Gegen welche Parteien war Bismarck und warum?

Ebruliii

Neues Mitglied
Hey alle zusammen,
Habe ne frage :) wir setzen uns zur zeit in der schule mit dem
Thema bismarck auseinander.Jedoch habe ich nicht verstanden gegen wel he parteien er war und weshalb.Hoffe ihr könnt mir helfen
Lg
 
Bismarck lehnte vor allem die Sozialisten, also die SAP, später SPD, ab. Sie waren für Bismarck Reichsfeinde, da er in ihnen eine Gefahr für die bestehende Gesellschaftsordnung durch Revolution erblickte, welche durch das Gothaer Programm der SAP einen entsprechenden Niederschlag fand.

Des Weiteren bekämpfte Bismarck lange Zeit das Zentrum sehr heftig. Hier ging es u.a darum den politischen Katholizismus, der bekämpft werden sollte. Das Zentrum war ja bekanntermaßen eine konfessionelle Partei und Bismarck erkannte auch in ihm Reichsfeinde. Das Zentrum (der Papst und die katholische Kirche) sollte aus allen politischen und staatlichen Vorgängen verdrängt werden. Bismarck riss den Kulturkampf, ein Begriff den der bekannte Politiker und Arzt prägte, vom Zaune, der viele einschneidende Maßnahmen enthielt. Trotz aller Bemühungen Bismarcks, war dieser Kampf erfolglos.

Bismarck hat dafür gesorgt, das Millionen Reichsbürger dem Staat ablehnend gegenüber standen.
 
Bismarck hat dafür gesorgt, das Millionen Reichsbürger dem Staat ablehnend gegenüber standen.


Sicher...

Denkmäler findet man ja ohne Ende über ihn :).

Über Bismarck gibt es hier im Forum ja sehr viele Beiträge, deshalb mal ergänzend zur Denkmalsschwemme.

Wenn ich nur mal Erfurt nehme.

Da haben wir den Bismarckturm.
2004 wieder eine Bronzestatute an der Fassade seines Erfurter Wohnhauses/Bismarckhaus.

Und wenn Turgot über die ablehnende Haltung Bismarcks zum Papst und katholischen Kirche schreibt, darf sich nun Bismarck Tag für Tag in der Regel immer um 10.00 Uhr das Glockenspiel des schräg gegenüberstehenden Bartholomäusturm anhören .

In Deutschland soll es weit über 200 Bismarcktürme geben.
Kaiser Wilhelm der I. bringt es wohl gerade mal auf mickrige 28 und vom Wilhelm den II. wollen wir gar nicht erst reden.

Dann haben wir noch (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

Kulinarisches:
Bismarckhering,
Bismarckeiche,
Bismarcktorte und
Bismarckapfel.

Bäume:
Bismarckpalme und
Bismarckeiche.

Farbe:
Bismarckbraun.

Technisches:
Bismarckfahrrad (Bismarckwerk in Radevormwald).

Die Hersteller haben offensichtlich Bismarck nicht so richtig gekannt, denn wie kommt man angesichts des Namens da nur auf die Idee, die Rücktrittbremse zu erfinden!

Musik:
Bismarck Allstars aus der Bismarckschule in Hannover.

Schulen:
z.B. die Bismarckschule in Hannover und anderen Städten.

Bauliche Anlagen:
Bismarckstraßen und –plätze ohne Ende.

Das heutige Collinsvale in Tasmanien hieß bis 1914 Bismarck.

Bismarckburg (heute Kasanga) in Tansania und auch in Togo.


Bismark in der Altmark hat damit nichts zu tun – sie auch Schreibweise.
 
Sicher...

Denkmäler findet man ja ohne Ende über ihn :).

Über Bismarck gibt es hier im Forum ja sehr viele Beiträge, deshalb mal ergänzend zur Denkmalsschwemme.

Wenn ich nur mal Erfurt nehme.

Da haben wir den Bismarckturm.
2004 wieder eine Bronzestatute an der Fassade seines Erfurter Wohnhauses/Bismarckhaus.

Und wenn Turgot über die ablehnende Haltung Bismarcks zum Papst und katholischen Kirche schreibt, darf sich nun Bismarck Tag für Tag in der Regel immer um 10.00 Uhr das Glockenspiel des schräg gegenüberstehenden Bartholomäusturm anhören .

In Deutschland soll es weit über 200 Bismarcktürme geben.
Kaiser Wilhelm der I. bringt es wohl gerade mal auf mickrige 28 und vom Wilhelm den II. wollen wir gar nicht erst reden.

Dann haben wir noch (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

Kulinarisches:
Bismarckhering,
Bismarckeiche,
Bismarcktorte und
Bismarckapfel.

Bäume:
Bismarckpalme und
Bismarckeiche.

Farbe:
Bismarckbraun.

Technisches:
Bismarckfahrrad (Bismarckwerk in Radevormwald).

Die Hersteller haben offensichtlich Bismarck nicht so richtig gekannt, denn wie kommt man angesichts des Namens da nur auf die Idee, die Rücktrittbremse zu erfinden!

Musik:
Bismarck Allstars aus der Bismarckschule in Hannover.

Schulen:
z.B. die Bismarckschule in Hannover und anderen Städten.

Bauliche Anlagen:
Bismarckstraßen und –plätze ohne Ende.

Das heutige Collinsvale in Tasmanien hieß bis 1914 Bismarck.

Bismarckburg (heute Kasanga) in Tansania und auch in Togo.


Bismark in der Altmark hat damit nichts zu tun – sie auch Schreibweise.


Und was hat das jetzt alles mit der Frage des Threadstellers zu tun.:confused::winke:
 
Ja in der Tat, diese Frage stellt sich.

Hätte es vielleicht etwas ausführlicher erläutern sollen.
Dachte aber, mit den einen zitierten Satz von Dir sei der Zusammenhang hergestellt.

Wir hatten ja schon, auch seit ich hier im Forum bin, mehrfach Bismarck behandelt.
Ich meine das letzte mal, als es um seine Rede „Blut und Eisen“ ging.

Für mich war eigentlich mit Deinem Beitrag die Frage beantwortet.

Und so verfolgte ich mit meinem Beitrag die Absicht, ich drücke es mal so aus, auf so eine Art Phänomen um diesen Mann hinzuweisen.

Einerseits, wie er gegen die Parteien aufgetreten ist...
Die Karikatur, wo Bismarck mit der geschwungenen Peitsche vor dem Parlament steht, bleibt einen im Gedächtnis haften.

Andererseits welche, in meiner Wahrnehmung, doch recht tiefe Spuren er im Volk hinterlassen hat. Kenne nichts Ähnliches.

Und dann kommt noch dazu, dass er in seiner Erfurter Zeit lieber im Erfurter Steiger – südliches Waldgebiet – spazieren gegangen ist, als im Erfurter Unionsparlament (März 1850, tagte dies in der Augustinerkirche) tätig zu werden.

Für mich ist das ein Phänomen.
Damit ich nicht falsch verstanden werde.
Tiefe Spuren haben ja einige hinterlassen, hier verwende ich mal diesen Begriff – tiefe Spuren - mit den Aufzählungen in meinen Beitrag. Vielleicht gibt es dafür auch einen anderen Begriff.
 
Alles i.O?

Dann könnte ich ja noch etwas über die innige Freundschaft ;) zwischen Friedrich Engels und Otto v. Bismarck schreiben.

Als F. Engels ende des 19. Jahrhundert nach Norwegen fuhr, ärgerte er sich – ich übrigens auch noch heute – über die strenge norwegische Gesetzgebung zum Alkohol.

Allerdings freute er sich wohl darüber, dass er dort keinen „Bismarck – Schnaps“ vorfand.
 
Bismarcks Politik richtete sich zunächst gegen den Katholizismus und nach dem Kurswechsel von 1878 gegen die Sozialdemokraten.
Es ging dabei immer darum, dass Bismarck durch Schwächung der Opposition
die eigene Machtposition festigen konnte.
 
Verstehe ich dich richtig, das deiner Meinung nach Bismarck den Kulturkampf, auch den Kampf gegen die Sozialisten, von Zaun gerissen hat, um seine eigene Position zu befestigen?

Welchen Kurswechsel von 1878 meinst du?
 
Bismarck riss den Kulturkampf, ein Begriff den der bekannte Politiker und Arzt (Rudolf Virchow?) prägte, vom Zaune, der viele einschneidende Maßnahmen enthielt. Trotz aller Bemühungen Bismarcks, war dieser Kampf erfolglos.

Bismarck hat dafür gesorgt, das Millionen Reichsbürger dem Staat ablehnend gegenüber standen.

Es war doch Virchow?
 
Verstehe ich dich richtig, das deiner Meinung nach Bismarck den Kulturkampf, auch den Kampf gegen die Sozialisten, von Zaun gerissen hat, um seine eigene Position zu befestigen?

Welchen Kurswechsel von 1878 meinst du?

Ja, so hört es sich an.

Wie ich finde, wurden bereits diverse und genug Abhandlungen über Kulturkampf, Sozialiszengesetze und Sozialgesetzgebung geschrieben, von daher würde ich ohnehin auf die Suchfunktion verweisen.

Was Ralf.M mit seinen philosophisch ohne Frage hochwertigen Beiträgen andeuten will, erschließt sich mir natürlich, doch schließe ich mir deinem Ratschlag an und empfehle das Gleiche.

Die Wende von 1878 ist historisch in der Tat konstatierbar: 1867 bis 1877 verfolgte Bismarck eine liberale Politik ("liberales Jahrzehnt"), wobei er einige gemeinsame Ziele mit den Nationalliberalen hatte (z. B. Vereinheitlichung des Rechts, der Wirtschaftsordnung und des Münzsystems oder auch die Trennung von Kirche und Staat (vgl. Kulturkampf)). 1878/79 wechselte Bismarck dann zu seiner "konservativen Ära", die vor allem durch wirtschaftliche und soziale Reformen geprägt war (Erhöhung der Schutzzölle und größere Investitionen in die Sozialpolitik).
 
Ich habe den Kurswechsel eigentlich auf 1879 verortet, denn im Juni sind drei liberale Minister zurückgetreten. Dieser Rücktritt markierte für jedermann sichtbar das Ende der liberalen Ära.
Am 27.Juni 1879 ist als Minister Hobrecht zurückgetreten. Am 29.Juni 1879 folgten Falk und Friedenthal.
 
Ich kenne verschiedene Quellen, die den Ära-Wechsel auf 1877 bis 1879 verordnen, von da aus ist die Aussage, der Wechsel sei 1878 gewesen, in meinen Augen vollkommen legitim.

Die gleichen Fakten, die für 1879 sprechen, gibt es in anderer Form auch für 1877/1878.
 
Wenn man den Umschwung in der Wirtschaftspolitik exakt bestimmen will, so kann die Antwort eigentlich nur 1879 lauten.

Bismarck unternahm am 03.Mai 1879 in seiner Reichstagrede einen letzten Versuch die Mehrheit der Nationalliberalen zu gewinnen. In dieser Rede warb er für den neuen wirtschaftspolitischen Kurs, der neue Zolltarife vorsah.
Begründet wurde dieser u.a. auch mit den finanzpolitischen Interessen des Reichs.

Bismarck sprach die Nationalliberalen auch direkt an, alle Fragen der politischen Parteien, alle Fragen der Fraktionstaktik hinter die allgemeinen deutschen Interessenlagen zurückzustellen. Lasker antwortete heftig, in dem er ausführte, diese Vorlage sei die Wiedereröffnung einen politischen Krieges. Das war der Bruch, der dann im Juni 1879 auf offener Bühne vollzogen wurde.
 
Bismarck war ein Vertreter einer starken Monarchie. Dass Preußen 1848 Verfassungsstaat geworden war, hatte er hingenommen. Denn im Gegensatz zu manchen Konservativen besaß er ein Gespür für Realitäten. Lothar Gall hat ihn einen "weißen Revolutionär" genannt.

Seine Ablehnung der Parteien (also der Sozialisten, des Zentrums, der Linksliberalen und zeitweise auch der Nationalliberalen) rührt aus der Tatsache her, dass er ihnen keine Mitwirkungsrechte im Bereich der Staatswillensbildung zuerkennen wollte. Und selbst mit den Konservativen hatte er zwischen 1866 und 1876 seine Probleme, denn die Art und Weise, in der er nach dem Deutschen Krieg 1866 Herrscherhäuser absetzte, verstieß gegen das Legitimitätsgefühl der Rechten.
 
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