Indiens Weg zur Unabhängigkeit

funnynati1

Neues Mitglied
Also ich habe nun vieles über die Unabhängigkeit Indiens gelesen, allerdings sind mir die folgenden Begriffe entweder nicht untergekommen oder sie wurden nicht wirklich gut beschrieben. Die Begriffe habe ich aus dem Inhaltsverzeichnis einer Diplomarbeit über dieses Thema entnommen. Die ganze Arbeit konnte man aber nicht online lesen. Ich würde euch bitten mir die Folgen/Errungenschaften der folgenden Begebenheiten bzw. Abkommen kurz zu erklären.


·******** Die Morley-Minto Reform von 1909
·******** Die Montagu-Chemlsford Reform von 1919
·******** Round table conferences von 1930 bis 1932
·******** Der government of India Act 1935
·******** Der Kabinett Missionsplan 1946

Danke schon mal.

Liebe Grüße, funnynati1 :friends:
 
Die Morley-Minto Reform von 1909
Benannt nach dem Staatssekretär Viscount Morley und dem indischen Vizekönig Lord Minto. Hintergrund war ein Konflikt in der indischen Kongresspartei, den die britische Regierung ausnützen wollte, um durch ein paar Zugeständnisse die gemäßigten Kräfte zu stärken. Die Reform bestand darin, dass die Repräsentanz der Inder in verschiedenen Gremien zaghaft verbessert wurde: Zwei Inder wurden in den Rat des Staatssekretärs berufen, je ein Inder in die Kabinette des Vizekönigs und der Provinzgouverneure von Madras und Bombay. Außerdem durften die Mitglieder in den gesetzgebenden Räten jetzt teilweise gewählt werden, allerdings nur von einigen Einrichtungen wie Universitäten und Handelskammern.

Die Montagu-Chemlsford Reform von 1919
Benannt nach Staatssekretär Montagu und Vizekönig Lord Chelmsford. Government of India Acts ? Wikipedia

Round table conferences von 1930 bis 1932
Im November 1931 fand in London die erste Round-table-Konferenz statt, die eine neue Verfassung für das britische Indien vorbereiten sollte. Sie war allerdings von Anfang an relativ sinnlos, weil die Kongresspartei nicht miteingebunden wurde.
Im August 1931 kam es in London zu einer zweiten Konferenz, an der dann auch Gandhi teilnahm. Es kam allerdings nichts heraus, vor allem wegen der unterschiedlichen Interessen von Hindus, Moslems, Sikhs und Anglo-Indern.

Der government of India Act 1935
Government of India Acts ? Wikipedia

Der Kabinett Missionsplan 1946
Im März 1946 kam eine Delegation der britischen Regierung nach Indien, um einen Plan für eine Verfassung eines unabhängigen Indien zu entwickeln, der vor allem den beginnenden Konflikten zwischen Hindus und Moslems Rechnung tragen sollte. Sie entwickelte einen Plan, der einen stark dezentralisierten Staat vorsah, in dem die Regierung nur für Außenpolitik, Verteidigung und Verkehr zuständig sein sollte, alles andere sollte in die Kompetenz der Provinzen fallen. Die Provinzen sollten sich entsprechend ihren religiösen Mehrheiten zu Hindu- und Moslemgruppen zusammenschließen. Das ganze sollte also auf eine Art Konföderation zwischen einem Hindu-Indien und einem Moslem-Indien hinauslaufen.
 
also zuerst einmal danke für die hilfe.. aber da bleiben noch ein paar fragen offen.

·******** Round table conferences von 1930 bis 1932
was wollten sie denn erreichen?

·******** Der government of India Act 1935

den wikipediatext habe ich überhaupt nicht verstanden. Ich hab etwas mit Wahlrechten herausgelesen, aber da bin ich mir nicht ganz so sicher.
könntest du vl. noch kurz dazu schreiben, was sie hier erreichen wollten?

·******** Der Kabinett Missionsplan 1946
kam nicht im selben jahr der mountbatten plan raus? das ganze klingt nämlich auch so ähnlich wie der mountbatten-plan.
was sind denn die unterschiede?


danke für die hilfe :yes: du bist der/die beste!
 
Round table conferences von 1930 bis 1932
was wollten sie denn erreichen?
Die britische Kolonialherrschaft durch teilweise Zugeständnisse an die Unabhängigkeitsbewegung retten und die Streitereien zwischen Hindus und Moslems schlichten. Es sollte eine neue Verfassung für Indien erarbeitet werden, die von den Indern (vor allem durch die Gewährung von Mitbestimmungsrechten) akzeptiert würde, ohne die Herrschaft der Briten allzu sehr einzuschränken. Generell war die Indien-Politik der Briten in den letzten Jahrzehnten vor allem durch scheibchenweise Zugeständnisse - gemischt mit Phasen der Härte - geprägt.

Der government of India Act 1935
den wikipediatext habe ich überhaupt nicht verstanden. Ich hab etwas mit Wahlrechten herausgelesen, aber da bin ich mir nicht ganz so sicher.
könntest du vl. noch kurz dazu schreiben, was sie hier erreichen wollten?
- Es sollte ein gesamtindischer Bundesstaat unter britischer Hoheit geschaffen werden, der auch die autonomen Fürstentümer einbeziehen sollte. Die Fürstentümer sollten aber weiterhin autonom bleiben, außerdem sollten die Fürsten freiwillig über einen Beitritt entscheiden können, weiters sollten sie in das indische Zentralparlament von ihnen ernannte Vertreter entsenden.
- In der indischen Zentralregierung sollte die Repräsentanz der Inder verbessert werden.
- Die Provinzen wurden neu geordnet, Birma und Aden wurden ausgegliedert.
- Die Provinzregierungen wurden von indischen Ministern gestellt, die den Provinzparlamenten verantwortlich waren.
- Das Wahlrecht zu den Provinzparlamenten wurde auf ca. 43% der Männer und ca. 10% der Frauen erweitert.
- Das indische Zentralparlament erhielt allerdings kaum Kontrolle über das Budget, außerdem wurde kein Dominion-Status gewährt.
Dieses Paket wurde allerdings 1937 nur teilweise umgesetzt, nämlich eigentlich nur die Bestimmungen, die die Provinzen betrafen. Vor allem die Föderation mit den Fürstentümern kam nicht zustande.

Der Kabinett Missionsplan 1946
kam nicht im selben jahr der mountbatten plan raus? das ganze klingt nämlich auch so ähnlich wie der mountbatten-plan.
was sind denn die unterschiede?
Der Mountbatten-Plan ging über den Cabinet-Mission-Plan hinaus. Der Cabinet-Mission-Plan war ein Versuch, sowohl den Wunsch der Kongresspartei nach einem ungeteilten Indien als auch den Wunsch der Moslemliga nach einem moslemischen Separatstaat zu erfüllen, indem er, wie ich es schon beschrieben habe, eine lockere Föderation aus zwei weitgehend selbstständigen Provinzgruppen - aber im Rahmen eines gemeinsamen Staates - vorsah. Sowohl Kongress als auch Liga stimmten im Grundsatz zu, aber der Teufel steckte wie so oft im Detail: An Streitigkeiten über Einzelheiten scheiterte der Plan.
Der Mountbattenplan ging dann einen Schritt weiter und sah die Bildung zweier voneinander unabhängiger Staaten vor, die jeweils Dominion-Status erhalten sollten.
 
Na gut, also ich habs so weit einmal verstanden. :yes:

Habe die Matura-Ausarbeitung heute abgegeben und bekomme sie dann wahrscheinlich in 2 Wochen zurück.

Danke für deine intensive Hilfe.
Vl. muss ich ja in 2 Wochen noch einmal auf dich zurückkommen :D

Ich finds auch super, dass du immer so schnell geantwortet hast!!!


:friends::respekt::anbetung:
 
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