Hammer und Sichel

In der sowjetischen Flagge waren es die Symbole für Landwirtschaft und Industrie. Zusammen mit dem fünfzackigen Stern, der die Proletarier der fünf Kontinente zur Einheit aufruft, war sie in dieser Form seit 1955 festgelegt.

Hammer und Sichel als gemeinsames Symbol gibt es allerdings schon länger. Vorher war aber auch Hammer und Pflug gebräuchlich.
Wer es "erfunden" oder wer den Entwurf gemacht hat kann ich leider auch nicht sagen.
 
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Kann mir jemand verraten, wer das weltbekannte Symbol Hammer und Sichel erfand?
Ich weiß es auch nicht genau, aber es könnte sein, daß dieses Symbol auf Lenin zurück geht, denn:
Hammer und Sichel, kommunistisches Symbol des »sozialistischen Aufbaus« durch das von Lenin postulierte Bündnis von Arbeitern und Bauern. Zusammen mit dem fünfzackigen Stern bildete es das Staatssymbol der UdSSR.
Definition: Hammer und Sichel - Meyers Lexikon online
 
'Hammer und Sichel' – seit spätestens 1920 das Logo der 'KPDSU'

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'Hammer und Sichel' bildeten seit spätestens 1920 das Logo der 'Kommunistischen Partei der UdSSR'. Inzwischen ist dieses Logo weltweit verbreitet.

Die beiden Werkzeuge sind Symbole für die Arbeit in Industrie (Hammer) und Landwirtschaft (Sichel).

"Auf dieser Fahne ist mir ein bisschen zu viel Werkzeug", sagte ein alter Sozialdemokrat am Tag der Arbeit und folgte an der Kundgebung einer roten Gewerkschaftsfahne ohne Hammer und Sichel ...

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Ich denke, das Hammer und Sichel auch eine neutrale Bedeutung hat, schließlich gibt einen Mitteleuropäischen Staat der diese Symbole heute noch im Wappen trägt.
 
Ok, das Wappen hab ich nicht bedacht, aber wie kommen die Ösis eigentlich dazu?
:grübel:

Das hier:
"Am 08.05.1919 beschloß die Konstituierende Nationalversammlung mit dem "Gesetz über das Staats-Wappen und das Staatssiegel der Republik Deutsch-Österreich" die Annahme eines einköpfigen schwarzen Adlers, dessen Brust mit einem rotweißroten Bindenschild belegt ist und dessen 3 andere Symbole in Gold die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten versinnbildlichen: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone. Mit dem kommunistischen Symbol Hammer und Sichel hat diese Symboltrias nichts zu tun."
http://www.flaggen-server.de/europa1/oesterreich_coa.php
 
Stimmt, die Kommunisten hatten die Bürger "abgeschafft" und nur die Bauern und Arbeiter über gelassen.
 
Die Frage nach dem Ursprung bestimmter Symbole der Arbeiterbewegung kommt immer wieder mal auf und wird meist sehr kontrovers diskutiert, ähnlich bei der roten Fahne.

Einziges Symbol, dessen Herkunft zumindest relativ unstrittig ist, ist meines Wissens nach die rote Nelke, aber auch dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen.

Fakt ist, dass es nicht belegt ist, ob das Symbol Hammer und Sichel tatsächlich erst während der Oktoberrevolution in Russland aufkam oder ob es schon eher verwendet wurde. Ab diesem Zeitraum setzte es sich in der kommunistischen Arbeiterbewegung allerdings recht schnell durch. Vorher wurden meist nur rote Fahnen verwendet.
 
Das ist eigentlichg eine unkorrekte Aussage.

Für den Marxismus ist die Ansicht essentiell, dass sich die Bourgeoisie und das Proletariat nur gleichzeitig auflösen können, da sich beide auch in ihrer Existenz gegenseitig bedingen. Mit der Vollendung der sozialistischen Revolution werden, dem Marxismus zufolge, also sowohl die Arbeiterklasse als auch das Bürgertum verschwunden sein.
 
Mit der Vollendung der sozialistischen Revolution werden, dem Marxismus zufolge, also sowohl die Arbeiterklasse als auch das Bürgertum verschwunden sein.
Das wäre dann der Kommunismus gewesen - soweit ich mich erinnern kann - die "klassenlose Gesellschaft".
Der "Sozialismus" hingegen kennt noch "Klassen" - Arbeiter und Bauern". Die Bougeosie dagegen ist im "vollendeten Sozialismus" beseitigt.
Und das ist das, was ich meinte: In der "DDR" war der "Sozialismus" noch nicht vollendet, denn es gab ja noch einen Mittelstand - wenn auch mit abnehmender Tendenz.
 
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Diese recht weit verbreitete Idee geht auf Theorieverzerrungen zurück, die charakteristisch für das Zeitalter des Stalinismus sind.

Die Annahme, die Dikatur des Proletariats sei gleichzusetzen mit dem Sozialismus ist irrig, denn Marx und Engels definieren den Sozialismus eindeutig als erste Phase der kommunistischen, also der klassenlosen, Gesellschaft, in der die Klassenunterschiede bereits beseitigt sind und lediglich noch einige Restfragmente des bürgerlichen Staats- und Rechtswesens existieren.

Auch Lenin stellt das nicht in Frage, wie man in "Staat und Revolution" nachlesen kann. Bei Marx und Engels findet man es unter anderem, glaube ich, in der Kritik des Gothaer Programms, aber ich bin mir gerade nicht ganz sicher.



Die Frage, welche Gesellschaftsform nun tatsächlich in der DDR und den anderen Staaten des Warschauer Vertrages vorherrschte, kann man sehr hart diskutieren. Ich persönlich hänge Trotzkis Theorie von degenerierten Arbeiterstaaten an, welche Gesellschaften sind, die während der Phase der Diktatur des Proletariats einem Degenerierungsprozess anheim gefallen sind, der sie in einen obskuren Widerspruch zwischen sozialistischen bzw. proletarischen Besitzverhältnissen und bürgerlich-autoritärem Staatswesen stürzte. Genau dies Geschah mit de Machtübernahme durch die stalinistischen Schichten in der Sowjetunion und übertrug sich auf alle Staaten des späteren Warschauer Vertrages.
 
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Na so ganz haben sie es ja nicht geschafft - aber sie hatten es vor.

Der "Sozialismus" hingegen kennt noch "Klassen" - Arbeiter und Bauern". Die Bougeosie dagegen ist im "vollendeten Sozialismus" beseitigt.
Und das ist das, was ich meinte: In der "DDR" war der "Sozialismus" noch nicht vollendet, denn es gab ja noch einen Mittelstand - wenn auch mit abnehmender Tendenz.
In den Statistiken kam man der Sache schon recht nahe.
 
Einziges Symbol, dessen Herkunft zumindest relativ unstrittig ist, ist meines Wissens nach die rote Nelke, aber auch dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen.

Leg deine Hand lieber nicht ins Feuer.
Quellen Paul Löbe und Horst Heimann für das Jahr 1889/1890 ist eher Partei-Seemannsgarn. Nelken blühen erst im Juni und nicht schon vor/am 1. Mai.
Und gab es damals schon Gewächshäuser? Künstliche Nelken gabs erst 1896 in Wien und in Sebnitz/Erzgeb. wurde erst irgendwann in den 1920er Jahren größere Mengen künstlicher Nelken ausgeliefert.
Zudem waren die ersten Ausweichsymbole der verbotenen roten Fahnen am 1. Mai rote Krawatten, rote Bänder und rote Tücher.
 
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