Ich kann zumindest ein Buch empfehlen, in dem man etwas über Frauen in der Stadt lesen kann, und zwar von Cordula Nolte: Frauen und Männer in der Gesellschaft des Mittelalters. Darmstadt 2011. Bes. S. 80-86.
Darin ist zu lesen, dass Frauen und Männer gleichermaßen in der Arbeitswelt der Stadt vertreten waren und zum Gelderwerb ihrer Familie beitrugen. Es gab auch viele Orte und Gewerbe, in denen Frauen und Männer zusammen arbeiteten, etwa in der Werkstatt, im Laden, auf dem Markt etc. Nach Frau Nolte gab es kaum Räume, die nur den Männern bzw. Frauen vorbehalten waren, außer z.B. den Bergbau, den Fernhandel den nur Männer ausübten, Frauen hingegen waren hingegen oft auf Tuchherstellung und Spinnerei und Bierbrauen spezialisiert. Manche Betriebe waren auch auf eine Zusammenarbeit von Mann und Frau ausgelegt, z.B. wenn einer die Waren herstellte und der andere sie verkaufte. Bei den vorher genannten Fernhändlern war es oft so, dass, wenn der Mann nicht da war, die Frau ihn und sein Amt in der Stadt vertrat. Was die Vereinigungen von bestimmten Berufsgruppen, d.h. die Zünfte angeht, so sagt Frau Nolte, dass diese vornehmlich den Männern vorbehalten waren, es gibt aber auch Städte wie z.B. Paris un Köln, wo es Hinweise auf "Frauenzünfte" gibt, nämlich für Berufe, die auch meistens von Frauen ausgeübt wurden, etwa Garnmacherinnen, Seidmacherinnen, Goldspinnerinnen. Aber auch in den "regulären" Zünften spielten die Frauen eine Rolle, sei es nun als Ehefrau, Witwe oder Tochter eines Meisters, die ja manchmal auch das Handwerk ihres Mannes/Vaters mit ausübten, wie es in Zunftsatzunge manchmal ausdrücklich erlaubt ist. Zudem gibt es in keiner Zunftsatzung des Hinweis, dass mit "Lehrlingen" nur männliche Personen gemeint sind, was auch heißen könnte, dass Mädchen zu einer Lehre zugelassen waren. Frauen war auch genau wie Männern der gesellschaftliche Aufstieg durch erarbeiteten Wohlstand möglich, allerdings bekamen Frauen zu dieser Zeit geringeren Lohn als Männer und hatten es deswegen damit schwieriger.
Auch wenn das jetzt nun alles nur auf das Wirtschaftsleben bezogen war, ich hoffe, dass dir das ein wenig weiterhilft ;-)