Archäologiestudium

Hallo

ich hätte da mal eine Frage an euch.Ich spiele mit dem Gedanken nach meiner Schule ein Archäologiestudium zu beginnen und jetzt wollt ich mal wissen wie schwierig das Studium so ist und ob man überhaupt Chancen hat dannach einen einigermaßen gut bezahlten Arbeitsplatz zu bekommen.An die von euch die vielleicht schon in so einem Beruf tätig sind , von denen wüsst ich gern wo sie Arbeiten und wie schwierig die suche nach einer Stelle war.

Danke schon im Vorraus

Martin
 
Ich bin zwar kein Archäologe, aber dazu folgendes: Allgemein gelten die Arbeitsaussichten für Archäologen als eher schlecht. Neulich sprach ich aber mit einem Archäologen, der das ganze etwas differenzierte: es sei schwierig, feste Vollzeitstellen zu bekommen. Dagegen könne man durchaus davon leben, wenn man halt immer an neuen, befristeten Grabungsprojekten teilnimmt.

Genau wie bei den Historikern, so ist eines wohl ziemlich sicher: Man kann keineswegs damit rechnen, nach abgeschlossenem Studium sofort irgendwo eine Stelle zu bekommen. Man kann sicher als Archäologe auch nicht reich werden.

Dennoch will ich dir von deinem Berufswunsch keineswegs abraten, im Gegenteil. Es macht ja den Archäologen (oder Historiker, oder Germanisten etc.) gerade aus, dass er so viel Leidenschaft für sein Fach besitzt, dass er bewußt einen schwierigen Weg auf sich nimmt.

Ich rate dir einfach (und das gilt für jeden anderen Beruf), dass du dich einfach sehr gut informierst, bevor du das Studium beginnst. Zum einen ist man sich als Schüler oft noch nicht klar, was man vom Leben erwartet (Sicherheit oder Reichtum oder ein harmonisches Familienumfeld oder...). Zum anderen kann es sich herausstellen, dass die Inhalte des Studienfachs ganz anders aussehen, als man sich vorstellt. Beispiel: du interessierst dich sehr für die Römer, beginnst ein Archäologiestudium und merkst dann, dass du in der Alten Geschichte besser über dein "Lieblingsthema" informiert wirst.

Unabdingbare Fähigkeiten eines Archäologen sind m.E. dass er über etwas technisch/handwerkliches Geschick verfügt; ein schlechter Zeichner sollte er auch nicht sein.
Das wichtigste aber ist, dass man sich auf Ausgrabungen wohlfühlt und damit was anfangen kann. Und das kannst du auch schon vor dem Studium testen, indem auch einfach mal in den Ferien oder so an einer teilnimmst. Es gibt da sehr vielfältige Möglichkeiten; auf dieser Seite www.ibg-workcamps.org werden z.B. sogenannte Workcamps in ganz Europa angeboten. Bei einigen davon arbeitet man an Ausgrabungen mit, besonders in Spanien.
 
Vielen Dank für deine Hilfe ich werd mir mal die seite ansehen.
Ich oersöhnlich würde am libesten Vollzeit in einem Museeum arbeiten, bei einer bezahlung mit der man gut lben kann und wo man ach mal auf Ausgrabungen kommt, aber das wollen wohl die meisten der Bewerber auch.

Aber in meiner nähe ist auch eine recht bekannte ausgrabungsstätte, nämlich in Reinheim,hat davon schonmal einer was gehöhrt? Infos gibts auf www.europaeischer-kulturpar.de
 
Zuletzt bearbeitet:
@ RuE: du meinst wahrscheinlich Reinheim/Bliesbruck, da war ich vor langer Zeit schon mal gewesen. Leider war der Park damals noch nicht fertig, nur ein Teil der Gebäude war konserviert und vieles noch im Bau.

@ Tokugawa: tja, da gibt es eine ganze Menge. Die klassischen Richtungen: Alte Geschichte, Mittelalterliche Geschichte, Neuere Geschichte. Dann länderspezifische Geschichtsrichtung, z.B Osteuropäische Geschichte. Nicht zu vergessen die Kunstgeschichte, was viele Menschen studieren, die später im Museum arbeiten. Eng verwandt ist die Archäologie. Dann gibt es viele Fächer, in denen Geschichte nicht das wichtigste ist, in denen man aber zwangsläufig viel mit Geschichte zu tun hat: Theologie, Philosophie und Ethnologie zum Beispiel.
Ein anderer Zweig ist das Archivwesen, man kann auf höherer oder gehobener Laufbahn verbeamteter Archivar werden.
Nicht zu vergessen den Weg, den die meisten später einschlagen, die Geschichte studieren: Das Lehramt.
 
Ashigaru schrieb:
@ RuE: du meinst wahrscheinlich Reinheim/Bliesbruck, da war ich vor langer Zeit schon mal gewesen. Leider war der Park damals noch nicht fertig, nur ein Teil der Gebäude war konserviert und vieles noch im Bau.

@ Tokugawa: tja, da gibt es eine ganze Menge. Die klassischen Richtungen: Alte Geschichte, Mittelalterliche Geschichte, Neuere Geschichte. Dann länderspezifische Geschichtsrichtung, z.B Osteuropäische Geschichte. Nicht zu vergessen die Kunstgeschichte, was viele Menschen studieren, die später im Museum arbeiten. Eng verwandt ist die Archäologie. Dann gibt es viele Fächer, in denen Geschichte nicht das wichtigste ist, in denen man aber zwangsläufig viel mit Geschichte zu tun hat: Theologie, Philosophie und Ethnologie zum Beispiel.
Ein anderer Zweig ist das Archivwesen, man kann auf höherer oder gehobener Laufbahn verbeamteter Archivar werden.
Nicht zu vergessen den Weg, den die meisten später einschlagen, die Geschichte studieren: Das Lehramt.

dankeschön :)
naja, da muss man entscheiden, was einem liegt =)
was muss man als archivar wohl so alles machen...
:fs:
 
Was muss man als Archivar alles so machen?

Das kann man unter anderem hier nachlesen:

www.archivschule.de

Allerdings kommt man zumindest in den höheren Archivdienst nicht so ohne weiteres rein. Da sollte man schon ein Studium abgeschlossen haben, habe mir sagen lassen, dass die meisten Anwärter auch bereits promoviert haben.
 
ja natürlich entschuldigung ich hab das k vergessen.
Aber heute ist es in dem Park ganz schon und das museeum ist auch nicht schlecht und es gibt schon an beiden Orten dort viel zu sehen und es gibt auch Hanwerkermärkte oder ein Römer/Keltenfest und jede Menge solcher Veranstaltungen.

Am 24 Juni gibt es dort ab 19 Uhr ein Sommersonnwedfest mit Johannisfeuer,Musik,Tanz,Essen und Trinken und versch.Darbietungen und sa und so sind ab 12 Uhr die Römertage mit Legionären,Handwerkern und vielem mehr.Da geh ich auf jedenfall hin mit dem Fahrrad hab ich dafür ca 13,5 km.

@Ashigaru: wann warst du denn da?Wenn du in der Nähe wohnst kannst du ja auch am 24 juni kommen.
 
@ Ruhm und Ehre: das ist schon so zwischen 10 - 15 Jahren her, komme leider aus Hessen, sonst würde ich vielleicht wirklich mal vorbei kommen.
 
Ashigaru schrieb:
Was muss man als Archivar alles so machen?

Das kann man unter anderem hier nachlesen:

www.archivschule.de

Allerdings kommt man zumindest in den höheren Archivdienst nicht so ohne weiteres rein. Da sollte man schon ein Studium abgeschlossen haben, habe mir sagen lassen, dass die meisten Anwärter auch bereits promoviert haben.

hätte nicht erwartet, dass es so einen job wirklich gibt...
danke für die hilfe ;)
 
Stellt sich die Frage Archäologe oder Grabungstechniker.
Auch der Grabungstechniker ist inzwischen vom Ausbildungsberuf zum Studienfach mutiert.
Was unterscheidet den Grabungstechniker vom Archäologen?
Der klass. Archäologe leistet die historische Vorarbeit (wie Quellenstudium) und wertet Befunde und Funde aus (wissenschaftliche Leitung einer Grabung), während der Grabungstechniker (technische Leitung) die einzelnen Arbeistschritte in/während der Grabung bestimmt. Er ist für die Aufnahme (Vermessung, Zeichnung, Photographie) einer Grabung zuständig.
Der Archäologe braucht also nicht notwendigerweise technisches Geschick.
Der Studiengang klass. Archäologie ist heute etwa "antike Kunstgeschichte". Archäologische Nachbarwissenschaften wären noch die Ur- und Frühgeschichte, deren Wissen wir in Ermangelung von zeitnahen Texten eben nur aus Grabungen beziehen können und Spezialarchäologien (Mittelalterarchäologie, christliche Archäologie etc.)

Wenn Dich die Grabungstechnik interessiert, dann melde Dich doch mal beim nächsten Bodendenkmalamt. Die sind meistens auf regionaler Ebene (Landschaftsverbände) organisiert.
 
Hihi ... bei uns an der Uni gab es ein nicht ganz ernst gemeintes Klischee mit trotzdem realen Hintergrund: Die UFG'ler nehmen die Archäologen nicht für voll, weil die so besch... sind, sich stundenlang vor eine Scherbe zu setzen und 20 Meter Buch darüber schreiben, warum der Schnörkel darauf nach links und nicht nach rechts geht Und die Archäologen nehmen die UFG'ler nicht für voll, weil die sich ganz unwissenschaftlich die Hände dreckig machen ... ;) Wie gesagt, war nicht ganz ernst gemeint, zeigt aber gut überspitzt, wie das Berufsbild aussieht ... Wobei natürlich auch Archäologen buddeln gehen und UFG'ler stundenlang Bücherarbeit machen ...

Bye
Suedwester, UFG'ler
 
timotheus schrieb:
Wenn ich das jetzt hier so lese, frage ich mich, ob ich nicht doch noch einmal studieren sollte... :cool::D:cool:

gottseidank hab ichs noch vor mir ;)
das ganze leben ist ein studium... :yes:

@suedwester: ich musste lachen! so extrem hab ich das noch nie gesehn ;)
 
Ich gebe auch einmal meinen Senf dazu ,da auch ich ,nach einem Besuch im Berufsinformationszentrum ,mit dem Gedanken spiele Archäologie zu studieren .

Letztens sprach ich noch mit einer Studentin ,die mir versicherte ,dass der Bedarf im Moment nicht wirklich vorhanden sei . Aber meiner Meinung nach sollte man sich nicht entmutigen lassen . Ich habe noch Zeit bis zum Studium und bis dahin kann alles schon wieder ganz anders aussehen . Zudem geht es mir bei diesem Beruf nicht um die Bezahlung (die übrigens nicht gerade das Gelbe vom Ei ist ;) ) ,sondern um meine Veranlagung .

Ich arbeite lieber bei einem Hungerlohn in diesem Beruf ,als für das doppelte mein Leben in einem Büro friste ...


EDIT : Übrigens beträgt die Studienzeit wenn ich mich recht erinnere 12 Semester . Also auch nicht gerade wenig ^^
 
Servus!
ich kann Fenris Mjöllnir nur recht geben....
ich bin archäologiestudentin (vor- und früh im Hauptfach, klassische und vorderasiatische archäologie im nebenfach) und ich kann dir nur raten, dass wenn du dich dafür wirklich sehr interessierst, dann studiere es!... denn es ist doch eigentlich egals was man heutzutage studiert, es sieht eh nicht wirklich rosig aus in dem job mal arbeiten zu können den man wirklich auch gerne machen möchte.
in der archäologie sehen die jobaussichten wirklich nicht rosig aus, aber du kannst auch in anderen sparten arbeiten und archäologie heisst ja auch nicht, dass du da nur mit pinsel und kelle irgendwelche schätze ausgräbst...
wenn dich das so interessiert, versuche mal über landesdenkmalämter oder organisationen auf ausgrabungen mitzugehen und schaue dir an ob dir die feldarbeit gefällt....aber man muss auch gut über büchern hängen um typologien auswendig zu lernen....
grabungstechnik ist auch super interessant....schade, dass man nur leider wenig davon nur was auf grabungen lernt und nicht in der uni.....

lass dich nicht entmutigen und geh direkt zu ner uni wo es die beratung gibt...die arbeitsämter sind doof und haben eh keine ahnung...

sag mal suedwester....meinste die klass archs...klischee...lockenzähler;-)....
 
shulgi2 schrieb:
sag mal suedwester....meinste die klass archs...klischee...lockenzähler;-)....
;)
Ich hatte mir auch mal (unwissend wie ich damals war) vorgenommen, Archäologie (klassische) zu studieren. Dann hab' ich glücklicherweise vorher das Vorlesungsverzeichnis durchgelesen und bin bildlich gesprochen schreiend weggerannt. Am nächsten Tag hab ich mich (nach einholen einiger Infos) bei der Ur- und Früh eingeschrieben. Ich wühle eben gern im Dreck ;)
Bye
Suedwester, der Momentan aber auch nicht wirklich im "Metier" arbeitet, sondern sich grad um ein Studium am Lehrerseminar bemüht ...
 
Es gibt da ja auch eine Art Symbiose des Klarchos und des UFGlers, jedenfalls bei uns. Und zwar sind das die "Provinzialen", also die provinzialrömischen Archäologen. Die buddeln gerne und schreiben Meterweise über irgendwelche TS. ;) Ab und zu müssen sie dann auch mal Locken zählen oder sich vor Freude jauchzend in ein Gräberfeld oder eine Villa Rustica stürzen...

Die Realität sieht jedenfalls öfters nicht nach einer so klassischen Trennung aus, wie sie so schön von El_Quijote dargelegt wurde, sondern recht durchmischt. Auch ein Klarcho wühlt gerne im Dreck mit seinen Schäufelchen.

Noch ein Sätzchen zu der Einstellung "lieber für einen Hungerlohn als Archäologe arbeiten, als am Schreibtisch enden..." Fernis, du vergißt dabei die sehr weit verbreitete Variante, daß du gar kein Geld für deine Tätigkeit bekommen wirst. Du kannst da leider nicht einmal mehr von einem Hungerlohn ausgehen. Und es wird in Zukunft noch schlimmer werden, das ist leider Fakt.
Weiterhin haben all diejenigen unter euch, die in einigen Jahren studieren wollen, aller Voraussicht nach noch einen entscheidenden Nachteil vor euch. Ihr werdet in den "Genuß" des neuen Studienganges B.A. kommen. Im Grunde ein vernünftiger Ansatz, der die Wettbewerbsfähigkeit der Studenten im internationalen Vergleich sicher sollte. Leider ist der Ansatz bis heute völlig vor die Hunde gegangen, da insbesondere Bildungspolitiker anscheinend nicht mit Intelligenz oder Weitsicht gesegnet sind.
Jedenfalls bereitet euch dieser Studiengang in nun 6 Semestern ( und nicht mehr in 12 ) auf euer zukünftiges Leben als Archäologe vor. Das unter einer so begrenzten Studienzeit die Qualität der Ausbildung sehr leidet dürfte jedem schnell klar sein. Weiterhin werden zuweilen etwaige Lateinkenntnisse im Hinblick auf die schulische Entwicklung nicht mehr zwingend vorausgesetzt. Den ein oder anderen wird es freuen, es bedeutet allerdings wiederum einen enormen Qualitätseinbruch. Wenn sich an der jetzigen Form dieses Studiums nichts gravierend ändert, dann werdet auch ihr vor dem gleichen Problem stehen, daß die heutigen B.A. Absolventen auch haben. Deren Berufsaussichten sind noch schlechter als die der Magisterabsolventen.
 
Es kommt oft auch auf die Ausrichtung an der Uni an, hier in München ist bei den kl. Archäologen nicht viel mit buddeln, da die Schwerpunktausrichtung ganz klar ins kunsthistorische geht.
 
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