Ursachen des Russischen Bürgerkrieges

L

Luisaaa

Gast
Hey Leute!:winke:

Also, ich muss Morgen einen Vortrag in Geschichte über den Russischen Bürgerkrieg halten und bin leider noch nicht ganz fertig.

Mein Problem sind die Ursachen. Ich werde aus Wikipedia nämlich nicht schlau.

Als Ursachen hab ich bis jetzt leider nur das:
Rote Armee: -Verabschiedung zahlreicher Gesetze, welche Privantenteignung vermeiden, um eine Hungersnot zu umgehen
Weiße Armee: -Aberkennung des Wahlergebnisses, welches Weißen an der Regierungsspitze gesehen hätte

Aber ich weiß jetzt nicht, ob mir noch etwas fehlt:S

Schon mal <<DANKE>> im Voraus
 
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die ursachen für den bürgerkreig liegen in den folgen der teilnahme am ww1. durch die überanspruchung der ohnehin ncht leistungstrakren russischen volkskwirtschaft kam es zu einer dramtischen unterversorgung der russischen bevölkerung und der armee in den jahren 1916 / 17.

vor diesem hintergrund baute sich ein revolutionäre potential, auf das die bolschewiki (die Roten), angeführt durch lenin, aufbauen konnten. im rahmen der oktoberrevolution haben sie 1917 die macht in russland übernommen.

es handelte sich dabei um eine revolution, die das "Zarentum", als bisherige regierungsform beseitigen wollte, und stattdessen eine "arbeiter- und bauernrepublik" errichten wollten.

gegen diese politischen zielsetzungen formierte sich widerstand. im kern waren es pro-zaristische-generäle (die Weißen), deren formales politisches oberhaupt "Karenski" war, der letzt gewählte staatschef russlands.

von "Trotzki" wurde die "Rote Armee" reformiert und organisiert und aus dem konflikt zwischen den "Roten" und den Weißen" um die politische macht in russland ergab sich der äußert brutal geführte russische bürgerkrieg, der bis 1920 währte.

um in kurzform eine idee der kausalen abfolge zu geben.

ausführlich und sehr interressant beschrieben findest du es in:
Eric Hobsbawn: Das Zeitalter der Extreme: Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts: Eric Hobsbawm: Amazon.de: Yvonne Badal: Bücher
 
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es handelte sich dabei um eine revolution, die das "Zarentum", als bisherige regierungsform beseitigen wollte, und stattdessen eine "arbeiter- und bauernrepublik" errichten wollten.

gegen diese politischen zielsetzungen formierte sich widerstand. im kern waren es pro-zaristische-generäle (die Weißen), deren formales politisches oberhaupt "Karenski" war, der letzt gewählte staatschef russlands.
Nun war das Zarentum aber schon mit der Februarrevolution beseitigt wurden und eine bürgerliche Regierung unter Kerenski nahm ihre Tätigkeit auf.
Wie kam nun Kerenski zu den Monarchisten und wieso setzt Du ihn in Anführungsstriche?

Tipp für Luisa: formuliere die Gründe vielleicht lieber im Satz. Wenn Du aus Aberkennung das Verb aberkennen machst, lässt sich viel besser klarstellen wer was aberkannte.
 
Zuletzt bearbeitet:
wie kam kerenski zu den monarchisten ?

Wie kam Kerenski zu den Monarchisten?

oder warum glaubten eigentlich die Westmächte sich in diesen Konflikt einmischen zu müssen und nur "Kerenski" als legitimes politisches Oberhaupt zu akzeptieren?

Und welche Verbindung gab es zwischen den Hilfslieferungen an die "Weißen" und der Frage der legalen und legitimen Repräsentation des russischen Staates?

Und wieso sind die "Weißen" eigentlich gescheitert, obwohl die "Papierform" eigentlich für die erfahrenen zaristischen Generäle gesprochen hat?

Fragen über Fragen. Aber die Ausgangsfrage für den Thread war, welche Ursache der Bürgerkrieg hatte. Und da erschien es mir plausibel, auch um die Komplexität ein wenig zu reduzieren, die Abfolge der einzelnen Revolutionen auf die politisch entscheidende zu reduzieren und den Rest ein wenig zu vereinfachen. Vor dem Hintergrund, dass es lediglich um ein kurzes Referat geht, eine nicht unplausible Vorgehensweise, wie ich finde.
 
Wenn Du aus 3 Akteuren 2 machst, in dem Du 2 zusammenfasst, dann ist das nicht mehr bloß eine Verkürzung sondern eine tiefergehende Vereinfachung, die begründet sein will. Auch weil sonst Luisaa beim Lesen anderer Darstellungen durcheinander kommt oder auf Nachfragen des Lehrers nicht reagieren kann. Überdies halte ich es nicht für unwahrscheinlich, dass in ihrem Unterricht von der Februarrevolution gesprochen wurde, womit die nötigen Vorkenntnisse für diese Unterscheidung da waren.
Hinzu kommt, dass sonst unklar bleibt welche Ziele die Weißen hatten oder wer sie waren. Wollten sie nur die Oktober oder auch die Februarrevolution rückgängig machen?
Überdies interessiert es mich auch persönlich ein wenig.

Letzteres ist genaugenommen sowieso inzwischen das Entscheidende, denn wie ich gerade sah, musste Luisaa ihr Referat heute halten und somit ist die Beantwortund der Ausgangsfrage nicht mehr so wichtig.
 
das ist ja das problem

Die "Weißen" gab es ja auch gar nicht, sondern sie wurden bestenfalls durch die Klammer "Kerenski" wenn überhaupt, zusammen gehalten.

Sie verfolgten politisch und militärisch völlig unterschiedliche Ziele und das erklärt auch zu einem relativ hohen Prozentsatz ihr Scheitern.

auf wikipedia sind diese unterschiede eigentlich sehr schön dargestellt.

Weiße Armee ? Wikipedia
 
Wie kam Kerenski zu den Monarchisten?
Wieso fragst Du?
Diese Behauptung hast Du aufgestellt, und die müßtest Du auch belegen.
Die übliche historische Sichtweise ist, daß Kerenski kein Monarchist war.

oder warum glaubten eigentlich die Westmächte sich in diesen Konflikt einmischen zu müssen und nur "Kerenski" als legitimes politisches Oberhaupt zu akzeptieren?
Ganz einfach: Kerenski war gewählter Regierungschef eines demokratisch gewordenen Staates, die Bolschewisten nur eine Putschisten-Clique.

Da war es naheliegend und anständig, die legitime Regierung zu unterstützen.
 
naja

R.A. schrieb:
Wieso fragst Du?
Diese Behauptung hast Du aufgestellt, und die müßtest Du auch belegen.
Die übliche historische Sichtweise ist, daß Kerenski kein Monarchist war.

Also ich habe folgendes geschreiben.

thanepower schrieb:
gegen diese politischen zielsetzungen formierte sich widerstand. im kern waren es pro-zaristische-generäle (die Weißen), deren formales politisches oberhaupt "Karenski" war, der letzt gewählte staatschef russlands.


Das war, was ich zu "Kerenski" geschrieben habe und das deckt sich mit der Position, die er inne hatte.


R.A. schrieb:
Ganz einfach: Kerenski war gewählter Regierungschef eines demokratisch gewordenen Staates, die Bolschewisten nur eine Putschisten-Clique.
Das halte ich nun wieder für eine sehr gewagte These. Die Duma des Jahres 1917, die Kerenski als vorläufigen Regierungschef ernannte, basierte auf einem drei Klassen-Wahlrecht, das breite Schichten der Bevölkerung, vor allem die Bauern eklatant benachteiligt hat.

Von einer demokratischen Legitimierung kann im Jahr 1917 absolut nicht gesprochen werden. Mag sein, dass die Liberalen mit ihren beabsichtigen verfassungsgebenden Aktivitäten im Spätjahr 1917 auf eine demokratische Neuausrichtung hin gearbeitet haben.

Aber "Kerenski" kann man bestenfalls eine sehr eingeschränkte demokratische Legitimierung zusprechen.

Ansonsten ist es eine wohl sehr weit hergeholte akademische Diskussion, über wieviel Legitimation eigentlich "Kerenski" verfügte, wenn man die Intensität der anarchisch agierenden Arbeitern und Soldatenräte betrachtet. Die ja auch "basisdemokratisch legitimiert worden. Russland stand vor dem Kollaps, wenn ich der Argumentation von Hobsbawn folgen darf.
 
Das war, was ich zu "Kerenski" geschrieben habe ...
Und das war in dieser Formulierung auch völlig in Ordnung - da habe ich in der Diskussion den Bezug verloren.

Die Duma des Jahres 1917, die Kerenski als vorläufigen Regierungschef ernannte, basierte auf einem drei Klassen-Wahlrecht, das breite Schichten der Bevölkerung, vor allem die Bauern eklatant benachteiligt hat.
Richtig.
Und das wäre nach heutigen Maßstäben natürlich kaum noch demokratisch und auch nach damaligen Maßstäben nicht mehr ganz zeitgemäß.
Aber nach damaligen Maßstäben war es doch eine demokratische Legitimation, Wahlbeschränkungen nach Besitz, Rasse und Geschlecht waren ja noch weithin üblich.

Und vor allem war die Neuwahl mit allgemeinem Wahlrecht ja schon unterwegs - genau deswegen haben die Bolschewisten doch geputscht, um sich noch vorher die Machtmittel zu sichern.
Die Wahlen selber konnten sie nicht mehr verhindern, und haben dabei ja eine heftige Niederlage eingefahren (nur 25%).

Kerenski selber mußte ja nach dem Putsch fliehen - aber seine Partei wurde eindeutiger Wahlsieger und hätte bei normalen Verhältnissen die demokratische Regierung bilden können (deswegen haben die Bolschewisten das Parlament ja aufgelöst).

Übrigens: Was die Benachteiligung der Bauern betraf - genau das haben die Bolschewisten auch gemacht, um die Sowjets zu dominieren.

Da kann ich eben leider nur Wikipedia als Quelle angeben, aber das ist wohl glaubhaft:
"Nach Marcel Liebman (Leninism under Lenin,1975) hatten die Bolschewiki durch ein differenziertes Wahlsystem die Mehrheit in den Sowjets. Nach der sowjetischen Verfassung von 1918 hatte ein Stadtsowjet (gewöhnlich pro-bolschewistisch) einen Delegierten je 25.000 Stimmen, während ein ländlicher Sowjet (zumeist pro-sozialrevolutionär) 1 Delegierten je 125.000 Stimmen entsenden konnte."
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso fragst Du?
Diese Behauptung hast Du aufgestellt, und die müßtest Du auch belegen.
Die übliche historische Sichtweise ist, daß Kerenski kein Monarchist war.
In diesem Falle war meine Frage falsch/unklar gestellt, wofür ich um Entschuldigung bitte.
Korrektur: Wie kamen die Prozaristischen zu Kerenski als Galionsfigur (trifft das deine These?)
 
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