Der Aprilaufstand in Bulgarien 1876: Personen, Brennpunkte, Fakten

S

SergejKorolev

Gast
Grüß euch!

Ich möchte hier gerne ein Thema behandeln, das heikel in der Geschichte des Balkans ist: Es geht um den Aprilaufstand in Bulgarien 1876, der durch die Osmanen blutig niedergeschlagen wurde. Ich möchte hier das Thema gerne möglichst neutral und sachlich behandeln, also bitte ich um eure unterstützung.

Danke Sergej
 
Grobe Einführung

Der Bulgarischer Aprilaufstand war ein Aufstand der bulgarischen Bevölkerung während der „Bulgarischen Wiedergeburt“ gegen die mehr als 500 Jahre andauernde osmanische Herrschaft. Er brach am 20. Apriljul./ 2. Mai 1876greg. aus, woher auch sein Name stammt.

Vorgeschichte und Organisation

Seit der Eroberung von 1393 waren alle bulgarischen Gebiete bis 1878 durch das Osmanische Reich besetzt. Beeinflusst von der Entwicklung von Nationalstaaten und nationalen Identitäten in Westeuropa entstand auch in Bulgarien der Wunsch nach „nationaler Befreiung“.
Von 15. bis 25. Dezember 1875 traf sich in der rumänischen Stadt Giurgiu an der Donau das dortige bulgarische Revolutionskomitee unter dem Vorsitzenden „Apostel“ Stefan Stambolow. Nach den Erkenntnissen von Wasil Lewski, dass ein nationaler Befreiungskampf nur mit der Verlagerung der Aufstandsvorbereitungen nach Bulgarien mit einem Netz von revolutionären Komitees erfolgreich sein kann, wurde vom Revolutionskomitee in Giurgiu eine wichtige Entscheidung getroffen: die Vorbereitung und Durchführung eines Aufstandes innerhalb Bulgariens, der zur endgültigen Befreiung von der osmanischen Herrschaft führen sollte. Der Aufstand sollte viel länger vorbereitet werden als der fehlgeschlagene und blutig beendete „Stara Sagora Aufstand“. Eine weitere Entscheidung die von den Ideen Lewskis beeinflusst war, war die Unterteilung der bulgarische Ländereien in Revolutionären Regionen/Komitees (bulg. революционни окръга). Laut Stojan Zaimow und Nikola Obretenow waren es vier, laut Sahari Stojanow[3] waren es fünf Revolutionäre Regionen. In jeder Region sollte ein Apostel Hauptverantwortlicher sein.
Die Führungsrolle wurde der „Ersten Revolutionären Region von Tarnowo“ übertragen. Diese Revolutionäre Region umfasste die Gebieten um Weliko Tarnowo, Gorna Orjachowiza, Sewliewo, Gabrowo und Trojan. Hauptverantwortlicher war der Apostel Stefan Stambolow gemeinsam mit Christo Karaminkow-Bunito und Georgi Izmirliew-der Mazedone, als Stellvertreter. Die „Zweite Revolutionäre Region “ umfasste die Regionen um Sliwen, Jambol und Kotel. Apostel hier war Ilarion Dragostinow mit Georgi Obretenow als militärischem Ausbilder und Strahil Wojwoda als Stellvertreter. Die „Dritte Revolutionäre Region von Wraza“ sollte die Regionen um Sofia und Wraza und Nordmakedonien umfassen. Hauptverantwortlicher hier war Stojan Zaimow mit Georgi Apostolow, Nikola Obretenow und Nikola Slawkow als Stellvertreter. Das „IV Revolutionären Komitee von Plowdiw“ war mit Zentrum Panagjurischte. Hauptapostel war Panajot Wolow mit Georgi Benkowski als Stellvertreter. Später wurden als Stellvertreter noch Sahari Stojanow und Georgi Ikonomow herangezogen.[3] Im Winter 1875/76 wurde an der Vorbereitung begonnen.[1]
Anfang April trat in Oborischte am Südhang des Balkans eine Versammlung zusammen, die als erste bulgarische Nationalversammlung in die bulgarische Geschichte einging. Die 64 Delegierten beschlossen, am 26. April 1876 loszuschlagen. Die Bevölkerung schloss sich an.



Der Aufstand



Am 20. Apriljul./ 2. Mai 1876greg. brach der Aufstand aus. Das Regierungsgebäude in Kopriwschtiza und Panagjurischte, der Konak, in dem sich türkisches Militär verschanzt hatte, wurde gestürmt. Die Rebellion griff auf Klisura, Brazigowo, Batak und Peruschtiza über. Mancherorts brachen Einzelaufstände plötzlich, planlos und führerlos aus. Gegen die rebellierende Bevölkerung wurden insgesamt 80.000 türkische Freischärler (Başı Bozuk) und Tscherkessen und 10.000 reguläre osmanische Kräfte (Redifen und Nizam-ı cedid) sowie das ArtillerieBataillon von Edirne aufgeboten. Zusätzlich wurden weitere Armeeeinheiten aus Kairo und Trapezunt eingefordert. Während der Kämpfe wurde die ganze Region Opfer von den marodierenden osmanischen Freischärlern Başı Bozuk und Tscherkessen.[2][3]
Am 22. Apriljul./ 4. Mai 1876greg. wurde die Unabhängigkeit in Batak verkündet. Batak war für die folgenden zehn Tage eine freie und unabhängige Republik, die unter der Leitung des Revolutionskomitees stand. Am 26. Apriljul./ 8. Maigreg. wurde Klisura als erste Rebellenhochburg von der türkischen Garnison von Sofia unter der Führung von Hasan Bej eingenommen. Besondere Verdienste dabei sollen die Başı Bozuk von Tosun Bej gehabt haben. Am 30. Apriljul./ 12. Maigreg. wurde Batak von einer osmanischen Armee aus 8.000 Soldaten umzingelt. Der Kampf dauerte fünf Tage und Nächte und erstreckte sich auch auf den Ort Galagonkata, auf die Schule Kyrill und Method und auf die Kirche „Sweta Nedelja". Diese Kirche war die letzte Festung des Aprilaufstandes und ist das einzige erhalten gebliebene Gebäude von damals. Es folgte einer der der grausamsten Teile des Aufstandes: Das Massaker von Batak.http://de.wikipedia.org/wiki/Bulgarischer_Aprilaufstand_1876#cite_note-Stojanow-2
Vom 29. Apriljul./ 11. Maigreg. bis zum 7. Maijul./ 19. Maigreg. führten im Erzengel-Michael-Kloster im Tal des Flusses Drjanowo 200 Aufständische einen verzweifelten Kampf gegen die Übermacht der 10.000 Mann starken osmanischen Armee unter der Führung von Fazla Pascha.
Am 28. Mai bestieg Botew mit 205 Mitgliedern seiner Tscheta in Giurgiu das österreichische Schiff „Radetzky“ und zwang am folgenden Tag den Kapitän, am anderen Ufer bei Kozloduj anzulegen. Am 1. Juni fand Botew durch die Hand eines osmanischen Scharfschützen den Tod und seine Tscheta wurde aufgerieben.
Ein Ort nach dem anderen fiel in die Hände der osmanischen Armee. Mehrere tausend Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, wurden grausam ermordet. Viele wurden bei lebendigem Leib in den Dorfkirchen verbrannt. Internationale Untersuchungskommissionen bemühten sich, die Zahl der Opfer und das Ausmaß der Zerstörung an Städten, Dörfern, Kirchen und Klöster festzustellen. Der russische Konsul in Edirne, ein Korrespondent des „Figaro“ und der deutsche Konsul in Plowdiw untersuchten das Gebiet um diese Stadt. Die englischen Liberalen schickten Sir Walter Baring und Sir Garchino. Unabhängig davon untersuchten die Amerikaner durch ihren Generalkonsul Eugen Skyler die Folgen. Die amerikanische Kommission berichtete nur für die Gebieten um Plowdiw, Sliwen und Weliko Tarnowo
„[...] 15 000 Opfer, meistens Frauen und Kinder, zu verzeichnen waren, daß 79 Dörfer, 9000 Häuser, 200 Kirchen, 10 Klöster und Schulen zustört wurden und etwa 72 000 Bulgaren obdachlos waren.“[4] Der Aprilaufstand endete mit einer Katastrophe und kostete zwischen 30.000 und 60.000 Menschen das Leben,Hunderttausende wurden verfolgt und nach Kleinasien verschleppt. Die europäische Öffentlichkeit nahm erstmals die bulgarische Frage wahr.

Das Nachspiel

Die Brutalität, mit der der Aufstand niedergeschlagen wurde, sowie die Gräuel, die dabei an der Zivilbevölkerung verübt wurden, führten zu einem Aufschrei in Europa. Ganz Europa war entsetzt über die Bilder in den Zeitungen, auf denen viele Leichen von verbrannten und ermordeten Menschen zu sehen waren. In der französischen Nationalversammlung hielt Victor Hugo eine Rede gegen die Grausamkeit der osmanischen Regierung. In Italien wurde Bulgarien durch Giuseppe Garibaldi zum Thema von Demonstrationen gemacht. In Russland erhoben u.a. Tolstoj, Dostojewski und Turgenew ihre Stimme. In die USA titelte die New York Times am 29. August 1876 „Die Gräueltaten der Barbaren in Bulgarien“. In Großbritannien verfasste Gladstone sein Pamphlet „Bulgarian Horrors and the Question of the East“, in dem er die barbarische Niederschlagung des Aufstandes schilderte und die Politik der Disraeli-Regierung hinsichtlich der sogenannten Ostfrage heftig kritisierte[8]. Auch Oscar Wilde widmete sein 6. Sonnet den tausenden bulgarischen Zivilisten, die in den Massakern ihr Leben verloren hatten.
In Konstantinopel wurde zwischen 23.Dezember 1876 und 20.Januar 1877 eine internationale Konferenz einberufen. Dabei schlugen die europäischen Politiker eine Reihe von Reformen im Osmanischen Reich vor. In Bezug auf Bulgarien wurde die Möglichkeit der Autonomie und die Grenzen einer oder mehrerer künftiger autonomer bulgarischer Provinzen, innerhalb des Osmanischen Reiches diskutiert. Der Sultan weigerte sich jedoch, diese durchzuführen. Im April 1877 erklärte Zar Alexander II. dem Osmanischen Reich den Krieg. 1878 erlangte in Folge des Russisch-Osmanischen Krieges (1877-1878) im Frieden von San Stefano Bulgarien die nationale Unabhängigkeit.
 

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Es geht um den Aprilaufstand in Bulgarien 1876, der durch die Osmanen blutig niedergeschlagen wurde

Du als geborener Bogenschütze wirst die Frage verzeihen::winke:
Wo soll denn der Pfeil landen? Worauf soll es hinausgehen? Gibt es neue Erkenntnisse, neue Literatur?
Wirf doch mal ein paar kühne Hypothesen ins Spielfeld, die über den zitierten Wikipedia-Artikel hinausgehen!
 

Ich habe den nationalistischen Unsinn entfernt. Ansonsten hast du natürlich recht.

Du als geborener Bogenschütze wirst die Frage verzeihen::winke:
Wo soll denn der Pfeil landen? Worauf soll es hinausgehen? Gibt es neue Erkenntnisse, neue Literatur?
Wirf doch mal ein paar kühne Hypothesen ins Spielfeld, die über den zitierten Wikipedia-Artikel hinausgehen!

Ich möchte gerne erst mal die ganzen Fakten darstellen. Ich werde mich dann auf einen Artikel beziehen, der für einen großen Aufschrei in Bulgarien sorgte.
 
Das Massaker von Batak - Der wunde Punkt

Vorgeschichte und Verlauf

Batak ist eine Stadt im Rhodopengebirge, welche in ein unteres und ein oberes Viertel geteilt ist.
Batak wurde erst durch die aktive Massenbeteiligung seiner Einwohner am Aprilaufstand 1876 bekannt. Am 21. Februar 1876 gründete der Freiheitskämpfer Panajot Wolow unter dem Vorsitz von Peter Goranow ein Revolutionskomitee, das 1100 Aufständische organisierte und bewaffnete. Nach einigen Wochen des Aufstandes wurde am 22. Apriljul./ 4. Mai 1876greg. die Freiheit verkündet. Batak war für die folgenden zehn Tage eine freie und unabhängige Republik, die unter der Leitung des Revolutionskomitees stand.
Als die türkische Presse über die aufständische Republik berichtete, wurde die osmanische Regierung aufmerksam und beschloss einzugreifen. Am 30. Apriljul./ 12. Mai 1876greg. wurde Batak von einer türkische Armee aus 8000 Soldaten und Freischärlern (Başı Bozuk), nach einigen Meinungen auch Pomaken aus den umliegenden moslemischen Dörfern[2] unter der Führung von Ahmet Aga Barun Tan umzingelt. Die ersten Kämpfe fanden noch am selben Tag im unteren Viertel statt . Als die Kaufleute und Ältesten von Batak die Übermacht sahen, beschlossen sie mit Ahmet Aga Verhandlungen zu führen, wie das Leben der Einwohner geschont werden könnte, eine Praxis, die sich schon in den Jahrhunderten davor bewährt hatte. Ahmet Aga versprach ihnen unter Eid den Abzug seiner Truppen unter der Bedingung der Entwaffnung und Herausgabe aller Munition der Aufständischen.
Am 1. Maijul./ 13. Mai 1876greg. fand die erste Übergabe statt. Nachdem einige der Aufständischen ihre Waffen abgegeben hatten, griffen die Başı Bozuk die wehrlose Bevölkerung an. Der Großteil von ihnen wurde geköpft[3]. Der Kampf dauerte fünf Tage und Nächte und erstreckte sich auf den Ort Galagonkata, auf Bogdan Haus (das Haus der kaufmännische Familie Bogdanow), auf die Schule Kyrill und Method und auf die Kirche „Sweta Nedelja“. Am 2. Maijul./ 14. Mai 1876greg. fiel das Bogdan Haus. Die Kirche „Sweta Nedelja“ wurde zur letzten Festung des Aprilaufstandes und ist das einzige erhalten gebliebene Gebäude von damals. Laut Robert More starben während des Massakers zwischen 3000 und 4000, laut der Times 5000, laut J. A. MacGahan ca. 7000, Männer, Frauen und Kinder.

Konferenz

Nach Protesten von bulgarischer Seite (Bulgarische Akademie der Wissenschaften) wurde eine geplante Konferenz mit dem Titel „Feindbild Islam - Geschichte und Gegenwart anti-islamischer Stereotypen in Bulgarien am Beispiel des Mythos vom Massaker in Batak“ und die Ausstellung „Batak als bulgarischer Erinnerungsort“ des Osteuropainstituts der Freien Universität Berlin in Sofia und Batak am 17. Mai 2007 abgesagt. Man befürchtete, dass das Massaker durch die Osmanen in Frage gestellt würde und betrachtete das Projekt als Provokation. Nichtsdestoweniger steht das aktuelle Bild vom "Massaker von Batak" als "nationaler Mythos" in der Kritik der Historiker. So wurde das Gemälde von Antoni Piotrowski von 1892 "Das Massaker von Batak" als Propaganda von der Kunsthistorikerin Martina Baleva entlarvt, die sich anschließend massiver Bedrohung ausgesetzt sah.
Die Vorwürfe von der bulgarischen Seite kommen, vor allem weil Frau Martina Baleva die Augenzeugenberichte der wenige Überlebenden in ihre Untersuchungen nicht berücksichtigt und sich dabei nur auf die kunsthistorische Quellen (vor allem Bilder) stützt. In Bulgarien ist Batak untrennbar mit der Erinnerung an das 500jährige »türkische Joch«[8] und der bulgarischen Identität verbunden.
Meine persönliche Meinung:

Meiner Meinung nach hat Baleva in ihrem Recht unrecht: Nicht die Bilder sind ausschlaggebend, sondern der Fakt, das dort unzählige Menschen, darunter Frauen und Kinder, massakriert wurden. Ebenfalls ist Batak in den Köpfen der Bulgaren ein Beispiel dafür, wie die Osmanen bei der Niederschlagung des Aufstandes vorgingen, und wie hart die Freiheit erkauft wurde. Daher halte ich auch den Titel für absolut fehl am Platz.


Zitate aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Batak
 
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Hi Sergej,
bei einigen deiner obigen Zitaten reicht in der Tat ein Link zur Wiki. Du kannst die ersten Zeilen der Wiki, wo ein Literat kurz vorgestellt wird, durchaus zitieren (z.b. um die Suche hier im Forum mit einigen Stichwörtern zu füttern und Besucher Infos schneller finden), aber sei nicht böse oder überrascht, wenn ein Mod die Listen der Veröffentlichungen gleich wieder löscht. :)


PS: Was sagst du zu der Wiki-Äusserung, dass es vielleicht auch Bulgaren islamischen Glaubens (Pomaken) gewesen sein könnten, die Bulgaren christlichen Glaubens massakrierten? Kennst du Literatur, woher dieses stammen könnte?
 
Hi Sergej,
bei einigen deiner obigen Zitaten reicht in der Tat ein Link zur Wiki. Du kannst die ersten Zeilen der Wiki, wo ein Literat kurz vorgestellt wird, durchaus zitieren (z.b. um die Suche hier im Forum mit einigen Stichwörtern zu füttern und Besucher Infos schneller finden), aber sei nicht böse oder überrascht, wenn ein Mod die Listen der Veröffentlichungen gleich wieder löscht. :)


PS: Was sagst du zu der Wiki-Äusserung, dass es vielleicht auch Bulgaren islamischen Glaubens (Pomaken) gewesen sein könnten, die Bulgaren christlichen Glaubens massakrierten? Kennst du Literatur, woher dieses stammen könnte?

Ehrlich gesagt nich, und ich bezweifle das auch ehrlich gesagt. Da es eben die Bashi Bozouk waren. Zumindest sagen es die Zeugenaussagen. Das Leben zwischen Pomaken und Bulgaren war aber hin und wieder sicher durchaus angespannt, aber meistens friedlich.
 
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Wir sind hier kein Ableger von Wiki-Texten. Wenn du einzele Passagen aus Wiki diskutieren möchtest, dann stell diese kurz rein. Ganze Ausszüge gehören verlinkt und nicht als ganzes hier reingestellt.

Du kannst selbstverständlich einen eigenen Text verfassen und dann die Links zu Wiki einfügen. Wenn es dir noch möglich ist, deine Texte abzuändern, mach das bitte, wenn nicht werden wir die Links zusammenfassen und deine Texte abändern.

Dann solltest du beachten, dass es zwingend notwendig ist, wenn man aus Internetseiten (hier Wiki) oder Bücher zitiert, diese Quellen genaustens anzugeben.
 
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Wir sind hier kein Ableger von Wiki-Texten. Wenn du einzele Passagen aus Wiki diskutieren möchtest, dann stell diese kurz rein. Ganze Ausszüge gehören verlinkt und nicht als ganzes hier reingestellt.

Du kannst selbstverständlich einen eigenen Text verfassen und dann die Links zu Wiki einfügen. Wenn es dir noch möglich ist, deine Texte abzuändern, mach das bitte, wenn nicht werden wir die Links zusammenfassen und deine Texte abändern.

Dann solltest du beachten, dass es zwingend notwendig ist, wenn man aus Internetseiten (hier Wiki) oder Bücher zitiert, diese Quellen genaustens anzugeben.

Werde den Einwänden folge leisten.

Ich lasse bei einigem aber die Veränderte Version drinnen, weil ich was verändert habe (nationalistischen Müll entfernt) sofern dies in Ordnung geht.
 
Wassil Lewski (aus Wassil Lewski ? Wikipedia)
(auch Vasil Levski), (* 6. Juli/18. Juli 1837 in Karlowo als Wasil Iwanow Kuntschew; † 18. Februar 1873 in Sofia; auch genannt Diakon Ignatij) war der führende Revolutionär der nationalen Wiedergeburt in Bulgarien (Bulgarische Wiedergeburt) und Gründer der Inneren Revolutionären Organisation und des BRZK (Bulgarisches Revolutionäres Zentralkomitee).
Wasil Lewski ist weder unter seinem offiziellen Namen noch unter seinem geistlichen Namen Diakon Ignatij bekannt. Er selbst unterschrieb in Dokumenten als Diakon Lewskij, seine Mitstreiter pflegten ihn Wasil Djakona oder nur Diakon manchmal auch Djakontscheto (das Diakönchen) zu nennen. Er hatte auch einige türkische Pseudonyme wie z.B. Aslan Derwischooglu Kirdshal, Efendi Aslan Derwischooglu sowie weitere bulgarische wie Der Hauptbuchhändler, Troptscho, Dragojtscho usw. einschließlich eines armenischen Pseudonyms – Ovanes. Nach seinem Tod besonders ab den 1880er bzw. 1890er Jahren beginnt man ihn den Apostel der Freiheit zu nennen oder nur den Apostel, was auf Iwan Wazow zurückgeht.
Stefan Stambolov (aus Stefan Stambolow ? Wikipedia)

Stefan Nikolow Stambolow (bulgarisch Стефан Николов Стамболов; * 31. Januar 1854 in Weliko Tarnowo; † 18. Juli 1895 in Sofia) war Premierminister von Bulgarien und einer der wichtigsten "Begründer des Modernen Bulgariens" und langjähriger Vorsitzender der „Volksliberale Partei“. Seine Familie stammte aus Trjawna.
Christo Botev (aus Christo Botew ? Wikipedia)

Christo Botew geboren als Hristo Botiov Petkov (Bulg.: Христо Ботев/Христо Ботйов Петков; * 25. Dezember 1847jul./ 6. Januar 1848greg. in Kalofer; † 2. Juni 1876 bei Wraza) war ein bulgarischer Dichter und Freiheitskämpfer.

Georgi Rakovski (aus Georgi Rakowski ? Wikipedia)


Georgi Stojkow Rakowski(bulgarisch Георги Стойков Раковски; bul. Съби Стойков Попович; * 1821 in Kotel; † 9. Oktoberjul./ 21. Oktober 1867greg. in Bukarest, Rumänien; geboren Sabi Stojkow Popowitsch), bekannt als Georgi Sawa Rakowski (bulg. Георги Сава Раковски), war ein bulgarischer Revolutionär, Ideologe, Politiker, Schriftsteller, Aufklärer und Aktivist der Bulgarischen Nationalen Wiedergeburt. Er trug als erster die Idee der politischen Befreiung aus dem Volke heraus in die bulgarische Emigration nach Russland, Serbien und Rumänien, wie auch persönlich ins Volk in Bulgarien. Georgi Sawa Rakowski war der Gründer des organisierten bulgarischen Freiheitskampfes gegen die osmanisch-türkische Fremdherrscher. Rakowski war enger Freund von Gawril Krastewitsch und Nikola Bogoridi.
Ivan Vazov (aus Iwan Wasow ? Wikipedia)

Iwan Mintschew Wasow (bulgarisch Иван Минчев Вазов, wiss. Transliteration Ivan Minčev Vazov; * 9. Juli 1850 in Sopot; † 22. September 1921 in Sofia) war ein bulgarischer Historiker, Schriftsteller, Politiker und einer der Aktivisten der Bulgarischen Nationalen Wiedergeburt. Zwischen 1897 und 1899 war er Bildungsminister in der Regierung der konservativen Volkspartei. Er wird heute in Bulgarien als der „Patriarch der bulgarischen Literatur“ angesehen. Das bulgarische Nationaltheater in Sofia trägt seinen Namen.
 

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könnte bitte ein Mod die letzten beiden Posts von Sergej nach oben vor Post 6 verschieben?

Ich möchte mich hier nicht groß wiederholen, einige Anmerkungen zu dem Massaker von Batak und dem Historiker-Skandal habe ich bereits in folgendem Link getätigt und die Rolle der bulgarischen Historiographie versucht zu beleuchten:
http://www.geschichtsforum.de/f42/h...ten-des-osmanischen-reiches-15768/index2.html

Trotzdem nochmal einige Fragen:

1. Sergej, du sagst: "Ich möchte gerne erst mal die ganzen Fakten darstellen."
Nun ist es aber so, dass du ausschließlich aus der wikipedia zitierst, und uns diese Seiten zur Informationsbeschaffung empfiehlst. Hast du nicht gesehen, dass diese Seite in der Wiki-Gemeinde mit "Überarbeitungsbausteinen" versehen wurde, d.h. es starke Zweifel gibt, ob diese Artikel so weiter bestehen können, da nicht den Anforderungen der Wiki entsprechend? Es wurde dort offensichtlich noch kein Konsens erzielt, und wie sollen wir nun wissen, welche Dinge dort glaubhaft sind, und welche Dinge umstritten sind?


2.
Ehrlich gesagt nich, und ich bezweifle das auch ehrlich gesagt. Da es eben die Bashi Bozouk waren. Zumindest sagen es die Zeugenaussagen. Das Leben zwischen Pomaken und Bulgaren war aber hin und wieder sicher durchaus angespannt, aber meistens friedlich.

Hast du Belege für die Zeugenaussagen auch außerhalb bulgarischer Geschichtsbücher?
Ist es nicht auch vorstellbar, wenn schon Fotos im Nachhinein (teilweise Jahre später) gestellt wurden, Gemälde gefälscht wurden, dass auch Zeugenaussagen ggf. manipuliert wurden?
Was denkst du, woher könnte die Autorin der Süddeutschen Zeitung dieses herhaben:

"Das Gemälde beruht auf einem historischen Ereignis - dem Mord muslimischer Bulgaren an ihren christlichen Nachbarn in der Stadt Batak im Jahr 1876..." (Link siehe oben)

Was für Konsequenzen würde sich für die Historiographie, für das Selbstverständnis ergeben, sollten es Bulgaren gewesen sein, die Bulgaren anderer Konfession massakrierten?

3. Welche Rolle spielte Russland, oder das Ausland bei den Befreiungsbewegungen?

4. Weißt du etwas über Greueltaten an der muslimischen Bevölkerung? (Immerhin gab es im 19./20. Jh. Millionen von muslimischen Flüchtlingen aus den verlorenen Provinzen, allein in dem Jahr des Aprilaufstandes in Bulgarien ca. 400.000 tote muslimische Zivilisten und 1.200.000 Flüchtlinge, lt. Klaus Kreiser: Der Osmanische Staat. 1300 - 1922. 2001. S. 227. Die Bevölkerung Anatoliens bestand Anfang des 20. Jh. aus 40-45% Flüchtlingen außerhalb Anatoliens.)
Da könnte es doch sein, dass sich obiges Massaker eher als Ausdruck einer Eskalation der Gewalt darstellt, denn als Sadismus oder organisiertem Terror einer herrschenden Macht?

:winke:
 
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Wozu reichnen nicht einfach die Links zu Wikipedia? Wenn die Artikel von dort ohnehin nur zitiert werden, dann braucht man das doch nicht so umfangreich tun.
 
könnte bitte ein Mod die letzten beiden Posts von Sergej nach oben vor Post 6 verschieben?

Ich möchte mich hier nicht groß wiederholen, einige Anmerkungen zu dem Massaker von Batak und dem Historiker-Skandal habe ich bereits in folgendem Link getätigt und die Rolle der bulgarischen Historiographie versucht zu beleuchten:
http://www.geschichtsforum.de/f42/h...ten-des-osmanischen-reiches-15768/index2.html

Der bitte möchte ich mich gerne anschließen.

1. Sergej, du sagst: "Ich möchte gerne erst mal die ganzen Fakten darstellen."
Nun ist es aber so, dass du ausschließlich aus der wikipedia zitierst, und uns diese Seiten zur Informationsbeschaffung empfiehlst. Hast du nicht gesehen, dass diese Seite in der Wiki-Gemeinde mit "Überarbeitungsbausteinen" versehen wurde, d.h. es starke Zweifel gibt, ob diese Artikel so weiter bestehen können, da nicht den Anforderungen der Wiki entsprechend? Es wurde dort offensichtlich noch kein Konsens erzielt, und wie sollen wir nun wissen, welche Dinge dort glaubhaft sind, und welche Dinge umstritten sind?


Ich habe das drinnen gelassen, was nach Lehrmeinung ist. Den ganzen Kommunistischen unsinn wie "Zar Alexander war von den Greuel entsetzt, und hat deswegen den Krieg erklärt" usw. hab ich entfernt.

2.

Hast du Belege für die Zeugenaussagen auch außerhalb bulgarischer Geschichtsbücher?
Ist es nicht auch vorstellbar, wenn schon Fotos im Nachhinein (teilweise Jahre später) gestellt wurden, Gemälde gefälscht wurden, dass auch Zeugenaussagen ggf. manipuliert wurden?
Was denkst du, woher könnte die Autorin der Süddeutschen Zeitung dieses herhaben:

"Das Gemälde beruht auf einem historischen Ereignis - dem Mord muslimischer Bulgaren an ihren christlichen Nachbarn in der Stadt Batak im Jahr 1876..." (Link siehe oben)

Was für Konsequenzen würde sich für die Historiographie, für das Selbstverständnis ergeben, sollten es Bulgaren gewesen sein, die Bulgaren anderer Konfession massakrierten?

Keine allzu großen. Nur das der Islam so quasi das böse ist. Der Nationalheld Vassil Levski wurde zB von Bulgaren an die Osmanen verraten.

Das Massaker wurde von Soldaten und Bashi-Bozouk verübt, denen sich die Pomaken anschlossen.


3. Welche Rolle spielte Russland, oder das Ausland bei den Befreiungsbewegungen?

Der Westen spielte die Rolle, als das von dort aus die Idee der nationen kam. Und die Aufständ der Serben und Griechen zeigten, das es durchaus möglich war, sich von den Osmanen frei zu kämpfen. Russland spielte erst später eine Rolle.

4. Weißt du etwas über Greueltaten an der muslimischen Bevölkerung? (Immerhin gab es im 19./20. Jh. Millionen von muslimischen Flüchtlingen aus den verlorenen Provinzen, allein in dem Jahr des Aprilaufstandes in Bulgarien ca. 400.000 tote muslimische Zivilisten und 1.200.000 Flüchtlinge, lt. Klaus Kreiser: Der Osmanische Staat. 1300 - 1922. 2001. S. 227. Die Bevölkerung Anatoliens bestand Anfang des 20. Jh. aus 40-45% Flüchtlingen außerhalb Anatoliens.)
Da könnte es doch sein, dass sich obiges Massaker eher als Ausdruck einer Eskalation der Gewalt darstellt, denn als Sadismus oder organisiertem Terror einer herrschenden Macht?

Das Massaker war ein Indikator für die Verzweiflung der Osmanen. Immerhin war es da schon der "kranke Mann am Bospurus" mit den Russen am Nacken. Es wurde so quasi ein Exempel statuiert.

Zu deinen Zahlen, alleine schon von der Einwohnerzahl her betrachtet: die kommen mir doch sehr hoch vor, für Bulgarien. Das is wohl eher der gesamte Balkan.
 
Nö, die Zahlen stammen aus einem Standardwerk, welches in jeder Uni in mehrfacher Ausgabe ausliegt. Die sind nur für Bulgarien.
Für den Balkan ergeben sich ca. 1.875.000 muslimische Todesfälle von Zivilisten und 1.620.000 Flüchtlinge.

PS: Das Buch kannste auch bei googlebooks einsehen.

PPS: MWn war der griechische Aufstand erst erfolgreich, als sich die Großmächte einschalteten, davor erfolglos.
 
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Nö, die Zahlen stammen aus einem Standardwerk, welches in jeder Uni in mehrfacher Ausgabe ausliegt. Die sind nur für Bulgarien.
Für den Balkan ergeben sich ca. 1.875.000 muslimische Todesfälle von Zivilisten und 1.620.000 Flüchtlinge.

PS: Das Buch kannste auch bei googlebooks einsehen.

PPS: MWn war der griechische Aufstand erst erfolgreich, als sich die Großmächte einschalteten, davor erfolglos.

oke, dann, mag sein. Is aber keine entschuldigung für das, was passiert is, zB in Batak, aber auch wo anders.

Ich glaube sogar stark, das es die Antwort der Bulgaren auf die Massaker war, die während und nach dem Aprilaufstand geschahen.
 
könnte bitte ein Mod die letzten beiden Posts von Sergej nach oben vor Post 6 verschieben?

Nein, selbst wenn wir wollten, ginge das nicht. Datum und Uhrzeit eines Beitrags können wir nicht verändern. Wir können ihn zwar in einen anderen Thread verschieben, aber nicht innerhalb eines Threads.
 
Nö, die Zahlen stammen aus einem Standardwerk, welches in jeder Uni in mehrfacher Ausgabe ausliegt. Die sind nur für Bulgarien.
Für den Balkan ergeben sich ca. 1.875.000 muslimische Todesfälle von Zivilisten und 1.620.000 Flüchtlinge.

PS: Das Buch kannste auch bei googlebooks einsehen.

PPS: MWn war der griechische Aufstand erst erfolgreich, als sich die Großmächte einschalteten, davor erfolglos.

Die Zahlen sind bemerkenswert hoch, gelinde gesagt. Das liest sich so, als ob nicht ein einziger Muslim im Balkan übrig geblieben sein soll. Dies stimmt aber so nicht, nicht für damals, nicht für heute. Für Bulgarien weis ich es nicht, aber die Zahl der Muslime z.B. in Griechenland wurde erst mit dem Austausch 1924 wesentlich reduziert.

OT:
Der griechische Aufstand 1821 war erfolgreich, da jede türkische Armee geschlagen wurde. Erst mit der Einschaltung regulärer ägyptischer Truppen wurde er niedergeschlagen. Ägypten war nominaler Vasall des Osmanisches Reiches (wenn auch faktisch selbstständig) und wurde zur Hilfe gebeten. Als Belohnung wurde Kreta und der Peloponnes versprochen. Dies war den Großmächten dann doch zu viel und es gab eine Intervention und am Ende die Schaffung eines griechischen Kleinstaates mit einem ausländischen König.
 
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