Lampert / Lambert von Hersfeld

Gute Morche,

bei Google-Suche Books, 12100 für Lampert und 26300 für Lambert.
In der Reihe Die Salier und das Reich, bei Kohlhammer, Die Salier und auch bei in Geschichte des Landes Hessen steht er als Lampert. Und wer kann schon Stefan Weinfurter wiedersprechen. :grübel:
Ich würde Ihn mit "p" schreiben.

Gruß en hesse
Hallo alle,

ich soll einen Flyer für eine Gemeinde erstellen. In den Unterlagen dazu bezieht sich der Schreiber auf einen Mönch und Geschichtsschreiber aus Hersfeld.
Dabei wechseln sich die Schreibweisen LamPert uden LamBert in schöner Regelmäßigkeit ab.

Das macht auch wikipedia so.
Lampert von Hersfeld ? Wikipedia
Lambert of Hersfeld - Wikipedia, the free encyclopedia

Zu welcher Schreibweise ratet ihr?

Gruß

Franz
 
Ich würde sagen: Sei kreativ und such dir deine eigene Schreibweise aus! Nein, ernsthaft: Im Mittelalter hat es keine feste Schreibweise von Namen gegeben, Lambert ist genauso gültig wie Lampert, von daher dürfte es reichlich egal sein, wie man ihn schreibt. Wenn dich jemand von deinen Auftraggebern dafür rügen sollte, liefere ihm genau diese Erklärung. Du kannst nur gar nichts oder alles falsch machen.

Und ach ja: In vielerlei Hinsicht lässt sich Herr Weinfurter recht leicht widersprechen...
 
Hallo letztergisone,
Hallo Imperator,

danke für euere Antworten.

Wenn das so ist, dann werde ich mich an das deutsche Wikipedia halten und LamPert schreiben.

Mit freundlichen Gruß

Franz
 
Mit "B" ist glaube ich besser. Ich erinnere mich an ein paar Quellen aus dem Geschichtsbuch und da war es Lambert. Ansonsten ist vielleicht dieser Auszug ganz nützlich:

Die heute älteste datierte Glocke Deutschlands, die Lullusglocke im Katharinenturm, ließ Abt Meginher 1038 gießen. Sie läutet nur noch am 16. Oktober um 12:00 Uhr, zum Todestag von Lullus, und zu hohen Feiertagen. Ebenfalls unter Abt Meginher gab es erste Münzprägungen. Die ehemalige Münze steht noch heute auf dem Marktplatz. Auf den zweiseitigen Pfennigen wurde der heilige Wigbert dargestellt. Im Jahre 1058 trat der Mönch Lambert in das Kloster ein. Er wurde als Lampert von Hersfeld ein berühmter Chronist seiner Zeit. Vermutlich war er unter den Äbten Ruthardt und Hartwig Leiter der Hersfelder Klosterschule. Auch dürfte er zwischen 1063 und 1073 die Vita Lulli, die Biografie des Lullus, geschrieben haben.

Abtei Hersfeld ? Wikipedia

Ansonsten mal bei der Touristikabteilung oder ähnliches anrufen, die können sicherlich weiterleiten.
 
Bei diesem Wechsel von p/b handelt es sich um ein Phänomen des Dialekts, die andere Schreibweise folgt einer anderen Sprechweise.
Siehe hierzu auch Althochdeutsche Lautverschiebung Phase 3.
Diese Verschiebung spielt heute nur noch in alpenländischen Dialekten eine Rolle. Im Mittelalter war diese Sprachweise noch etwas weiter nördlich verbreitet.
Lambert und Lampert sind im Grunde der gleiche Name, der erste nieder- und oberdeutsche, der zweite hochdeutsch (im Sinne des hochdeutschen Dialekt!).
Das Phänomen taucht auch bei anderen -berten auf: Robert und Rupert

Die Schreibweise Lambert wäre sicher näher an der heute üblichen Sprechweise, Lampert hingegen entspreche wenigstens der mittelalterlichen Schreibweise, besser gleich lateinisiert Lampertus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Beitrag will irgendwie nicht so recht Sinn ergeben: Das Hochdeutsche, auch im Sinne eines Dialekts, ist nichts anderes als das Oberdeutsche, also kannst du nicht sagen, dass "Lambert" die nieder- und oberdeutsche Form, "Lampert" dagegen die hochdeutsche sei.
Davon abgesehen bin ich mir unsicher, ob das wirklich mit der Lautverschiebung zusammenhängt. Wie gesagt war die Wortschreibweise im Mittelalter so unvereinheitlicht, dass selbst innerhalb eines Textes die Schreibweise eines Wortes häufig wechseln konnte.
 
Es gibt gewisse Unterschiede zwischen den oberdeutschen Dialekten auf der einen Seite und dem bairischen und allemannischen auf der anderen, u. a. [p] statt oder [x] (ach-Laut) statt [k].
Dieser Unterschied bestand jedenfalls. Ob die von ihm selbst gewählte Schreibweise Lampertus aber eine Herkunft des Chronisten aus dem bairischen oder allemannischen Dialektraum zugrunde liegt, bleibt nur eine Möglichkeit; immerhin ist die Herkunft Lamperts von Hersfeld unbekannt, gebürtige Hersfelder war jedenfalls nicht.
 
So viel ich weiß, zählt man das Bairische und das Allemannische zu den oberdeutschen Dialekten. Was genau versteht man denn sonst darunter?
 
Verdammt, im gesamten Faden habe ich oberdeutsch mit mitteldeutsch verwechselt.:autsch:
Also überall, wo ich oberdeutsch hingeschrieben habe, gehört eigentlich mitteldeutsch hin. :still:
Daher richtiger: Wo im niederdeutschen und mitteldeutschen ein , ist im oberdeutschen (bairisch, allemannisch) ein [p].
 
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