Rote Armee Gründung 1918, Leo Trotzki(Facharbeit)

Squall14

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Moin Moin,

also ich muss binnen einer Woche meine Facharbeit fertig haben und merke gerade dass ich nicht Genug Informationen habe um 15 Seiten damit zu füllen.

Ich muss Die Gründung der Roten Armee 1918 im Zusammenhang mit Leo Trotzki herausarbeiten und dabei die Problemfrage klären ob die die Rote Armee wirklich nur im Kampf gegen die Bourgeoisie eingesetzt wurde. Mein Lehrer gab mir einen leichten tipp ,dass es nicht so war nur hackt es beim ir noch an stichhaltigen Beweisen.
Es wäre hilfreich wenn mir jemand einige Quellen angeben könnte wo ich sowas in die Richtung finden kann wäre euch sehr dankbar :)

MfG Squall14
 
Sozialrevolutionäre, Menschewiki, Anarchisten, die Republik Polen oder der Kronstädter Sowjet... die Bourgeoisie hat ja so viele Gesichter.;)
 
Was für eine Bourgeoisie ist meiner Meinung nach egal weil ich ja beweisen muss, dass die Armee nicht nur gegen die Bourgeoisie sondern auch gegen das Volk selbst eingesetzt wurde.

Habt ihr vielleicht geschichtliche Beispiele außer dem Kronstädter Aufstand wo die Armee gegen die Bourgeoisie vorging? Oder vlt Beispiele wo die Armee gegen die eigene Bevölkerung kämpfte.
 
Moin Moin,

also ich muss binnen einer Woche meine Facharbeit fertig haben und merke gerade dass ich nicht Genug Informationen habe um 15 Seiten damit zu füllen.

Ich muss Die Gründung der Roten Armee 1918 im Zusammenhang mit Leo Trotzki herausarbeiten und dabei die Problemfrage klären ob die die Rote Armee wirklich nur im Kampf gegen die Bourgeoisie eingesetzt wurde. Mein Lehrer gab mir einen leichten tipp ,dass es nicht so war nur hackt es beim ir noch an stichhaltigen Beweisen.
Es wäre hilfreich wenn mir jemand einige Quellen angeben könnte wo ich sowas in die Richtung finden kann wäre euch sehr dankbar :)

MfG Squall14

Buchtipp: Das Schwarzbuch des Kommunismus Bd.1
von Stepfane Courtois,Nicolas Werth,Jean-Louis Panne u.a.
 
Was für eine Bourgeoisie ist meiner Meinung nach egal weil ich ja beweisen muss, dass die Armee nicht nur gegen die Bourgeoisie sondern auch gegen das Volk selbst eingesetzt wurde.

Hm...irgendwie wundert es mich doch schon ein wenig, welche Problemstellungen als Facharbeit mit welchen Zielen in letzter Zeit hier etwas gehäuft aufschlagen. :S

Ansonsten kann sich meine etwas beschränkte Phantasie diese Problemstellung beim besten Willen nicht als Aufgabenstellung eines Lehrers, egal welchen Schultyps, vorstellen.

Sollte ein Lehrer eine derartige Aufgabenstellung, mit einer derartigen plumpen Absicht zur Indoktrination, einem Schüler geben, dann könnte es, vermute ich, zu massiven Problemen für den Lehrer kommen. Zumindest mit mir hätte er massiv Ärger bekommen, als ehemaliger Elternbeirat.

Da passt dann natürlich die Literaturempfehlung des "Schwarzbuchs" als "objektive" Quelle und fundiertes und allseits akzeptiertes Fachwerk zur Roten Armee und zum Bürgerkrieg natürlich hervorragend.

Als Alternative zum "Schwarzbuch" würde ich Dir Hobsbawm: Das Zeitalter der Extreme, S. 79 ff empfehlen, um wenigstens ein Verständnis zu gewinnen, was die "Oktober Revolution" für Russland bedeutet hat und wie die Situation des Jahres 1917/18 überhaupt politisch zu bewerten war.

Sehr kompetent ist auch die Darstellung bei Hildermeier: Die Russische Revolution, S. 264ff.

Eine angemessene Beschreibung der Gründungsphase der RA und der Rolle von Trotsky nimmt Erickson: The Soviet High Command, S. 25ff vor.

Dann erschließt sich auch für Dich, was ein Bürgerkrieg ist und wer auf wen mit welcher Motivation geschossen hat.
 
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Damit der Tip von El Quijote nicht so untergeht, hier ein paar Links zum Thema Machnowstschina:

Machno-Bewegung – Anarchopedia

Der Kampf um Land und Freiheit: Machnowtschina und Zapatismus im Vergleich

www.faubern.ch/_texte/Der%20Ukrainische%20Freiheitskampf.pdf

In Kürze: Die Machnowstschina war eine anarchistische Bewegung in der Ukraine, in der sich sehr breite Teile der Bevölkerung organisierten, allerdings gab es entscheidende Unterschiede zu den Bolschewiki. Das Vorgehen der Partei und der Roten Armee gegen die Machnowstschina ist ein Beispiel dafür, daß es nicht nur gegen die Bourgeoisie ging.
 
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Moin Moin,
Ich muss Die Gründung der Roten Armee 1918 im Zusammenhang mit Leo Trotzki herausarbeiten und dabei die Problemfrage klären ob die die Rote Armee wirklich nur im Kampf gegen die Bourgeoisie eingesetzt wurde.
Die Armee wurde auch gegen einen anderen Staat eingesetzt.
1919 war die Mehrheit um Uljanow der Meinung, das die Zeit reif sei, für den Export der Revolution. Also hat man Bela Kun in Ungarn unterstützt und gegen Polen Krieg geführt. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass Bronstein gegen den Krieg mit Polen war.
 
Béla Kun – Wikipedia

Hm...in dem Artikel über Bela Kun liest sich die Geschichte, in der Interpretation durch Loudon, doch ein wenig anders. Es ging Lenin (Uljanow) sicherlich um den Export der Kommunistischen Revolution, aber andere Mächte betätigten sich zu diesem Zeitpunkt deutlich aggressiver in der Wahl der militärischen Mittel.

Und gerade auf diesen Konflikt als Beispiel für einen Konflikt mit anderen Staaten in der Frühphase der Existenz der RA zu verweisen, bedeutet, den zweiten Schritt vor den ersten zu machen.

Also zum ersten Schritt. Das Problem der Bolschewiki und damit für die "junge" Rote Armee konzentrierte sich auf zwei zentrale Probleme bzw. Herausforderungen.

Den rapiden territorialen Zerfall Russlands durch externe Bedrohungen, sprich die Mittelmächte, zu begegnen und die fortschreitende Paralysierung des inneren Zusammenhalts entgegenzuwirken, war die wichtigsten zwei Anforderung an die RA gestellt durch die Bolschewiki.

In beiden Punkten ging es um einen Überlebenskampf zunächst für Russland als Staat (zwischenstaatlicher Konflikt = WW1)) und für die unterschiedlichen politischen Akteure handlungsfähige politische Subjekte (innerstaatlciher Konflikt = Bürgerkrieg).

Um den Kampf gegen die eindringenden, feindlichen Armeen aufrechtzuerhalten, rekrutierte die RA nahezu alles, was sie bekommen konnte. Die Reste der zaristischen Armee wurden genauso integriert wie teilweise sogar Kriegsgefangenenlager als Rekrutierungsbasis (im Fernen Osten vor allem) herangezogen wurden, um neue Einheiten für die RA zu bilden.

Nach dem Frieden von Brest-Litowsk von Anfang 1918 wurden diese zusammengewürfelten Einheiten der RA parallel und verstärkt auch zur Bekämpfung aller "konterrevolutionären" Bewegungen ("Weissrussen") durch die Bolschewiki herangezogen. In diesem Sinne bekämpfte die RA jeden, der sich den Bolschewiki entgegenstellte. Als zuständiger Kommisar (obwohl er über keinerlei militärische Ausbildung verfügte) hat Trotsky entscheidenden Einfluss gehabt, die RA als Bürgerkriegs-Armee in den frühen zwanziger Jahren zu entwickeln.

Soziologisch betrachtet richtete sich der Kampfauftrag der Roten Armee natürlich gegen die Reste des russischen Adels, gegen alle politischen Gruppierungen und Formationen des Bürgertums, aber auch gegen alle revolutionären Formationen wie Soldatenräte etc., die sich aus der Arbeiterschaft rekrutierten.

Dabei verfolgten die Bolschewiki natürlich die Zielsetzung, alle rivalisierenden Machtzentren auszuschalten und erreichten zum einen, dass sie als die dominante politische Kraft aus dem Bürgerkrieg hervorgingen, aber sie haben auch Russland vor einem territorialen Verfall bewahrt (was man sehr unterscheidlich bewerten kann) und als Grossmacht erhalten.
 
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Hm...in dem Artikel über Bela Kun liest sich die Geschichte, in der Interpretation durch Loudon, doch ein wenig anders. Es ging Lenin (Uljanow) sicherlich um den Export der Kommunistischen Revolution, aber andere Mächte betätigten sich zu diesem Zeitpunkt deutlich aggressiver in der Wahl der militärischen Mittel.
Moment! Ich habe nicht gesagt, dass man Bela Kun mit der Roten Armee militärisch unterstützt hat. Dies war aufgrund der miltärischen Lage 1919 gar nicht möglich. Kun wurde finanziell (und politisch) an dieser Stelle unterstützt.

Was die Aktion gegen Polen angeht, das war wie es sich anhört: ein Krieg. Dieser wurde auf sowjetischer Seite von der RA geführt.
Am Ende des Tages ist es Sophismus, denn man kann natürlich sagen, dass jeder Gegner der RA, zur Bourgeoisie gehört.
Im Rahmen des eines Kongresses der KPdSU Mitte der 20er wurde festgelegt, dass jeder Krieg den die RA führt, ein "gerechter" Krieg ist, weil das Ziel die Befreiung des Proletariats von der Unterdrückung der Bourgeoisie ist, egal wo.
 
Moment! Ich habe nicht gesagt, dass man Bela Kun mit der Roten Armee militärisch unterstützt hat. Dies war aufgrund der miltärischen Lage 1919 gar nicht möglich. Kun wurde finanziell (und politisch) an dieser Stelle unterstützt.

und das hast Du davor geschrieben ????

Die Armee wurde auch gegen einen anderen Staat eingesetzt. 1919 war die Mehrheit um Uljanow der Meinung, das die Zeit reif sei, für den Export der Revolution.

Hm....dann muss ich wohl irgendwie irgendwas missverstanden haben und Du hast es ja jetzt richtig gestellt, was Du sagen wolltest.
 
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