Verständnis; EIC

louisa

Gesperrt
Hallo,

ich habe eine Frage. Auf dieser Seite:

http://www.guennet.de/GesLin/Geschichte 1.pdf

recht am Anfang ist ein sehr kleines Schaubild über die Struktur der EIC zu sehen.

Ich, aber verstehe es nicht genau. Und zwar verstehe ich natürlich, dass der Vorstand 24 Mitglieder (Direktoren) haben. Jedoch ist meine Frage, wer als Aussichtsrat und Aktionäre gemeint sind?

Ist mit dem Aussichtsrat, der den Vorstand kontrolliert die britische Regierung gemeint?

Und Aktionäre die reichen Londoner Kaufleute?

:grübel:


Und als zweites habe ich im Wiki folgendes über EIC gelesen:
" Ihr wurde das Recht zugestanden, auf 15 Jahre sämtlichen Handel zwischen dem Kap der Guten Hoffnung und der Magellanstraße abzuwickeln"

Ich verstehe nicht genau was für ein Handel da wäre. Hab da leider nichts gefunden, ausser natürlich die Geschichte zu den beiden Orten. Meint es jetzt schon den Handel in Indien, weil zb. aber die Kap der guten Hoffnung doch im südwestlichen Bereich Afrikas war und ja, auf der anderen Seite lag der indische Ozean, aber meint der Freibrief damit Indien?
Pfeffer etc?
Danke im Voraus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Louisa

Guck Dir doch bitte mal die Seewege der Blauwassersegler an und deren Reisegeschwindigkeit. Dann werden zwar weitere Fragen auftauchen, aber genauso viele oder mehr beantwortet werden. Und auf die Frage warum man so gesegelt ist, gibt es 2 unschlagbare Gründe, nämlich die Windsysteme und der Sueskanal (vorallem das Datum des Baus).
Die Passatwinde werden übrigens im englischen Tradewinds genannt.

Apvar
 
Zitiere mal einen Diskussionspfad zur VOC, der niederländischen Variante der HEIC. Vielleicht findest Du was Du gebrauchen kannst.

hallo, ich hab im kommenden jahr matura und haben das thema kolonialpolitik der niederlande. ich war schon in einigen bibliotheken doch ein richtiges buch findet man dort nicht. deshalb die frage ob ihr ein gutes buch dafür kennt? es könnten auch zwei sein, doch ich find die ganzen ferien kein buch
vielen dank
mfg gredin

Apvar
 
Danke, hat sich geklärt und ja, hab unter anderem ein gutes Video über die niederländische Ostindienkompanie gefunden.

Da wird auch über die Windsysteme geredet.. Und mit dem Wasser..

Eine neue Frage, die ich habe, was genau sind denn die "by Laws", die Korporationsgesetze der britischen ostindienkompanie gewesen?
In vielen Seiten lese ich, dass sie es selbst bestimmen konnten, aber was für Gesetze waren es denn.

Etwa, dass sie selbst über die Ordnung bestimmen können. (Organisation, Mitglieder etc)??

Louisa
 
Die HEIC hatte das Recht eigene Gesetze in ihrem Wirkungsbereich zu erlassen und durchzusetzen. Sie hatte auch eigenes Militär. Sowohl Land als auch Seestreitkräfte. Und die HEIC konnte auch selbst Krieg erklären. Sie war ein Staat im Staat.

By-law - Wikipedia, the free encyclopedia
Byelaws in the United Kingdom - Wikipedia, the free encyclopedia

Company rule in India - Wikipedia, the free encyclopedia

Bekanntester Militär der HEIC war Robert Clive, der später in den Adelsstand erhoben wurde.

Robert Clive, 1st Baron Clive - Wikipedia, the free encyclopedia
Robert Clive, 1. Baron Clive ? Wikipedia

Royal Indian Navy - Wikipedia, the free encyclopedia

Apvar
 
Hallo Apvar,

danke für die Antwort und habe jetzt eine andere Frage ...
Und zwar steht hier: "und die Erlaubnis, auf jeder Reise 30.000 Pfund Edelmetalle ausführen zu dürfen" dass die EIC die Erlaubnis.... hatte export von Edelmetale.

Da ist meine Frage, ist das denn etwas besonderes, dass das deswegen ein Privilieg war?
Wenn ja, warum war das denn so besonders?
Was brachte es denn?

Irgendiwe komme ich nicht weiter, verstehe nicht recht warum das zu den Priviegien des EIC dazugehören :S :S:S

Louisa
 
Kannst Du weiter ausholen? So aus dem Zusammenhang gerissen kann ich Dir leider auch nichts sagen.

Apvar
 
Klar, und zwar hatte ja die EIC (britische Ostindienkompanie), als sie um 1600 gegründet wurde, von der Königin bestimmte Privelegien erhalten, z.B Zollfreiheit.

Und auf einer Seite stand, dass ein weiterer Privileg wäre,dass sie das Recht hätten, bei jeder Reise 30000 pfund Edelmetall mitzunehmen

Da ist meine Frage, ist das denn etwas besonderes, dass das deswegen ein Privilieg war?
Wenn ja, warum war das denn so besonders?
Was brachte es denn?

Besten Dank

Louisa
 
Ein Privileg ist die Erlaubnis etwas zu machen, während andere es nicht dürfen. Also ein Exklusivecht für die HEIC.
Mit den 30000 Pfund Edelmetall wurden wohl Waren gekauft. Weil England hatte zu dem Zeitpunkt nicht viel für Indien zu bieten, ausser Edelmetallen und Soldaten und deren Ausrüstung.
Ein weiters Privileg der HEIC war, Exklusiv den Handel zwischen Indien und England und dem Rest der Welt durchzuführen. Auch wenn es dagegen Proteste gab. Denn das war die Lizenz zum Gelddrucken.
Und wenn jemand so Geld scheffeln kann, versuchen natürlich auch ihren Anteil daran zu habe. Entweder Politisch dagegen vorgehen, wie die Gründung einer 2. Gesellschaft, der English Company Trading to the East Indies.
Oder durch Schmuggel. Und dieser wurde mittels der Bombay-Marine, der Firmeneigenen Marine, versucht zu unterbinden.

Apvar
 
Hallo Apvar,

danke für die Antwort und habe jetzt eine andere Frage ...
Und zwar steht hier: "und die Erlaubnis, auf jeder Reise 30.000 Pfund Edelmetalle ausführen zu dürfen" dass die EIC die Erlaubnis.... hatte export von Edelmetale.

Da ist meine Frage, ist das denn etwas besonderes, dass das deswegen ein Privilieg war?
Wenn ja, warum war das denn so besonders?
Was brachte es denn?

Irgendiwe komme ich nicht weiter, verstehe nicht recht warum das zu den Priviegien des EIC dazugehören :S :S:S

Louisa


Die EIC hatte Privilegien, wie ein Staat, sie verfügte über eine eigene Armee, durfte Truppen anwerben und die Company besaß das Münzrecht und durfte eigenes Geld prägen.
 
Hallo Apvar und scorpio,

erstmal vielen Dank :].
Und hab es verstanden, also damals war Edelmetall etwas besonderes in England, weil es insgesamt nicht anzubieten hat und damit gingen sie nach OStindien und verhandelten.
Vorhin hatte ich gelesen, dass sie dazu noch sogar das Privileg erhielten, dass sie ein Handelsonopol führen durften sprich nur sich Handel betreiben. Aber ich verstehe nicht recht wie EIC den Handel zwischen Indien und England und dem Rest der Welt durchführen konnte???? Und heißt dass dann natürlich auch, dass sie entscheiden durften, Zoll.....?

Und eine andere Frage, die sich mir gegeben hat, kennt vielleicht Jemand einen guten Link, in der Zahlen über die Größe GB. in der Zeit und der EIC etc. genannt werden?
oder über die Bevölkerungen von Indien und GB. in dem Zeitraum 1600-1950?
Leider bin ich nicht fündig geworden.

Louisa
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Und auf einer Seite stand, dass ein weiterer Privileg wäre,dass sie das Recht hätten, bei jeder Reise 30000 pfund Edelmetall mitzunehmen

Da ist meine Frage, ist das denn etwas besonderes, dass das deswegen ein Privilieg war?
Wenn ja, warum war das denn so besonders?
Was brachte es denn?

Man muss bedenken dass dieses zur Zeit des Merkantilismus war (https://de.wikipedia.org/wiki/Merkantilismus). Damals versuchten die Staaten einen Überschuss in der Handelsbilanz bei Edelmetallen zu erstreben, um einen möglichst hohen Staatschatz zu haben da dieses Macht bedeutete. Mit Silber und Gold bezahlte man Soldaten, Pulver, Festungen und Schiffe. Im Gegensatz zum König von Spanien, der die Südamerikanischen Silberminen als Pfand hatte, konnten die Könige von England nur geringen Kredit aufnehmen, mussten also sparsam sein.

Deswegen war besonders in England die Ausfuhr von Gold und Silber streng reglementiert und stark begrenzt. Sie hatten jedoch nichts anderes, womit sie in Ostindien handeln konnten. Die Inder, Chinesen oder Japaner hatten keine Interesse an den groben englischen Wolltüchern, die sie Anfangs zum handeln mitnahmen. Wenn sie Ware wollten (Gewürze, Tee, Seide oder Porzellan), mussten sie diese in Hartgeld bezahlen. Da man mit diesen Produkten satte Gewinne erzielen konnte, wurde der EIC die Ausfuhr dieser hohen Beträge erlaubt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Bdaian,

aber wenn die Engländer nur mit Edelmetall zahlen konnten... mit was haben sie denn dann später bezahlt?

Weil später wurde ja die EIC größer und mächtiger und ach ja! mussten sie eigentlich noch später mit etwas anderem bezahlen, weil sie doch die Herrschaft von Kolonialismus zu Imperialismus gewechselt haben, oder?

Louisa


Louisa
 
Klar, wurde später auch noch anders bezahlt. Gegen Ende der HEIC wurde sehr viele Handel zwischen Indien und China betrieben. Und die Chinesen haben auf Silber als Bezahlung bestanden. Dann kam die HEIC auf den Trichter Opium als Währung einzusetzen. Sehr effektiv und nun kam China in ein Handelsdefizit. Das führte zu den Opiumkriegen. Und der zweite Opiumkrieg war gleichzeitig mit dem Sepoyaufstand. Und damit war dann das Schicksal der HEIC besiegelt.

Erster Opiumkrieg ? Wikipedia
Zweiter Opiumkrieg ? Wikipedia

Apvar
 
aha! Stimmt, der Opiumkrieg und sehr interessant. :]
Und weißt DU vielleicht auch zu diesem Beitrag eine Antwort :S:S:S

Hallo Apvar und scorpio,

erstmal vielen Dank :].
Und hab es verstanden, also damals war Edelmetall etwas besonderes in England, weil es insgesamt nicht anzubieten hat und damit gingen sie nach OStindien und verhandelten.
Vorhin hatte ich gelesen, dass sie dazu noch sogar das Privileg erhielten, dass sie ein Handelsonopol führen durften sprich nur sich Handel betreiben. Aber ich verstehe nicht recht wie EIC den Handel zwischen Indien und England und dem Rest der Welt durchführen konnte???? Und heißt dass dann natürlich auch, dass sie entscheiden durften, Zoll.....?

Und eine andere Frage, die sich mir gegeben hat, kennt vielleicht Jemand einen guten Link, in der Zahlen über die Größe GB. in der Zeit und der EIC etc. genannt werden?
oder über die Bevölkerungen von Indien und GB. in dem Zeitraum 1600-1950?
Leider bin ich nicht fündig geworden.

Louisa
 
Hallo Apvar,

ich hätte da noch eine Frage, falls Du mir weiterhelfen könntest?

Auf einer Seite stand, dass wenn die EIC in Indien kommen würde, er unter anderem folgendes Recht hätte:

"Zollfreiheit für den Hafen + Zollerlass auf dem Land
- Münzprivileg ohne Gebühren
- Rückerstattung von Handwerkerlöhnen
- Keine Steuern auf Vorräte
- Besitzrechte für gestrandete Güter
"

Jedoch verstehe ich die unterpunkten nicht?
Münzprivileg ohne Gebühren oder Handwerkerlöhnen...???
Und die anderen beiden Punkte, Zollfreiheit ja, aber die unteren Punkte?

louisa
 
Für das Münzrecht, also eigene Münzen zu prägen und auszugeben wurden vom Staat Abgaben erhoben. Ob das Steuern, Abgaben oder Gebühren sind ist hier egal, und die HEIC hatte hier einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.
Rückzahlung der Handwerkerlöhne wird heute Subvention genannt.
Und so weiter und sofort, die HEIC wurde massiv unterstützt und Subventioniert. Das ist Merkantilismus pur, ja die Einnahmen im eigenen Machtbereich lassen, damit das Gold/Geld nicht zum Nachbarn fliesst.

Apvar

Merkantilismus ? Wikipedia
Mercantilism - Wikipedia, the free encyclopedia
 
dankeschön.
Aber leider habe ich noch einige Fragen. Und zwar um sicherzugehen, es verstanden zu haben. Sie dürfen in Indien in den Küsten handel betreiben ohne Zoll, aber hat es wirklich das Recht, selbst Zoll in den Küsten ein zu fügen???

Und durften sie wirklich einfach deren eigene Münzen "herstellen" ohne dafür Steuer zu zahlen? Und das war für die ein Vorteil, und für die andern leider nein, weil sie , ich verstehe irgendwie nicht warum es so ein Vorteil sein soll, denn die haben doch sowieso mit waren gehandelt..???

achh Subventionen, hab ich verstanden, also sie hatten einfach kurz gesagt im Vergleich zu anderen Ländern Privilegien.

Leider verstehe ich immernoch nicht was mit keine steuern auf vorräte gemeint ist?? :S

uund den letzten Punkt, danke, hab ich auch verstanden, heißt einfach soviel, was bei mir liget, gehört mir, somit profit.

Hoffe auf hilfreiche Antworten.

Zudem habe ich noch eine Frage und zwar dachte ich, ich hätte meine Frage, aber mein Lehrer meinte , dass man zu Diskussionsrunde gut etwas aktuelles einbinden kann, und zwar diese ganzen Vergewaltigungen in Indien leider...

Ich aber verstehe nicht, was man dazu als Diskussionsfrage oder so machen könnte, denn meinerseits finde ich, dass es nicht soo zu meinem Thema passt... :S
Weiß da Jemand mehr, wie man es verbinden könnte oderso???


Beste Grüße

Louisa
 
Wenn ich etwas einkaufe muss ich Steuern bezahlen mit dem kauf. Auch wenn das material als Rohstoff irgendwo in einem Lager liegt. Das einzige was ich als Produzent wieder bekomme, bzw. nicht bezahlen muss ist MWST in Deutschland, die wird erst mit dem Verkauf fällig.
Wenn Du also Rohstoffe einkaufst und Du brauchst keine Steuern dafür zu bezahlen, ist das ein immenser Vorteil gegenüber deiner Konkurrenz. Sie ist dadurch gezwungen die Steuern einzureisen, also teurer zu machen. Als HEIC kann ich folgendes machen.
1. Verkaufe meine Sachen zu dem Preis der Konkurrenz. Sie geht nicht kaputt, aber ich mache enorme Gewinne. Oder
2. Ich unterbiete die Konkurrenz, durch den billigeren Einkauf, brauch ich einen viel niedrigeren Preis um Gewinn zu machen und kann ihn dadurch in den Bankrott treiben.
Bei denn nicht eingenommenen Steuern für die Rohstoffe kann man von einer indirekten Subventionierung sprechen.
Und das wirkt auch gegen die Konkurrenz im eigenen Heimatland. Die HEIC hatte in Großbritannien und im Britischen Kolonialreich ein Monopol auf Kolonialwaren aus Ost-Indien. Stichwort dazu ist die Boston Tea Party. Das war auch ein Protest gegen das Monopol der HEIC für Ostindische Kolonialwaren.

Die Britische Kolonialverwaltung hat sich meist nicht die interne Verwaltung einer Kolonie eingemischt. Deshalb ist z.B. das Kastensystem erhalten geblieben. Und ab 1835 wurden die Ehen zwischen Europäern und Indern verboten.

Britisch-Indien ? Wikipedia

Zum Thema Rassentrennung hier ein Link zur englischen Tante Wiki, da der deutsche hier nicht wirklich weiter hilft.
Racial segregation - Wikipedia, the free encyclopedia

Apvar
 
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