Verpflegung bei Afrika/Asien/Amerika Expedionen

max.schmidt

Neues Mitglied
Hallo.
Eine Frage.
Was für Lebensmittel, Vorräte wurden für eine Expedition dringend benötigt?
PS: durchs Land, nicht auf See!

Zwieback, Zitronen, Pökelfleisch (auch bei der Hitze Afrikas möglich?), Kekse, Süßwasser.
Was fehlt noch?
Danke im Voraus.
 
Zum Pökelfleisch: Wenn es getrocknet ist, sollte das kein Problem darstellen.
Weiterhin: Afrika ist groß, kommt also auf die Gegend an. Die Versorgung aus dem Land wäre in fruchtbaren Gegenden kein größeres Problem, sofern man über Mittel zum Erwerb oder zum Raub verfügt. Transportkapazitäten wären also da besser investiert. Außer, man ist mit einem großen Heereszug unterwegs, da mag das Land einfach so viel nicht mehr hergeben.

Gleiches gilt für Wasser. Trinkwasserdesinfektion ist je nach Region wichtiger als das Wasser selber, mit dem Wasser das man tragen kann kommt man ja nicht weit (Transportmittel?).
Heute wären das Filter oder Desinfektionstabletten, früher war man wohl auf Geräte zum Abkochen angewiesen, bzw hat das Risiko in Kauf genommen. Letzteres ist ein probater Weg um an verkeimtem Wasser zu sterben, da man nur durch weiteres verkeimtes Wasser den Durchfall kompensieren kann den z.B. eine Amöbenruhr verursacht.

Medizinische Versorgung (Malariamittel, Wundversorgung etc) wäre in der Hinsicht wesentlich wichtiger als Nahrungsmittel. Man nimmt halt vorrangig das mit, was es vor Ort nicht gibt. In Mittelamerika wächst so viel leckeres gesundes Essen, da würde ich den Teufel tun, mich mit Zwieback abzuschleppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Beispiel Mungo Park und Friedrich Parrot dürften ja diejenigen sein, die Deiner Bedingung entsprechen.

Aus dem Tagebuch von Mungo Park zitiere ich mal:

"Ich besorgte mir ein Pferd für mich selbst und zwei Esel für meine Begleiter. An Gepäck nahm ich so wenig wie möglich mit, bloß Lebensmittel für zwei Tage, etwas Korallen, Bernstein und Tabak, etwas Wäsche, die unentbehrlichen Kleidungsstücke, einen Sonnenschirm, einen Taschensextanten, einen Kompaß und ein Thermometer, zwei Vogelflinten, zwei Paar Pistolen und einige andere Kleinigkeiten“.

Im Moment lese ich „Reise zum Ararat“ von Friedrich Parrot.

Er beginnt seine Reise von Dorpat (Tartu/Estland) aus.
Außer der Mitnahme technischer Instrumente habe ich nichts zu Lebensmittel gelesen. Er versorgt sich mit Lebensmitteln die er bei seinen Stationen vorfindet.
 
Das kommt auf Zeit, Ort und Art der Entdeckungsreise an. Mackenzie vertraute bei der Erstdurchquerung des breiten Teils von Nordamerika auf Pemmikan. Stanley musste Tauschwaren mitnehmen, um freien Durchzug und Lebensmittel zu kaufen und Amundsen hatte Konserven dabei.

Mackenzie bewegte sich, wie es in Kanada von den Ureinwohnern übernommen wurde, Stanley führte Kraft- und Gewaltakte durch und Emin Pascha unternahm kleinere Ausflüge von seiner Provinzhauptstadt aus. Cook hielt sich an das Reglement der Britischen Marine und die Konquistdoren agierten meist wie ein Haufen Söldner, vertrauten, was auch die Verpflegung anging, oft genug auf Gott.

Beim Wasser war man von den Bewohnern oder vom Glück abhängig, da man es kaum jemals in ausreichender Menge mitführen konnte.
 
James Cook scheint im Kampf gegen den Skorbut erfolgreich auf Sauerkraut gesetzt zu haben. Ich frage mich, wie die längere Lagerung von Sauerkraut ohne effektive Kühlung auch in tropischen Gegenden so problemlos möglich war.
 
James Cook scheint im Kampf gegen den Skorbut erfolgreich auf Sauerkraut gesetzt zu haben. Ich frage mich, wie die längere Lagerung von Sauerkraut ohne effektive Kühlung auch in tropischen Gegenden so problemlos möglich war.

Das sowieso saure Kraut könnte in Essig eingelegt gewesen sein.
Ohnehin hielt man bei der RN eine Weile den sauren Charakter von Zitronensaft für das gegen Skorbut wirksame Element und versuchte, die teuren Zitronen durch Essig zu ersetzen.
 
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