war ein Scharlatan. Einer der halt gern rumexperimentiert hat und gehofft hat irgendwie Gold zu gewinnen, wie das in dieser Zeit ja so üblich war. Ich glaub auch mal gehört zu haben, dass er ziemlich aufreißerisch gewesen sein soll, also keinen Hehl aus seinem Können (mag es nun da gewesen sein oder nicht) gemacht hat.
Der historische Faust nannte sich Magister, Doktor und Philosoph und war der Meinung er besäße herausragende astrologische, alchemistische und magische Künste.
Er kam auch anscheinend des öfteren mit den Gesetzen in Konflikt, da er aus mehreren Städten (Ingolstadt, nürnberg) gewiesen wurde.
Der Wormser Stadtphysikus verfasste ein medizinisches Buch indem er Faust als Prototyp des schlechten Arztes hinstellte (dies war 1539). Sehr beliebt scheint Faust also bei "wahren Könnern" nicht gewesen zu sein.
 
Terra_di_nadie schrieb:
Der historische Faust nannte sich Magister, Doktor und Philosoph und war der Meinung er besäße herausragende astrologische, alchemistische und magische Künste.


Als solcher sah sich wohl eher Goethes Faust. Du spielst hier auf den Beginn der Nacht an:

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar,

(...)
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Als solcher sah sich wohl eher Goethes Faust. Du spielst hier auf den Beginn der Nacht an:

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar,

(...)
Nur der Goetsche Faust war es wirklich und kein schnöder Kurpfuscher;)
 
Terra_di_nadie schrieb:
Nur der Goetsche Faust war es wirklich und kein schnöder Kurpfuscher;)


Goethes Faust ist nicht gleich dem historischen Faust. Urteile über schwer fassbare Personen wie Johann (Georg) Faust ohne Berücksichtigung der zeitlichen Umstände, halte ich für gewagt.
 
So, Zitat Königs Erläuterungen:"Faust kam (vermutlich)um 1470 in Helmstadt bei Neckarbischofsheim(östlich von Heidelberg) auf die Welt" Möglich sind als Geburtsorte auch Roda bei Weimar und Knittlingen(früher Kunding) bei Maulbronn. Er war "eines Bauern Sohn". Zum Namen:
"Er hieß vermutlich Georg Zabel und nannte sich Georgius Sabellicus", später taucht der Vorname Johann auf. Goethe nennt ihn Heinrich.`Faustus`war kein Familienname, sondern ein lateinischer Gelehrtenname, (...), und bedeutete `der Glückliche`.(...)Er lebte gleichzeitig wie Luther, Müntzer,(...), war aber eine Gestalt am verschwimmenden Rand der Geschichte, mehr Scharlatan als Politiker, mehr gaukler als Gelehrter, mehr Spieler ala Akademiker(was Terras These unterstützt ;) )
Er nahm wahrscheinlich in Staufen im Breisgau um 1540 ein schreckliches Ende. (...)Man sagte, der Teufel habe ihn geholt.Das deutet af einen unnatürlichen Tod hin, der allerdings möglicherweise auf eine Explosion bei chemischen Versuchen zurückging.Bauernkrieg, Reformation, Zusammenbrechen der Ritterschaft, Beginn der modernen Naturwissenschaft mit den Büchern der "weißen Magie"(...)und Absage an die Scholastik(...), bildeten den Hintergrund für Fausts Leben und Wirken.(...)" Weiterhin stammte Faust wohl us "bäuerlichen Kreisen", konnte aber "eine Lateinschule besuchen, studierte 1438 in Heidelberg und wurde 1487 Magister(also doch was Wahres dran?)
Er war in Erfurt, hielt an der Uni Vorlesungen über Homer und soll "dazu die Gestalten der Epen herbeigezaubert haben", was auch immer damit ist. Jedenfalls muss es die Bevölkerung erschreckt haben, denn er musste um 1530 aus Wittenberg fliehen, wurde kurz darauf aus Ingolstadt ausgewiesen und im Register der Ausgewiesenen aufgeführt.Er wurde sogar als "Sodomit und Nigromantico-also jemand, der mit Tieren Geschlechtsverkehr hat" und als "Totenbeschwörer" verwiesen.
Er wurde oft als Schwindler und Hochstapler" verjagt, sein Rat in der Astrologie war jedoch angesehen unter bedeutenden Zeitgenossen wie Philipp von Hutten oder Melanchton.

Faust war also durchaus Magister, als Person aber scheinbar fragwürdig.
 
Schöner Beitrag. Mich stört an den Informationen nur die spekulative Darstelltung. Wörter wie "vermutlich" (2x), "wahrscheinlich", "möglicherweise" und "wohl" zeigen doch, wie schwer fassbar die Figur des historischen Fausts ist.
 
Wir hatten den historischen Faust ja auch in Deutsch und da hatten wir Quellen die besagt haben, dass er wiederum nie studierte (Es war ein Arbeitsblatt zum Thema historischer Faust, kann also nicht viel mehr als Quellenangabe machen). Anscheinend ist auch das mit dem Studium, wie so vieles anderes umstritten oder hat mich das Arbeitsblatt und somit auch meine Deutschlehrerin belogen und es ist wirklich richtig belegt ?:confused:
 
naja, belogen hat sie dich sicher nicht.

´studieren´ ist in bezug auf die damalige zeit auch definitionssache.
es ist z.b. möglich, dass er an einer uni war und nur die ´artes´ abgeschlossen hat (eine art allgemeines grundstudium).
mit dem begriff wurde von den entsprechenden personen zum teil auch sehr grosszügig umgegangen. vielleicht hat er irgendwo eine lateinschule besucht und war nachher bei einem ´wissenschaftler´ in einer art lehre, was für ihn ein studium war...
(seine existenz immer vorausgesetzt)

die quellen sind in bezug auf den faust einfach nicht eindeutig genug und verklären ihn vielfach zum mythos.
 
Meister schrieb:
´studieren´ ist in bezug auf die damalige zeit auch definitionssache.
es ist z.b. möglich, dass er an einer uni war und nur die ´artes´ abgeschlossen hat (eine art allgemeines grundstudium).

Was meinst du damit genau? "Allgemeines Grundstudium" legt nahe, dass du den Baccalaureus Artium meinst. Der Magister war eine Stufe darüber.
 
Es gibt einfach zu viele Quellen mit zu vielen Theorien! Allein der Geburtsort des Faust variiert ja bereits!
Allerdings: Faust muss existiert haben! Er war nämlich nachweislich im Dienste Franz von Sickingens 1507 Lehrer. Außerdem belegt eine Kämmereirechnung, dass Faust dem Fürstbischof Georg III. von Bamberg gegen Honorar ein Horoskop erstellte.
Dem einfachen Volk erschien er als"Hoffnung" und "bewunderter Zauberer"-weshalb er in der Literatur auf mannigfaltige Art thematisiert wurde, was der Historie, der völligen Fassbarkeit des historischen Faust eher im Wege steht als nützt.
 
Alraune schrieb:
Allerdings: Faust muss existiert haben! Er war nämlich nachweislich im Dienste Franz von Sickingens 1507 Lehrer. Außerdem belegt eine Kämmereirechnung, dass Faust dem Fürstbischof Georg III. von Bamberg gegen Honorar ein Horoskop erstellte.


Ich habe ja nicht seine Existenz bezweifelt. Zwei gesicherte Anhaltspunkte in seinem Lebenslauf lassen aber eine Biographie, die mit Worten wie "wahrscheinlich" und "vielleicht" relativiert wird, in einem zweifelhaften Licht erscheinen.
 
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