Das deutsch-russische Verhältnis!

Julia2010

Neues Mitglied
Hallo!

Mein Name ist Julia. Ich gehe in die 13te Klasse und mein Leistungskurs ist Geschichte.
Nach den Weihnachtsferien schreibe ich meine 6 stündige "Abivorklausur" und das Thema lautet: Das deutsch-russische Verhältnis vom 1.Weltkrieg bis heute!

Habe viel gegoogelt, aber weiß nicht wirklich wie ich anfangen soll.
Vielleicht habt ihr ein paar Tipps für mich. Egal ob Stickpunkte, Internetseiten oder Bücher, bin wirklich für jede Hilfe dankbar!

Vielen Dank schonmal,

Julia
 
Dann solltest du auch mit dem Kriegsausbruch 1914 beginnen.
Ein paar Stichworte wären:
Panslawismus
Novemberrevolution
Hitler-Stalin-Pakt
Kriegsende 1945
Kalter Krieg
Ende der Sowjetunion

Es wird nicht einfach, fast 100 Jahre Geschichte in 6 Seiten zu packen. Da wirst du sehr straffen müssen.
 
Dann solltest du auch mit dem Kriegsausbruch 1914 beginnen.
Ein paar Stichworte wären:
Panslawismus
Novemberrevolution
Hitler-Stalin-Pakt
Kriegsende 1945
Kalter Krieg
Ende der Sowjetunion

Es wird nicht einfach, fast 100 Jahre Geschichte in 6 Seiten zu packen. Da wirst du sehr straffen müssen.

Noch ein paar Stichpunkte:

- Deutschland unterstütze Lenin 1917
- Vertrag von Rapallo
- Militärische Kooperation in den 1920er und 1930er Jahren
- Unternehmen Barbarossa 1941
- Glasnost und Perestrojka unter Gorbatschow
- 2 + 4 Vertrag
 
Nicht zu vergessen die Zeit seit dem Zerfall der Sowjetunion:

- Immigration der deutschen Spätaussiedler aus Russland in die Bundesrepublik
- Reaktion Moskaus auf die beiden Balkankriege im ehemaligen Jugoslawien
- Schröder-Putin-Ära (eine Freundschaft die zur Ostseepipeline führte)
- Paris-Berlin-Moskau (Achse gegen den Irakkrieg)

Nun ja....
Seit Merkel ist es klar das die deutsche Regierung mehr mit Onkel Sam zu tun haben will statt mit dem russischen Bären.
 
Achja?
Hm....
Also wenn du über den Waffenstillstand im 1 Weltkieg sprichst, dann sollte man beachten das die Grenzen von Brest-Litowsk und die heutige Westgrenze Russlands fast identisch sind. Damit hat der Westen es das zweite Mal im 20 Jahrhundert geschafft Russland aus Europa rauszudrängen (bis auf Kaliningrad)....Tolle Leistung.
Eher einer der dunklen Abschnitte in dieser Beziehung, weil dadurch Polen entstand und einer der späteren Gründe für den 2 Weltkrieg.
So wie sich Polen damals zwischen Deutschland und UdSSR ignorant verhalten hatte, so verhält es sich heute.
Wenn man die Diskussion über den Raketenabwehrschild beobachtet....naaa jaaa
Ich sag nur: Dejavue
 
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Damit hat der Westen es das zweite Mal im 20 Jahrhundert geschafft Russland aus Europa rauszudrängen (bis auf Kaliningrad)....Tolle Leistung.

Das ist historisch nicht ganz korrekt. Von Stalin wurde, im Rahmen seiner revisionistischen Vorstellungen, die Grenzen des ursprünglich zaristischen Russlands als Forderung definiert. Weitergehende territoriale Forderungen waren zunächst nicht vorhanden. Deswegen konnte es auch nicht rausgedrängt werden.

Es umfaßte die Grenzziehung im Rahmen der "Curzon-Linie". Molotow berief sich, auch um die Forderung gegenüber der Weltöffentlichkeit zu legitimieren, auf die Monroe-Doktrin und formulierte sinngemäß "Russland den Russen".

Dieser russische Revisionismus umfaßte im Westen im beispielweise Teile der Bukowina, Polens oder des Baltikums. Im Konflikt um Finnland wurde deutlich, dass die Sowjets dabei Finnland als Teil des Baltikums definierten, während sich die Finnen als Teil Skandinaviens definierten.

Diese Vorstellungen hatten etwa bis zum Besuch von Molotov in Berlin (40) bestand und wurden dort erstmals deutlich erweitert in Richtung auf den Zugang durch die Ostsee und die Dardanellen.

...weil dadurch Polen entstand und einer der späteren Gründe für den 2 Weltkrieg.
Diese Hypothese solltest Du erläutern, da es nicht möglich ist, sie ohne weitere Informationen bzw. Argumentation nachzuvollziehen.
 
Zum Thema Frieden von Brest-Litowsk:
Im Grunde ist dieser Vertrag zwischen zwei Kriegsverlierern bereits das Verhängnis der deutsch-russischen Beziehung im 20. Jahrhundert.

Der von den Deutsche diktierte Friedensvertrag mit seinen gewaltigen Gebietsverlusten für Russland ging dem Versailler Frieden voraus und überbot diesen jedoch in seiner Härte gegen die unterlegene Partei.
(Für Russland bedeute Brest-Litosk eine ebenso große, wenn nicht noch größere Schmach wie Versailles. Darum treten Hitler und Stalin in gleichnamigen Pakt als Zwillinge, sie schieben sich das zu, was ihren Ländern bis 1917 bzw. 1918 gehörte. Tatsächlich betrachtete Stalin, die Zusatzprotokolle zum Hitler-Stalin-Pakt als eine Umkehrung von Prest-Litowsk)

Beachtenswert ist hier, dass das von Russland abgetretenen Gebiet noch ein paar Jahre nach Ende des 1. Weltkriegs quasi von Deutschen besetzt gehalten wurde, die dort noch immer kämpften. Im Baltikum kämpften deutsche Freikorps gegen einen bolschewistischen Umsturz und russischen "Revionismus", in den jungen Staaten, mit Unterstützung der Westallierten drängten sie die Rote Armee zurück, die es doch tatsächlich wagte, nach der Niederlage des Deutsches Reiches den Gebietsverluste von Brest-Litosk vom Gegner zurückzufordern.

Quasi ein Vorspiel zum Unternehmen Barbarossa, besonders, wenn man die rechtskonservative bis völkisch-esoterische Gesinnung der Freikorps beachtet. Diesen kleinen, heute wenig beachteten Krieg entschieden die Freikorps erstmal für sich.
 
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Zum Thema Frieden von Brest-Litosk:
Im Grunde ist dieser bereits das Verhängnis der deutsch-russischen Beziehung im 20. Jahrhundert.

Die beiden Kriegsverlierer kamen aber in bestimmten Fragen recht gut miteinander aus. Jacobum hat Rapallo und die militärische Zusammenarbeit erwähnt, man könnte die Wirtschaftsbeziehungen auf Gegenseitigkeit anfügen.

Ein Schlüssel ist Revisionismus bzgl. der Kriegsergebnisse. In der Konzeption des Chefs der Heeresleitung, von Seeckt, war klar herausgestellt, dass man eine Revision der Ostgrenzen bzgl. Polens nur gemeinsam mit der Sowjetunion erreichen könnte. In gewissem Sinne wurde hier der Hitler-Stalin-Pakt von 1939 vorgedacht.

Will sagen: bestimmte Interessen führten beide Staaten zusammen, ohne das Brest-Litowsk eine Rolle in den Köpfen spielte.
 
Vielleicht ist es günstiger, wieder auf Julias Probleme zurückzukommen, mit Informationen scheint sie bereits reichlich versorgt und Historikerdiskussionen wird sie im Vorabi nicht bringen können.
Zum DDR - Sowjetunion - Verhältnis wirds nochmal richtig schwierig:
=> Nationalkomitee Freies Deutschland, Exil von Deutschen in der NS - Zeit
=> Aktivgruppen Ulbricht, Sobottka und Ackermann
=> Bodenreform - noch heute Bestandteil unserer Rechtssprechung, obwohl von der Besatzungsmacht durchgeführt
=> SED + DDR Gründung; Ostintegration (Warschauer Vertrag ("Pakt"), RGW)
=> Stalinnoten
=> 17. Juni 53 + Festhalten an Ulbricht
=> Berlinkrisen Mauerbau
=> Prager Frühling (?) => Breshnew- Doktrin
=> Machtwechsel Ulbricht - Honecker
=> Afghanistan, Olympiaboykotts
=> NATO - Doppelbeschluss, Friedensbewegung

Die DDR - Führung sieht die SU zunächst als "großen Bruder" (Verwandte kann man sich nicht aussuchen - Volksmund) und Vorbild, bewahrt aber einige Unterschiede (Parteiensystem, Weg in der Landwirtschaft) unter EH mehr Selbstbewusstsein, welches in Ablehnung von Reformen (öffentlich mit Sputnik (Zeitschrift aus SU) - Verbot) und Untergang mündet.
Mein Themenvorschlag: Vergleich 17. Juni und Wende 89/90

Viel Erfolg im Vorabi - wenn man jetzt schon anfängt, kann`s nur gut werden!!!
 
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Der von den Deutsche diktierte Friedensvertrag mit seinen gewaltigen Gebietsverlusten für Russland ging dem Versailler Frieden voraus und überbot diesen jedoch in seiner Härte gegen die unterlegene Partei.
(Für Russland bedeute Brest-Litosk eine ebenso große, wenn nicht noch größere Schmach wie Versailles. Darum treten Hitler und Stalin in gleichnamigen Pakt als Zwillinge, sie schieben sich das zu, was ihren Ländern bis 1917 bzw. 1918 gehörte. Tatsächlich betrachtete Stalin, die Zusatzprotokolle zum Hitler-Stalin-Pakt als eine Umkehrung von Prest-Litowsk)

Beachtenswert ist hier, dass das von Russland abgetretenen Gebiet noch ein paar Jahre nach Ende des 1. Weltkriegs quasi von Deutschen besetzt gehalten wurde, die dort noch immer kämpften. Im Baltikum kämpften deutsche Freikorps gegen einen bolschewistischen Umsturz und russischen "Revionismus", in den jungen Staaten, mit Unterstützung der Westallierten drängten sie die Rote Armee zurück, die es doch tatsächlich wagte, nach der Niederlage des Deutsches Reiches den Gebietsverluste von Brest-Litosk vom Gegner zurückzufordern.

Quasi ein Vorspiel zum Unternehmen Barbarossa, besonders, wenn man die rechtskonservative bis völkisch-esoterische Gesinnung der Freikorps beachtet. Diesen kleinen, heute wenig beachteten Krieg entschieden die Freikorps erstmal für sich.

Im Kontext der notwendigen Politik der Bolschewiki stand der Machterhalt
an oberster Stelle.
Darum war für sie Brest-Litowsk essentiell wichtig und notwendig.
Damit war der Gegner mit dem grössten Potential vom Hals und man konnte sich den " Weissen " und " Interventen " zuwenden.
Ich sehe das als ein kluges Stück Realpolitik von Seiten der "Roten ".

Natürlich hatten auch die Kommunisten eine spätere Korrektur des
Vertrages im Hinterkopf.
Die Territorialpolitik Stalins fand doch in diesem Sinn statt - oder .??
Und ging im Fall Finnlands 1940 noch darüber hinaus !
Und man könnte die kommunistische Gesinnung in diesen Fällen auch als
zaristisch - grossreichsgeprägt bezeichnen :cry:
Mit netten Bezeichnungen " Anstrengungen zur Durchführung der Weltrevolution " oder " Internationalistische Solidarität mit den unterdrückten Nachbarvölkern" kaschiert....:rofl:
 
Ich entschuldige mich für meine Äußerung wenn sie unangebracht war.
Was aber damit zu tun hat um die Bemerkung von Treibsand zu ergänzen:

Nach der geglückten Revolution der Bolschewiki und dem darauffolgenden Bürgerkrieg mit den Weißen, HATTE das gerade erst enstehende Sowjetrussland keine Möglichkeit den proletarischen Brüdern im Ausland (Deutschland) irgendwie militärisch oder finanziell Hilfe zu leisten weil es selbst um sein Überleben kämpfte und durch die neu enstandenen Pufferstaaten (Finnland, Baltikum und vor allem Polen) gab es auch keine gemeinsame Grenze mehr mit dem Deutschen Reich.
Dies wurde erst 20 Jahre später durch den Hitler-Stalin-Pakt korrigiert....nur das Deutschland nicht sowjetisch wurde.
 
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Hallo ihr lieben!
Erstmal vielen dank für eure ausführlichen antworten, hat mir schon sehr viel geholfen?
Ich habe jetzt noch eine konkrete Frage : wenn ich euch 2 tief- und 2 hochpunkte aussuchen solltet aus dem 20 Jahrhundert. Welche würdet ihr wählen?

Danke für alle Anregungen
Julia
 
Wenn du das Deutsch-russische Verhältniss meinst, würd ich die einfachsten aussuchen:

Gut:
- Verhältniss vor dem 1 Weltkrieg (Willy/Nicky)
- Befreiung vom Naziregime (Freundschaft zwischen DDR und UdSSR)

Schlecht:
- 1 Weltkrieg
- 2 Weltkrieg

Ok das klingt oberflächlich aber gut ich hab das einfachste ausgesuch.
 
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Danke für deine Antwort Regulus! Aber ich meinte eher genaue Zeitpunkte, so wie der Hitler-Stalin-Packt.

Für mich als Leihe ist es nämlich super schwer zu erkennen, was wirklich wichtig ist und was "einfach nur" auch passiert ist.
Tut mir leid, wenn ich mich nicht richtig ausgedrückt habe.

Haben gestern nochmal mit unserem Lehrer gesprochen und er hat einige Dinge zur Klausur "verraten"
1. aufgabe: Quelle die wir bekommen inhaltlich zusammen fassen
2. Quelle in den Kontext einordnen indem wir das deutsch-russische Verhältnis erläutern, mit einigen Hoch und Tiefpunkten
3. Quelle beurteilen
 
Wenn du das Deutsch-russische Verhältniss meinst, würd ich die einfachsten aussuchen:

Gut:
- Verhältniss vor dem 1 Weltkrieg (Willy/Nicky)
- Befreiung vom Naziregime (Freundschaft zwischen DDR und UdSSR)

Schlecht:
- 1 Weltkrieg
- 2 Weltkrieg

Ok das klingt oberflächlich aber gut ich hab das einfachste ausgesuch.

Ja sehr oberflächlich und dazu m.E. nur noch mehr verwirrend und falsch.

Gut:?

Das Verhältnis zwischen den Herrscherfamilien auf privater Ebene kann wohl nicht für das politische Verhältnis zwischen den beiden Ländern dargestellt werden.
Zumal es den beiden Oberhäupten nicht gelang, den 1.Weltkrieg zu verhindern. Da zogen andere Institutionen die Zügel in den Ländern und die Abkühlung des Verhältnis begann eigendlich mit dem Machtantritt Kaiser Wilhelm II.
Ich nenne dazu nur den nicht verlängerten Rückversicherungsvertrag und die daraus resultierende Militärkonvention zwischen Russland und Frankreich.

Und die Befreiung durch die Sowjets im Osten Deutschlands war keine Befreiung, denn hier wurde nur die Ideologie des Regimes geändert, zudem war Deutschland geteilt und das lag nicht nur an den Amis. Die DDR war zudem nur ein "Vasallenstaat", den die Sowjetunion als Bollwerk gegen den Kapitalismus missbrauchte.

Und zu schlecht:

Klar, Kriege sind allgemein nicht gut. Sie sind aber nicht vordergründig durch das schlechte Verhältnis Deutschlands und Russlands bzw. der Sowjetunion entstanden. Da spielen eine Menge andere Faktoren auch eine wichtige Rolle.
 
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Ich habe jetzt noch eine konkrete Frage : wenn ich euch 2 tief- und 2 hochpunkte aussuchen solltet aus dem 20 Jahrhundert. Welche würdet ihr wählen?

Wenn du das Deutsch-russische Verhältniss meinst,

dann wären da - nach dem Ersten Weltkrieg - auf jeden Fall folgende zu nennen:

- 22. Juni 1941 (Überfall auf die SU)
+ Das Treffen von Genscher und Kohl mit Gorbatschow und Schewardnaze im Juli 1990
Aus Sicht der offiziellen DDR könnte man den 7. Oktober 1949 unter die Positivpunkte hinzurechnen, dagegen aber aus Sicht der BRD den 12./13. August 1961 als Tiefpunkt.
 

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Ja sehr oberflächlich und dazu m.E. nur noch mehr verwirrend und falsch.

Gut:?

Das Verhältnis zwischen den Herrscherfamilien auf privater Ebene kann wohl nicht für das politische Verhältnis zwischen den beiden Ländern dargestellt werden.
Zumal es den beiden Oberhäupten nicht gelang, den 1.Weltkrieg zu verhindern. Da zogen andere Institutionen die Zügel in den Ländern und die Abkühlung des Verhältnis begann eigendlich mit dem Machtantritt Kaiser Wilhelm II.
Ich nenne dazu nur den nicht verlängerten Rückversicherungsvertrag und die daraus resultierende Militärkonvention zwischen Russland und Frankreich.

Und die Befreiung durch die Sowjets im Osten Deutschlands war keine Befreiung, denn hier wurde nur die Ideologie des Regimes geändert, zudem war Deutschland geteilt und das lag nicht nur an den Amis. Die DDR war zudem nur ein "Vasallenstaat", den die Sowjetunion als Bollwerk gegen den Kapitalismus missbrauchte.

Und zu schlecht:

Klar, Kriege sind allgemein nicht gut. Sie sind aber nicht vordergründig durch das schlechte Verhältnis Deutschlands und Russlands bzw. der Sowjetunion entstanden. Da spielen eine Menge andere Faktoren auch eine wichtige Rolle.

Bevor du jemanden kritisierst in seiner Meinung, schlag gefälligst selbst etwas vor.
Ich bin hier auf keine Konfrontation aus sondern auf eine Diskussion damit das verständlich ist.

Wie gesagt ich habe nur sehr einfach für Julia formuliert. Ob ihr diese kleine Info hilft oder nicht ist Ihr überlassen.



So zu den positiven und negativen Ereignissen des 20 Jahrhunderts zwischen Deutschland (BRD/DDR) und Russland (UdSSR):

Was ich mit Wilhelm und Nikolai meinte war nicht auf das ganze Volk der bezogenen Staaten gemeint oder gleichgesetzt. Die beiden Herrscher waren nicht mehr Herren ihrer Häuser und verloren mit Kriegsbeginn stätig an Macht gegenüber den Militärs, das ist korrekt ja!
Außer Acht lässt du aber, dass in Russland vieles was deutsch war sehr angesehen wurde.
Umso unverständlicher war es, dass es überhaupt so plötzlich zum Krieg zwischen dem Deutschen Vaterland und dem Russischen Mutterland kam.
Wenn die Sprache als 2 Fremdsprache überhaupt gelehrt und hoch geschätzt wurde, die Armee nach deutschem Prinziep ausgebildet wurde, viele russische Offiziere mit deutscher Herkunft waren und nicht zuletzt die Soldaten eine, man könnte es meinen, deutsche Seele besaßen....dann würde man sich doch fragen: Welcher inkompetente Idiot würde mit diesen Merkmalen gegen Deutschland in den Krieg ziehen?
Sogar Bismarck meinte damals, dass Deutschland nur mit und nicht gegen Russland auf dem europäischen Kontinent sicherer wäre.

Was die Befreiung angeht:

Die Sowjetunion hatte den größten Schaden, menschliche Verluste und die langfristigsten Folgen der Zerstörung der Hälfte ihres Staatsgebiets in Europa als alle anderen!
Würde man ein Szenario nehmen wo die CCCP von Nazideutschland besiegt wäre (unwahrscheinlich da die Russen eher bis zuletzt kämpfen würden statt sich zu ergeben), dann hätten es die Westallierten nie gewagt eine 2 Front zu eröffen, da es die erste Front nicht mehr gäbe und man somit gegen ein Reich vom Atlantik bis Pazifik der all seine Armeen gegen den Feind werfen würde kämpfen müsste.
Der Krieg hätte noch eine Weile dauern können aber letztendlich wäre es zu einem Waffenstillstand gekommen und die Herren in England und den USA würden gemütlich hinter dem Ärmelkanal und den beiden Weltmeeren Tee oder Cola trinken. Unsere Generation in Eurasien hätte dagegen Mein Kampf als eine Art Bibel, den Todestag vom Onkel Adi (1974 oder so) als nationalen Trauertag und die jüdische Bevölkerung....ich sehe schwarz.
Also wer immer behauptet die Rote Armee hätte Halbeuropa nicht befreit (und das vor dem kommenden Kalten Krieg), wer auch immer die mit neuem Lebensmut scheinenden Augen der KZ-Häftlinge (durch die Rotarmisten befreit) verleugnet und wer auch immer die Qual, das Leid und die Zerstörung totschweigt....der hat nichts gegen das oben genannte Szenario einzuwenden oder lebt in seiner eigenen Welt.

Bei dem negativen bleibe ich: 1 WK, 2 WK

Das wars meinerseits....
 
Bevor du jemanden kritisierst in seiner Meinung, schlag gefälligst selbst etwas vor.
Ich bin hier auf keine Konfrontation aus sondern auf eine Diskussion damit das verständlich ist.
Wenn Du diskutieren möchtest, warum dann so forsch im Text.
Niemand hat die Absicht eine Konfrontation zu errichten...:still:"Spaß"

Wie gesagt ich habe nur sehr einfach für Julia formuliert. Ob ihr diese kleine Info hilft oder nicht ist Ihr überlassen.
Aber darum geht es doch gerade, was nützen denn dem Schüler/Student Hinweise, die nicht auf Anhieb in das historische Bild passen. Um Hilfen zu geben sollte sich der Tippgeber an einfachen historischen Zusammenhängen orientieren, aber nicht auf des Verhältnis zweier Männer Schlüsse ziehen lassen, auf das Verhältnis zweier Länder. Das mag sicherlich ein interessantes Thema für einen historischen Fachmach sein, aber dem Schüler/Student hilft das nicht weiter.

Wenn Du wissen möchtest, wie User gute Tipps geben können, dann empfehle ich Dir z.B.entsprechende Beiträge von Melchior zu lesen. Er macht das sehr gut.;)

[...]
Wenn die Sprache als 2 Fremdsprache überhaupt gelehrt und hoch geschätzt wurde, die Armee nach deutschem Prinziep ausgebildet wurde, viele russische Offiziere mit deutscher Herkunft waren und nicht zuletzt die Soldaten eine, man könnte es meinen, deutsche Seele besaßen....dann würde man sich doch fragen: Welcher inkompetente Idiot würde mit diesen Merkmalen gegen Deutschland in den Krieg ziehen?
Sogar Bismarck meinte damals, dass Deutschland nur mit und nicht gegen Russland auf dem europäischen Kontinent sicherer wäre.
Bismarck ging es vordergründig um die politische Isolierung Frankreichs in Europa und der Vermeidung eines Krieges mit 2 Fronten, sowie um die Festigung des deutschen Kaiserreichs. Daher gab es auch den Rückversicherungvertrag mit Russland. Mit dem Machtantritt Kaiser Wilhelm II. Änderte sich die politische Haltung Deutschlands und mit der nicht Verlängerung trieb die deutsche Politik nun Frankreich und Russland förmlich zueinander. Das was Bismarck Jahrzehnte verhindern wollte, daß Frankreich eine Allianz mit anderen europäischen Mächten bilden konnte war dahin. Spätestens hier fing das Deutsche Reich an, sich zu isolieren. Auch gegenüber Russland.

Die Sowjetunion hatte den größten Schaden, menschliche Verluste und die langfristigsten Folgen der Zerstörung der Hälfte ihres Staatsgebiets in Europa als alle anderen!
[...]
Bei dem negativen bleibe ich: 1 WK, 2 WK
Letztlich nutzt eine „Was wäre wenn“ Diskussion niemanden, da es alles was du schreibst Spekulation ist.
Daß das Verhältnis nach dem Ende 2.WK zwischen Deutschland und der Sowjetunion nicht das beste war, liegt klar auf der Hand. Aber allgemein betrachtet, war niemand so richtig gut auf Deutschland zu sprechen nach Kriegsende.
Das dem 1.WK und 2.WK ein negatives Verhältnis beider Länder voraus ging, bestreite ich auch nicht. Aber das ist nun mal grundsätzlich so bei Kriegsgegnern und ist letztlich nur die Auswirkung eines gestörten Verhältnisses.

Aus Sicht der offiziellen DDR könnte man den 7. Oktober 1949 unter die Positivpunkte hinzurechnen, [...]
Aber auch nur aus der Sicht des SED Regimes!

Demnach sollte auch aus der Sicht Hitlerdeutschlands der Molotow-Ribbentrop-Pakt ein Positivpunkt auf das Verhältnis zwischen den beiden Ländern sein? Kann das so gewertet werden?:grübel:
 
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